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Mozilla kündigt Lernabzeichen-Programm Open Badges 1.0 an

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Mozilla hat Open Badges 1.0 angekündigt – ein Programm, welches es erlaubt, digitale Abzeichen zu erhalten und so eigene Fähigkeiten nachzuweisen. Mit diesem Projekt soll zum Lernen motiviert werden. Open Badges wurden die letzten zwei Jahre in Partnerschaft mit der MacArthur Foundation entwickelt.

Open Badges sind digitale Abzeichen, welche zeigen sollen, dass man bestimmte Fähigkeiten besitzt. Alle gesammelten Abzeichen lassen sich zentral an einem Ort ansehen, dem Mozilla Backpack. Auf diese Weise können die eigenen Verdienste über soziale Netzwerke anderen präsentiert werden, aber auch Arbeitgeber können sich auf diese Weise einen Eindruck vom Bewerber verschaffen. Bereits jetzt haben rund 600 Organisationen insgesamt über 62.000 solcher Abzeichen an 23.000 Lernende ausgestellt. Die Abzeichen sind nicht nur kleine Bildchen, sie beinhalten auch weitere Informationen, zum Beispiel wie das Abzeichen erreicht wurde und was dafür gelernt werden musste, so dass hinter jedem Abzeichen auch eine kleine Geschichte steckt. Zu den Unterstützern von Open Badges zählen neben Mozilla selber über das Webmaker-Projekt unter anderem auch die NASA, Microsoft, Intel oder Disney-Pixar, aber auch diverse Bildungseinrichtungen und Museen.

Current Issuer Badges
Bildquelle: blog.mozilla.org

Für Mozilla typisch ist auch die Software hinter Open Badges Open Source und kann von jedem verwendet werden, eigene Abzeichen zu erstellen, sofern die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen erfüllt werden.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

8 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Kar
    schrieb am :

    Hallo,

    irgendwie verstehe ich trotzdem den Sinn und Zweck von OpenBadges noch nicht.

    Ist das jetzt z.B. so eine Art Monster.de und StepStone wo man sich z.B. für Bewerbungen „präsentieren“ kann und wo Firmen die Portale nutzen, um neue Bewerber zu „rekrutieren“? 

    Wenn nein, was soll dann dieses OpenBadges sein? Wozu ist das gut. Was kann man damit machen?

    Leider konnte ich jetzt auch durch googeln keine definitive Aussage finden. Überall wird immer nur von „Badges“ bzw. „digitale Abzeichen“ gefaselt, aber ich habe bisher keine Erklärung gefunden, was dieses OpenBadges nun eigentlich sein soll und wozu es gedacht ist?

    Vielleicht wäre es sinnvoll, den Blogbeitrag dahingehend zu ergänzen und genau zu erklären (z.B. an Hand eines Anwendungsbeispiels), was Mozilla mit OpenBades erreichen will bzw. was Mozilla und deren Partner damit beabsichtigen.

    Danke.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Hallo,

    nein, das ist keine Art monster.de oder StepStone, denn das sind ja einfach irgendwelche Portale. Open Badges sind aber Abzeichen, welche du dir praktisch überall verdienen kannst. Mozilla hat einen Standard für solche Abzeichen geschaffen und eine Software dafür entwickelt. Abzeichen bedeutet in diesem Kontext wirklich das, was Abzeichen auch sonst bedeutet: es wird damit eine erbrachte Leistung beziehungsweise Fähigkeit dargestellt. Vielleicht hast du ja schon einmal von dem Begriff Gamification gehört. Ich zitiere direkt den ersten Absatz von Wikipedia:

    Als Gamification oder Gamifizierung (seltener auch Spielifizierung) bezeichnet man die Anwendung spieltypischer Elemente und Prozesse in spielfremdem Kontext[1]. Zu diesen spieltypischen Elementen gehören unter anderem Erfahrungspunkte, Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Durch die Integration dieser spielerischen Elemente soll im Wesentlichen eine Motivationssteigerung der Personen erreicht werden, die ansonsten wenig herausfordernde, als zu monoton empfundene oder zu komplexe Aufgaben umsetzen müssen. Erste Datenanalysen von gamifizierten Anwendungen zeigen teilweise signifikante Verbesserungen in Bereichen wie Benutzermotivation, Lernerfolg, Kundenbindung, ROI, oder Datenqualität.[2]

    Und hier sind Open Badges einzuordnen. Der Gedanke dahinter ist es, Anwender zum Lernen beziehungsweise Beschäftigen mit bestimmten Themen zu motivieren, indem sie mit Abzeichen für das Abschließen bestimmter Aufgaben belohnt werden. Gleichzeitig können die Anwender ihren Backpack, welcher alle erhaltenen Abzeichen beinhaltet, anderen zeigen und damit vorweisen, was sie für Fähigkeiten haben.

  3. schrieb am :

    Die Frage die sich mir stellt ist wie ernst man diese Abzeichen z.B. in Bezug auf eine Bewerbung bei einer Firma nehmen kann ?

    Immerhin kann sie jeder ausstellen der es schafft sich die Software auf den Webserver zu installieren.

    Letztendlich könnte irgend ein Spaßvogel einen Dienst erstellen bei dem man sich Abzeichen einfach per Knopfdruck ausstellen lassen kann. Oder ein Aussteller vertickt sie auf eBay.

    Es mag ein netter Anreiz sein sich weiter zu bilden aber mehr als ein kleiner Motivator ist wohl nicht wenn man nicht darauf vertrauen kann das die Aussteller der Abzeichen seriös sind.

     

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Die Badges beinhalten Informationen darüber, von wem diese ausgestellt worden sind. Du kannst eigene Abzeichen erstellen, aber das sind nicht die selben, wie wenn sie zum Beispiel von Mozilla kommen.

  5. schrieb am :

    Es mag sein das die Abzeichen Informationen über Ausstellers enthalten aber das sagt noch lange nichts darüber aus ob der Aussteller seriös ist oder nicht.

    Es werden sich zwar einige Aussteller als vertrauenswürdig herauskristallisieren aber da den Überblick zu behalten wird kaum möglich sein. Daher werden Personalschefs nur einigen wenigen Ausstellern ihr Vertrauen schenken, und die werden wohl entsprechend zur Kasse bitten wenn man ein Abzeichen bei ihnen machen will. Ist bei Zertifkaten zu beruflichen Fähigkeiten genauso.

     

  6. freundhansen
    schrieb am :

    Aber verstehst du denn nicht, dass du das selbe Problem auch bei „richtigen“ Abzeichen hast?

    Natürlich impliziert der Name zunächst nicht unbedingt, ob der Herausgeber der Batches seriös ist oder nicht, aber ganz wie im richtigen Leben könnte der Name einer renomierten Firma eben solche Seriösität signalisieren.

     

    Es kommt wie auch im Real Life darauf an, dass du die richtigen Abzeichen von den richtigen Firmen mit seriösen und überzeugenden Inhalten sammelst. Dann kannst du die – wieso nicht? – auch bei Bewerbungen mit angeben und erklären, was du gemacht hast und welche Kompetenzen deine Batches widerspiegeln.

  7. schrieb am :

    Genau das meine ich doch. Es wird durch die Entwicklung nichts wirklich verbessert und das ist schade.

    Nehmen wir mal jemanden an der sich in Sachen Programmierung weiterbildet in einem Onlinekurs.

    Nach bestehen des Kurses bekommt er das entsprechende Abzeichen. Allerdings hat er den Kurs bei einem Portal gemacht die sowas kostenlos anbietet in der Welt der Personalabteilungen unbekannt ist. Das ist als hätte er nie den Kurs gemacht.

    Wenn er jedoch den Kurs bei einer Schule macht, die in Personalabteilungen einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, so legt er vermutlich viel Geld dafür hin und hat am Schluß vermutlich nicht mehr und nicht weniger gelernt als beim kostenlosen Onlinekurs.

    Das Ziel von OpenBadges ist es zum Lernen zu motivieren. Allerdings wenn auf lange Sicht nur noch Abzeichen von renomierten Institutionen anerkannt werden so wird sich dieses Ziel nicht verwirklichen lassen, denn die Motivation wird dann ausgebremst.

     

  8. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Den Punkt, dass die Motivation dadurch ausgebremst würde, sehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Natürlich hat ein Abzeichen einer renommierten Organisation auf den ersten Blick irgendwo einen höheren Wert als wenn eine Einzelperson oder der Dorf-Konditor von nebenan ein solches Abzeichen ausstellt. Das liegt ja schon in der Natur der Sache. Aber das ist doch nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil. Ein großer Name ist schließlich auch im realen Leben ein großer Name. Eigentlich steht aber mehr die Sache im Vordergrund, würde ich sagen. Ich denke daher nicht, dass es sooo sehr auf die Namen der Aussteller ankommt. Denn wie beschrieben sind diese Open Badges ja nicht nur simple Grafiken, sie beinhalten Informationen darüber, was hierfür vorgewiesen werden musste. Und man darf das Ganze natürlich nicht überbewerten. Keine Personalabteilung wird zu großen Wert auf sowas legen. Es erlaubt einfach nur, sich ein etwas genaueres Bild über einzelne Fähigkeiten zu machen, die aus einem akademischen Grad so einfach nicht hervorgehen. Ich schließe demnächst mit einem Bachelor ab. Aber kann ich deswegen automatisch mit MS Word umgehen? So ein Word-Abzeichen könnte mir bestätigen, dass ich Word bedienen kann. 😉 Keine Ahnung, ob es so ein Abzeichen irgendwo gibt, das war jetzt ein fiktives Beispiel.

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