Native Integration von Firefox Translations kann getestet werden, später auch für Thunderbird?
Bei Firefox Translations handelt es sich um eine Übersetzungsfunktion für Websites, welche im Gegensatz zu Übersetzern wie Google Translate vollständig ohne Online-Komponente auskommt. Mozilla arbeitet an einer nativen Integration für Firefox. Diese kann nun getestet werden. Auch eine Integration in den E-Mail-Client Thunderbird zur lokalen Übersetzung von E-Mails wird erwogen.
Was ist Firefox Translations?
Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Bergamot-Projekts hatte Mozilla gemeinsam mit der University of Edinburgh (Schottland), der University of Tartu (Estland), der University of Sheffield (England) sowie der Charles University (Tschechien) zusammengearbeitet, um eine vollständig clientseitige Funktion zur maschinellen Übersetzung von Websites für den Browser zu entwickeln. Das bedeutet, dass die Übersetzung vollständig im Browser geschieht und keine zu übersetzenden Inhalte an einen Datenriesen wie Google oder Microsoft übermittelt werden müssen. Firefox Translations steht aktuell als Browser-Erweiterung für Firefox zur Verfügung.
Native Integration in Firefox kann getestet werden
In Zukunft wird die Übersetzungs-Funktion ein natives Firefox-Feature sein, für welches der Anwender nicht erst eine Erweiterung installieren muss. Nutzer einer Nightly-Version von Firefox können eine frühe Integration bereits jetzt testen. Dazu muss über about:config der Schalter browser.translations.enable per Doppelklick auf true geschaltet werden.
Wird anschließend die Seite about:translations aufgerufen, können darüber eingegebene Texte übersetzt werden. Neben einer automatischen Erkennung der Sprache können Ausgangs- und Zielsprache auch jeweils manuell ausgewählt werden.
Nachdem diese Funktion bereits seit einigen Wochen zur Verfügung steht, gibt es jetzt aber auch eine erste Version der eigentlichen Kernkompetenz von Firefox Translations: die Übersetzung vollständiger Websites. So erscheint auf Websites, welche nicht der bevorzugten Content-Sprache entsprechen, ein entsprechendes Symbol in der Adressleiste, worüber die Übersetzung gestartet und auch wieder rückgängig gemacht werden kann.
Wird über about:config zusätzlich noch der Schalter browser.translations.autoTranslate auf true gesetzt, übersetzt Firefox anderssprachige Websites automatisch, sobald diese aufgerufen werden.
An dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um eine frühe Implementierung handelt. Dass die Oberfläche, anders als in der ursprünglichen Erweiterung, ein Panel und nicht mehr eine Leiste sein wird, war bereits bekannt. Abgesehen davon handelt es sich aber immer noch nicht um die finale Optik und auch funktional ist noch nicht alles implementiert. Denn die bestehende Erweiterung wird nicht einfach 1:1 integriert. Viel mehr war die Erweiterung als eine Art Prototyp zu verstehen, während der Code für die native Integration in Firefox zu großen Teilen verbessert und neu geschrieben wird.
Zeitplan und Integration in Thunderbird?
Ein konkretes Datum oder Firefox-Version wurde noch nicht kommuniziert. Allerdings deuten die entsprechenden Meta-Tickets sowohl zur Integration für die Desktop-Systeme Windows, macOS und Linux als auch für Android an, dass Mozilla eine erste offizielle Version noch für die erste Jahreshälfte plant.
Außerdem wird, sobald die Integration in Firefox weiter vorangeschritten ist, auch eine Integration von Firefox Translations in den E-Mail-Client Thunderbird erwogen. Der Anwendungsfall hier wäre nicht etwa die lokale Übersetzung von Websites, sondern von E-Mails.
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