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Firefox 60 wird nächste ESR-Version, mit neuer Funktion für Systemadministratoren

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Mit Firefox ESR bietet Mozilla eine Firefox-Version mit Langzeitunterstützung an. Normalerweise hätte Firefox ESR 52 im März 2018 durch Firefox ESR 59 abgelöst werden sollen. Nun wird allerdings erst Firefox 60 zur ESR-Version – dafür mit einer neuen Funktion für Systemadministratoren.

In der Regel alle sechs bis acht Wochen erscheint ein neues Feature-Update von Firefox. Während dieser Zyklus für Privatanwender kein großes Problem darstellen sollte, ist dieser Release-Zyklus gerade im Unternehmens-Umfeld häufig ein Problem. Hierfür bietet Mozilla mit Firefox ESR eine Version an, welche nur circa einmal im Jahr neue Funktionen erhält und dazwischen lediglich Sicherheits- und Fehlerbehebungs-Updates.

Die aktuelle ESR-Version basiert auf Firefox 52 und wäre nach bisherigem Plan durch Firefox ESR 59 abgelöst worden, der im März 2018 erscheint. Stattdessen wird die neue ESR-Version auf Firefox 60 basieren, welcher im Mai 2018 erscheint. Dies deuten verschiedene Dokumente an.

Dafür erhält Firefox 60 mit den sogenannten Enterprise Policies ein neues Feature, welches gerade in Zusammenhang mit der ESR-Version von Firefox im Unternehmens-Umfeld interssant ist. Damit es für Systemadministratoren möglich, Firefox für die Verteilung vorzukonfigurieren, wofür bis einschließlich Firefox ESR 52 gerne der sogenannte CCK2 Wizard benutzt worden ist, der allerdings mit Firefox 57 und höher nicht kompatibel ist. Mozilla wird zunächst mit einem kleinen Set an Möglichkeiten starten und möchte dieses basierend auf dem Feedback seiner Enterprise-Nutzer mit der Zeit ausbauen. Außerdem sollen die Enterprise Policies als Grundlage für die Implementierung von GPO auf Windows dienen.

Beispiele für mögliche Konfigurationsoptionen via Enterprise Policies sind die Deaktivierung von Konfigurations-Features wie about:config oder about:addons, das Vordefinieren von Lesezeichen, das standardmäßige Anzeigen der Menüleiste, das Deaktivieren der Telemetrie-Funktion oder Features wie Pocket und Firefox Screenshots, Listen von Domains, welche aufgerufen oder nicht aufgerufen werden dürfen, oder vordefinierte Berechtigungen beispielsweise für Cookies oder Popups. Mehr Informationen hält das Mozilla Wiki bereit.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

10 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Ulrich
    schrieb am :

    Bitte nicht zwangsweise. Es gibt Firmen, wo z.B. der Chrome global konfiguriert ist. Da kann man nichtmal einstellen, dass das Teil z.B. morgens die Tabs der letzten Sitzung öffnet.

    Workaround: FF installiert (ins lokale User-profil, das ging nämlich) und genau das Feature eingeschaltet. Wenn das jetzt auch hart zugenagelt wird in solchen Firmen, kann man da gar nicht mehr produktiv arbeiten.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich verstehe deinen Kommentar nicht, da dies ein Feature für System-Administratoren ist, nicht für Privatanwender. Das ist ja wohl Sache der Firma, wie sie den Browser für ihre Mitarbeiter konfiguriert, in der Firma ist der Computer schließlich ein Arbeitsgerät. Und die hier angekündigte Neuerung ersetzt nur eine andere Möglichkeit, die seit vielen Jahren bereits vorhanden war. Wenn deine Firma davon Gebrauch machen will, macht sie das vermutlich längst über den im Artikel erwähnten CCK2 Wizard.

  3. AC
    schrieb am :

    Ein guter und meiner Meinung nach wichtiger Schritt. Nachdem Firefox mit Version 57 offenbar auf der Consumer Seite ein Comeback geschafft hat, ist der erneuerte Fokus auf Unternehmen nun sehr wichtig, um konkurrenzfähig mit Chrome zu blieben.

    Ein von mir schon länger erwarteter Schritt, und ich hoffe, dass es nicht aktiv dabei bleibt.

  4. Ulrich
    schrieb am :

    Klar kann eine Firma ihr Arbeitsgerät verkrüppeln und einem z.B. die Adminrechte nehmen. Aber bisher konnte man eben einen FF auch lokal im Userprofil installieren, das hat niemanden gestört und man konnte arbeiten.

    Ein lokal installierter Chrome dagegen hat sich immer die Gruppenrichtlinien aus dem Netzwerk gezogen und war dadurch nicht vernünftig benutzbar. Wenn der FF sich jetzt auch so verhält, wäre das schade für viele Benutzer, so dass es auch keinen Grund mehr gäbe, sich einen FF lokal zu installieren als "Workaround".

  5. Sebastian
    schrieb am :

    wie sieht es denn mit Thunderbird aus. Der hat sich ja zuletzt an den Releasezyklen des Firefox ESR orientiert und wäre ebenfalls im März mit einem neuen Major Release versorgt worden. Findet dieses Release jetzt auch erst im Mai statt?

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ja; auch wenn es nirgends offiziell bestätigt steht, kann man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass der nächste Feature-Release von Thunderbird dann auch auf Version 60 basieren wird. Alles andere wäre in meinen Augen für die Thunderbird-Community unrealistisch. Denn ansonsten würde so viel Mehrarbeit auf das Projekt zukommen (Sicherheits-Patches portieren u.a.) und es ist so ja schon schwer genug, Schritt zu halten.

  7. nym
    schrieb am :

    Wie lange habe ich auf dieses Feature gewartet? Antwort: Schon immer ;-).

     

    Schön das es bald soweit ist, finde ich richtig gut.

  8. miku23
    schrieb am :

    @Ulrich: Meine ehemalige Firma hatte das Spiel auch gemacht und ich konnte es mittels Firefox-Installation in einen anderen Pfad austricksen.

    Ganz ehrlich sollte man aber, wenn es die persönliche Situation erlaubt zuerst mit der IT sprechen und sonst kündigen. Unternehmen welche ihren Mitarbeitern nicht einmal vertraut dass sie bestimmte Einstellungen vornehmen können ist es nicht wert das ich dort arbeite.

  9. schrieb am :

    Hallo Sören, erstmalein gutes Neues Jahr

    Frage: Ist die ESR 60 dann auch eine 64 Bit Version?

    Bei uns bekommen die Mitarbeiter/-innen einen vorkonfugurieten Firefox ESR (32 Bit). Damit eine Wiederherstellung (egal aus welchen Grund) über den Firefox möglich ist, wurde im Verzeichnnis C:/Programme(x86)/Mozilla Firefox/defaults/prefs/ die Datei "autoconfig.js" (eine Kopie der Bassiseinstellungen unserer Vorgaben) bereitgestellt. Nach der Wiederherstellung des Firefox muss nur die Startseite neu eingetragen werden und die Root- oder sonstige Zertificate importiert werden. Was nicht erlaubt ist (z.B. Flash) wird automatisch deinstalliert.

  10. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Auch Firefox ESR 60 wird es sowohl als 32-Bit- als auch als 64-Bit-Version geben.

    Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man natürlich die 64-Bit-Version nutzen.

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