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Mozilla veröffentlicht Firefox 101

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Mozilla hat Firefox 101 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux

Vor Download von Dateien nachfragen

Firefox 98 brachte diverse Änderungen des Download-Verhaltens. Eine davon war, dass Downloads nun umgehend stattfinden, ohne den Nutzer noch einmal explizit um Bestätigung zu bitten. Ein häufiger gehörtes Nutzer-Feedback war es, dass einige Nutzer weiterhin gefragt werden wollen. Zwar kann dies weiterhin erreicht werden, indem Firefox für möglichst viele Dateitypen entsprechend konfiguriert wird, doch ist dies verhältnismäßig umständlich. Mozilla reagiert auf dieses Feedback mit einer neuen Einstellung in den Einstellungen, welche automatisch für alle noch nicht konfigurierten Dateitypen gilt.

Firefox 101

Immer alten Drucken-Dialog öffnen

Mit Firefox 86 hatte Mozilla die native Drucken-Oberfläche des jeweiligen Betriebssystems standardmäßig durch eine plattformübergreifend konsistente Oberfläche ersetzt. Über einen Link im Drucken-Dialog konnte die bisherige Oberfläche jederzeit geöffnet werden. Außerdem gab es mit print.tab_modal.enabled eine Option in about:config, um immer die alte Oberfläche zu öffnen. Diese Option wurde gemeinsam mit altem Code, der damit verknüpft war, in Firefox 97 entfernt.

Auch hier hat Mozilla auf das Feedback seiner Nutzer gehört und mit print.prefer_system_dialog eine neue Option für about:config eingeführt, welche das gleiche Ergebnis hat, nämlich immer den alten Drucken-Dialog zu öffnen, ohne den obsoleten Code wieder einzuführen.

Bild-im-Bild-Verbesserungen

Nach der Unterstützung von Untertiteln im Bild-im-Bild-Modus (PIP) für Videos in Firefox 100 wurde das PIP-Fenster in Firefox 101 um eine Schaltfläche zum Stummschalten der Videos erweitert. Werden mehrere Videos in diesem Modus gestartet, werden diese außerdem nicht länger standardmäßig aufeinander positioniert.

Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge

Mehrere Verbesserungen hat das Inspektor-Werkzeug bekommen. Soll zu einem HTML-Element eine Klasse hinzugefügt werden, gibt es bei Verwendung des Eingabefelds hinter der .cls-Schaltfläche jetzt eine Autovervollständigung, welche alle bereits auf der Seite bestehenden Klassen-Namen vorschlägt. Jeder Vorschlag findet umgehend nach Auswahl mittels Pfeiltasten Anwendung, so dass schnell verschiedene CSS-Klassen getestet werden können.

Bei CSS-Eigenschaften, welche Größen verändern, können diese nun mittels Klicken und Ziehen verkleinert respektive vergrößert werden. Wer die Funktion nicht haben möchte, kann diese in den Einstellungen der Entwicklerwerkzeuge deaktivieren.

Die Performance der Webkonsole wurde verbessert.

Verbesserungen der Web- und Erweiterungsplattform

Bei der Verwendung einer Konferenz-Anwendung kann der Benutzer nun alle vorhandenen Mikrophone nutzen und jederzeit zwischen diesen wechseln, sofern die entsprechende Anwendung diese Möglichkeit aktiviert.

Firefox 101 unterstützt den prefers-contrast Media Query, über welchen Websites die Information erhalten können, ob Nutzer einen schwächeren oder stärkeren Kontrast bevorzugen, um die Darstellung gegebenenfalls entsprechend anpassen zu können.

Darüber hinaus wurde das WebDriver BiDi-Protokoll aktiviert, um es externen Werkzeugen wie Selenium zu erlauben, dieses für Automatisierung mittels Firefox zu nutzen.

Außerdem unterstützt Firefox 101 die neuen Viewport-Längeneinheiten svh, lvh, dvh, svw, lvw, dvw, svmax, lvmax, dvmax, svmin, lvmin und dvmin, was vor allem in Zusammenhang mit den dynamischen Toolbars moderner Smartphone-Browser relevant ist.

Weitere Verbesserungen der Webplattform sowie einige Änderungen für Erweiterungs-Entwickler, welche vor allem in Zusammenhang mit dem kommenden Manifest v3 (MV3) relevant sind, darunter eine neue Scripting-API, lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Geschlossene Sicherheitslücken

Auch in Firefox 101 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 101 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

1 Kommentar - bis jetzt!

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  1. Marcel
    schrieb am :

    Was man vielleicht dazu sagen muss (für Andere, nicht für dich Sören^^):
    Das sieht weniger aus als sonst und ist es für Enduser sicherlich auch.
    Was in Softwareentwickluing oft gemacht wird ist „refactoring“. Dabei nimmt man Codeteile und schreib sie komplett neu. Dabei entsehen keine neuen Features, sondern die Architektur des Codes verbessert sich.

    Kurz gesagt:
    Wenn mal eine Version mit wenig Änderungen kommt heist das oft, es wurde „unter der Haube“ viel geschraubt und verbessert.
    Solche Verbesserungen sind nur sehr schwer Endusern verständlich zu machen, da das interne Prozesse betrifft.
    Deshalb stehen sie dann nicht in den Releasenotes.

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