Mozilla bereitet Australis-Integration in Nightly-Branch vor
Was lange währt, wird endlich gut. Australis steht die Integration in die regulären Nightly-Builds bevor, so dass der aktuelle Plan mit Australis in Firefox 28 im Bereich des Möglichen liegt.
Kürzlich wurde erst darüber berichtet, Australis verschiebt sich ein weiteres Mal, neues Ziel ist Firefox 28. Bei Australis handelt es sich um ein Projekt, welches die Oberfläche von Firefox moderner und konsistenter zwischen den Plattformen macht, aber auch Auswirkungen auf die Anpassbarkeit von Firefox hat. So wird es unter anderem keine Add-on-Leiste mehr geben, dafür aber ein neues Menü, welches individuell angepasst werden kann.
Hauptgrund für die Verzögerungen waren Performance-Gründe, insbesondere auf Windows XP und Mac OS X. Die Arbeiten hieran konnten nun erfolgreich abgeschlossen werden, so dass es nur noch einen Blocker-Bug gab, welcher behoben werden musste, um die Integration von Australis in die Nightly-Builds von Firefox zu ermöglichen. Dieser Absturz unter Mac OS X 10.6 wurde mittlerweile aber auch behoben.
Aufgrund des Umfang des Projektes ist es nicht möglich, Australis per Einstellung umschaltbar zu machen. Auch macht es das aufgrund der Abhängigkeiten schwierig, einzelne Teile zu deaktivieren welche noch Probleme machen. Aus diesem Grund benötigt die Integration in den Hauptentwicklungszweig gesonderten Aufwand, um darauf reagieren zu können, wenn Australis weitere Zeit benötigt, bevor Firefox damit ausgeliefert werden kann.
Der nächste Schritt ist darum, dass mozilla-central, das Repository der Nightly-Builds, in einen neuen Branch geklont wird, in den sogenannten Holly-Branch. Dieser Branch entspricht mozilla-central ohne Australis. Sollte sich während der nächsten Wochen dann herausstellen, dass Australis weitere Zeit benötigt, dann wird der Merge für die Aurora-Version nicht von mozilla-central, sondern von Holly ausgehen. Auf diese Weise gefährden Australis-Probleme nicht die Veröffentlichung von Neuerungen, welche nicht mit Australis in Zusammenhang stehen.
Ein genaues Datum für die Integration von Australis in mozilla-central und die Verfügbarkeit der Holly-Builds existiert noch nicht, kann aber nicht mehr all zu lange dauern.
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Endlich! 🙂
Das dauert wirklich ziemlich lange. Die ersten Mockups gabs glaube ich vor zwei oder drei Jahren. Nun dauert es noch mindestens ein halbes Jahr, bis das Ganze dann wirklich beim Nutzer ankommt. Solche Zeiträume sind in der Softwarewelt eine Ewigkeit. Ich findes es ja gut, dass man nicht voreilig etwas Unfertiges veröffentlicht, allerdings frage ich mich schon, warum sich das da über viele Jahre zieht.
Die Implementierung hat erst relativ spät begonnen, lange nachdem die Mockups veröffentlicht worden sind. Es wurde auch Zeit in Usertests und solche Dinge gesteckt. Und eben die erwähnten Performance-Probleme. Die waren ursächlich für die ganzen Verschiebungen zuletzt. Australis ist halt weit mehr als „nur“ ein neues Design, da passiert unter der Haube eine ganze Menge. Und das war dann doch alles schwieriger als gedacht.
Mh, was ich nicht verstehe ist der Support von XP. Ich meine ich bemühe mich sogar auf Arbeit, dass das aus dem Verkehr gezogen wird und auf Win 7 oder höher upgegraded wird. Ich denke es ist ein falsches Zeichen, dass System noch länger zu unterstützen, wenn vom Entwickler nichts mehr kommt. Ein aktueller Firefox mag zwar das Risiko vllt. etwas mindern, aber was nützt es, wenn das Betriebssystem ein paar „Löcher“ hat? Wird damit nicht dem User sogar sugeriert, dass trotzdem alles ok ist? So frei nach dem Motto: MS gibt zwar auf, aber der Rest der Welt macht trotzdem damit weiter, kann also nicht so schlimm sein.
Ich finde, dann sollten in Firefox wenigstens Warnungen angezeigt werden, dass das System tendenziell gewechselt werden sollte. Das mag zwar eigentlich die Arbeit von MS sein, aber wenn trotzdem Ressourcen für Updates geopfert werden, dann wenigstens auch proaktive.
Ansonsten klingt der Fortschritt schonmal ziemlich gut. Bin schon auf Australis gespannt.
Gruß Vinz
Das ist eine ganz einfache Rechnung: Windows XP hat nach wie vor mindestens 30 Prozent Marktanteil. Mozilla kann sich alles andere als das System zu unterstützen schlicht nicht leisten. Vor allem nicht, nachdem Google auch längst angekündigt hat, Windows XP weiter zu unterstützen.
Am Meisten freue ich mich bei dieser Meldung ehrlich gesagt um die Holly Builds. Die letzten beiden Versionen 24 und 25 waren ja eher kleinere Updates und gerade die letzte hat bis auf Webaudio vor allem bereits vorhandene Sachen verbessert. Nicht, dass mir das nicht gefallen würde, aber bei Mozilla sind noch so einige Sachen in der Pipeline, die nicht durch Australis aufgehalten werden sollten. Ich selber warte sehnsüchtig auf Shumway, damit ich endlich das Flash-Plugin in Firefox abschalten kann, und seitdem ich weiß, dass er es in die Nightly von Firefox 27 geschafft hat (wurde zumindest auf heise.de berichtet), freue ich mich umso mehr auf ihn. Momentan bin ich auf Addon-Lösungen angewiesen, um z.B. auf YouTube den HTML 5-Player freizuschalten, aber bei manchen Sachen ist mir ne Firefox-eigene Lösung einfach lieber. Das ist beim PDF-Viewer so (arbeitet Mozilla da eigentlich noch an Optimierungen?), das ist bei Shumway nicht anders.
Was mir nicht so sehr gefallen hat, waren die Niederlagen, wo sich Mozilla nicht so sehr durchsetzen konnte. Statt der Encrypted Style Sheets wollte man Wasserzeichen, die Blockade von Third Party Cookies hat man vorerst zurückgenommen und der Codec H.264 soll dann dank Ciscos Binary Codes nachträglich vom Nutzer integriert werden können. Ich weiss nicht, ob Binärdateien die wahre Lösung sind, deswegen finde ich es auch wichtig, dass Mozilla weiter VP8 auf Video- und Daala auf Audioseite voranbringen will.
Jedenfalls dürfte 2014 in jeder Hinsicht ein interessantes Jahr bei Mozilla werden. Ich freue mich wahnsinnig auf Shumway. Dann wird Mozilla aber auch viele Antworten liefern müssen, wie die Addonstores von Thunderbird und SeaMonkey vielleicht auf anderen Domains weiterlaufen sollen und wie die Zusammenlegung vom Marketplace und AMO aussehen soll. Und nicht zuletzt wird es spannend, wenn Australis dann wirklich da ist. Nachdem Google angekündigt hat, dass Chrome in zwei Monaten nur noch Addons aus dem eigenen Chrome Web Store für Google Chrome akzeptieren wird, habe ich wieder viele Stimmen gelesen, die zurück zu Firefox wollen, weil sie fürchten, dass Google nun nach Belieben Extensions aussortieren wird. Das wird spannend. 😀
„Ich selber warte sehnsüchtig auf Shumway, damit ich endlich das Flash-Plugin in Firefox abschalten kann […]“
Das wird sicherlich noch eine lange und nicht absehbare Zeit in Anspruch nehmen. Zurzeit ist Shumway nur experimentell in die Nightlys aufgenommen worden und noch meilenweit von einer ernsthaften Benutzbarkeit entfernt. Ich glaube noch nicht so recht daran, dass man das Ziel, das Flash-Plugin komplett ersetzen zu können, wirklich erreichen wird.
„[…] deswegen finde ich es auch wichtig, dass Mozilla weiter VP8 auf Video- und Daala auf Audioseite voranbringen will.“
Bei Daala handelt es sich um einen Video- und keinen Audio-Codec.
„Nachdem Google angekündigt hat, dass Chrome in zwei Monaten nur noch Addons aus dem eigenen Chrome Web Store für Google Chrome akzeptieren wird, habe ich wieder viele Stimmen gelesen, die zurück zu Firefox wollen, weil sie fürchten, dass Google nun nach Belieben Extensions aussortieren wird.“
Der überwiegende Teil der Nutzer von Browsern verwendet keine Erweiterungen. Die vielen Stimmen vernimmt man nur von Menschen, die sich mit Browsern und der Technik dahinter auseinandersetzen, so wie es hier und auf vielen IT-Seiten geschieht. Repräsentativ ist das nicht. Die Zeit wird sich nicht zurückdrehen lassen und Google hat einfach deutlich mehr Ressourcen als Mozilla, insofern sehe ich da in nächster Zeit keinen Trend gegen Chrome und für Firefox. Die dritte Kraft zu sein, ist aber auch gar kein schlechter Zustand, denn man hat immer noch eine Nutzerzahl hinter sich, mit der man einiges bewegen kann.
Stimmt, hatte ich vergessen, sry.
Google verfolgt mit Chrome aber auch andere Ziele als Mozilla mit Firefox. Chrome wird ja immer mehr zu einem geschlossenen System bzw. zu einer Software mit immer mehr Restriktionen und wird auch gleichzeitig abseits des eigentlichen Browsers mehr und mehr zu einer App-Plattform umgebaut. Mozilla will mit Firefox stattdessen nur einen modernen Browser auf quelloffener Basis entwickeln. Dass die Ressourcen bei sowas kleiner sind, ist normal. Mozilla hat von allen Browserentwicklern hier sicherlich noch die größten Ressourcen, aber mit dem Problem müssen eigentlich sämtliche Browserentwickler dieser Kategorie kämpfen, wenn sie nicht gerade zu einer Entwicklergruppe wie KDE gehören.
Ob Mozilla mit seiner Community dritte Kraft hinter dem IE und Chrome ist, weiss ich nicht so recht. Erstens sprießen momentan die Forks nur so ausm Boden (Pale Moon, Waterfox, Cyberfox) und zweitens ist bei dem großteils unreflektierten Rumgebashe schwer zu erkennen, wer die Nase in der Gunst der Nutzer vorne hat. Ich halte beispielsweise den IE seit den beiden großen Updates auf Windows 7 auch wieder zumindest für einen guten Zweitbrowser, weil Microsoft auch auf dem älteren OS verhältnismäßig viel verbessert hat. So denken auch einige andere, trotzdem findet man zu 90 % nur Trolle, die auf dem Browser rumhacken. Das ist bei Opera, Firefox oder Chrome nicht anders.
Ich würde aber trotzdem nicht ausschließen, dass die Anteile von Firefox gegenüber Chrome wieder zunehmen. Wegen der Bespitzelungsgeschichten liest man doch in den relevanten Foren schon eine Tendenz zurück zu freier Software heraus und bei den Browsern sind es nicht so wenige, die Firefox und SeaMonkey wieder im Blickfeld haben.
Wenn Heise das berichtet haben sollte, dass es Shumway in Firefox 27 geschafft hat (hab ich nicht überprüft), dann hat Heise nur die halbe Wahrheit berichtet. Shumway ist lediglich in den Nightly-Builds aktiviert und nicht in den Aurora-, Beta- sowie Release-Builds.
Siehe dazu:
https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=926988
Permanent. In jeder neuen Firefox-Version fließen auch Verbesserungen am PDF-Betrachter ein. Außerdem arbeitet Mozilla gerade intensiv daran, diesen auf Firefox Mobile für Android zu portieren.
Dass Daala ein Video-Codec ist, das wurde ja schon gesagt. Der Vollständigkeit halber: Der Audio-Codec, welchen unter anderem Xiph.org, Skype und Mozilla geschaffen haben, der heißt Opus. Daala ist ja auch wieder eine Zusammenarbeit von Xiph.org und Mozilla.
Wer sonst? Sonst gibt es ja nur noch Opera und Safari und die liegen beide weit hinter Firefox. Und diese Forks sind ja auch schon alte Kisten und haben eine verschwindend geringe Verbreitung. Nichtsdestominder bedeuten Anteile für Firefox-Derivate indirekt natürlich Anteile für Firefox, denn de facto handelt es sich dabei um Firefox mit (Pseudo-) Optimierungen.
Aus meiner Sicht als Webentwickler: Ab Version 11 wird es langsam annehmbar… und da ist auch Chrome nicht das Gelbe vom Ei. Mein Geheimtipp: Safari 7. Der liefert teilweise bessere Ergebnisse als Chrome.
The developer of Cyberfox 32 and 64 bit will not be adding Australis build to them.
Mal als Beleg:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Shumway-Mozilla-integriert-alternativen-Flash-Player-in-Firefox-Nightly-1975451.html
Auf diese Nachricht warte ich schon lange! Mir gefällt das Australis-Projekt ungemein. Ich kann aber auch verstehen, dass es dem ein oder anderen zu weit geht. Die Meinungen gehen diesbezüglich ja stark auseinander – auch in diesem Blog. Schlussendlich denke ich aber, dass Mozilla damit auf dem richtigen Weg ist. Einheitlichkeit über diverse Betriebssysteme hinweg kann ich nur begrüssen.
Kurz nachgefragt: Kann man an Australis denn nicht mehr mittels der Datei userChrome.css eigene Änderungen vornehmen?
Irgendwie kann ich dieses „Google-Chrome-Dilemma“ nicht ganz nachvollziehen, denn die Oberflächengestaltung war bei Firefox doch noch nie ein Problem. Oder ändert sich hier etwas grundlegend bei der Einführung von Australis?
Hallo Pascolo,
doch, man kann nach wie vor Änderungen über die Datei userChrome.css vornehmen. Oberflächenanpassungen sind nach wie vor möglich.
Danke für die Beantwortung meiner Frage. Dann bleibt ja eigentlich alles wie gehabt. 🙂
Bleibt denn eigentlich auch bei den Personas alles wie gehabt oder könnten die mit Australis genau wie die ausgewachsenen Themes ebenfalls inkompatibel werden? Ich hatte das nur mal mit den UX-Build getestet und da funktionierten die Personas weiterhin.
Hallo Antares,
bei den Lightweight Themes bleibt alles wie gehabt, die werden weiter unterstützt und müssen nicht angepasst werden.
Ein Browser ist nur Software, wem sie nicht gefällt wechselt halt. Wo ist die Dramatik? wo ist das Problem!