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Von Mozilla unterstützte Mastodon-App Mammoth wird Open Source, bekommt großes Update und kostenpflichtige Abo-Option

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Mammoth ist eine Mastodon-App für Apple iOS, iPadOS und macOS, deren Hauptinvestor Mozilla ist. Nun wurde ein großes Update für Mammoth angekündigt. Außerdem ist die App ab sofort Open Source. Desweiteren wurde eine kostenpflichtige Abo-Option eingeführt.

Mastodon und Mozillas Rolle

Mastodon ist der wohl bekannteste Vertreter des sogenannten Fediverse. Für diejenigen, welche mit dem Begriff nichts anfangen können, hat Wikipedia eine Beschreibung parat:

Die Idee des „Fediverse“ ist, dass es möglich sein soll, ein Benutzerkonto auf einer beliebigen Plattform im Fediverse anzulegen und sich darüber mit Nutzern auf allen anderen Plattformen austauschen zu können, ohne dort ein weiteres Konto anlegen zu müssen. Ermöglicht wird das dadurch, dass die einzelnen Plattformen mittels bestimmter Kommunikationsprotokolle miteinander verbunden sind und so die föderierte Identität und Inhalte jeweils auf andere verbundene Plattformen und Instanzen verteilt werden. Diese Praxis steht im Gegensatz zu geschlossenen sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook, bei denen Benutzer ein eigenes Benutzerkonto in jedem der Netzwerke benötigen, wenn sie mit anderen Nutzern des jeweiligen Netzwerks interagieren möchten.

Mit Mozilla Social betreibt Mozilla seine eigene Mastodon-Instanz im derzeit noch geschlossenen Beta-Test, welche sich unter anderem in den Moderations-Richtlinien deutlich von vielen anderen Instanzen unterscheiden möchte. Auch hat Mozilla die Seite zum Entdecken von Beiträgen anderer Nutzer mit einer Seite zum Entdecken von Content ersetzt, welche ihre Inhalte durch Mozillas hauseigenen Dienst Pocket erhält. Im März wurde bekannt, dass Mozilla Hauptinvestor der damals neuen Mastodon-App Mammoth für iOS, iPadOS und macOS (auf Geräten mit Apple Silicon) ist. Außerdem entwickelt Mozilla derzeit eigene Mastodon-Apps für Android und iOS.

Mammoth 2 bringt viele Neuerungen

Nun steht mit Mammoth 2 ein großes Update für die App bereit. Die neue Version bringt unter anderem eine vollständig überarbeitete Benutzeroberfläche, ein vereinfachtes Onboarding, personalisierte Vorschläge zum Folgen von Kanälen, die Integration vertrauenswürdiger Nachrichtenquellen sowie handverlesene „smarte Listen“, um interessante Kanäle zu entdecken, und einen anpassbaren „Für dich“-Feed.

Mammoth 2

Mozilla bringt neue Inhaltsrichtlinien

Um eine „unterhaltsame, sichere und vertrauenswürdige Umgebung auf Mammoth zu fördern“, hat Mammoth seine Inhaltsrichtlinien für die eigene Moth.social-Instanz angepasst. Diese basieren auf den Regeln, welche Mozilla für Mozilla Social geschrieben hat.

Mammoth ist ab sofort Open Source

Die Mammoth-App war bereits kostenlos, jetzt ist auch der Code vollständig Open Source und steht wie Mastodon unter der AGPL-Lizenz. Der Quellcode ist auf GitHub verfügbar.

Während der Code bereits jetzt Open Source ist, benötigt das Team noch etwas Zeit, um den Rest der Open Source Community-Infrastruktur einzurichten, einschließlich eines Review-Prozesses für Patches, eines Contributor Agreements sowie einem Entwicklungskanal auf Discord. Das alles soll im Laufe der kommenden ein bis zwei Wochen geschehen.

Mammoth bleibt kostenlos, kostenpflichtige Abo-Option ist neu

Die Nutzung von Mammoth wird auch in Zukunft kostenfrei bleiben. Allerdings gibt es nun auch die Option, eine kostenpflichtige Abo-Option zu wählen. Diese kostet wahlweise 2,99 USD pro Monat oder 19,99 USD pro Jahr.

Die Abo-Option ist für keine grundlegende Funktionalität notwendig, sondern dient in erster Linie der finanziellen Unterstützung der Entwicklung. Ein paar Vorteile bietet die Mammoth Gold genannte Option aber schon. Und zwar bietet Mammoth Gold Zugriff auf unterschiedliche App-Icons, einen frühen Zugang zu neuen Features, Priorisierung bei Fehlerberichten und technischem Support, die Möglichkeit, für neue Features abzustimmen, sowie die Teilnahme an vierteljährlich stattfindenden Meetings. Langfristig sollen die Einnahmen auch zur Finanzierung von Mastodon-Servern beitragen, und das nicht nur der eigenen. Auf diese Weise soll auch der Mastodon-Community etwas zurück gegeben werden.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

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