Mozilla wird weiter 64-Bit-Builds für Windows produzieren
Vor einem Monat sorgte Mozillas Engineering Manager Benjamin Smedberg für Aufsehen, indem er den Stopp der Produktion von 64-Bit-Nightly Builds für Windows ankündigte. Nach großem Protest aus der Mozilla-Community hat Smedberg nun einen geänderten Plan vorgestellt. 64-Bit-Builds für Windows wird es demnach weiterhin geben.
Die entscheidende Erkenntnis, welche zu einem Umdenken geführt hat, dürfte dabei die Tatsache gewesen sein, dass es tatsächlich einige Nutzer gibt, welche die 64-Bit-Nightly-Version für Windows nicht primär aus Testgründen nutzen, sondern weil sie wirklich die 4GB-Arbeitsspeicher-Grenze überschreiten. Dabei handelt es sich meistens um jene Nutzer mit hunderten Tabs, für welche die 32-Bit-Version nicht wirklich alltagstauglich ist.
Smedberg stellt klar, dass Mozilla derzeit weiterhin nicht die Ressourcen hat, diesen Anwendungsfall aktiv zu unterstützen. Die Erstellung solcher Builds stelle für das Release Engineering allerdings keine große Bürde dar, so dass der geänderte Plan wie folgt aussieht:
Alle bisherigen Nutzer der 64-Bit-Nightly-Version von Firefox werden wie geplant ein Automatisches Update auf die 32-Bit-Version erhalten. Allerdings wird es auch weiterhin 64-Bit-Builds geben. Wer diese nutzen möchte, muss sich die 64-Bit-Version nach dem Zeitpunkt der Migration manuell herunterladen und wird hierfür auch weiterhin Updates erhalten. Wann dies sein wird, steht aktuell noch nicht fest. Die First-Run- sowie die Update-Seite für die 64-Bit-Variante sollen einen Hinweis darauf erhalten, dass diese Nutzer eine nicht unterstützte Version von Firefox nutzen. Außerdem wird der Crash Reporter in dieser Version deaktiviert und Mozillas Click-to-Play für Plugins standardmäßig aktiviert.
Die 64-Bit-Version für Windows wird als Tier 3-Plattform eingestuft, was bedeutet, dass diese Version oft nur eine geringe Testabdeckung besitzt und die Builds zu jeder Zeit entweder funktionieren oder nicht funktionieren können, während Tier 2- oder gar Tier 1-Plattformen deutlich mehr im Fokus der Entwicklung stehen.
Diese Lösung dürfte einen fairen Kompromiss zwischen den Interessen von Mozilla, welche derzeit keine Ressourcen für die aktive Weiterentwicklung der 64-Bit-Version für Windows haben, und der Windows 64-Bit-Gemeinde darstellen, welche diese Version aus dem Grund nutzen, weil sie mit der 32-Bit-Version nicht auskommen.
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