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Firefox bekommt stille Updates – was heißt das und wie ist der Status?

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Dass Firefox stille Updates bekommt, ist bereits seit längerem bekannt. Doch wie ist eigentlich der aktuelle Status und was bedeutet das für den Benutzer überhaupt?

Was funktioniert bereits und was wird noch kommen?

Firefox soll sich in Zukunft selbst mit Updates versorgen können, ohne dass der Anwender aktiv eingreifen muss. Unter das Projekt Silent Updates fallen in diesem Zusammenhang mehrere Baustellen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die standardmäßige Kompatibilität von Erweiterungen, welche bereits seit Firefox 10 besteht. Der nächste Schritt besteht nun darin, einen Hintergrundservice („Mozilla Maintenance Service“) zu installieren, welcher für die Installation der Updates zukünftig verantwortlich ist und es zudem ermöglicht, den Benutzerkontensteuerungsdialog (UAC) unter Vista/7 zu umgehen. Auch dieser Schritt ist bereits abgeschlossen und wird mit Firefox 12 (voraussichtlicher Release: 24. April 2012) ausgeliefert werden.

Das heißt also, dass beim Update auf Firefox 12 das Update bereits still ist? Falsch. Mit Firefox 12 wird der Hintergrundservice erst installiert. Das bedeutet in der Konsequenz, dass hiervon erst zukünftige Veröffentlichungen profitieren werden, also Firefox 13 oder ggf. eine Version 12.0.1, sollte eine solche notwendig werden.

Damit sind die Updates von Firefox also bereits still, aber das Projekt geht hier noch einen Schritt weiter. In Firefox 12 werden die Updates noch bei Programmstart angewandt, was bedeutet, dass der Start nach einer Firefox-Aktualisierung länger dauert. Aus diesem Grund wird Firefox Updates zukünftig im Hintergrund anwenden können – noch während Firefox läuft. Mit dieser Neuerung ist möglicherweise in Firefox 13 (05.06.2012), wahrscheinlicher in Firefox 14 (17.07.2012) zu rechnen.

Was ist, wenn ich den Hintergrundservice nicht nutzen möchte?

Sollte – aus welchen Gründen auch immer – nicht erwünscht sein, dass Firefox einen Hintergrundservice zur Installation von Programmupdates nutzt, kann dieser über den Einstellungsdialog einfach deaktiviert werden. Der Hintergrundservice wird einmalig installiert – bei einem Firefox-Update wird dieser also nicht automatisch neu installiert. Firefox aktualisiert sich dann wie bisher.

Der aktivierte Hintergrundservice nimmt übrigens nur minimal Festplattenplatz in Anspruch und läuft auch nicht permanent, sondern wirklich nur dann, wenn Firefox gerade eine Aktualisierung einspielt, weswegen dieser das System auch nicht weiter belastet. Daher spricht nicht wirklich viel gegen die Nutzung dieses Dienstes.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

10 Kommentare - bis jetzt!

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  1. schrieb am :

    „…und es zudem ermöglicht, den Benutzerkontensteuerungsdialog (UAC) unter Vista/7 zu umgehen“ –

    DA hake ich mal ein. Weil ich meine, das dieser Satz meine Argumentation bezüglich UAC bei der Konstellation: alleiniger User, rein privat, bißchen Erfahrung stützt. Nämlich: abschalten, Punkt.

    Auch beim Caschy war ja schon des öfteren zu lesen, das er die UAC zwar an hat, aber sie auch mit geplanten Tasks „austrickst“. Und dann kann ich sie auch gleich ganz ausschalten. Denn NIEMAND kann mir erzählen, das viele Leute jede oder auch nur die meisten Meldungen der UAC auch nur lesen – die klicken die einfach weg.

    Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen, wieso MS da kein Funktion ala Whitelist einbaut, dann würde ich die UAC nämlich anlassen. Aber bei MS darf man ja wohl manches nicht hinterfragen…

  2. schrieb am :

    Die UAC-Diskussion hatten wir jetzt eh schon in jedem Artikel, in dem es um UAC ging….
    Aber UAC abzuschalten ist definitiv kein Tipp, den ich so pauschal geben würde. Das kann man machen, wenn man weiß, was man tut, tut der durchschnittliche Anwender aber nicht, dann lieber Finger weg von den Einstellungen. Wahrscheinlich klicken die meisten eh einfach, aber das ist dann wirklich deren Problem. Denn gewarnt wird man.

  3. schrieb am :

    Hallo Sören,

    ist das stille Update auch dann möglich, wenn man wie ich im eingeschränkten Benutzerkonto arbeitet? Zur Zeit wechsle ich für ein Update in mein Administratorkonto.

    Einen schönen Tag noch
    Gerhard

  4. schrieb am :

    @Gerhard: „… wenn man wie ich im eingeschränkten Benutzerkonto arbeitet?“. Hmm, hmm – tust du das aus prinzipieller Vorsicht, oder weil du „muß“?

  5. schrieb am :

    Hallo Hugo,

    ich mache das aus grundsätzlicher Vorsicht.

    Was meinst Du mit „oder weil du ´muss´“?

    Bis denne
    Gerhard

  6. schrieb am :

    @Gerhard: nun ja, nicht jeder ist auf seinen Comps „the master next God“. Es gibt ja User, die sich was vorschreiben lassen müssen, weil z.B. der Chef das so sieht…

    Ich könnte das mit dem „eingeschränkten Konto“ nicht, weil mir das zuwider geht. Das sind meine Comps, ich benutze die alleine. Wenn natürlich deswegen dauernd was passieren würde, würde ich das überdenken – tuts aber nicht. Das Win trotzdem mal crasht – kann ja passieren, hält sich bei mir aber im Rahmen.

    Solange bleib ich bei: „Hier ist nur einer, und der ist Admin.“ :mrgreen:

  7. schrieb am :

    Ich denke, dass das mit dem eingeschränkten Konto wenig damit zu tun hat, ob man seinen Computer alleine nutzt oder nicht, sondern viel mehr damit, nicht mit vollen administrativen Rechten im Internet zu surfen, weil so deutlich weniger Schaden angerichtet werden kann. Auf Linux oder Mac OS X ist genau das übrigens normal, da ist man ja auch nicht permanent „sudo“. Das ist also Teil eines bewährten Sicherheitskonzeptes.

    Gerhard, ich kann dir das gerade nicht mit 100%iger Sicherheit sagen und bevor ich jetzt was Falsches schreibe, lasse ich dich mit der Antwort noch warten. Ich werde das heute Abend (falls ich es schaffe) einmal genauer anschauen, wie sich das verhält.

  8. schrieb am :

    Ich habe das nochmal überprüft. Also Benutzer mit eingeschränkten Rechten können nach aktuellem Stand nach wie vor keine Updates installieren. Aber mittelfristig soll auch das möglich werden. Aber da ist (für mich) noch kein konkreter Zeitplan erkennbar.

  9. schrieb am :

    Hallo Sören,

    da Firefox 12 schon so gut wie vor der Türe steht, hätte ich gerne noch gewusst, ob es bei der Aktivierung des stillen Updates anschließend eine Meldung gibt, dass Firefox auf die Version xx.y.z aktualisiert worden ist. Diesen Hinweis halte ich für wichtig, damit ich meine Signaturen z.B. im Firefox- und Thunderbird-Forum aktualisieren kann.

    Lieben Gruß
    Gerhard

    Anmerkung: Ich hatte vergessen, die Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren. Nach dem Klick auf den Zurück-Button war mein gesamter Kommentar verschwunden. Das sollte nicht sein, weil manch einer dann nicht erneut kommentiert.
    Bei mir war es dank des Add-ons Lazarus: Form Recovery kein Problem.

  10. schrieb am :

    Hallo,

    mit Firefox 12 verschwindet erst einmal nur der Benutzerkontensteuerungsdialog (UAC; was für ein langes Wort), dadurch dass der Hintergrundservice das Update ausführt. Ansonsten wird der Benutzer immer noch genauso viel oder wenig vom Update mitbekommen wie bislang auch. Dass Firefox die Updates wirklich von alleine im Hintergrund installiert, ist noch etwas fernere Zukunftsmusik und da ist auch die Angabe von oben mit Firefox 14 nicht mehr aktuell, da war der letzte Stand „May be too risky to land on Fx14 at this point“ und die Frist wäre auch schon morgen, also das wird frühestens mit Firefox 15 passieren.

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