addons.mozilla.org: Keine Zukunft für Thunderbird und SeaMonkey?
Die Seite addons.mozilla.org ist der zentrale Anlaufpunkt für Erweiterungen und Themes für Firefox, Firefox Mobile, Thunderbird und SeaMonkey. Doch könnte sich das ändern. So müssen sich Thunderbird und SeaMonkey mittelfristig möglicherweise ein neues Zuhause suchen.
Wer eine Erweiterung oder ein Thema für Firefox, Firefox Mobile, Thunderbird oder SeaMonkey sucht, dessen erster Weg führt wahrscheinlich zu addons.mozilla.org, kurz AMO. Dass Mozilla auf lange Sicht AMO und den Firefox Marketplace zusammenführen möchte, das ist kein Geheimnis. Einige wie ein Schlag ins Gesicht treffen dürften allerdings die möglichen Konsequenzen daraus. So könnte dies das Aus für Thunderbird und SeaMonkey auf Mozillas Erweiterungs-Plattform bedeuten.
Das geht aus einem Dialog im IRC zwischen Ratty (Philip Chee, SeaMonkey) und mconley (Mike Conley, Thunderbird) hervor. In diesem macht Ratty darauf aufmerksam, dass sobald AMO mit dem Firefox Marketplace zusammengeführt werden wird, Thunderbird- sowie SeaMonkey-Erweiterungen wahrscheinlich nicht übernommen werden, und verweist dabei auf einen weiteren IRC-Dialog zwischen ihm und jorgev (Jorge Villalobos, Mozilla Add-ons Developer Relations Lead). Dieser erklärt auch in einem Bug auf Bugzilla, dass SeaMonkey nicht länger aktiv von AMO unterstützt wird.
Villalobos erklärt über IRC auch, dass es ihn überraschen würde, wenn diese Umstellung bereits im nächsten Jahr erfolge. Nichtsdestominder hieße das, dass es über kurz oder lang eine Lösung für Thunderbird und SeaMonkey geben muss, am wahrscheinlichsten also eine eigene Erweiterungs-Plattform für Thunderbird und SeaMonkey. Einen konkreten Plan, was mit den zahlreichen Erweiterungen für Thunderbird und SeaMonkey bei der Migration passieren würde, gibt es nach Aussage von Villalobos noch nicht. Möglicherweise könnte das alte AMO unter einer anderen Domain für Thunderbird und SeaMonkey weiterlaufen.
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Ok. Das klingt nicht ganz so gut.
Könnte Mozilla nicht etwas ähnliches wie Google machen und das System ähnlich wie die Android-App auf Google Play anbieten?
lg
Daniel
Thunderbird scheint langsam das ungeliebte Kind bei Mozilla zu werden.
Wie meinst du das?
Naja, im Endeffekt sind das letztendlich nur logische Schritte. Man darf nicht vergessen, dass SeaMonkey und Thunderbird schon länger nicht mehr das (eigentliche) Bier von Mozilla sind.
Ich denke, das kann beiden Projekten langfristig nur gut tun. Es sind nunmal nur noch reine Community-Projekte, und gerade in Sachen SeaMonkey ist der Schritt für mich durchaus schon überfällig. Manchmal habe ich da das Gefühl, abgesehen vom etwas moderneren Interface, was man zuschalten kann, ist da in Sachen Eigenleistung nicht viel passiert, außer dass die jeweils aktuelle Gecko-Version übernommen wurde.
Gespannt bin ich aber eigentlich nur Thunderbird. Hier gibts einige elementare Addons wie Lightning oder Enigmail, die wohl bei sehr vielen der rund 20 Millionen Nutzer im Einsatz sein dürften, und gerade hier sind weitere Updates wichtig. Hoffentlich finden sie hier eine Lösung.
Im Playstore gibt die Apps unter anderen für die verschiedenen Versionen Android 2.X.X, Android 4.X.X. Facebook um ein Beispiel zu nehmen.
Okay, und was genau sollte Mozilla machen? 😉 Unterschiedliche Anwendungen werden aktuell ja unterstützt. Das Problem ist halt, dass alles raus soll, was nicht Firefox ist, Mozilla möchte langfristig nicht mehr selbst Erweiterungen für Thunderbird und SeaMonkey bereitstellen, sondern sich voll und ganz auf die Firefox-Familie konzentrieren: Firefox, Firefox Mobile und Firefox OS. Eine Möglichkeit wäre halt, dass man für Thunderbird und SeaMonkey dieselbe Software wie aktuell für AMO nutzt und damit eine unabhängige Plattform betreibt.
Ok, ich möcht mich hier mal kurz als seamonkey user outen. Weil immer viele so tun als nutze das kleiner. Gerade jetzt wo opera den Mailteil rauswirft ist hier die Chance auf zulauf.
Zum Thema: ich schätze auch das die amo Website ohne firefox addons weiterläuft.
Ich kenne mittlerweile gar nicht mal sooo wenige. Klar, das ist gar nichts in Relation zu Firefox-Nutzern, aber ich glaub, das sind schon mehr als zwei Hände voll, die ich kenne. 🙂
Solange man eine neue Plattform dafür anpeilt, kann ich damit leben. Schlimmer wäre es, wenn jeder Entwickler dann seine Addons selber hosten müsste!
Blöd wäre das natürlich für alle, die Addons sowohl für Firefox als auch für Thunderbird und/oder Seamonkey entwickeln. Bisher müssen die nur einmal hoch geladen werden, später dann wohl mindestens zweimal.
BTW war mir bis eben der Marketplace kein Begriff. Ich habe da nur jetzt nur kurz einen Blick drauf geworfen: Werden da nur Anwendungen für den Mobile Firefox angeboten, oder wird die Bezeichnung Apps dort mittlerweile im weiteren Sinne verwendet?
Grundsätzlich die ganze Firefox-Familie, also Firefox OS, Firefox Mobile als auch Firefox für den Desktop. Firefox für den Desktop unterstützt seit einer ganzen Weile eine sogenannte Web-Runtime (WebRT), das erlaubt die Installation von Apps auf Desktop-Geräten. Die starten dann als eigene Anwendung unabhängig von Firefox, werden auch richtig mit Eintrag in die Systemsteuerung installiert und können darüber deinstalliert werden. Ob man das braucht, darüber lässt sich streiten. Primär genutzt wird der Firefox Marketplace für die Apps für Firefox OS. Und im Idealfall schaltet der Entwickler die App halt für alle Plattformen frei, also auch Desktop und Android, sofern es Sinn ergibt. Firefox OS unterstützt halt bestimmte Schnittstellen, um auf die Hardware des Smartphones zugreifen zu können. Diese Schnittstellen unterstützt weder Firefox Mobile für Android noch der Desktop-Firefox, darum haben Apps, die davon Gebrauch machen, natürlich keinen Sinn außerhalb von Firefox OS.
Langfristig möchte man aber wohl Apps und Add-ons im klassischen Sinne auf einer gemeinsamen Plattform unterbringen.
Das ist ja mal ganz übelst, das freut mich als Nutzer von SeaMonkey mal gar nicht! Das von mir mehr oder weniger „übernommene“ Add-on clamdrib ist davon zwar nicht betroffen, da neue Versionen nur auf meinem Blog erscheinen. Aber Lightning, Enigmail, NoScript, Adblock plus und viele andere Add-ons (ich habe immerhin 48 Stück installiert!) muß man ja weiterhin irgendwie bekommen können!
Da bin ich ja mal wirklich gespannt, was das für ein Chaos geben wird. Gefallen tut mir diese Entwicklung jedenfalls nicht. 🙁
Also wirklich „App“ für „Application“ im weiten Sinn, nicht beschränkt auf iOS/Android(/FirefoxOS) …
THX @Sören!
Nur als Verständnisfrage und um das mal an einem Beispiel festzumachen: Bedeutet das kurz gesagt, dass beispielsweise der Entwickler von FireFTP entscheiden könnte, ob sein FTP-Client weiter als normales Addon in einem Browsertab ausgeführt wird oder sich eher wie z.B. FileZilla oder Cyberduck verhält und sich damit quasi wie eine Standalone-Software anfühlt?
Dann frage ich mich aber, wie so eine Lösung dann auf Gecko-Basis umgesetzt werden soll. Google hat für seine Variante mit den Chrome Packaged Apps ja mit dem App Launcher bei Chrome bereits eine Lösung vorgestellt, von Mozilla habe ich in der Hinsicht leider noch garnix wahrgenommen. Außerdem halte ich so eine Ausführung auch nicht immer für sinnvoll. Nur mal als Beispiel: Wenn Lightning auf Basis von WebRT umgesetzt werden würde (die Betonung liegt auf würde), dann würde das herzlich wenig Sinn machen, gerade bei Lightning hätten sie dann beispielsweise im Endeffekt auch gleich Sunbird weiterentwickeln können. Fazit wäre da in meinen Augen so oder so, dass das hier schon sehr stark vom potenziellen Einsatzzweck abhängig wäre.
Abgesehen davon glaube ich schon, dass auf Thunderbird und SeaMonkey künftig größere Herausforderungen zukommen werden. Neben AMO rechne ich bei SeaMonkey immer noch mit einem Zulauf ehemaliger Opera-Nutzer, die noch Version 12.16 verwenden und mit dem neuen Browser nix mehr anfangen können und trotzdem weiter ne Browsersuite wollen, wo SeaMonkey ja fortan mehr oder weniger ein Monopol haben wird, Und bei Thunderbird gibt es jetzt ein Problem mit der Verfügbarkeit von Addons. Viele tauchen nach dem Update auf Version 24.0(.1) gar nicht mehr auf, weil anscheinend viele Entwickler die Anpassung ihrer Erweiterungen verschlafen haben oder nicht mehr vornehmen wollten. Ich hoffe, hier bessert sich die Lage oder spitzt sich wenigstens nicht weiter zu. Die Entwicklung bei Thunderbird muss jedenfalls weitergehen, auch weil brauchbare Alternativen mehr oder weniger fehlen,
Web-Apps stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung, welche Webseiten haben plus ggfs. von Mozilla implementierte zusätzliche Web-APIs, von denen es auf dem Desktop eher weniger geben dürfte. Die haben damit aber keinen Zugriff auf die APIs, die den Firefox Add-ons zur Verfügung stehen. Bei WebRT geht es um HTML5-Apps, nicht um Add-ons für Firefox oder Thunderbird. Die Apps laufen komplett ohne Browser, das sind eigenständige Anwendungen. Firefox muss lediglich auf dem Gerät installiert sein.
Bei Firefox braucht man keinen App Launcher. Die Anwendungen werden als echte Programme installiert, die bekommen einen Eintrag ins Startmenü und ein Desktop-Icon.
Doofe Frage vielleicht – aber selber suchen hat mir keine klare Antwort gegeben:
Was ist Seamonkey im Vergleich zu Firefox und Thunderbird (+Lighning?)
Bezogen ist die Frage auf die Codebasis/Funktionsumfang/Addons.
Wenn ich recht verstehe wird der aktuelle Firefox als Basis genommen. Sind damit die „normalen“ Firefox Addons nutzbar?
Wie siehts mit Thunderbird/Lightning (und seinen Addons) aus?
Ist Seamonkey funktionell vergleichbar mit einer Einzelinstallation von FF und TB??
Ähnlich würd die Frage auch für die Chatfunktion (insb. Jabber/xmpp) gelten – wobei mir da nur nicht der Name der Einzelkomponente einfällt auf dem diese basiert – wobei die ja sowieso in TB „eingebaut“ ist – wenn ich mich nicht irre.
Hat jemand Licht für mich 😉 ??
SeaMonkey ist das, was früher Netscape beziehungsweise später die Mozilla Application Suite war. Firefox und Thunderbird sind daraus dann irgendwann als Einzelprodukte entstanden und die Entwicklung der Mozilla Suite wurde eingestellt – und wird bis heute als Community-Projekt unter dem Namen SeaMonkey fortgeführt.
Ich würde viel mehr sagen, SeaMonkey nimmt die Gecko-Plattform als Grundlage und nicht Firefox. Gecko ist der gemeinsame Nenner von Firefox, Thunderbird und SeaMonkey. SeaMonkey bringt einige Firefox-Neuerungen erst wesentlich später und das Design passt kein bisschen in die heutige Zeit – aber ich glaube, SeaMonkey-Liebhaber lieben auch genau diese Tatsache. 😉 Add-ons sind teilweise nutzbar. Grundsätzlich wären glaub ich die meisten Firefox Add-ons mit wenig bis keinem Aufwand für SeaMonkey fitzumachen, aber ich glaub, die wenigsten Add-on-Autoren tun das. Insofern muss man das wohl einfach mal ausprobieren, ob die gewünschten Add-ons in SeaMonkey funktionieren.
Die Chat-Funktionalität von Thunderbird beruht auf Instantbird. Ob das in SeaMonkey dabei ist, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht.
Genaueres weiß bestimmt der TmoWizard.
Mal ein Update zu dieser Sache: Mittlerweile gehen die Pläne in die genau entgegengesetzte Richtung: AMO und Marketplace sollen eher noch strikter getrennt werden als zu einer Plattform zu verschmelzen.
Ändert sich für Thunderbird in der Hinsicht dann noch was oder ist weiterhin die Ausgliederung aus AMO geplant?
Dafür gibt es demnach keinen Grund mehr, ist also auf absehbare Zeit nicht von auszugehen. 😉
Guten Morgen zusammen!
Muß mich hier mal wieder einklinken:
Zu Instandbird: Mir ist bis jetzt nichts zu Ohren gekommen, daß der auch in SeaMonkey einzug halten soll. Das wäre zwar eine interessante Alternative zu ChatZilla, es *scheint* aber wohl nicht integriert zu werden!
Mike, TmoWizard