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Mozilla wird Flash-Player-Ersatz Shumway nicht mit Firefox ausliefern

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Shumway ist eine plattformunabhängige Open Source Laufzeit-Umgebung für Flash-Inhalte, welche komplett auf Webtechnologien basiert. Eine bessere Alternative zum Adobe Flash Player zu entwickeln ist allerdings nicht länger eine Priorität für Mozilla und Firefox.

Im November 2012 wurde Shumway erstmals als neues Projekt von Mozilla Research vorgestellt. Ziel war es, eine auf Webtechnologien basierende Alternative zum Adobe Flash Player zu entwickeln, ähnlich wie Mozilla auch den Adobe Reader erfolgreich durch einen auf Webtechnologien basierenden Betrachter für PDF-Dateien ersetzen konnte.

Die Entwicklung auf GitHub ist bereits seit Mitte September fast komplett zurückgefahren, öffentliche Notizen zu den bis dahin wöchentlich stattfindenden Status-Meetings gibt es ebenfalls seit September keine mehr. Was sich in den letzten Monaten also bereits mehr als nur ein wenig angedeutet hat, ist nun mehr oder weniger offiziell: es wird nicht länger das Ziel verfolgt, Shumway als Teil von Firefox auszuliefern. Offene Shumway-Tickets wurden in Mozillas Bugtracker aus der Komponente „Firefox“ in die Komponente „Firefox Graveyard“ verschoben.

Die Bedeutung von Flash ist seit ein paar Jahren stark abnehmend. Googles Entscheidung, im eigenen Werbenetzwerk Flash-Werbung ab dem 2. Januar 2017 komplett zu verbannen, dürfte auch stark dazu beitragen, dass Flash weiter an Relevanz verliert. Bereits ab dem 30. Juni 2016 wird Google keine neue Flash-Werbung mehr akzeptieren. Der Chrome-Browser spielt animierte Flash-Werbung sogar seit September 2015 nicht mehr automatisch ab – in dem Zeitraum wurde auch die Shumway-Aktivität zurückgefahren. Bis dahin sah der Plan von Mozilla so aus, Shumway zunächst für Flash-Werbung zu aktivieren.

In Anbetracht der abnehmenden Bedeutung von Flash für das Web ergibt die Entscheidung Mozillas viel Sinn, die ohnehin begrenzen Ressourcen nicht weiter in ein Projekt zu investieren, welches Flash als Technologie unterstützt.

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Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

19 Kommentare - bis jetzt!

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  1. schrieb am :

    Dein Link für "offiziell" führt an die Spitze des Bugs, wäre https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=1037568#c3 eine bessere Option?

  2. blub
    schrieb am :

    Schade um die Ressourcen, die da überhaupt reingeflossen sind. Oder können die Erkenntnisse daraus noch anderweitig noch hilfreich sein?

  3. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Dein Link für "offiziell" führt an die Spitze des Bugs, wäre https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=1037568#c3 eine bessere Option?

    Also bei mir führt das zu "Firefox → Firefox Graveyard". Das wollte ich mit sichtbar haben. 😉

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Schade um die Ressourcen, die da überhaupt reingeflossen sind. Oder können die Erkenntnisse daraus noch anderweitig noch hilfreich sein?

    Erkenntnisse sind Erfahrungen und Erfahrungen helfen immer. 😉

  5. fleixi
    schrieb am :

    Momentan stellt mozilla aber ganz schön viel ein. Erst der komplette Rückzug von der Smartphone sparte und nun auch noch das.

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Mozilla hat sich nicht aus der Smartphone-Sparte zurückgezogen. Firefox für Android ist nach wie vor ein Projekt mit Top-Priorität für Mozilla und seit kurzem gibt es mit Firefox für iOS ja auch noch einen ganz neuen Browser.

    Was Firefox OS betrifft, ist das eine ganz andere Situation als mit Shumway, gemeinsam ist aber beidem, dass man die Realität anerkennt: bei Betriebssystemen für das Smartphone kann Mozilla nicht das bewirken, was man bewirken wollte, das liegt halt auch nicht alleine in Mozillas Händen, und Flash ist nun einmal keine Technologie, die eine Zukunft hat. Letzteres ist keine neue Erkenntnis, aber durch Googles letzte Maßnahmen sinkt auch die Notwendigkeit für Shumway dramatisch. Wie im Artikel bereits steht: Shumway wäre zunächst für Werbung verwendet worden, statt Flash Player. Dafür war noch einiges zu tun gewesen. Und wenn das gut funktioniert hätte, dann wäre noch sehr, sehr viel mehr zu tun gewesen, um andere Dinge zu unterstützen.

  7. Michael M.
    schrieb am :

    Hat man bei Mozilla wirklich ernsthaft angenommen, es bestünde bei den Benutzern ein Bedarf, dass ausgerechnet Flash-Werbung plattformübergreifend funktioniert? Für mich ist das das beste Feature eines deinstallierten Flash-Players: Keine Flash-Werbung auch ohne Werbeblocker …

  8. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Dir ist die Motivation dahinter nicht klar. Lass mich versuchen, es zu erklären: wer Werbung blockieren will, kann Werbung blockieren. Wer keine Flash-Inhalte abspielen möchte, kann den Flash Player deinstallieren. Das sind aber alles bewusste Entscheidungen des Nutzers. Die Mehrheit der Nutzer nutzt nicht mal einen Werbeblocker. Da wird die Werbung nun einmal angezeigt, das ist keine bewusste Entscheidung. Shumway wäre kein Plugin gewesen, welches sich der Nutzer bewusst installiert, Shumway wäre Teil von Firefox gewesen und Firefox hätte die Werbung automatisch mit Shumway statt mit dem Flash Player angezeigt. Das wäre gut für die Sicherheit und die Stabilität des Browsers gewesen. Shumway ist ein Ersatz für den Flash Player. Also ein ganz anderes Thema als die Frage, ob Flash-Inhalte grundsätzlich abgespielt werden sollten oder nicht.

    Und wieso ausgerechnet Werbung als nächster Meilenstein ist auch einfach erklärt: Ein Großteil der Flash-Inhalte, die Nutzer heute sehen, ist Werbung. Hier würde also tatsächlich ein Bedarf bestehen, wenn man Flash als Technologie noch unterstützen will. Dazu kommt, dass Flash-Werbung ein nicht so umfangreiches Feature-Set von Flash benötigt. Andere Dinge zu unterstützen, würde ggfs. noch viel mehr Arbeit an Shumway erfordern. Shumway ist kein Werbe-Player, Werbung wäre schlicht und ergreifend der erste Schritt gewesen, da nur ein überschaubares Flash-Subset benötigt wird und weil Werbung nun einmal eine Relevanz für das Web besitzt und auf sehr vielen Webseiten zum Einsatz kommt. Es ist daher ein naheliegender Meilenstein.

  9. Tim
    schrieb am :

    "In Anbetracht der abnehmenden Bedeutung von Flash für das Web ergibt die Entscheidung Mozillas viel Sinn, die ohnehin begrenzen Ressourcen nicht weiter in ein Projekt zu investieren, welches Flash als Technologie unterstützt."

    Aber ganz ehrlich: dass Flash früher oder später tot ist, ist doch schon seit mindestens 4-5 Jahren jedem klar. Dann überhaupt noch Geld, Zeit und Arbeitskraft da rein zu investieren, die man auch gut anderswo brauchen kann, ist mir unverständlich. 

    Schon 2011 (!), also vor über 4 Jahren, hat Adobe das Ende von Flash für mobile Endgeräte angekündigt (siehe z.B. http://www.golem.de/1111/87658.html). Und da war jedem klar, dass eine Technologie für das offene Internet, dass aber auf einem Teil der Plattformen nicht läuft, langfristig nicht überleben kann. Und die Leute, die Ahnung haben, wussten das auch vorher schon. Steve Jobs hat schon im April 2010 sechs Gründe genannt, warum Flash keine Zukunft hat. 

    Noch so lange Geld, Zeit und Arbeit  in eine totgeweihte Technologie zu stecken, ist nicht nachvollziehbar. Erst recht nicht für Mozilla, die eben kein Mulit-Millionen-Dollar-Konzern sind. 

  10. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Da widerspreche ich ganz klar. Zum damaligen Zeitpunkt hat es sogar sehr viel Sinn ergeben, in Shumway zu investieren. Googles Maßnahmen vor wenigen Monaten erst und dann ab 2017 tragen mit Sicherheit einen entscheidenden Teil dazu bei, dass die Verbreitung von Flash weiter abnimmt, aber das konnte auch niemand ahnen, wann oder dass überhaupt das auf absehbare Zeit passieren wird.

    Die von dir angesprochene Ankündigung von 2011 ist definitiv nicht ausreichend, um Flash als Technologie zu ignorieren. Auch jetzt im Jahr 2016 ist die Verbreitung von Flash noch enorm.

    Das einzige (!), was vor vier bis fünf Jahren klar war, ist die Tatsache, dass Flash nicht die Zukunft des Webs ist. Das war es dann aber auch, mehr kann niemandem klar gewesen sein, denn mehr war nun einmal nicht klar und ist noch immer nicht wirklich klar. Selbst der angekündigte NPAPI-Nicht-Support für 2016 schließt Flash explizit aus, Flash wird weiterhin unterstützt werden – Zeitraum noch immer undefiniert. Was hingegen jedem schon damals hätte klar sein können, ist, dass es eine Sache von Jahren sein wird, bis Flash keine Bedeutung mehr hat. Und man kann nicht argumentieren, dass Flash zu ignorieren sei, nur weil Flash in ein paar Jahren nicht mehr unterstützt werden wird. Und Mozilla hat das nicht ignoriert.

    Übrigens ist Flash als Technologie gar nicht das wirkliche Problem, sondern der Adobe Flash Player. Das nur am Rande.

  11. Tim
    schrieb am :

    Natürlich war damals klar, dass das Ende von Flash nicht binnen Wochen kommt, sondern eher binnen Jahren. Aber dass das Ende von Flash irgendwann kommen musste, war jedem klar und das bestreitest Du ja auch nicht.

    Und da sage ich halt: wieso dann noch in eine tote Technik investieren, wenn man eh nur begrenzte Mittel hat, die anderswo dringender benötigt werden. Wäre Shumway damals innerhalb Wochen fertig gewesen, hätte ich Dir vielleicht sogar zugestimmt, dass sich das noch lohnt. Aber spätestens wenn Google Flash verbannt, ist das Thema Flash endgültig zu Ende. Mit anderen Worten, Shumway käme zu spät und das Geld ist verbrannt. Und ob man jetzt den Flash-Player von damals an noch 5 oder 6 Jahre benutzen musste, ist dann auch egal.

    Übrigens ist das Problem nicht nur der Adobe Flash Player, sondern auch Flash als Technologie. Denn auch andere Implementierungen haben vielleicht nicht so viele Sicherheitslecks, sind aber ebenso lahm, haben dank LSOs ein Datenschutzproblem, bereiten Usability-Probleme, haben Probleme mit Barrierefreiheit, etc. Und ganz grundsätzlich ist jede Technologie, die man mit Plugins einbinden muss, ein Problem. Das nur am Rande.

     

  12. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Natürlich war damals klar, dass das Ende von Flash nicht binnen Wochen kommt, sondern eher binnen Jahren. Aber dass das Ende von Flash irgendwann kommen musste, war jedem klar und das bestreitest Du ja auch nicht.

    Genau das ist der Punkt. Wenn von Jahren gesprochen wird, dann kann man nicht sagen, dass das Ende von Flash irgendwann kommen wird und deshalb keine Ressourcen mehr investiert werden sollten. Nicht, wenn man einen Browser für die Nutzer entwickelt. Idealismen sind da einfach Fehl am Platz, wenn es darum geht, ein ernsthaftes Produkt auf dem Markt zu positionieren.

    Und da sage ich halt: wieso dann noch in eine tote Technik investieren, wenn man eh nur begrenzte Mittel hat, die anderswo dringender benötigt werden. Wäre Shumway damals innerhalb Wochen fertig gewesen, hätte ich Dir vielleicht sogar zugestimmt, dass sich das noch lohnt. Aber spätestens wenn Google Flash verbannt, ist das Thema Flash endgültig zu Ende.

    Weder von Mozilla noch von Google gibt es konkrete Pläne, Flash zu verbannen. Mozilla hat das NPAPI-Ende für 2016 angekündigt und Flash explizit ausgeklammert. Bei Chrome läuft Flash über eine eigens für Flash entwickelte Schnittstelle, die ebenfalls nicht auf absehbare Zeit abgeschafft wird. Googles bisher einzige nennenswerte Änderung betrifft "nicht Webseiten-relevanten Flash-Inhalt", das war erst im September 2015 – und damit zeitgleich hat Mozilla die Ressourcen für das Shumway-Projekt zurückgefahren. Das steht aber auch im Artikel.

    Mit anderen Worten, Shumway käme zu spät und das Geld ist verbrannt.

    Unsinn. Shumway war ein Projekt von Mozilla Research, lies du kannst es als Forschungsprojekt betrachten. Und für eine Innovationsschmiede wie Mozilla ist Forschung wichtig, das kann überhaupt nicht verbrannt sein. Vor allem helfen die Verbesserungen an der Webplattform ja meistens nicht nur für das eigentliche Ziel, sondern verbessern die Webplattform im Allgemeinen. Dazu sind alle Erfahrungen unbezahlbar und wichtig.

    Übrigens ist das Problem nicht nur der Adobe Flash Player, sondern auch Flash als Technologie.

    Nicht nur, aber überwiegend. Flash als Technologie ist nicht das größte Übel an der Sache. Und mit Shumway ging es explizit um den Player, nicht die Technologie. Stabilität und Sicherheit haben a) mit dem Flash Player und b) mit der NPAPI-Schnittstelle zu tun, aber nicht das Geringste mit der Technologie. Die Webtechnologie muss Mozilla so oder so anbieten, d.h. Sicherheitslücken in der Webplattform hat Firefox eh, das ist unvermeidbar. Die werden also so oder so in Sicherheitsupdates behoben. Stabilität und Sicherheit ist das, was Mozilla seinen Nutzern verspricht. Und vor diesem Hintergrund hat Shumway auch sehr viel Sinn ergeben.

    Denn auch andere Implementierungen haben vielleicht nicht so viele Sicherheitslecks, sind aber ebenso lahm, haben dank LSOs ein Datenschutzproblem, bereiten Usability-Probleme, haben Probleme mit Barrierefreiheit, etc.

    Vergleichbares wie LSO lässt sich problemlos auch mit anderen Webtechnologien abbilden und Usability-Probleme gibt es auf der Mehrheit (!) der Webseiten, das hat ebenso null mit Flash zu tun. Genauso wie Geschwindigkeit. Flash ist nicht per se langsam. Genauso wie Nicht-Flash-Implementierungen nicht per se schnell sind. Das ist immer implementierungsabhängig und in dem Fall keine Frage der Technologie.

    Und ganz grundsätzlich ist jede Technologie, die man mit Plugins einbinden muss, ein Problem.

    Mit anderen Worten: du hast gar nicht verstanden, was Shumway ist, und urteilst über Shumway? Shumway ist kein Plugin.

  13. schrieb am :

    Vor einigen Monaten habe ich das Flash-Plugin bei mir deaktiviert. In dieser Zeit musste ich es nur drei Mal wieder aktivieren.

  14. Tim
    schrieb am :

    Wenn von Jahren gesprochen wird, dann kann man nicht sagen, dass das Ende von Flash irgendwann kommen wird […] Idealismen sind da einfach Fehl am Platz

    Das ist kein Idealismus, sondern Pragmatismus.

    Eine totgeweihte Technologie sollte man so lange unterstützen, wie sie gebraucht wird. Aber man sollte nicht nochmal einen neuen Player-Ersatz entwickeln, wo man schon vermuten musste, dass der erst dann fertig ist, wenn Flash seinem Ende noch näher gekommen ist.

    Es ist ja nicht so, dass ohne Shumway Seiten mit Flash plötzlich nicht mehr in Firefox funktionierten.

    Weder von Mozilla noch von Google gibt es konkrete Pläne, Flash zu verbannen.

    Da bist Du bei Google aber falsch informiert. Erst mal werden die nur bei ihren Werbenetzwerken DoubleClick und AdSense keine neue Flash-Werbung mehr akzeptieren (schon ab Mitte dieses Jahres). Dann wird ab 2.1. des kommenden Jahres auch keine bestehende Flash-Werbung mehr ausgeliefert. Es ist tatsächlich noch nicht klar, wann der Flash-Support dann endgültig eingestellt wird, aber das wird keine 5 Jahre mehr dauern, dann wird in Chrome kein Flash mehr sein. Wenn Mozilla dann noch weiterhin Flash anbieten will – bittesehr…

    Unsinn. Shumway war ein Projekt von Mozilla Research, lies du kannst es als Forschungsprojekt betrachten. Und für eine Innovationsschmiede wie Mozilla ist Forschung wichtig, das kann überhaupt nicht verbrannt sein.

    Richtig, war vielleicht ein interessantes Forschungsprojekt. Aber hat Mozilla wirklich das Geld und die Manpower, um sich mit interessanten Forschungsprojekten zu beschäftigen? Im Mobile-Bereich hat Firefox einen Marktanteil, den man nur als homöopathisch bezeichnen kann. Und auf dem Desktop geht der MA auch seit Jahren zurück. Was bringt all die interessante Forschung, wenn es dann Mozilla in 5 Jahren nicht mehr geben würde (was ich nicht hoffe).

    Und ob die Erkenntnisse aus dem Projekt Shumway wirklich irgendwann für was anderes gebraucht werden, darf zumindest bezweifelt werden. Wenn es einem um interessante Forschungsprojekte geht, gibt es zig andere Sachen, die wichtiger und zukunftsträchtiger wären und die in Firefox einfließen könnten.

    Stabilität und Sicherheit ist das, was Mozilla seinen Nutzern verspricht. Und vor diesem Hintergrund hat Shumway auch sehr viel Sinn ergeben.

    Da widerspruchst Du Dir ja selbst. wie kann ein Projekt, das nicht mal fertig ist, in Bezug auf Stabilität und Sicherheit den normalen Nutzern (die die stable-versions nutzen) irgendwas bringen?

    Mal ein Vergleich: angenommen, ich forsche an einem interessanten Filter, der 99% der Schadstoffe aus Autoabgasen filtern kann. Aber irgendwann stehen die E-Autos vor der Türe und ich beschließe, kein Geld mehr in dieses tote Projekt zu investieren, das schlicht zu spät kommt. Dann kann ich doch auch nicht sagen, dass mein Filter (der gar nicht fertig war, geschweige denn in fertigen Autos zu finden war) zur Reduzierung der Schadstoffe in Abgasen beigetragen hat. 

    Das mag die Idee dahinter sein, aber wenn die Umsetzung zu spät kommt, hat diese Idee genau 0% beigetragen.

    Vergleichbares wie LSO lässt sich problemlos auch mit anderen Webtechnologien abbilden 

    Aber leichter abschalten. U.a. dank Mozillas Bemühungen. (Was auch für viele der Grund ist, überhaupt noch Firefox die Stange zu halten.)

    Usability-Probleme gibt es auf der Mehrheit (!) der Webseiten

    Das liegt dann aber nicht an der zugrunde liegenden Technologie, sondern an der konkreten Umsetzung.

    Auch hier ein Beispiel: Wenn ich sage, dass Rampen barrierefreier sind als Treppen, kannst Du auch argumentieren, dass manche Rampen dennoch zu steil oder zu schmal sind. Aber das liegt dann an der konkreten Umsetzung einer Rampe. Generell sind Rampen dennoch barrierefreier als Treppen.

    Das ist immer implementierungsabhängig und in dem Fall keine Frage der Technologie

    Selbstverständlich ist das auch eine Frage der Technologie:

    wenn ich für dasselbe Ziel in einer Technologie 2 Schritte brauche und in der anderen 20, dann kann ich die 20 Schritte mit geschickter Implementierung, besserer Hardware, etc. schneller machen. Aber die 2 Schritte werden mit ebenso geschickter Implementierung und ebenso guter Hardware immer schneller sein.

    Mit anderen Worten: du hast gar nicht verstanden, was Shumway ist, und urteilst über Shumway? Shumway ist kein Plugin.

    Ich sprach nicht, von Shumway (das ja nicht mal ein fertiges Produkt ist), sondern von der Technologie Flash. Dies ist kein XML/SGML o.ä. Standard wie HTML, SVG, etc., sondern muss per Plugin eingebaut werden. Wenn Shumway quasi das "Plugin" in den Browser verlagert (ich weiß, dass es dann technisch kein Plugin mehr ist), ist das ein Fortschritt, macht aber nicht das grundsätzliche Problem besser.

     

  15. Lukas Z
    schrieb am :

    "Mit anderen Worten: du hast gar nicht verstanden, was Shumway ist, und urteilst über Shumway? Shumway ist kein Plugin."

    Ich glaube, er bezog sich damit eher auf Flash und den Flash Player.

  16. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Tim:

    Da bist Du bei Google aber falsch informiert. Erst mal werden die nur bei ihren Werbenetzwerken DoubleClick und AdSense keine neue Flash-Werbung mehr akzeptieren (schon ab Mitte dieses Jahres). Dann wird ab 2.1. des kommenden Jahres auch keine bestehende Flash-Werbung mehr ausgeliefert. Es ist tatsächlich noch nicht klar, wann der Flash-Support dann endgültig eingestellt wird, aber das wird keine 5 Jahre mehr dauern, dann wird in Chrome kein Flash mehr sein. Wenn Mozilla dann noch weiterhin Flash anbieten will – bittesehr…

    Nein, ich bin nicht falsch informiert. Das, was du über die Werbenetzwerke schreibst, habe ich selbst bereits im Artikel geschrieben, damit erzählst du also niemandem etwas Neues. Und ich habe in dem Abschnitt, auf den du dich beziehst, von etwas vollkommen anderem geredet. Nämlich von der Flash-Unterstützung in Chrome. Und damit haben Werbenetzwerke nichts zu tun, das sind zwei ganz unterschiedliche Themen. Deine Prognose mit fünf Jahren ist nicht mehr als das: eine Prognose, eine Vermutung, Spekulation. Und damit vollkommen uninteressant für mich.

    Aber hat Mozilla wirklich das Geld und die Manpower, um sich mit interessanten Forschungsprojekten zu beschäftigen?

    Ja. Was glaubst du eigentlich, was Mozilla sei? Nur ein Browserhersteller? Dann weißt du nicht viel über Mozilla.

    Im Mobile-Bereich hat Firefox einen Marktanteil, den man nur als homöopathisch bezeichnen kann. Und auf dem Desktop geht der MA auch seit Jahren zurück. Was bringt all die interessante Forschung, wenn es dann Mozilla in 5 Jahren nicht mehr geben würde (was ich nicht hoffe).

    Der Zusammenhang zum Thema und zum bisher Gesagten ist mir unklar, aber gerade wenn du dir ernsthafte Sorgen um die Zukuft von Mozilla machen würdest, wäre Forschung ohne Frage zwingend notwendig. Dinge ändern sich nun einmal und ohne Forschung kann man keine Innovationen anbieten. Das steht ja nun vollkommen außer Frage.

    Und ob die Erkenntnisse aus dem Projekt Shumway wirklich irgendwann für was anderes gebraucht werden, darf zumindest bezweifelt werden. Wenn es einem um interessante Forschungsprojekte geht, gibt es zig andere Sachen, die wichtiger und zukunftsträchtiger wären und die in Firefox einfließen könnten.

    Inwiefern Firefox nicht von der Verbesserung der Webplattform profitieren soll, dürfte dein Geheimnis sein.

    Da widerspruchst Du Dir ja selbst. wie kann ein Projekt, das nicht mal fertig ist, in Bezug auf Stabilität und Sicherheit den normalen Nutzern (die die stable-versions nutzen) irgendwas bringen?

    Wo widerspreche ich mir da selbst? Das ist doch vollkommener Quatsch. Kein einziger Mensch hier spricht von etwas Unfertigem. Oder wo liest du bitteschön, dass Shumway für Nutzer finaler Versionen bereits ausgeliefert würde? Nur in dem Fall würde dieser Absatz von dir Sinn ergeben.

    Mal ein Vergleich: angenommen, ich forsche an einem interessanten Filter, der 99% der Schadstoffe aus Autoabgasen filtern kann. Aber irgendwann stehen die E-Autos vor der Türe und ich beschließe, kein Geld mehr in dieses tote Projekt zu investieren, das schlicht zu spät kommt. Dann kann ich doch auch nicht sagen, dass mein Filter (der gar nicht fertig war, geschweige denn in fertigen Autos zu finden war) zur Reduzierung der Schadstoffe in Abgasen beigetragen hat. 

    Auf Autovergleiche gehe ich grundsätzlich nicht ein, da Autovergleiche so gut wie immer unpassend sind. Und es ist auch einfach sinnlos, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

    Aber leichter abschalten. U.a. dank Mozillas Bemühungen. (Was auch für viele der Grund ist, überhaupt noch Firefox die Stange zu halten.)

    Ein naiver Gedanke.

    Auch hier ein Beispiel: Wenn ich sage, dass Rampen barrierefreier sind als Treppen, kannst Du auch argumentieren, dass manche Rampen dennoch zu steil oder zu schmal sind. Aber das liegt dann an der konkreten Umsetzung einer Rampe. Generell sind Rampen dennoch barrierefreier als Treppen.

    Wieder Äpfel und Birnen. Du hast pauschalisiert und Pauschalisierungen sind grundsätzlich fast immer falsch und sind meistens ein Anzeichen dafür, dass einem Hintergrundwissen fehlt. Auch hier wieder die Suchmaschine deiner Wahl, Flash verhindert a11y nicht grundsätzlich. Du kannst nicht mit der Unfähigkeit einiger Entwickler gegen eine Technologie argumentieren.

    Selbstverständlich ist das auch eine Frage der Technologie:

    wenn ich für dasselbe Ziel in einer Technologie 2 Schritte brauche und in der anderen 20, dann kann ich die 20 Schritte mit geschickter Implementierung, besserer Hardware, etc. schneller machen. Aber die 2 Schritte werden mit ebenso geschickter Implementierung und ebenso guter Hardware immer schneller sein.

    Vollkommen am Thema vorbei. Die Anzahl der Schritte ist hier überhaupt nicht relevant. Davon abgesehen, dass ich bei dem, was du schreibst, bezweifle, dass du in der Position bist, die Technologien vor diesem Hintergrund überhaupt bewerten zu können. Es ist deutlich, dass hier der Weitblick fehlt und du an Idealismen hängst, die aber nur eingeschränkt die reale Welt repräsentieren. Und was du über geschickte Implementierung und Hardware schreibst, das ist selbstverständlich Technologie-unabhängig. Auch diese Frage stellt sich normalerweise gar nicht, dieser Argumentationsansatz ergibt keinen Sinn.

    Ich sprach nicht, von Shumway (das ja nicht mal ein fertiges Produkt ist), sondern von der Technologie Flash.

    Dann bist du erstens am Thema vorbei, denn hier geht es um Shumway, und zweitens doch: du hast explizit von Technologie geschrieben, die ein Plugin erfordern würde. Und Shumway ist kein Plugin, womit deine Aussage als falsch bewiesen ist.

    Dies ist kein XML/SGML o.ä. Standard wie HTML, SVG, etc., sondern muss per Plugin eingebaut werden.

    Falsch. Nur, weil der Flash Player ein Plugin ist, heißt das nicht, dass der Interpreter ein Plugin sein muss.

    Wenn Shumway quasi das "Plugin" in den Browser verlagert (ich weiß, dass es dann technisch kein Plugin mehr ist), ist das ein Fortschritt, macht aber nicht das grundsätzliche Problem besser.

    Auch wenn du Plugin in Anführungszeichen setzt, macht es deine Aussage nicht besser. Nach deiner Argumentation wäre die Unterstützung für jeden Webstandard ebenfalls ein Plugin in Anführungszeichen. Und doch, eine Lösung, wie mit Shumway verfolgt, ist sehr viel besser als ein NPAPI-Plugin. Aber diese Frage stellt sich auch niemandem, der von Webtechnologie und Browsern etwas versteht.

    Entschuldige, wenn meine Antworten mittlerweile leicht genervt wirken, aber ich find's halt wirklich anstrengend, so viele falsche Gedanken richtig stellen zu müssen, zudem du in deiner Argumentation auch immer wieder vom Thema abkommst und irrelevante Zusammenhänge herstellst. Befasse dich doch erst ein bisschen intensiver mit dem Thema. Das spart uns allen Zeit und Nerven. Danke.

  17. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Lukas Z:

    "Mit anderen Worten: du hast gar nicht verstanden, was Shumway ist, und urteilst über Shumway? Shumway ist kein Plugin."

    Ich glaube, er bezog sich damit eher auf Flash und den Flash Player.

    Das wäre am Thema vorbei, da es hier nicht um den Flash Player, sondern um Shumway gibt. Und unabhängig davon, worauf er sich bezieht, ist die Aussage, auf die ich das geantwortet habe, halt einfach falsch.

  18. Michael M.
    schrieb am :

    Auch wenn die Diskussion darüber, ob Shumway ein Plugin gewesen wäre oder nicht, reichlich akademisch ist: Laut Terminologie des HTML5-Standards wäre es nach meinem Verständnis tatsächlich ein Plugin gewesen:

    The term plugin refers to a user-agent defined set of content handlers used by the user agent that can take part in the user agent's rendering of a Document object, but that neither act as child browsing contexts of the Document nor introduce any Node objects to the Document's DOM.

    Typically such content handlers are provided by third parties, though a user agent can also designate built-in content handlers as plugins.

  19. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wenn im Kontext von Firefox von einem Plugin gesprochen wird, ist von einem NPAPI-Plugin (oder Gecko Media Plugin) die Rede. Technisch gesehen ist es einfach kein Plugin in dem Sinne, was Plugin für den Firefox-Browser bedeutet. Das, was du zitiert hast, entspricht keiner Definition von Plugin in Firefox.

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