Finale 64-Bit-Version von Firefox für Windows ab Firefox 40 geplant
Mozilla nähert sich mit großen Schritten der erstmaligen Veröffentlichung einer finalen 64-Bit-Version von Firefox für Windows. Mit dem nächsten großen Update soll es endlich soweit sein.
Wer eine 64-Bit-Version von Firefox für Windows nutzen möchte, der hat bereits seit vielen Jahren die Möglichkeit, sich eine entsprechende Nightly-Version zu installieren. Seit Ende Februar gibt es auch eine 64-Bit-Ausgabe der Firefox Developer Edition, seit Anfang April und Version 38 außerdem eine 64-Bit-Ausgabe der Firefox Beta. Nun wird es endlich konkret, was die Veröffentlichung einer finalen 64-Bit-Version betrifft: mit Firefox 40 soll es endlich soweit sein. Läuft alles nach Plan, dann erscheint Firefox 40 am 11. August, also in weniger als fünf Wochen.
Weitere Informationen
Bug 1180792 – enable 64-bit windows builds on release channel
Bug 1181014 – Make Firefox 40 win64 builds on the Release channel available on mozilla.org
Update 30.7.: Mozilla hat sich aufgrund diverser Verbesserungen in Firefox 41 dazu entschieden, die Veröffentlichung der finalen 64-Bit-Version von Firefox für Windows noch einen Release zurückzuhalten.
Folks, we’ve decided not to release win64 builds in Fx40. We have many improvements coming in 41 — sandboxing and NPAPI whitelisting, and possiblysome other fixes — and it makes sense to hold. I as much as anyone want to see64 launch, but given the enthusiasm, it’s better to wait for a product that has safety and polish 41 will bring.
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4 Erwähnungen
- Firefox 40 kommt mit finaler 64-Bit-Version | Antary
- Mozilla: Erstmals finale 64 Bit-Variante von Firefox für Windows mit Version 40 - Servaholics
- Mit der 64-Bit-Version von Firefox für Windows geht es Plugins an den Kragen - soeren-hentzschel.at
- Firefox: Finale 64-Bit-Version für Windows erscheint später - soeren-hentzschel.at
Inwiefern macht es performance-technisch überhaupt Sinn auf den 64bit-Browser zu wechseln. Kann der Browser das Potential nutzen? Tabs in einzelnen Prozessen etc…?
„Läuft alles nach Plan, dann erscheint Firefox 40 am 11. August, also in weniger als fünf Wochen.“
sagt Herr Sören
„Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.“
das hat Herr Bertolt gesagt. Alle, die hier lesen sind so schlau, das sie den Nachnamen eh wissen. Oder googlen können. 😛
Da werden einige sicher aufjubeln. …oder dann doch irgendwas finden das ihnen nicht gefällt. 😉
Ich werde die 64bit Version auf jeden Fall installieren. Einfach nur um mal zu sehen.
Wenn ich schon ein 64bit OS habe, warum nicht?
@Carsten:
Ein spürbarer Nutzen entsteht in meinen Augen für die meisten Nutzer nicht, mehr für Extremfälle: 742 Tabs gleichzeitig offen haben, komplexe Spiele spielen, vielleicht auch Fotoseiten mit ganz vielen ganz großen Bildern – also alles, was Arbeitsspeicher benötigt und die 32-Bit-Anwendungsgrenze sprengen kann. Daneben ermöglicht eine 64-Bit-Version eine etwas höhere Sicherheit. Das in meinen Augen wichtigste Argument hat aber überhaupt keine technische Grundlage und kann man offiziell so natürlich nicht kommunizieren, aber ich hab mit diesem Blog ja die Möglichkeit, einfach zu schreiben, was ich denke. 🙂 Und zwar denke ich, dass eine 64-Bit-Version ganz einfach aus Marketing-Sicht ein ganz wichtiger Schritt ist, egal ob der Nutzer den Vorteil spürt oder nicht. Ich sehe auch immer wieder Nutzer, von denen ich denke, dass sie eine 64-Bit-Version nur der 64-Bit wegen wollen und für die das Grund genug ist, einen anderen Browser zu nutzen, selbst wenn sie davon nichts haben – was diese Leute nur selten einsehen. Das klingt weit hergeholt, ist meiner persönlichen Erfahrung nach aber ein realer Faktor.
Tabs in einzelnen Prozessen ist ein anderes Thema, das läuft unter dem Projektnamen Electrolysis, oder kurz e10s. Das bezeichnet die kommende Multiprozessarchitektur von Firefox. Und auch damit wird es in der allerersten Version nach aktueller Planung nur einen gemeinsamen Content-Prozess für alle Tabs geben. Mehr dann später.
Zum Nutzen von 64bit – der besteht hauptsächlich darin, dass Firefox damit mehr als 4GB an Speicher verwenden kann, wenn man viel Tabs mit sehr komplexen Webseiten verwendet (wie beispielsweise Facebook oder Google Maps). Wenn der PC weniger als 4GB RAM hat, dann hilft es in jedem Fall nicht viel (und braucht wahrscheinlich sogar mehr Speicher als mit 32bit, weil die Pointer und Prozessorbefehle doppelt so lang sind).
Inwiefern? Kannst du das mal bitte etwas genauer erklären?
Seit der Beta 38 benutze ich (mehr oder weniger freiwillig) die 64bit Edition vom FF. Am Anfang hatte dieser noch deutliche Probleme, die sich jedoch seit der 39er Beta so gut wie aufgelöst haben. (Er war langsamer und hatte des öfteren Hänger.)
Der Umstieg kam deshalb, weil mir die 32bit Edition immer wieder abgestürzt ist, da der Speicher zu klein wurde. (Vermutung, jedoch nicht bewiesen.) Ursprünglich wollte ich die 64bit parallel Installieren, habe jedoch nicht aufgepasst und mir meine normale Installation überschrieben. Danach bin ich einfach dabei geblieben.
Für mich ein weiterer, wichtiger Grund ist einfach, dass ich auf meinem System nur noch 64-bit-Software haben möchte; ähnlich wie unter Linux. Ob das jetzt Sinnvoll ist oder nicht, darüber gibt es keinen Zweifel. Denn viele Porgramme profitieren überhaupt nicht wirklich von dieser Umstellung. Aber ich persönlich nutze gerne, wo es nur geht, die 64-bit-Ausgabe einer Software.
Grüße, Roman
P.S.: Schon seit mehr als einem Jahr bewege ich mich nur auf dem Beta-Zweig des FF und hatte bisher kaum Probleme damit 😉
Der mögliche Sicherheitsgewinn kommt von dem größeren Adressraum, der für ASLR – https://de.wikipedia.org/wiki/Address_Space_Layout_Randomization – zur Verfügung steht.
Ich denke dabei an High Entropy Address Space Layout Randomization.
Wikipedia-Artikel zu Address Space Layout Randomization:
https://de.wikipedia.org/wiki/Address_Space_Layout_Randomization
Bugzilla-Ticket zu High Entropy ASLR:
https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=1020362
Technische Details auf Englisch hier:
http://blogs.technet.com/b/srd/archive/2013/12/11/software-defense-mitigating-common-exploitation-techniques.aspx
Nachtrag: Robert war schneller, hab den Kommentar erst nach dem Absenden gesehen.
Ich würde die Frage eher andersrum stellen. Anstatt „warum 64 Bit?“, müsste die Frage lauten „Warum keine 64 Bit?“ Tut mal so, als gäbe es noch keinen Firefox und es müsste die Frage entschieden werden „Firefox jetzt neu, entwickeln wir für 32 oder 64 Bit Systeme?“
Versucht diese Frage mal komplett rational und unabhängig und REIN TECHNISCH zu begründen. „Braucht eh keiner“ ist KEIN Argument.
Die historische Entscheidung, dass nach 8 und 16 Bit dann eben 32 Bit kam, war vollkommen willkürlich. Es hätten auch 24, 48 oder gleich 64 Bit sein können. Das „ein Byte“ 8 Bit sind, ist willkürlich gewählt. Und jedes 32 Bit programm, das auf einem 64 Bit CPU läuft belegt trotzdem die volle WORD-Breite von 64 Bit in den einzelnen Registern und Kanälen (die sind dann halt ständig mit 32 Nullen zur Hälfte ungenutzt).
Bis auf den erweiterten RAM und ASLR bietet der x86_64 Standard auch zusätzliche Instruction Sets, die x86_32 nicht bietet. Werden diese beim Kompilieren aktiviert, entsteht auch ganz inherent schnellerer Binärcode.
Ich empfehle einfach mal die Lektüre von:
https://en.wikipedia.org/wiki/X86-64#Architectural_features
Da stehen die wichtigsten Vorteile gegenüber 32 Bit (und die Liste ist nicht gerade kurz).
In meinen Augen ist es relativ sinnlos, sich eine Situation vorzustellen, die nicht gegeben ist und auch nie erreicht werden kann, denn es ist nun einmal so, dass es für Windows immer nur eine 32-Bit-Version gab. 😉
Update 30.7.: Mozilla hat sich aufgrund diverser Verbesserungen in Firefox 41 dazu entschieden, die Veröffentlichung der finalen 64-Bit-Version von Firefox für Windows noch einen Release zurückzuhalten.
Siehe auch:
Mit der 64-Bit-Version von Firefox für Windows geht es Plugins an den Kragen
Ein ganz wesentliches Ärgernis von 32-Bit-Anwendungen in einer 64-Bit-Umgebung ist, dass man für das 32bit-Programm extra eine 2. Version aller Bibliotheken benötigt, die zusätzlich auf der Platte rumlungern und zusätzlichen Speicher belegen. Durch den Mischmasch hat man massenhaft shared libraries doppelt im RAM. Reine Verschwendung.
In einer sonst reinen 64-Bit-Umgebung wird dadurch ein einzelnes, nichttriviales 32bit-Programm viel mehr Ressourcen verschingen als eine 64bit-Version, obwohl das 32bit-Programm eigentlich vom Code her etwas kleiner ist. Auf 64-bit-Linuxen ist genau das der Fall. Da hat man normalerweise gar keine 32-bit-Libs installiert – man benötigt sie im Normalfall nicht. Will man dort einen 32bit-Firefox laufen lassen, muss man erstmal massenhaft 32bit-Bibliotheken nachinstallieren, die Firefox brauch. Das dürften einige zig Megabyte sein.
Bei 64-Bit-Windows sieht die Lage anders aus. Da ist schon das Basissystem versaut. Im Basissystem, so wie es von Microsoft kommt, läuft bereits ein wilder Mix aus 32bit- und 64bit-Programmen. Sämtliche Bibliotheken sind sowieso in beiden Varianten installiert. Man kann bei 64bit-Windows bei der Installation leider nicht den kompletten 32bit-Krempel abwählen, wie man es bei so ziemlich allen Linuxen kann. Und wenn sowieso alles doppelt da ist und vieles doppelt im RAM ist, macht auch ein 32bit-Firefox das Kraut nicht mehr fett. Insofern ist ein 32bit-Firefox unter 64bit-WIndows wirklich weniger ärgerlich als auf einer typischen, rein 64bittigen Linux-Installation
Dass 64bit-Programme mit mehr Speicher unmgehen könnten, wurde schon genannt. Ist nützlich, aber für Endnutzer eher selten DER Bringer. Die 64bittigen x86-CPUs können allerdings durch ihren umfangreicheren Befehlssatz und die größere Zahl Register viele Sachen tatsächlich schneller berechnen als mit 32bit-Befehlssatz möglich wäre. Bei so rechenintensiven Dingen wie Parsern für den ganzen Web-Kram, Videodecodern usw. ist da einiges rauszuholen. 64bit-Programme haben also das Potential, tatsächlich schneller zu sein – und das auch wenn sie wenig RAM benötigen, also mit dem Adressraum von 32bit-Progammen gut auskommen würden.