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Firefox 52: Mozilla entfernt Unterstützung für Adobe Primetime

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Firefox lädt seit Version 38 Adobe Primetime als Content Decryption Module für die Wiedergabe DRM-geschützter Inhalte im Web herunter. In Firefox 52 entfernt Mozilla die Unterstützung für Adobe Primetime.

Für die Nutzung von Streaming-Plattformen wie Netflix und Amazon Video waren früher NPAPI-Plugins wie Microsoft Silverlight notwendig. NPAPI-Plugins sind allerdings schlecht für die Stabilität sowie Sicherheit des Browsers. Außerdem müssen diese vom Nutzer erst von Hand installiert werden. Vor allem aber: ab Firefox 52 unterstützt Firefox keine NPAPI-Plugins (außer den Adobe Flash Player) mehr.

Auch in der HTML5-Welt gibt es einen entsprechenden Standard, welcher die Wiedergabe DRM-geschützter Videos ermöglicht. Dieser nennt sich Encrypted Media Extensions (EME) und erfordert zur Dekodierung der Videos ein sogenanntes Content Decryption Module (CDM). Seit Firefox 38 lädt Firefox automatisch das CDM Adobe Primetime herunter. Seit Firefox 47 unterstützt der Mozilla-Browser zusätzlich das CDM Google Widevine auf Windows und Apple macOS, seit Firefox 49 auch auf Linux.

Bereits vor vier Monaten ist eine Änderung im Entwicklungszweig von Firefox 52 gelandet, welche dafür sorgte, dass Adobe Primetime nicht mehr automatisch heruntergeladen wird, sondern nur noch, wenn eine Seite das Primetime-CDM anfordert. Nun wurden entsprechende Tickets in Mozillas Bugtracking-System Bugzilla angelegt, welche die komplette Entfernung der Unterstützung aus Firefox 52 zum Thema haben.

Gründe lassen sich in diesen Tickets zwar keine erfahren, es ist aber anzunehmen, dass alle wichtigen Streaming-Portale sowieso wegen Google Chrome schon Widevine unterstützen, welches von Firefox ebenfalls unterstützt wird, so dass die zusätzliche Primetime-Unterstützung weder für Content-Anbieter noch für Mozilla zu diesem Zeitpunkt noch einen realen Vorteil bietet. Auch wurde Primetime von Firefox ausschließlich auf Windows unterstützt und nie auf Apple macOS, Linux oder Android. Widevine wird auf allen Desktop-Plattformen unterstützt, die erste Unterstützung für Widevine in Firefox für Android wird in den nächsten Tagen folgen.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

2 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Keemo
    schrieb am :

    Schicke Angelegenheit 🙂

    Stand es bei Mozilla nicht irgendwie zur Debatte das 2017, man überlegt vllt. Adobe Flashe "anders" auszuliefern? ggf. als PPAPI-Plugin oder internes Update? Mir war irgendwie so oder täusche ich mich da? (:

    Danke wie immer für deinen tollen Blog 🙂

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Nein, das stand nie zur Debatte. PPAPI war lediglich für den PDF-Betrachter relevant. Den wird man möglicherweise von Chromium übernehmen.

    Danke wie immer für deinen tollen Blog ?

    Gerne. 🙂

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