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Quantum: WebRender aus Servo landet in Firefox Nightly

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Mozilla hat den nächsten Meilenstein auf dem Weg zu Firefox 57 erreicht: Die Nightly-Version von Firefox für Windows wird ab sofort mit der in Rust entwickelten WebRender-Komponente aus dem Servo-Projekt ausgeliefert. WebRender soll die GPU stärker als bisher einbeziehen und so eine deutlich bessere Performance liefern.

WebRender wurde auf diesem Blog erstmals im März 2016 vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen neuartigen Renderer, welcher im Rahmen des Servo-Projekts in der Programmiersprache Rust entwickelt wird und im Grunde wie eine Spiele-Engine arbeitet, bloß für das Rendering von Web-Content optimiert ist. In einer Demo eines Google-Mitarbeiters konnte WebRender damals schon eine beeindruckende Performance vorweisen.

Nightly-Versionen von Firefox für Windows werden ab sofort mit WebRender ausgeliefert. WebRender ist standardmäßig allerdings noch deaktiviert. Experimentierfreudige können WebRender via about:config aktivieren, indem der Schalter gfx.webrender.enabled per Doppelklick auf true geschaltet und Firefox neu gestartet wird.

ACHTUNG: WebRender ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht für die reguläre Verwendung zu empfehlen, bringt noch keine Performance-Vorteile und sollte nur in einem eigens zum Testen eingerichteten Firefox-Profil verwendet werden, da die Aktivierung Instabilitäten hervorrufen kann.

WebRender verspricht große Performance-Vorteile, diese sind in der aktuellen Nightly-Version von Firefox allerdings noch nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Noch findet das Rendering komplett in Gecko statt und die Pixel werden nach WebRender kopiert, was extrem langsam ist. Stück für Stück sollen die einzelnen Rendering-Features konvertiert werden, so dass diese in WebRender statt in Gecko gerendert werden. Erst, wenn Mozilla einen Großteil der Rendering-Features integriert hat, wird WebRender sein Potential entfalten können.

Auch wenn jetzt noch kein direkter Vorteil erkennbar ist, bedeutet die Integration von WebRender in Firefox einen wichtigen Meilenstein für das Quantum-Projekt, worunter noch viel mehr als nur das fällt. Unter dem Projektnamen Quantum entwickelt Mozilla Verbesserungen, welche die Performance der Gecko-Engine auf ein neues Niveau heben sollen. Eine erste Version von Quantum soll in Firefox 57 landen, welcher für den 14. November 2017 erwartet wird. Mit Quantum, exklusiver WebExtension-Unterstützung, neuem Themes-System sowie einem neuen Standard-Design wird Firefox 57 ein wegweisender Release für Mozilla und seine Nutzer werden.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

2 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Hauro
    schrieb am :

    Gehört der Eintrag "WEBRENDER: opt-in by default: WebRender is an opt-in feature" zur WebRender-Komponente?

    Neu ist für mich auch der Eintrag "failures" und "Failure Log".

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Da dort "WebRender" steht, hängt das mit WebRender zusammen, ja. 😉

    Die Aktivierung wird durch die zusätzliche Zeile "available by user: Enabled by pref" angezeigt, sofern nicht auch noch zusätzlich "unavailable by runtime: Build doesn't include WebRender" da steht.

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