Mozilla öffnet Warteliste für eigene Mastodon-Instanz
Der Microblogging-Dienst Mastodon erlebt derzeit einen regelrechten Hype. Auch Mozilla wird in Zukunft eine eigene Mastodon-Instanz bereitstellen. Ab sofort kann man sich auf die Warteliste setzen lassen.
Ende des vergangenen Jahres hatte Mozilla es bereits angekündigt: Über die Domain mozilla.social wird Mozilla in Zukunft eine eigene Mastodon-Instanz betreiben. Welche Änderungen Mozilla gegenüber dem ursprünglichen Mastodon-Code vornimmt, lässt sich über GitHub nachvollziehen.
Im Vergleich zu den großen Social Media-Diensten möchte sich Mozilla vor allem bei der Moderation deutlich unterscheiden. So schreibt Mozilla:
Sie werden einen großen Unterschied in unserem Ansatz der Inhaltsmoderation im Vergleich zu anderen großen Social-Media-Plattformen feststellen. Wir bauen keine weitere selbsterklärte „neutrale“ Plattform. Wir glauben, dass viel zu oft „Neutralität“ als Vorwand verwendet wird, um Verhaltensweisen und Inhalte zu ermöglichen, die darauf abzielen, diejenigen aus Gemeinschaften zu belästigen und zu schädigen, die schon immer Schikanen und Gewalt ausgesetzt waren. Unser Plan zur Moderation von Inhalten basiert auf den Zielen und Werten, die in unserem Mozilla-Manifest zum Ausdruck kommen – Menschenwürde, Inklusion, Sicherheit, individuelle Meinungsäußerung und Zusammenarbeit. Wir verstehen, dass die individuelle Meinungsäußerung, besonders in den USA, oft als absolutes Recht um jeden Preis gesehen wird. Selbst wenn dieser Preis die Schädigung anderer ist. Wir schließen uns dieser Ansicht nicht an. Das wollen wir klarstellen. Wir bauen eine großartige Sandbox, in der wir alle spielen können, aber es gibt auch Regeln, wie wir miteinander umgehen. Es steht Ihnen völlig frei, woanders hinzugehen, wenn Ihnen diese nicht gefallen.
blog.mozilla.org
Noch ist die Anmeldung auf mozilla.social allerdings deaktiviert, da sich das Ganze immer noch in einem internen Test befindet. Allerdings hofft Mozilla, sich schon bald für alle öffnen zu können. Wer zu den ersten Nutzern gehören möchte, kann sich ab sofort auf die Warteliste setzen lassen:
Jetzt auf die Warteliste für mozilla.social setzen lassen
Was ist Mastodon?
Mastodon ist der wohl bekannteste Vertreter des sogenannten Fediverse. Für diejenigen, welche mit dem Begriff nichts anfangen können, hat Wikipedia eine Beschreibung parat:
Die Idee des „Fediverse“ ist, dass es möglich sein soll, ein Benutzerkonto auf einer beliebigen Plattform im Fediverse anzulegen und sich darüber mit Nutzern auf allen anderen Plattformen austauschen zu können, ohne dort ein weiteres Konto anlegen zu müssen. Ermöglicht wird das dadurch, dass die einzelnen Plattformen mittels bestimmter Kommunikationsprotokolle miteinander verbunden sind und so die föderierte Identität und Inhalte jeweils auf andere verbundene Plattformen und Instanzen verteilt werden. Diese Praxis steht im Gegensatz zu geschlossenen sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook, bei denen Benutzer ein eigenes Benutzerkonto in jedem der Netzwerke benötigen, wenn sie mit anderen Nutzern des jeweiligen Netzwerks interagieren möchten.
Mozilla investiert in Mastodon-App Mammoth
Dass Mozilla Mastodon für sich entdeckt hat, zeigt sich nicht nur durch den Start der eigenen Mastodon-Instanz. Vor kurzem wurde außerdem bekannt, dass Mozilla neuer Hauptinvestor der Mastodon-App Mammoth für Apple iOS und macOS ist.
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Ist es richtig, dass diese Mastodon-Instanz englischsprachig sein wird?
Hallo Gerhard,
ich habe selbst noch kein Benutzerkonto auf mozilla.social und bin auch sonst noch nicht auf Mastodon unterwegs – ich warte damit, bis ich mich auf mozilla.social anmelden kann. Aber grundsätzlich kann man wohl bei Mastodon die Sprache anpassen und da Mozilla hier ja die originale Mastodon-Software plus ein paar eigene Anpassungen verwendet, kann ich mir schon vorstellen, dass das auf mozilla.social ebenfalls funktionieren wird. Aber bestätigen oder verneinen kann ich das erst, sobald ich es selbst prüfen konnte.
Ich finde die Herangehensweise von Mozilla in puncto Moderation ein starkes Zeichen gegen die allgemeinen Tendenzen in der Branche. Ich habe bisher Social Media relativ strilt gemieden, aber vielleicht ist das jetzt ein Anfang.
Finde ich auch Klasse. Das sowas wie mobbing nicht erlaubt ist haben vielleicht viele in den AGB stehen, gemacht wird nur was wenn einer den 'missbrauch melden' -button drückt.
Sonst wenn das offen gemacht wurde wird gleich von Zensur geredet.