HTC One X – ein erster Eindruck
Zwei Jahre und viele Custom ROMs nach dem HTC Desire wurde es Zeit für ein neues Smartphone, welches den heutigen Anforderungen eines Powernutzers gerecht wird. Und so bin ich nun stolzer Besitzer eines HTC One X, dem neuen Flaggschaft aus dem Hause HTC und wohl so ziemlich das Beste, was der Markt aktuell hergibt. Nach ein paar Tagen mit diesem neuen Schatz wird es Zeit für ein erstes vergleichendes Fazit.
Als sehr zufriedener HTC-Kunde war für mich klar, dass mein nächstes Smartphone wieder von HTC sein wird. Nach einem enttäuschenden Jahr 2011 („Masse statt Klasse“) scheint HTC das Versprechen wahrzumachen und wieder den Fokus auf Qualität zu legen.
Für mich der wichtigste Punkt bei einem Smartphone ist noch vor den technischen Spezifikationen das Design. Ein Smartphone muss das Auge beglücken. Und hier kann HTC direkt punkten. Das weiße One X macht optisch sehr viel her und wirkt sehr edel. Fotos geben das gar nicht so sehr wieder, wie es in Natur erscheint. Skeptisch war ich anfänglich wegen der Größe – 4.7“ erschienen mir groß, vielleicht zu groß. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Größe kein Problem ist und es immer noch perfekt in die Hosentasche passt und auch gut in der Hand liegt. Noch besser wäre es allerdings, wenn der An- / Ausschalter wie beim HTC Desire auf der linken anstatt der rechten Seite wäre, das wäre angenehmer zu bedienen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Das Display ist nicht nur groß und bietet viel Platz, auch die Farben des IPS-Displays sind sehr kräftig und scharf und deutlich besser als beim HTC Desire. Beeindruckend ist auch der im Vergleich sehr große Betrachtungswinkel. Angenehm ist auch, dass das Display deutlich resistenter gegen Fingerabdrücke ist. Positiv finde ich außerdem, dass HTC hier nicht auf die Hardware-Tasten verzichtet hat. So bleibt zum einen mehr Platz für den eigenentlichen Inhalt, zum anderen finde ich das einfach eleganter. Was ich ebenfalls sehr angenehm finde: Das Display ist kühl.
Von Kühl zu Heiß – In dem HTC One X steckt sehr viel Leistung rund um den Tegra 3-Prozessor. Das macht sich bezahlt, es läuft wirklich sehr flüssig, nach langer Belastung wird es allerdings extrem heiß und das ist gar nicht mehr so angenehm. Es gibt Berichte, nach denen das One X eben nicht immer so flüssig läuft und ruckeln soll. Das konnte ich so bislang glücklicherweise nicht bestätigen – ob ich hier die falschen Anwendungen getestet habe? Das grafisch aufwändige Sims sowie ein RPG auf Basis der Unreal 3-Engine (Dungeon Defenders: Second Wave) waren zumindest kein Problem.
Problematisch sind solche Anwendungen dafür erwartungsgemäß für den Akku, welcher mit 1.800 mAh nicht gerade die höchste Kapazität hat und zudem fest verbaut ist und daher nicht ausgetauscht werden kann. Aber wer auf seinem Smartphone spielt, muss sowieso damit leben, das Gerät täglich an die Steckdose schließen zu müssen. Unter geringer bis normaler Last hält der verbaute Akku trotz leistungsstarker Hardware aber durchaus länger durch als beim HTC Desire. Mehr Leistung und mindestens die gleiche Akkuleistung – mehr kann man nicht erwarten, so schwach wie die Akkus heutiger Geräte im Verhältnis zur immer besser werdenden Leistung sind. Und dieser Punkt wird erfüllt und macht mich daher zufrieden. Hierzu tragen auch Konzepte wie das des 4+1-Core-Prozessors bei, wo ein fünfter schwächer getakteter Kern als einziger läuft, wenn das Smartphone nur gering ausgelastet ist – das spart viel Akku! Auch die fehlende Unterstützung für LTE kommt der Akkuleistung sehr zu Gute.
Nachtrag: Nach weiteren Tagen etwas intensiverer Nutzung muss ich diesen Abschnitt teils revidieren. Mit ausgelieferter Firmware v1.26 kann sich der Akku unter Umständen doch schneller entladen als es schön wäre. Aber die neuen Firmwares v1.27 und v1.28 werden bereits in Kürze ausgerollt und sollen eine deutliche Verbesserung bringen.
Nicht nur die Akkukapazität ist nicht erweiterbar, auch der Speicher kann nicht erweitert werden – 32GB interner Speicher müssen reichen, denn einen SDCard-Slot gibt es nicht. Aber ganz ehrlich halte ich 32GB für absolut ausreichend – natürlich abzüglich dessen, was für Android, Sense und vorinstallierte Apps bereits in Verwendung ist. Und dazu gibt es von Dropbox 23GB Online-Speicher geschenkt. Für mich als Dropbox-Nutzer eine feine Sache.
Sense als Oberfläche ist ja auch so ein Thema, wo die Meinungen auseinandergehen. Ich bekenne mich als Sense-Fan, welches ich für die beste Android-Oberfläche halte. Sense 4 ist zudem deutlich schlanker als vergangene Versionen, auch hier hat HTC dazugelernt, denn Sense wurde mit der Zeit immer überladener. Nichtsdestominder werde ich mit Sicherheit auch bald wieder mit Custom ROMs rumspielen und dann unter Umständen kein Sense haben. Ich bin der Meinung, dass Custom ROMs den Reiz von Android-Geräten ausmachen, das gehört hier für mich einfach dazu. Und ich freue mich auch schon darauf, irgendwann einmal Mozillas Boot to Gecko auf meinem Smartphone testen zu können. Aber das hat noch Zeit.
Zugelegt hat HTC auch ganz eindeutig bei der Kamera, das macht sich nicht nur durch die höhere Megapixel-Zahl (8 Megapixel) bemerkbar. Die Qualität der Bilder liegt deutlich über denen des HTC Desire. Und sie löst extrem schnell aus. Das ist nicht nur für das Serienaufnahme-Feature praktisch. Eine gute Kamera im Smartphone ist immer nett, weil man seine Kamera ja nun einmal nicht immer bei sich trägt. Ein Ersatz für eine richtige Kamera ist die eingebaute Kamera natürlich trotzdem nicht. Gerade bei schlechten Bildverhältnissen sind die Bilder nicht mehr wirklich schön. Wenn aber auch hier wieder deutlich besser als beim HTC Desire. Zusätzlich gibt es noch eine 1.3-Megapixel-Frontkamera, beispielsweise für Videotelefonie oder als „Spiegel“ – eine solche App ist tatsächlich vorinstalliert. Gut, wer es braucht. Ich nicht.
Zu Beats Audio kann ich nicht viel sagen, da ich schon mein altes Smartphone nicht als MP3-Player genutzt habe und auch das neue nicht als solches nutzen werde. Bleiben wir aber beim Gehörten – die Gesprächsqualität ist ebenso deutlich besser. Hier war ich beim HTC Desire sehr unzufrieden, beim HTC One X hört man sein Gegenüber klar und deutlich.
Zusammenfassend lässt sich also konstatieren, dass ich überaus zufrieden mit dem ersten Eindruck vom HTC One X, insbesondere im Vergleich mit dem HTC Desire, bin. Schwachstellen hat es für mich persönlich nur wenige und man kann davon ausgehen, dass es die nächsten zwei Jahre gut genug bleibt, um es bis dahin mit aktuellen Custom ROMs zu versorgen. Dann wird es sowieso wieder Zeit für ein Neues. 😉
Abschließend das 30-sekündige Promotion-Video zum HTC One X:
Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.
das hört sich alles ja sehr gut an.
Ich muss sagen das ich auch sehr begeistert von android bin allerdings mit einem kleinen haken. Wird htc diesmal den software support länger als ca. 1,5jahre haben. Klar war das desire vom speicher am anschlag aber man sollte auch bedenken das es das flag schiff von htc war! Mit betonung auf war 🙂
ich bin gespannt auf weitere berichte. Vor alles wie sieht mit der bussiness nutzung aus? Macht der akku nach einem tag schlapp wenn man ca. 2.5h – 3h am tag telefoniert.
Grüße ralf
Na das hoffe ich doch zumindest, dass HTC diesen „Neuanfang“ auch zum Anlass nimmt, die Updatepolitik etwas freundlicher zu gestalten. Aber das dürfte schwer vorauszusagen sein, was in 1 1/2 bis 2 Jahren ist. Auf meinem Desire hatte ich zuletzt ein Android 4-ROM installiert und das lief auch noch nicht zu 100% zufriedenstellend und viel Platz für Apps blieb auch nicht mehr. Dass das nicht mehr auf offiziellem funktioniert, das find ich nachvollziehbar. Aber bei der Ausstattung vom One X wäre ich enttäuscht, wenn es dort nach gleicher Zeit wieder so aussehen würde. Der Speicher dürfte dann ja wohl nicht limitierender Faktor sein und auch bei der restlichen Ausstattung… ich halte es schon für möglich. Aber einfach mal abwarten, das sind ungelegte Eier.
Drei Stunden am Tag telefoniere ich leider nicht am Tag, nicht einmal im Ansatz, daher kann ich nicht wirklich etwas dazu sagen, wie sehr das zu Lasten des Akkus geht. Aber schau dir vielleicht mal diesen Forenbeitrag an, dort gibt es auch einen Abschnitt zur Akkulaufzeit. Vielleicht kannst du daraus ja ein paar Erkenntnisse ziehen. Je nachdem, was du sonst noch mit dem Gerät anstellst, könnte es aber gut sein, dass es auf tägliches Aufladen hinausläuft – persönliche Einschätzung.
Da muss ich sagen stimmt das die 4.0 auf dem Desire sehr schleppen lief und das der Speicher wirklich dünn für das gerät ist. ergerlich ist es trotzdem. Meiner Meinung nach würde fänd ich es aber besser wenn htc wenigstens updates für die SENSE angeboten hätte. bzw. die letzten 2.er versionen mit supportät hätte da diese auf dem Disire schon sehr stabil und schnell lief.
egal mal schauen wie es bezüglich des one X wird ich bin dann auch mal gespannt auf einen weiteren beitrag in ein paar wochen wenn sich dann der alltag des Telefons eingestellt hat. =)
Was mich auch interesiert ist vorallem der htc HDMI adapter zum transfehr der multimedia daten. Da es sich schon um eine art „apple – tv“ pondon handelt. Interesant wird es dann, wenn ein Teblet rauskommt mit dem man die entsprechend die funktionen ansprechen kann. Da es ja mit dem Tegra 3 möglich sein soll FULL HD daten wieder zu geben und somit eine mehr als genialen Network Media Tank hat mit dem man auch im internet serven könnte.
mfg
Zum Akku nochmal: Ich muss meine Meinung aus dem Artikel teils revidieren, weil sich der Akku mit der Firmware v1.26 wohl doch etwas schneller entlädt als es schön wäre. Das Positive aber: HTC hat bereits mit der Auslieferung von v1.27 begonnen, welche die Akkulaufzeit spürbar erhöhen soll. Auch v1.28 soll wohl schon ziemlich bald folgen (bessere Kamera-Performance soweit ich weiß). Aber ich finde es in jedem Fall positiv, dass HTC so schnell mit den Updates reagiert.
Hi,
also ich gehe davon aus das die neuen Smartphones, dank Monster Speicher und 4-Core „5-Core“ CPU länger als das Desire von Updates Profitieren werden. Es ist ja im momment eher so das die Software die Hardware garnicht ausreizen kann.
Mein Kollege hat sich auch vor kurzem ein HTC One X gekauft auf mein Anraten. Zwei dinge sind mir negativ aufgefallen die ich so nicht erwartet hätte. Zum einen die Micro Ruckler…was ich bei so einem Potenten Gerät nicht erwartet habe und die Kamera. Nicht die Qualität der Bilder sondern eher allg. die App die doch recht Träge ist. Was ich nicht verstehe da mein Chef ein HTC Sensation hat und mein kleiner Bruder ein Sensation XL wo die Kamera Funktion wesentlich geschmeidiger Funktioniert.
Aber vieleicht ist es nur ein „ich bin neu“ Problem was mit Updates gelöst wird.
Trotzdem sehr geiles Smartphone. Viel Spass damit….
mfg Refi
P.S. Ich hab mir geschworen mein Desire erst abzulösen wenn dieser garnicht mehr will.^^
Sehr lustig…
Ich habe es gestern auch mal in der Hand gehabt so was es nicht im Laden ist sondern in Benutzung und mit Widgets bestückt. Die kleinen mikroruckler sind mir da aufgefallen.
Wobei diese nur da aufgetreten sind bei dem was android zu IOS unterscheiden beim Desctop.
Beim serven ist alles Schick da habe ich keine Ruckler bemerkt.
Hallo ihr Beiden,
also bei mir ist das One X in sehr intensiver Benutzung und ich konnte noch keine Ruckler feststellen. Ebenso ist die Kamera sehr, sehr flott. Dazu sei vielleicht erwähnt: HTC hat bereits drei Software-Updates für dieses Gerät veröffentlicht, bei mir sind selbstverständlich alle installiert. Ich weiß nicht, wie der Softwarestand bei euren Testgeräten war, möglichweise lässt sich der Unterschied damit begründen.