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Veröffentlicht Mozilla im 2. Quartal 2013 einen eigenen iPad-Browser?

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Im Juni dieses Jahres hat Mozilla „Junior“ erstmals der Welt vorgestellt – einen derzeit noch experimentellen Browser für das iPad. Darf man aktuellen Gerüchten glauben, so soll „Junior“ im zweiten Quartal 2013 veröffentlicht werden.

Wie das englischsprachige Portal neowin unter Berufung auf die polnische Webseite komputerswiat.pl berichtet, soll Mozilla im zweiten Quartal des kommenden Jahres mit „Junior“ einen Browser für Apples iPad veröffentlichen. Eine offizielle Bestätigung seitens Mozilla hierfür gibt es bislang nicht. Generell hält man sich bei Mozilla zu diesem Projekt noch sehr bedeckt.

Was man über „Junior“ bereits weiß, ist die Tatsache, dass dieser aufgrund von Apples Restriktionen auf der Webkit-Engine anstelle von Gecko basieren und eine Synchronisation der Daten mit Firefox ermöglichen soll. Außerdem weicht man mit „Junior“ vom klassischen Layout eines Browsers mit dauerhaft eingeblendeter Addressleiste und Tabs ab; bei „Junior“ befinden sich Webseiten permanent im Vollbild-Modus, bei welchem die notwendigen Aktionen über zwei seitlich befindliche Buttons erreicht werden können.

Ende August hatte Mozilla die Synchronisations-Lösung Firefox Home für den iPod aus dem App Store entfernt und wird den Dienst für bestehende Nutzer zum Jahreswechsel komplett abschalten. Mit der Ankündigung wurde erneut betont, dass iOS eine wichtige Plattform sei und man re-evaluieren werde, was Mozilla für diese Plattform tun kann und inwiefern sich dies in die Ziele und Prioriäten Mozillas einfüge. Auch das Mozilla Labs-Projekt Pancake, bei welchem es darum geht, grundlegende Konzepte des Webs neu zu erforschen, wird auf Basis einer Anwendung für das iPad durchgeführt.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

6 Kommentare - bis jetzt!

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  1. MagnaSedna
    schrieb am :

    Ich fänd als Namen ja „Camino for iPad“ passender, zumal Camino eh immer der kleine Mac-Bruder von Firefox war. Aber seid drum.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Das stimmt zwar irgendwo, leider werden zukünftige Camino-Versionen (Camino 3+) mit Firefox nicht mehr viel zu tun haben, da Mozilla die Unterstützung für Gecko-Embedding eingestellt hat, weswegen Camino ab Version 3 auf Webkit setzen wird. Kein Gecko, XUL als Oberflächensprache hat Camino auch nie verwendet, damit gibt es nicht mehr viel Verwandtschaft mit Firefox.

  3. MagnaSedna
    schrieb am :

    Da hast du sicherlich recht, dass es nicht mehr viel Gemeinsamkeit mit Firefox gibt. Trotzdem sehe ich für Mozilla schon in gewisser Hinsicht einen Interessenkonflikt, wobei ich gespannt bin, wie sie den lösen werden.

    Firefox ist ja quer über alle gängigen Plattformen abseits von Apples Einflussbereich vertreten, egal ob man jetzt von den Desktop- oder Mobile-Versionen redet. Bei iOS bzw. MacOS dürften sich Junior und Camino gegenseitig im Weg stehen. Wenn Junior schon fürs iPad kommen würde, kann man sich ja auch eine Version fürs iPhone schon lebhaft vorstellen. Für eine vollständige Abdeckung in Apples Areal müsste Junior aber theoretisch auch noch auf MacOS kommen, hier gibt es mit Camino aber schon einen Platzhalter. Vor dem Hintergrund gibt es dann nur zwei Möglichkeiten: Entweder Camino wird entsprechend auf MacOS in der Hinsicht weiterentwickelt und bekommt entsprechende Funktionen wie Junior (bzw. Junior und Camino interagieren irgendwie miteinander) oder Junior wird Camino auch auf MacOS langfristig ablösen.

    Ich meine: Was nützt es dir, wenn Junior von iPad/iPhone aus munter gen Flaggschiff funken kann und bei MacOS spielt Camino dafür Bermuda-Dreieck, wo alles still bleibt? Eine Synchronisation war meines Wissens nach zwischen Firefox und Camino ja nie möglich. Trotzdem muss MacOS als Desktop-Variante alleine zu Komplettierungszwecken ja irgendwie miteinbezogen werden.

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Camino ist ja kein wirklich von Mozilla entwickeltes Produkt, auch wenn die Marke natürlich Mozilla gehört. Camino ist viel mehr ein Community-Projekt, welches derzeit noch auf Mozilla-Technologie basiert. Deswegen steht Camino auch auf der Mozilla-Webseite nur unter den zahlreichen Mozilla-basierten Anwendungen. Und die entscheidende Mozilla-Grundlage (Embedding-Gecko) hat Mozilla Camino quasi weggenommen, das gibt es nicht länger, deswegen war nach Firefox 3.6 Schluss, seit dem gab es keinen neuen Release mehr, womit ich Camino als totes Projekt sehe. Auch weil für mich keine Weiterentwicklung erkennbar ist. Ich wüsste auch gerne, ob man überhaupt noch aktiv an Camino 3 auf Webkit-Basis arbeitet oder nicht, einfach weil es mich interessiert.

    Persönlich sehe ich auch keinen Vorteil von Camino, denn Firefox läuft auf Mac OS X hervorragend, während Camino technisch auf einem uralten Stand ist. Mozillas Antwort für Mac OS X ist ganz klar Firefox, nicht Camino.

    Junior auf Mac OS – ich denke, hinsichtlich der Benutzeroberfläche ja, solche Ansätze sind sicher denkbar. Junior ist außerdem aber ja ein auf Webkit basierender Browser, das dürfte für Mac OS ausgeschlossen sein. Sollte Gecko irgendwann mal abgelöst werden, dann wohl eher durch Servo (Mozilla-Entwicklung) als durch Webkit. Nur für iOS ist Webkit eben der einzige Weg.

    Da aber Junior und Camino zwei komplett unterschiedliche und voneinander unabhängige Plattformen bedienen, und selbst wenn es einen derartigen Browser mal für Mac OS geben sollte, Camino keine Relevanz mehr in Bezug auf Mozilla besitzt, dürften die sich nicht besonders im Wege stehen. 😉

  5. MagnaSedna
    schrieb am :

    Naja, man weiß bei Apple aber nie so genau, wohin die Reise gehen wird. Apple hat sich über viele viele Jahre ja zu einer elitären Exklusivmarke mit Statusfaktor entwickelt und ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass sie auch bei MacOS irgendwann bis auf Webkit alle anderen Engines aussperren. Spätestens denn würde es sich für Mozilla lohnen, Firefox dort zurückzuziehen und durch Junior auch dort zu ersetzen.

    Zudem darf man auch nicht vergessen, dass der Einfluss von MacOS in den kommenden Jahren weiter steigen dürfte. Microsoft hat mit Windows zwar immer noch das mächtigste Betriebssystem, aber das ist eben auch nicht mehr die einsame Insel wie noch vor 5 oder 6 Jahren. Außerdem bürdet Microsoft mit den jüngsten Entwicklungen auch Mozilla ziemlich was auf, sei es, weil sie sich an die Spielregeln bzgl. der Browserwahl nicht gehalten haben, oder weil die Entwickler mehr Ressourcen verwenden müssen, da man mit Metro und dem normalen Desktop gleich zwei User Interfaces bedienen muss. Zu Windows gibt es mittlerweile einige Alternativen, seien es die Linux-Systeme, seien es kleinere OS wie Chrome OS, aber MacOS ist Windows am dichtesten auf den Fersen, und sobald Apple hier in einer gewissen Position ist, halte ich es für durchaus möglich, dass sie die Regeln hier verschärfen werden.

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Du scheinst ja sehr begeistert von Junior zu sein, dass du es unbedingt auf dem Desktop haben möchtest. 😀

    Das Aussperren anderer Browser-Engines auf Mac OS halte ich für extrem unwahrscheinlich. Damit würde sich Apple doch auch ins eigene Fleisch schneiden, denn das wäre extrem schlecht für das Image von Apple und dürfte doch einige Nutzer kosten. Auf dem mobilen Markt mag das zwar funktionieren, aber dass das auch auf dem Desktop-Markt funktionieren kann, bezweifle ich persönlich stark, zumal man so eine Änderung nicht plötzlich und vollkommen unbegründet treffen kann, nachdem das immer möglich war. Da käme man doch in arg große Erklärungsnot.

    Ansonsten bleibt von Junior das Bedienkonzept. Ich sehe nicht, was das mit Mac OS zu tun hat. Führt man es auf Mac OS ein, muss man es auch auf Windows und Linux einsetzen, denn alles andere ergäbe ja keinen Sinn. Entweder will man das für das Desktop-Produkt und das betrifft dann alle drei Plattformen, oder nicht. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass das Bedienkonzept von Junior für ein Tablet (iPad) konzipiert ist. Ein Touch-Display ist zur Bedienung zwingend erforderlich. Und mit Tablets hat Mac OS X absolut gar nichts am Hut. Und auch die klassischen Linux-Distributionen nicht. Und Windows schon gar nicht, mit Ausnahme von Windows 8 für einige Nutzer. Aber dort wäre dieses Konzept auch alles andere als Metro-like. Vorstellen könnte ich mir das auf Android-Tablets, das würde Junior am ehesten entsprechen. Mit Gecko dann selbstverständlich.

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