Firefox: Auslieferung von WebRender verzögert sich
Der aus dem Servo-Projekt stammende WebRender soll die Grafikkarte stärker als bisher einbeziehen und so für eine deutlich verbesserte Firefox-Performance sorgen. Was die standardmäßige Aktivierung für einen Teil der Nutzer der Beta-Version von Firefox 64 betrifft, ist Mozilla im Plan. Allerdings wird sich die Auslieferung in einer finalen Version von Firefox um ein paar Monate verzögern.
WebRender stammt wie die mit Firefox 57 eingeführte CSS-Engine Stylo ebenfalls aus Mozillas Next-Generation-Engine Servo und ist in der Programmiersprache Rust geschrieben. Es handelt sich bei WebRender um einen Renderer für Webseiten-Inhalte, welcher unter stärkerer Einbeziehung der Grafikkarte als bisher im Grunde wie eine Spiele-Engine arbeitet, aber für das Rendering von Web-Content optimiert ist und dadurch große Performance-Vorteile liefern soll.
In der Nightly-Version von Firefox ist WebRender bereits für einen Teil der Nutzer aktiviert. Die anfängliche Zielgruppe setzt sich aus Nutzern zusammen, welche Windows 10 als Betriebssystem sowie eine halbwegs moderne Grafikkarte von Nvidia einsetzen. Außerdem ist WebRender derzeit noch deaktiviert, wenn ein Gerät mit Akku eingesetzt wird.
Für eben jene Zielgruppe wird WebRender auch aktiviert sein, wenn Firefox 64 in ein paar Tagen als Beta-Version verfügbar ist. Ursprünglich war geplant, dass WebRender für die genannte Zielgruppe dann in der finalen Version von Firefox 65 standardmäßig aktiviert sein wird. Nachdem Mozilla erkannt hat, dass hierfür noch etwas mehr Arbeit erforderlich ist, wurde dieser Meilenstein nun auf Firefox 67 verschoben. Allerdings wird man in den finalen Versionen von Firefox 64, Firefox 65 und Firefox 66 jeweils Tests mit einem Teil der Nutzer mit einem qualifizierten System durchführen.
Firefox 67 erscheint nach aktueller Planung am 14. Mai 2019. In späteren Firefox-Versionen soll WebRender natürlich auch für weitere Betriebssysteme und weitere Grafikkarten aktiviert werden.
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Sicher dass beim Notebook die Aktivierung vom Betriebszustand, Akku oder Netzteil, abhängt? Ich meine Mobilgeräte wären momentan noch komplett ausgeschlossen, da sich WebRender ohne Neustart nicht (de)aktivieren lässt, wäre es auch gar nicht möglich den Zustand im laufenden Betrieb zu ändern.
Ich meine mit meiner Formulierung im Artikel nicht, dass sich der Zustand im laufenden Betrieb ändert, wenn man den Stecker rein- oder rausmacht. 😉 Aber ja, Firefox prüft, ob ein Akku vorhanden ist. Siehe https://twitter.com/13xforever/status/1040643997293846528 (der Tweet zeigt auch, dass diese Prüfung auch nicht einwandfrei implementiert ist 😉 ). Und ausgehend von den Kommentaren in diesem Ticket (https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=1490942) ist die Prüfung des Akkus auch das gewünschte Vorgehen. Siehe Kommentar 7:
I don't have a UPS to test with, although I confirmed with the reference machine that we still get WebRender without any battery :).
Auch wenn das Resultat dann in der Folge nicht bestätigt werden konnte, heißt der Smiley in der originalen Aussage, dass es erwünscht ist, dass WebRender auf dem Referenz-Gerät, was ein LapTop ist, im Nicht-Akku-Betrieb aktiviert wird.
Hat zwar nichts damit zu tun aber…
Das habe ich in meinen Einstellungen gefunden ohne etwas gemacht zu haben
dom.push.userAgentID
Weiß jemand was das ist? Das taucht einfach bei mit in den modifizierten Einstellungen auf.
Nur mal so aus Neugierde: wie kommt es eigentlich, dass NVIDIA der (erste) Partner dieser Technik ist. Ich mein sie haben vermutlich das ein oder andere Patent (z.B. PhysX) mehr in Petto, aber meiner Wahrnehmung nach hatte ATI/AMD immer ein wenig mehr Initiative bei Open Source Projekten bzw. deren Unterstützung gezeigt. Oder habe ich da eine verzerrte Wahrnehmung?
@Hans:
Das ist der User-Agent für Push-Benachrichtigungen. Wenn du auf keiner Webseite solche aktiviert hast, dann betrifft es dich nicht.
@Karl:
Da steckt keine Partnerschaft hinter. Der ganz simple Grund ist, dass Nvidia von den drei großen Grafikchip-Herstellern der kleinste ist, was die Verbreitung betrifft.
Alles, was mit Grafikkarte, Grafikkarten-Treiber und deren unzähligen Bugs und Eigenheiten zu tun hat, ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Daher konzentriert sich Mozilla erst einmal darauf, WebRender für eine bestimmte Zielgruppe vernünftig hinzubekommen. Wenn das erreicht ist, kann darauf aufgebaut und an WebRender für weitere Zielgruppen gearbeitet werden.
Der ganz simple Grund ist, dass Nvidia von den drei großen Grafikchip-Herstellern der kleinste ist, was die Verbreitung betrifft.
Da hab ich dann wohl irgendetwas verpaßt: Nvidia => konstant >60% Marktanteil seit 2010.
Ja, da hast du was verpasst:
https://data.firefox.com/dashboard/hardware
Intel: 66,722 Prozent
AMD: 14,024 Prozent
Nvidia: 13,795 Prozent
Stand: 21. Oktober 2018
Das ist vermutlich der Marktanteil bezogen auf Grafikkarten. Ohne Quellenangabe kann man das nicht sagen. Auf jeden Fall schaut Mozilla natürlich nach den Usern die den Firefox benutzen, Marktanteile aus anderen Zusammensetzungen zu benutzen wäre auch auch sinnfrei.
Das macht schon Sinn, Laptops haben ca. 2/3 Marktanteil und Laptops sind praktisch immer mit Intel GPU ausgestattet, man hat nur bei den teureren Modellen noch eine zweite Grafikkarte, die dann wieder zumeist von Nvidia.
Die Frage ist, ob der FF diese zweite GK überhaupt erfasst.
Die 60% (mittlerweile wohl eher deutlich mehr) sind der Marktanteil bei dedizierten Grafikkarten. Das bezieht iGPUs nicht mit ein, und da ist Intel mit Abstand Marktführer und AMD durch APUs ebenfalls stark vertreten.