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Mozilla veröffentlicht Firefox 144

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Mozilla hat Firefox 144 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

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Neue Profilverwaltung

Chronik, Lesezeichen, Passwörter und mehr speichert Firefox in einem sogenannten Profil. Während Firefox das Konzept von Profilen bereits seit der allerersten Version kennt, handelte es sich dabei immer eher um ein Detail im Hintergrund. Mit den neuen Profilen samt neuer Profilverwaltung macht Mozilla dieses Feature sichtbarer und erlaubt einen schnellen Wechsel über das Menü. Dies kann zum Beispiel praktisch für Nutzer sein, die ihren Arbeits- von ihrem Privat-Firefox trennen wollen.

Im Gegensatz zu den „traditionellen“ Profilen kann den neuen Profilen ein Profilbild zugeordnet werden, welches in der Taskleiste über das Firefox-Symbol gelegt wird, was das parallele Arbeiten mit mehreren Profilen erleichtert. Außerdem bietet die neue Profilverwaltung direkt beim Erstellen eines neuen Profils eine Theme-Auswahl zwecks besserer Unterscheidung an. Optional kann Firefox auch mit einer Profilauswahl statt mit einem festgelegten Standard-Profil starten.

Firefox 144 Firefox 144 Firefox 144

Bereits seit Firefox 138 rollt Mozilla dieses Feature aus, allerdings erst für einen sehr kleinen Teil der Firefox-Nutzer. In der Zwischenzeit gab es weitere Verbesserungen. Ab Firefox 144 und über die kommenden Wochen soll eine flächendeckende Ausrollung für Nutzer von Windows 11, macOS und Linux erfolgen. Nutzer von Windows 10 müssen länger auf dieses Feature warten.

KI-Suchmaschine Perplexity

Seit Firefox 139 rollt Mozilla Perplexity als Suchmaschine in Firefox aus – allerdings erst für 25 Prozent der Nutzer in Deutschland, den USA sowie Großbritannien. Im Laufe der kommenden Wochen soll Perplexity flächendeckend für alle Nutzer ausgerollt werden.

Perplexity unterscheidet sich von traditionellen Suchmaschinen dadurch, dass man nicht seitenweise Listen als Ergebnis erhält, sondern KI-basierte Antworten in natürlicher Sprache.

Firefox 144

Verbesserungen der Übersetzungsfunktion

Es ist nicht direkt eine Verbesserung von Firefox 144, weil die Ausrollung unabhängig von Firefox-Versionen erfolgt. Da es zeitlich aber ungefähr zusammenfällt, sei an dieser Stelle erwähnt, dass Mozilla durch neu trainierte Sprachmodelle die Qualität zahlreicher Sprachen für die Übersetzung von Websites verbessert hat. Mit Isländisch, Aserbaidschanisch und Bengali werden außerdem drei weitere Sprachen unterstützt.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Firefox nutzt nicht länger den 3DES-CBC-Algorithmus zum Speichern von Passwörtern, sondern das modernere AES-256-CBC, was die Sicherheit der lokal gespeicherten Daten deutlich erhöht.

Auch wurden in Firefox 144 wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 144 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen in Firefox 144

Der aktive Tab ist nun immer sichtbar, auch wenn sich dieser in einer zusammengeklappten Tab-Gruppe befindet. Außerdem können Tabs nun in eine zusammengeklappte Tab-Gruppe verschoben werden, ohne, dass diese sich automatisch öffnet.

Der Bild-im-Bild-Modus für Videos kann jetzt auch beendet werden, ohne das Video zu pausieren. Dafür muss die Schließen-Schaltfläche geklickt oder die ESC-Taste betätigt werden, während die Shift-Taste gehalten wird.

Unter Windows verwendet Firefox beim Öffnen eines Links aus einer anderen Anwendung nur ein Fenster auf dem aktuellen virtuellen Desktop oder öffnet bei Bedarf ein neues Fenster.

Deaktivierung von KI-Funktionen und Google Lens

Firefox 144 unterstützt neue Unterehmensrichtlinien zur Deaktivierung diverser KI-Funktionen sowie zur Deaktivierung der inversen Bildersuche via Google Lens. Diese Richtlinien werden bereits vom Enterprise Policy Generator unterstützt.

KI-Features in Firefox mit dem Enterprise Policy Generator von Sören Hentzschel deaktivieren

Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge

Im Inspektor ist es in der Anzeige der CSS-Deklarationen nun möglich, über ein Symbol neben CSS-Variablen direkt zur Definition der jeweiligen Variable zu springen.

Im Events-Tooltip des Inspektors werden benutzerdefinierte Events nun entsprechend gekennzeichnet, um sie leichter von nativen DOM-Events unterscheiden zu können.

Wird über about:config die Option devtools.anti-tracking.enabled auf true gesetzt, kann in den Entwicklerwerkzeugen ein neues „Anti tracking“-Panel genutzt werden, welches die Ressourcen anzeigt, welche durch den Tracking-Schutz von Firefox blockiert worden sind. Diese können dann individuell auch entblockt und wieder geblockt werden.

Firefox 144

Verbesserungen der Webplattform und für Erweiterungs-Entwickler

Firefox unterstützt jetzt die View Transitions API Level 1. Die View Transitions API bietet einen Mechanismus zum einfachen Erstellen animierter Übergänge zwischen verschiedenen Website-Ansichten.

Weitere Verbesserungen der Webplattform und für Erweiterungsentwickler lassen sich wie immer in den MDN Web Docs nachlesen.

Letzte Version für 32-Bit-Linux

Firefox 144 ist die letzte Firefox-Version, welche auf Linux-Systemen mit 32-Bit-CPU verwendet werden kann. Die meisten Linux-Distributionen und Browser unterstützen solche Systeme schon seit langer Zeit nicht mehr. Wenn am 11. November 2025 Firefox 145 erscheinen wird, wird für Linux-Nutzer eine 64-Bit-CPU vorausgesetzt. Firefox ESR 140, die Firefox-Version mit Langzeit-Unterstützung, wird weiterhin und bis mindestens September 2026 auf Linux-Systemen mit 32-Bit-CPU laufen.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

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3 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Se
    schrieb am :

    Können die Profile mit Passwörtern geschützt werden? Würde meiner Meinung nach Sinn machen wenn mehrere Personen den Fuchs gemeinsam nutzen.

    Es ist nicht direkt eine Verbesserung von Firefox 144, weil die Ausrollen unabhängig von Firefox-Versionen erfolgt.

    Warum eigentlich Remote-updates? Schon klar das der User dann nicht bei der Arbeit unterbrochen wird nur weil die Übersetzungsfunktion ein update erhält.

    Birgt so eine Funktion nicht auch ein gewisses Sicherheitsrisiko? Immerhin Könnte diese Funktion von dritten missbraucht werden und der User würde nichts davon merken.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Können die Profile mit Passwörtern geschützt werden? Würde meiner Meinung nach Sinn machen wenn mehrere Personen den Fuchs gemeinsam nutzen.

    Wenn sich mehrere Nutzer einen Computer teilen und die Daten geschützt werden sollen, sollten unbedingt unterschiedliche Benutzer auf Betriebssystem-Ebene genutzt werden. Das betrifft ja nicht nur die Passwörter, auf die ansonsten jeder Zugriff hat.

    Warum eigentlich Remote-updates? Schon klar das der User dann nicht bei der Arbeit unterbrochen wird nur weil die Übersetzungsfunktion ein update erhält.

    Die Modelle müssen so oder so bei Bedarf aus dem Internet geladen werden und können nicht direkt mit Firefox ausgeliefert werden. Ansonsten hätte jede Firefox-Version Hunderte von MB Größe nur für die Sprachmodelle, selbst wenn der Nutzer diese Funktion überhaupt nicht nutzt. Außerdem können die Sprachmodelle so aktualisiert und / oder neue Sprachen hinzugefügt werden, ohne dass dafür ein Firefox-Update notwendig ist.

    Birgt so eine Funktion nicht auch ein gewisses Sicherheitsrisiko? Immerhin Könnte diese Funktion von dritten missbraucht werden und der User würde nichts davon merken.

    Nicht wirklich, da zum einen der Angreifer dafür ja Zugriff auf Mozillas Infrastruktur bräuchte und es zum anderen auch nicht so einfach ist, dass man nur eine Datei austauschen müsste. Normalerweise hat man in so einem System immer Prüfsummen und wenn nur ein Byte in einer Datei verändert ist, stimmt die Prüfsumme nicht mehr und es findet auch keine Auslieferung statt. Letztlich ist das Risiko nicht anders als bei einem Firefox-Update.

  3. Se
    schrieb am :

    Danke für die erklärungen.

    " Nicht wirklich, da zum einen der Angreifer dafür ja Zugriff auf Mozillas Infrastruktur bräuchte und es zum anderen auch nicht so einfach ist, dass man nur eine Datei austauschen müsste. Normalerweise hat man in so einem System immer Prüfsummen und wenn nur ein Byte in einer Datei verändert ist, stimmt die Prüfsumme nicht mehr und es findet auch keine Auslieferung statt. Letztlich ist das Risiko nicht anders als bei einem Firefox-Update. "

    Dazu war mein Gedanke weil firefox ja OSS ist, also auch der Code für die Remote-Funktion. Das die aber an Mozillas infrastruktur gebunden ist wusste ich nicht.

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