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StopWatching.Us: 100.000 Unterschriften in zwei Tagen

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Keine zwei Tage nach dem Start von Mozillas Kampagne Stop Watching Us gegen die Überwachung durch die NSA kann, zumindest was die Reichweite der Kampagne angeht, der erste Erfolg vermeldet werden: Es konnten bereits über 100.000 Unterschriften gesammelt werden.

Gemeinsam mit 85 weiteren Organisationen, darunter unter anderem EFF, Reddit und Greenpeace, hat Mozilla die Kampagne Stop Watching Us als Reaktion auf den Überwachungs-Skandal durch die NSA rund um PRISM & Co. gestartet. Nach zwei Tagen hat man bereits über 100.000 Unterschriften sammeln können, zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels zeigt der Zähler 115.306 Unterschriften an.

Wer seinen Teil zum Protest beitragen und ein Zeichen setzen möchte, kann seine digitale Unterschrift nach wie vor setzen:
Petition Stop Watching Us unterzeichnen

Wer sich Gedanken darüber macht, ob Mozilla seine Persona-Server nach Europa umziehen sollte, liest hier weiter:
Persona: Wieso Mozilla die Server nicht nach Europa umzieht

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

4 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Gerald
    schrieb am :

    Ernst gemeinte Frage: Was bringt es, wenn ich als Europäer eine Petition an den US.-Kongress unterschreibe? Doch höchstens, dass der Kongress diese als  „Einmischung durch das Ausland“ gar nicht mehr Ernst nimmt…?

    Im Übrigen verwende ich kein Facebook, Twitter, Google+ usw., und privat keine proprietäre Software großer Hersteller usw., also trifft mich das nur sehr wenig. Wenn ich Daten in der „Cloud“ ablege, dann nur verschlüsselt. Und einen GMail-Account habe ich nur wegen des Smartphones, aber weder den richtigen Namen angegeben, noch ihn jemals auch nur eine einziges Mal benützt.

    Eigentlich müssten auf Grund der Affaire die Aktien der großen Provider und Softwareentwickler in den USA abstürzen, aber was passiert? – Nichts.

    Ist wie mit dem Pferdefleischskandal. Zuerst immer nur den bequemsten Weg gehen und das Billigste kaufen ohne nachzudenken (weil’s alle machen), dann groß aufschreien, aber nach 2 Tagen so weitermachen wie bisher (weil’s billig ist und es alle machen). Die NSA lacht sich eins, die USA tun betroffen, sorgen aber im Hintergrund nur dafür, dass es das nächste Mal nur nicht so leicht entdeckt wird.

    Wenn ihr was ändern wollt, müsst ihr bei euch anfangen! Wenn Facebook oder Microsoft nur 5 % aller Kunden verlieren, ist das ein auch finanziell starkes Zeichen!

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ernst gemeinte Frage: Was bringt es, wenn ich als Europäer eine Petition an den US.-Kongress unterschreibe? Doch höchstens, dass der Kongress diese als  “Einmischung durch das Ausland” gar nicht mehr Ernst nimmt…?

    Das Thema geht auch uns in Europa etwas an. Inwiefern der Kongress das Thema alleine durch europäische Einmischung weniger ernst nehmen könnte, ist mir absolut schleierhaft. Es geht aber auch darum, ein globales Zeichen zu setzen. Insbesondere da es auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern solche Überwachung gibt.

    Im Übrigen verwende ich kein Facebook, Twitter, Google+ usw., und privat keine proprietäre Software großer Hersteller usw., also trifft mich das nur sehr wenig.

    Das hat mit proprietärer Software gegen Open Source nicht das Geringste zu tun, denn das ist keine Aussage darüber, ob Behörden Zugang zu den Daten haben. Es ist sogar möglich, die Daten bei der Übertragung über die Glasfaserkabel abzufangen, wie zu lesen war.

    Eigentlich müssten auf Grund der Affaire die Aktien der großen Provider und Softwareentwickler in den USA abstürzen, aber was passiert? – Nichts.

    Natürlich stürzen diese nicht ab, es gibt keine ernsthaften Alternativen, wir sind von den diesen Anbietern weitestgehend abhängig. Aber es ist auch nicht so, dass es nun diese Anbieter wären, die so böse sind, auch Google, Facebook und wie sie alle heißen, wünschen sich mehr Offenheit etc. Die überwachenden Behörden sind die Bösen.

    Die NSA lacht sich eins, die USA tun betroffen, sorgen aber im Hintergrund nur dafür, dass es das nächste Mal nur nicht so leicht entdeckt wird.

    Das mag sein, das ist aber nicht der Punkt. Wir haben jetzt ein Wissen über eine Sache, die nicht okay ist, und da darf niemand wegschauen. Wer wegschaut, sagt damit, dass er das okay findet.

    Wenn ihr was ändern wollt, müsst ihr bei euch anfangen! Wenn Facebook oder Microsoft nur 5 % aller Kunden verlieren, ist das ein auch finanziell starkes Zeichen!

    Das halte ich für Quatsch. Das interessiert doch nicht die NSA, ob Facebook oder Microsoft 5% weniger Kunden haben, damit bleiben die Dienste nach wie vor interessant. Da müssten die schon 90% Minimum verlieren, was absolut unrealistisch ist. Und selbst wenn es so wäre, dann wäre eben ein anderer Dienst mit mehr Nutzern betroffen. Diese Dienste sind doch überhaupt nicht das eigentliche Problem, sondern die NSA. Denen wird es egal sein, wie der Dienst heißt, woher sie ihre Informationen beziehen.

  3. Antares
    schrieb am :

    Mich würde ja mal interessieren, was die Mozilla-Gemeinde zum EU-Projekt CONFINE sagt. Das Forschungsprojekt wird bis Ende 2015 von der EU mit € 5.000.000,- gefördert und hat als großes Ziel eine weitgehend dezentrale Struktur des Internets. Wäre das eine gangbare Maßnahme gegen Programme wie Prism und Tempora oder ist das wieder nur ein dezentrales Hirngespinst wie einst Diaspora und Identi.ca, was eh wieder im Sande verläuft?

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Abhoer-Skandal-Tempora-Forscher-basteln-an-neuer-Internetstruktur-1902403.html

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich verstehe nicht, was das Motiv hinter einem europaweitem Netz sein soll, wie es laut Artikel damit angestrebt wird. Ist ja nun nicht so, dass es nur die böse USA wären, welche spionieren, das gleiche passiert offensichtlich auch in Europa. Weiter geht für mich nicht wirklich hervor, inwieweit die Abhörsicherheit durch Staaten und Konzerne gewährleistet werden soll. Für mich gibt es zu viele ungeklärte Fragen, um mir ein Urteil bilden zu können. Generell glaube ich aber nicht im Geringsten daran, dass sich andere Infrastrukturen durchsetzen könnten, dieses Vorhaben halte ich für ein paar Nummern zu groß. Es geht hier um Interessen von Regierungen und Konzernen. Die werden sich das nicht wegnehmen lassen.

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