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Mozilla verteilt zwei neue System-Add-ons an Nutzer von Firefox 49

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Kurz vor Veröffentlichung von Firefox 49.0.2 hat Mozilla damit begonnen, zwei neue System-Add-ons an Nutzer von Firefox 49.0 und Firefox 49.0.1 zu verteilen. Damit behebt Mozilla diverse Probleme unabhängig vom nächsten Firefox-Update.

Mozilla plant die Veröffentlichung von Firefox 49.0.2 vermutlich noch in dieser Woche. In der Zwischenzeit behebt Mozilla diverse Probleme, ohne dass hierfür Firefox aktualisiert werden muss. Zu diesem Zweck erreichen zwei neue System-Add-ons Nutzer von Firefox 49.0 und Firefox 49.0.1.

Asynchronous Plugin Rendering (asyncrendering@mozilla.org) aktiviert asynchronses Rendering von Flash-Inhalten. Damit soll auf Webseiten, welche den Adobe Flash Player nutzen, die Performance verbessert und die Absturz-Wahrscheinlichkeit reduziert werden. Nutzer der 64-Bit-Version von Firefox beklagten zudem funktionale Probleme.

D3D9 Acceleration Fallback (d3d9fallback@mozilla.org) deaktiviert Direct3D9 als Fallback-Backend bei aktivierter Hardwarebeschleunigung. Damit sollen Grafik-Probleme behoben werden, von denen manche Nutzer betroffen waren.

Neue System-Add-ons in Firefox 49

Achtung: wer die Software Avast Browser Cleanup nutzt, sollte vorsichtig sein, denn Avast legt seinen Nutzern nahe, wichtige Firefox-Hotfixes zu deinstallieren. Stattdessen sollten Nutzer lieber die Software von Avast deinstallieren. Externe Anwendungen in Browser-Angelegenheiten eingreifen zu lassen, hat außer Probleme noch nie etwas gebracht.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

14 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Volker
    schrieb am :

    Hallo,

    habe gerade es mit Avast Browser Cleanup getestet, kann die Behauptung im Artikel nicht bestätigen und Antivirus Software einfach empfählen zu deinstallieren finde ich nicht besonders verantwortungsvoll!

    Gruß
    Klaus

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    1. Das ist keine Behauptung, sondern bestätigt. Dass das nicht jeden Nutzer betrifft, mag sein, aber im Artikel ist nicht grundlos ein Link, in welchem mehrere Nutzer (!) eben jenes berichten. Es gibt auch ein Ticket dazu in Mozillas Bugtracker. Von mir gab es auf diesem Blog noch nie Behauptungen, sondern immer Fakten, dafür verlinke ich meine Aussagen ja. Damit das jeder überprüfen kann.

    2. Avast Browser Cleanup ist keine Antivirus-Software. Wie kommst du bei diesem Namen, "Browser Cleanup", darauf?

    3. Wenn eine Software dem Nutzer nahelegt, wichtige Hotfixes von Firefox zu deinstallieren, dann ist diese Software natürlich Müll, das bringt dem Nutzer nämlich überhaupt nichts Positives, dafür aber ernsthafte Probleme.

    4. Wenn du über "Sicherheits"-Software sprechen möchtest, dann ist dir hoffentlich klar, dass die meisten dieser "Sicherheits"-Softwares deine Sicherheit eben nicht verbessern, sondern gefährden. Alleine der HTTPS-Scan, den mittlerweile fast jeder anbietet, stellt keinen Schutz, sondern einen MITM-Angriff und damit eine ernsthafte Bedrohung dar, wie es sich früher nur echte Schadsoftware erlaubt hätte. De facto wird "Sicherheits"-Software mit einem solchen Feature selbst zur Schadsoftware. Darüber hinaus wurden in den letzten Monaten in so ziemlich allen Softwares mit großem Namen derart eklatante Sicherheitsdefizite nachgewiesen, dass Nutzer überhaupt erst durch die Installation dieser "Sicherheits"-Software gefährdet waren, weil diese Sicherheitsprobleme geschaffen haben, welche vorher nicht da waren. Und ja, das schließt die "Sicherheits"-Software von Avast mit ein. Aber darum geht es hier ja überhaupt nicht.

  3. Volker
    schrieb am :

    2. Im Artikel empfiehlst du Software von Avast zu deinstallieren und nicht "Avast Browser Cleanup". So komme ich drauf.

    3. Wer Browser Cleanup nutzt weiß, dass die Empfehlungen an hand der Nutzerbewertung zustande kommt und wer damit nicht einverstanden ist, kann sich bei Avast beschweren.

    4. Heißt es du empfiehlst besser gar kein Antivirus zuhaben?

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich empfehle, die Software von Avast zu deinstallieren, um welche es in dem Absatz geht. Es ergibt doch überhaupt keinen Sinn, die Deinstallation einer ganz anderen Software zu empfehlen, wenn es im Satz davor um eine bestimmte Software ging.

    Wie die Empfehlungen zustande kommen, ist keine Entschuldigung für die Software. Die Software darf unter gar keinen Umständen wichtige Hotfixes von Firefox deinstallieren, damit wird Firefox für manche Nutzer unnutzbar.

    Darüber hinaus ist das doch sehr fragwürdig, ob hier wirklich Nutzerbewertungen entscheidend waren, denn Fakt ist 1. dass diese Lösch-Aufforderung bereits sehr kurz nach der Ausrollung erschienen ist 2. Wohl kaum ein Nutzer about:support aufgerufen und dann gesagt hat: "oh, neue System-Add-ons, die schaden mir, die bewerte ich schlecht" und 3. dass diese System-Add-ons überhaupt keinen negativen Effekt haben, sondern Probleme beheben. Würden diese eine Bewertung erhalten, wäre alles andere als die Bestbewertung vollkommen sinnlos. Aber dass hier überhaupt jemand bewertet hat, die Wahrscheinlichkeit geht ja schon gegen null.

    Und was meine Empfehlung bezüglich "Sicherheits"-Software betrifft, ein vernünftiges Sicherheitskonzept ist sehr, sehr viel wichtiger. Wer beispielsweise seine installierte Software nicht auf dem aktuellen Stand hält oder mit Administratorrechten auf seinem System unterwegs ist, der sollte zunächst einmal seine Nutzung überdenken.

  5. Volker
    schrieb am :

    Wohl kaum ein Nutzer about:support aufgerufen und dann gesagt hat: "oh, neue System-Add-ons, die schaden mir, die bewerte ich schlecht"

    Ne hast recht, die dachten "oh schon wieder irgend ein Add-on dass sich ungefragt installiert hat und keiner kennt, schnell weg damit".

    Was Wahrscheinlichkeit angeht, würde ich sagen kommt ganz an das Bewertungssystem an.

     

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Genau, weil Nutzer ja auch andauernd about:support aufrufen und die Liste installierter Erweiterungen abgleichen. Die paar Nutzer, die das tun, müssen dann auch noch diese Anwendung von Avast nutzen. Wohl kaum. Selbst, wenn das eine Hand voll Nutzer ist, Bewertungen dürfen erst ab einer gewissen Anzahl relevant werden.

    Aber selbst wenn es 100.000 Nutzer wären, nochmal: die Aufforderung, wichtige Firefox-Hotfixes zu deinstallieren, ist absolut indiskutabel, damit schadet Avast den Firefox-Nutzern und das geht nicht. Vollkommen egal, ob das System auf Bewertungen basiert oder nicht, das ist nicht in Ordnung.

  7. Simon
    schrieb am :

    Es ist wirklich beeindruckend, dass Sören auf jedes noch so blöde Kommentar mit solch einem Umfang eingeht. Ich hab da wirklich Respekt vor, weil ich niemals die Muße aufbringen könnte mich mit jedem der einzelnen Punkte ausführlich auseinanderzusetzen. Spätestens ab dem 2. Kommentar von Volker will er einfach bewusst dagegen halten und meckern. Kein Plan was Volker da antreibt, aber das Sören da noch weitermacht find ich beeindruckend. Wenn wir nur solche Internetnutzer hätten, könnte "Counter-Speech" tatsächlich funktionieren 😉

  8. Volker
    schrieb am :

    natürlich rufen die Nutzer nicht about:support auf, man kann nicht jede versteckte Konfiguration kennen. Deswegen benutze ich auch tools wie Browser Cleanup, die erledigen das für mich.

    Und wenn es mir plötzlich neue Add-ons anzeigt, dass keine Bewertung haben und sonst auch keiner kennt, dann lösche ich diese.

    Ob es ein Add-On, dass sich als System Add-On ausgibt oder wirklich einer ist, kann ich nicht wissen, vor allem auch nicht wenn man im Internet nichts darüber findet.
    Es gab schon genug Fälle wo Malware sich als System Prozess ausgegeben hat. 

    Ich finde auch unverantwortlich, dass die Hersteller meinen die können mir alles mögliche unterjubeln ohne mich zu fragen oder informieren.

  9. Merowinger
    schrieb am :

    Ich habe "Avast Online Security" als Addon installiert, das angesprochene Tool habe ich damals bei der Installation gar nicht mitinstallieren lassen.

  10. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Volker:

    Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, dass du der Avast-Software nicht trauen kannst, weil sie Mist baut.

    Und ganz ehrlich, wenn du keine Ahnung hast, worum es sich handelt, dann ist das doch kein Grund zum Löschen. Vor allem, wenn es von Mozilla kommt, also dem Entwickler des Produkts, welches du nutzt. Wenn du glauben würdest, dass Mozilla dir was Schlechtes tut, würdest du gar nicht erst Firefox nutzen. Dass man im Internet nichts findet, kann so ja auch nicht stimmen, immerhin hast du diesen Artikel gefunden, der sofort am Tag der Ausrollung von mir veröffentlicht worden ist.

    Aber dass du diese mangelhafte Software nutzt, erklärt deine Kommentare. Durch die Verteidigung der Vorgehensweise kannst du dir einreden, dass das eine sinnvolle Software wäre. 😉

  11. Hauro
    schrieb am :

    Alleine der HTTPS-Scan, den mittlerweile fast jeder anbietet, stellt keinen Schutz, sondern einen MITM-Angriff und damit eine ernsthafte Bedrohung dar, wie es sich früher nur echte Schadsoftware erlaubt hätte. De facto wird "Sicherheits"-Software mit einem solchen Feature selbst zur Schadsoftware.

    Weil es dazu passt: Killed by Proxy: Analyzing Client-end TLS Interception Software

    Merke kein Man-in-the-middle attack, da es mehr Probleme macht und keinen wirklichen Nutzen bringt.

  12. Merowinger
    schrieb am :

    Ehrlich gesagt habe ich langsam keine Ahnung mehr welcher Sicherheitssoftware ich vertrauen kann. Ich bin damals von Avira zu Avast gewechselt weil sich die schlechten Meinungen über ersteres gehäuft haben. Und jetzt höre ich sowas von Avast obwohl ich damit immer ganz zufrieden war.

  13. Kerstin
    schrieb am :

    Wie kann ich die Installation der System-Erweiterungen verhindern? Gibt es einen gewissen Server, welchen ich in der hosts-Datei sperren kann, damit Firefox mir nicht ungefragt Code unterjubelt?

  14. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Das Beheben von Problemen hat wohl kaum etwas mit unterjubeln zu tun. Du kannst mir nicht erzählen, dass du froh über Fehler in Firefox bist. Zumal du die Fixes sowieso spätestens in Firefox 49.0.2 haben wirst, ein Verhindern der Installation wäre also vollkommen sinnfrei. Ich werde auf diesem Blog sicher keine Tipps geben, wie man so wichtige Firefox-Funktionen deaktiviert (und solche Tipps in anderen Kommentaren auch nicht freischalten), da ich das für unverantwortlich halten würde. 😉

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