6 Reaktionen

Firefox: Mozilla testet andere Standard-Suchmaschine als Google

Geschätzte Lesedauer:

Ein Teil der Nutzer der Beta-Version von Firefox nimmt derzeit an einem Test teil, welcher die Standard-Suchmaschine von Firefox auf eine andere als Google festlegt.

Mozilla testet verschiedene Änderungen über sogenannte Telemetrie-Experimente: Dabei handelt es sich um Add-ons, welche automatisch für einen Teil der Nutzer installiert werden und die Funktionsweise von Firefox verändern. Daraus zieht Mozilla Erkenntnisse, welche die künftige Entwicklung von Firefox beeinflussen können. Voraussetzung zur Teilnahme ist aktivierte Telemetrie, was für Nightly-, Aurora- sowie Beta-Nutzer standardmäßig der Fall ist.

Aktuell läuft neben dem Experiment für deutschsprachige Aurora-Nutzer, eine Übersetzungsfunktion für Webseiten anzubieten, noch ein anderes Experiment: Dieses verändert die Standard-Suchmaschine für einen Teil der Beta-Nutzer entweder auf Yahoo! oder auf Bing – vorausgesetzt Google war als Standard-Suchmaschine eingestellt. Nutzern, welche ihre Suchmaschine aktiv auf eine andere Suchmaschine umgestellt haben, wird die Suchmaschine auf keinen Fall durch das Experiment umgestellt.

[lightbox style=“modern“ image_path=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/standardsuche-experiment.png“ popup=“https://www.soeren-hentzschel.at/wp-content/uploads/standardsuche-experiment.png“ link_to_page=““ target=““ description=““ size=“two_col_small“]

Auch wenn solche Experimente erst einmal nur Testzwecken dienen, ist dies kein uninteressantes Experiment, da man offensichtlich herausfinden möchte, welchen Einfluss die Wahl einer anderen Standard-Suchmaschine als Google für die Nutzer von Firefox hat. Mozilla generiert den Großteil seiner Einnahmen aus einer Vereinbarung, Google als Standard-Suchmaschine in Firefox festzulegen. 2012 kamen dafür immerhin über 90 Prozent von Mozillas Einnahmen von Google. Der aktuelle Vertrag mit Google läuft Ende des Jahres aus und die Besetzung der Standard-Suchmaschine muss neu verhandelt werden.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

6 Kommentare - bis jetzt!

Eigenen Kommentar verfassen
  1. schrieb am :

    90 % der Einnahmen von jemanden zu erhalten, der mit seinem eigenen Produkt/Browser FF davonzuziehen droht – also ICH hätte da a.f.F. kein gutes Gefühl…

    Und wenn ich der „andere“ wäre, dann würde ich zumindest in kleinem Kreis mal andeuten, wieviel 90 % sind und wieviel der Rest.

    Wenn man es überspitzt formuliert: Google hält sich einen Konkurrenten. Die Mozillas müssen sich unabhängiger machen, egal. wie die Community nun organisiert ist. Ein Verbündeter muß her – einer mit Geld.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Eine große Abhängigkeit von einer einzigen Firma ist immer eine gefährliche Sache. Auf der anderen Seite bin ich mir ziemlich sicher, dass nicht nur Google großes Interesse an dieser Position hat, mindestens mal noch von Microsoft erwarte ich das. 😉 Die waren glaub ich sogar auch bei den Verhandlungen vor drei Jahren stark interessiert. Insofern ist es nicht so, dass sollte Google irgendwann nicht mehr wollen, die Einnahmen komplett fehlen, dann zahlt eben ein anderer. Das wird dann wahrscheinlich weniger sein als Google zahlt, die Mittel wie Google hat eben niemand sonst. Um wieder Microsoft als Beispiel zu nehmen, mit denen könnte man sich – Achtung, persönliche Spekulation! – auch noch auf andere Sonderleistungen einigen. Zum Beispiel nutzt Mozilla ja Microsofts Übersetzungs-Schnittstelle, das ist ja auch nicht umsonst für Mozilla, da lässt sich bestimmt auch was kombinieren. Aber ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass Google diese Position nicht länger haben möchte, das ist ja kein Geschenk von Google. Google zahlt so viel, weil Google davon auch eine ganze Menge hat, nämlich eine Menge Traffic auf die Google-Suche und damit Werbeeinnahmen für Google und natürlich Nutzer. Also das ist schon ein Deal, von dem beide Seiten profitieren. Aber bei einem Verhältnis der Einnahmen von 70:30 würde man sich natürlich wohler fühlen als 90:10, klar.

  3. SgtChrischi
    schrieb am :

    Gibt es hier auch einen Schalter in der about:config, um manuell daran teilzunehmen?

    Ich benutze aufgrund des html5-Players auf YouTube ohnehin die Beta von Firefox, durfte auch an dem Experiment teilnehmen. Allerdings habe ich gedacht etwas anderes hätte die Suchmaschine umgestellt, also habe ich sie per about:config resettet und erst später gesehen, dass das ein Experiment von Mozilla ist, das sich durch das Resetten deaktiviert hat. Würde aber gerne an einem solchen Experiment teilnehmen. 🙂

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Nein, da gibt es keinen speziellen Schalter für, da die Suchmaschinen ja eh in Firefox vorhanden sind und über die Oberfläche gewechselt werden können. Im Experiment des Übersetzungsfeatures ist der umzuschaltende Schalter auch ein Schalter, der bereits unabhängig vom Experiment in Firefox existiert.

  5. SgtChrischi
    schrieb am :

    Naja gut, danke für die Antwort.

    Ich plante eh mein Firefox mal auszumisten – also Profil zu löschen (nur Lesezeichen und Passwörter bleiben) und Firefox neu zu installieren. Damit sollte sich das dann ja eh erledigt haben.

    Und wenn nicht, dann… ja, dann wechsele ich halt mal manuell die Suchmaschine, auch wenn mir das im Rahmen des Experiments lieber wäre.

  6. Paul
    schrieb am :

    Was mir Firefox, IE oder Chrome mir als Standard-Suchmaschine vorgibt, ist mir eigentlich egal. Inzwischen kann man jede beliebige Suchmaschine selber als Add-On downloaden und einstellen, ganz egal ob duckduckgo.com, qwant.com, swisscows.at etc. 

Und jetzt du! Deine Meinung?

Erforderliche Felder sind mit einem Asterisk (*) gekennzeichnet. Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
  1. Nach Absenden des Kommentar-Formulars erfolgt eine Verarbeitung der von Ihnen eingegebenen personenbezogenen Daten durch den datenschutzrechtlich Verantwortlichen zum Zweck der Bearbeitung Ihrer Anfrage auf Grundlage Ihrer durch das Absenden des Formulars erteilten Einwilligung.
    Weitere Informationen