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Mozilla formuliert Prinzipien für Content-Blocker (Kommentar)

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Werbeblocker gehören zu den umstrittensten Erweiterungen für Browser. Auf der einen Seite befreien sie den Nutzer von lästiger Werbung, auf der anderen Seite gefährden sie die Existenz von Webseiten. Mozilla hat nun Richtlinien für faires Content-Blocking formuliert.

Allergiker-Hinweis: Dieser Artikel könnte Spuren von persönlicher Meinung beinhalten.

Werbung im Web ist kein neues Thema, aber aktueller denn je. Auch ist es ein Thema, über welches sich Mozilla Gedanken macht, denn die Entwicklungen der letzten Jahre in Bezug auf Werbeblocker gehen logischerweise nicht spurlos am Web vorbei. Es muss ein Umdenken geben, dieses Umdenken kann es aber nicht an der Werbeindustrie und den Entwicklern von Werbeblockern vorbei geben, viel mehr muss dieses Umdenken gemeinsam stattfinden. Immerhin ist Werbung das primäre Geschäftsmodell des Webs und eine Gefährdung des primären Geschäftsmodells bedeutet zwangsläufig eine Gefährdung des offenen Webs, wie wir es kennen und lieben.

Kommentar zu Werbeblockern

Offenes Web und Geschäftsmodell, wie passt das zusammen? Ganz einfach: alles hat seinen Preis, auch das, was einen selbst nichts kostet. Ausgaben für Server, Redaktionsräume sowie Redakteure und ja, manche Webseite besitzt sogar tatsächlich die Dreistigkeit, auch etwas verdienen zu wollen. Mir persönlich kann auf jeden Fall kein Leser erzählen, dass er acht Stunden am Tag arbeitet, vielleicht sogar mehr, nur um der guten Sache wegen und kein Geld dafür von seinem Arbeitgeber sehen will. Ein Geschäftsmodell gibt Webseiten die Möglichkeit, den Lesern kostenlos Inhalte in einer Weise anbieten zu können, welche für die Content-Anbieter lukrativ ist. Die Alternative dazu ist es eben nicht, die Inhalte werbefrei anzubieten, die Alternative dazu ist es, die Inhalte gar nicht anzubieten. Denn wieso sollte jemand ein Geschäft, eine Online-Redaktion, irgendetwas aufbauen und ggfs. sogar die Verantwortung für viele Menschen und deren Existenzen übernehmen, wenn überhaupt kein eigener Nutzen darin besteht? Das mag edel klingen, geht aber leider vollkommen an der Realität vorbei.

Wir sehen bereits auf immer mehr Webseiten, dass für das Lesen von Inhalten bezahlt werden muss und / oder, dass Nutzer von Werbeblockern in besonderer Weise genervt oder eingeschränkt werden. Das ist nicht schön, aber eine Konsequenz aus den Entwicklungen der letzten Jahre, welche absolut vorhersehbar war. Natürlich steht es außer Frage, dass es Webseiten gibt, welche mit der Werbung übertreiben und dem Nutzer eine furchtbare User Experience bescheren. Diese Seiten tragen mit Sicherheit ihren Teil zur Entwicklung bei. Was bei der Diskussion zu diesem Thema aber häufig das Problem ist, ist die einseitige Betrachtungsweise, dass dies alleine zur Verbreitung von Werbeblockern beitragen würde. Es ist ein Kreislauf, der in beide Richtungen gleichermaßen funktioniert und sich gegenseitig verstärkt: ja, nervende Werbung trägt zur Verbreitung von Werbeblockern bei. Und die Verbreitung trägt wiederum dazu bei, dass immer mehr Webseiten zu solchen Mitteln greifen müssen. Die einzige Frage ist, wie weit das noch geführt werden kann und wann der Punkt erreicht wird, an dem das gesamte System endgültig zusammenbricht. Deswegen braucht es ein Umdenken, aber eben, weil es nicht geht, ohne die Werbeindustrie mit einzubeziehen, gemeinsam, nicht gegen die Werbeindustrie. Das offene Web in seiner jetzigen Form kann nur erhalten werden, wenn Werbedienstleister, Publisher, Entwickler von Werbeblockern und Konsumenten einen gemeinsamen Dialog suchen. Miteinander statt Gegeneinander für ein offenes Web muss das Motto sein.

Mozilla formuliert Richtlinien für Content-Blocker

In diesen Zusammenhang passt wunderbar, dass sich auch Mozilla mit dem Thema befasst und nun Richtlinien für faires Content-Blocking formuliert hat. Die drei Richtlinien sind Content-Neutralität, Transparenz & Kontrolle sowie Offenheit.

Content-Neutralität meint, dass Content-Blocker ihren Fokus auf die Nutzerbedürfnisse wie Performance, Sicherheit und Privatsphäre legen sollten statt spezifische Typen von Content zu blockieren. Mit anderen Worten heißt dies: Werbung sollte nicht grundsätzlich blockiert werden, nur weil es Werbung ist, sondern nur dann, wenn diese gegen die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer gehen, beispielsweise weil die Privatsphäre der Nutzer verletzt wird, worunter man Tracking einordnen könnte. Unter Transparenz & Kontrolle versteht Mozilla, dass Content-Blocker transparent gegenüber den Nutzern sein und ihnen die Kontrollmöglichkeiten geben sollen, um diese Bedürfnisse zu erfüllen. Das heißt, Nutzer sollen selbst das letzte Wort haben können, was blockiert wird und was nicht. Mit Offenheit meint Mozilla, dass Content-Blocking nicht voreingenommen gegen bestimmte Quellen sein und diese nicht grundsätzlich blockieren sollte, stattdessen sollten die Prinzipien unabhängig von der Quelle des Contents angewendet werden. Dies meint auch, dass wenn Inhalte aus validen Gründen blockiert werden, Werbeanbieter und Publisher die Möglichkeit haben sollten, den Content so zu verbessern, dass dieser dann nicht mehr zum Nachteil des Nutzers ist und nicht mehr blockiert wird.

Hinweis aus Transparenz-Gründen: Auch diese Webseite wird durch Werbung finanziert und könnte ohne Werbung nicht in dieser Form betrieben werden.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

78 Kommentare - bis jetzt!

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  1. Blablub
    schrieb am :

    Eine Frage zu dem „Hinweis zur Transparenz: auch diese Webseite wird durch Werbung finanziert und könnte ohne Werbung nicht in dieser Form betrieben werden.“ am Ende:

    Was genau kostet das Hosting dieser Seite monatlich? Ein Blog läuft doch auf einem 2€/Monat-LAMP-Hoster problemlos. Und du bist ja auch nicht arbeitslos, verdienst also genug im Monat, um dieses heutztage billige Hobby zu finanzieren. Selbst wenn es 20€/Monat fürs Hosting wären, wäre das doch gar nichts.

    Und wie viel im Mittel kommt durch die Werbung pro Monat rein?

    Diese Zahlen mal zu nennen, DAS wäre Transparenz, die die Ad-Blocker-Diskussion wirklich mal voranbringen könnte.

    Meine Hobbys kosten in der Summe im Monat auch an die 100€ (Eintritt, Mitgliedsgebühren, Materialien etc. pp), bringen mir aber rein gar nichts ein – soll ich mir jetzt auch ein Werbeschild um den Hals hängen, nur um meine Hobbys zu finanzieren? Genau dafür geh ich doch einem normalen Job nach.

  2. Kilian
    schrieb am :

    Ja, das Thema beschäftigt mich zur Zeit auch.
    Gerne würde ich Seiten, die mir bei meinen Programmier-Problemen oder ähnlichem helfen, unerstützen, wenn ich sie per Google finde, aber für nur einen Besuch extra immer den Adblocker ausschalten, ist halt auch nicht gerade sehr praktikabel.
    Generell aber nur „schlimme“ Seiten zu blocken, ist aber auch nicht möglich, denn diese wird man meistens auch nicht öfters als einmal besuchen. Da hat man aber dann die Pop-Ups usw. schon alles am Bildschirm kleben.
    Und bestimmte Werbung, z.B. vor Videos, kotzt mich wirklich sehr an. Werbung wie hier, die nicht verhindert, dass man den Inhalt konsumieren kann, ist wunderbar, dann man sie ignorieren. Aber wenn man erst mal 30 Sekunden warten darf bis man nen 2 Minuten-Video sehen darf, vergeht es einem.
    Alles in allem würde ich aber gerne die „ehrlichen“ Seitenbetreiber unterstützen. Nur was ist hier ein praktikabler Weg?

  3. Julian Parker
    schrieb am :

    „Auf der einen Seite befreien sie den Nutzer von lästiger Werbung, auf der anderen Seite gefährden sie die Existenz von Webseiten.“

    Nein, die Werbefirmen, die Nutzer ausspionieren und mit unverschämter Werbung belästigen, gefährden die Existenz von Webseiten.

    Ich habe gar nichts gegen akzeptable Werbung. Das müssen auch nicht nur Text-Ads sein, sondern das kann gerne auf grafische Werbung sein.

    Aber die Werbeindustrie überspannt den Bogen. Was die Nutzer in die Arme von Adblockern treibt sind z.B.:
    – Werbungen, die Inhalte von Webseiten verdecken oder sich sogar über diese bewegen und die man erst wegklicken muss (was die meistens auch noch als Aufforderung verstehen, eine Werbeseite zu öffnen), um die Seite überhaupt nutzen zu können.
    – Werbung, die ungefragt Ton (Musik, Geräusche, Sprache) abspielt.
    – Werbung, die die Nutzer ausspioniert.
    – Werbung, die größer ist als die eigentliche Webseite. Teilweise sind die diversen Werbungen zusammen 10-20 mal größer als die eigentliche Webseite, was gerade bei mobilem Zugriff (Stichwort: begrenztes Freivolumen) geradezu zur Verwendung von Adblockern zwingt.

    Viele Nutzer hat man so schon in Arme von Adblockern getrieben, die man auch nicht mehr zurückgewinnen wird. Aber wenn das werbefinanzierte Netz mit seinen diversen Gratisangeboten erhalten bleiben soll, MUSS die Werbewirtschaft umdenken. Die sollten sich an das Märchen vom Fischer und seiner Frau erinnern, wo die Frau auch immer mehr wollte, bis sie am Ende gar nichts mehr hatte. Wenn die Werbewirtschaft nicht umdenkt, wird sie am Ende auch gar nichts mehr haben. Und das wäre auch für viele Webseiten das Aus.

  4. schrieb am :

    „Allergiker-Hinweis: Meine Kommentare enthalten immer persönliche Meinung!“ – aber das weiß der Herr Sören eh…

    „Werbeanbieter und Publisher die Möglichkeit haben sollten, den Content so zu verbessern, dass dieser dann nicht mehr zum Nachteil des Nutzers ist und nicht mehr blockiert wird.“

    Zum Nachteil des Nutzers Herr Hugo ist besonders, wenn auf einer Website ein Video „losgeht“, und vorher Zwangswerbung kommt. Ein absolutes „no go“ – meist klicke ich so´ne Seite gleich weg und lese gar nicht weiter.

    Generell muß Werbung, wenn ich sie nicht blocken soll, browserübergreifend „hinnehmbarer“ werden – ich z.B. benutze nicht nur FF.

  5. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Blablub:

    Was genau kostet das Hosting dieser Seite monatlich? Ein Blog läuft doch auf einem 2€/Monat-LAMP-Hoster problemlos.

    Ich kann dir keine Zahlen speziell zu dieser Seite nennen, weil auf demselben Server verschiedene Projekte laufen, das ist ja nicht meine einzige Webseite, außerdem ist die Hosting-Situation meiner Projekte etwas spezieller. Aber die Frage ist ja auch nicht nur, *ob* etwas läuft, sondern vor allem auch *wie* etwas läuft.

    Und du bist ja auch nicht arbeitslos, verdienst also genug im Monat, um dieses heutztage billige Hobby zu finanzieren.

    Oh. Du nimmst hier etwas vollkommen Falsches an. Ich finanziere hier nicht mein Hobby. Auch wenn mir das Schreiben Spaß macht, das, was ich mit diesem Blog betreibe, ist in erster Linie richtige Arbeit. Du kannst nicht über 300 Artikel pro Jahr über Mozilla schreiben und permanent Dinge herausfinden, die noch keine andere Webseite auf der ganzen Welt herausgefunden hat (was hier immer wieder geschieht!), wenn du dir nicht ein großes Recherche-Netzwerk aufbaust und viel Zeit investierst. Ich gehe täglich (!) eine dreistellige Zahl an Seiten zur Recherche durch, kontaktiere bei Unklarheiten Entwickler, Pressestellen, was auch immer notwendig ist usw. Nein, mein Hobby finanziere ich hier nicht, ich finanziere meine Arbeit. Es ist eine ganz einfache Rechnung: ich kann nur an Zeit investieren, was ich mir leisten kann. Und wenn diese Seite keine Einnahmen bringt, dann kann ich es mir nicht leisten, Zeit in diesem Umfang zu investieren, weil ich die Zeit dann logischerweise anders nutzen muss.

    Meine Hobbys kosten in der Summe im Monat auch an die 100€ (Eintritt, Mitgliedsgebühren, Materialien etc. pp), bringen mir aber rein gar nichts ein – soll ich mir jetzt auch ein Werbeschild um den Hals hängen, nur um meine Hobbys zu finanzieren? Genau dafür geh ich doch einem normalen Job nach.

    Diese Seite ist Teil meines normalen Jobs…
    http://agenedia.com/#projects

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Kilian:

    Alles in allem würde ich aber gerne die „ehrlichen“ Seitenbetreiber unterstützen. Nur was ist hier ein praktikabler Weg?

    Vernünftige Werbeblocker erlauben es, Webseiten auf eine Whitelist zu setzen. 😉

  7. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Julian Parker:

    „Auf der einen Seite befreien sie den Nutzer von lästiger Werbung, auf der anderen Seite gefährden sie die Existenz von Webseiten.“

    Nein, die Werbefirmen, die Nutzer ausspionieren und mit unverschämter Werbung belästigen, gefährden die Existenz von Webseiten.

    Das ist genau die undifferenzierte Betrachtungsweise, die ich im Artikel angedeutet hatte. Du machst es dir damit zu einfach, jede Medaille hat zwei Seiten. Ja, was du beschreibst, trägt selbstverständlich zur Situation bei. Aber „nein“ auf den zitierten Satz ist einfach falsch. Werbeblocker gefährden die Existenz von nicht wenigen Webseiten, das ist ein Fakt. Und glaub mir, wenn ich sage, dass es sehr viele Nutzer gibt, denen es egal ist, ob Tracking, ob Performance-Einfluss, ob Pipapo, die blockieren Werbung grundsätzlich und ohne jede Ausnahme. Es ist doch klar, dass je mehr Leute, einen Werbeblocker einsetzen, desto schwieriger es die Webseiten haben. Das ist einfach nur 1+1 zusammenzählen. Dass es ein Umdenken geben muss, schreibe ich ja selbst. Aber wie gesagt: nicht gegeneinander, nicht die Werbeindustrie als Teufel darstellen, es geht nur miteinander, das ist der einzige Weg.

    Aber die Werbeindustrie überspannt den Bogen. Was die Nutzer in die Arme von Adblockern treibt sind z.B.:
    – Werbungen, die Inhalte von Webseiten verdecken oder sich sogar über diese bewegen und die man erst wegklicken muss (was die meistens auch noch als Aufforderung verstehen, eine Werbeseite zu öffnen), um die Seite überhaupt nutzen zu können.
    – Werbung, die ungefragt Ton (Musik, Geräusche, Sprache) abspielt.
    – Werbung, die die Nutzer ausspioniert.
    – Werbung, die größer ist als die eigentliche Webseite. Teilweise sind die diversen Werbungen zusammen 10-20 mal größer als die eigentliche Webseite, was gerade bei mobilem Zugriff (Stichwort: begrenztes Freivolumen) geradezu zur Verwendung von Adblockern zwingt.

    Da stimme ich dir vollkommen zu. Abgesehen davon, dass ich denke, dass du mit Spionage Tracking meinst und für mich Tracking keine Spionage ist, ich sehe hier den Vorteil in der Idee. Aber gegen Tracking hilft in vielen Fällen ja schon, Third Party Cookies zu deaktivieren, das geht sogar ohne Add-on, genau wie der Tracking-Schutz von Firefox erwähnt werden kann. Da gibt es schon Möglichkeiten. Und wenn einem das nicht reicht, greift man eben zu einem Add-on.

    Viele Nutzer hat man so schon in Arme von Adblockern getrieben, die man auch nicht mehr zurückgewinnen wird. Aber wenn das werbefinanzierte Netz mit seinen diversen Gratisangeboten erhalten bleiben soll, MUSS die Werbewirtschaft umdenken. Die sollten sich an das Märchen vom Fischer und seiner Frau erinnern, wo die Frau auch immer mehr wollte, bis sie am Ende gar nichts mehr hatte. Wenn die Werbewirtschaft nicht umdenkt, wird sie am Ende auch gar nichts mehr haben. Und das wäre auch für viele Webseiten das Aus.

    Damit sind wir wieder am Anfang. Du betrachtest es nur einseitig. Nein, es ist nicht die Werbeindustrie, die umdenken muss, es sind alle, die gemeinsam umdenken müssen. Natürlich schließt das die Werbeindustrie ein, das schließt aber auch die Nutzer ein. Nutzer müssen sich der Konsequenzen ihres Handelns bewusst werden.

  8. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Herr Hugo:

    „Allergiker-Hinweis: Meine Kommentare enthalten immer persönliche Meinung!“ – aber das weiß der Herr Sören eh…

    In der Kommentar-Sektion ist das eh klar. 😉 Aber ich fand den Hinweis im Artikel wichtig, denn ich will ja nicht mit der Gesundheit von anderen spielen. Ich weiß, dass manche eine Allergie dagegen haben, wenn Menschen eine Meinung zu etwas haben. 😉

    Zum Nachteil des Nutzers Herr Hugo ist besonders, wenn auf einer Website ein Video „losgeht“, und vorher Zwangswerbung kommt. Ein absolutes „no go“ – meist klicke ich so´ne Seite gleich weg und lese gar nicht weiter.

    Generell muß Werbung, wenn ich sie nicht blocken soll, browserübergreifend „hinnehmbarer“ werden – ich z.B. benutze nicht nur FF.

    Absolut!

  9. Andreas G.
    schrieb am :

    Eines der Hauptprobleme von Werbung auf Seiten sehe ich in den Werbeanbietern über die man als Seitenbetreiber keine Kontrolle hat. Wenn ich mir eine Webseite mit Bannern ansehe so sind diese Banner nicht einfach Grafiken mit einem Link sondern kleine HTML Blöcke die in die Seite via Javascript eingebunden werden.

    Im besten Fall enthält dieser HTML Block nur ein bisschen Tracking Code aber im schlechtesten Fall enthält er Schadcode. Erst vor etwa einem Monat macht eine entsprechende Meldung die Runde das immer mehr Angriffe auf Nutzer aus Werbenetzwerken stammten.

  10. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Interessant wäre in dem Fall ja, aus welchen Werbenetzwerken. Ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, dass so etwas bei Google AdSense gute Chancen hätte. Man kann von Google halten, was man will, ich bin selbst alles andere als ein Fan, aber deren Werbenetzwerk sehe ich schon als relativ vertrauenswürdig in Hinblick darauf, welche Möglichkeiten es zur Ausnutzung gibt oder nicht gibt. Die dürften einigermaßen gute Kontrollmechanismen besitzen, denn Google kann sich da große Vorfälle nicht wirklich leisten und das technische Know-How hat Google, die Nutzer bestmöglich zu schützen. Hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich nie.

  11. Steffen
    schrieb am :

    Was ist mit dem Sicherheitsaspekt beim Thema Werbung? Der fällt oftmals bei der Diskussion hinten runter. Es ist in letzter Zeit oft genug vorgekommen, dass über Werbenetzwerke Schadprogramme verteilt wurden, und dadurch viele vertrauenswürdige Seiten zu Virenschleudern wurden. Daher würde ich das Thema Sicherheit sogar noch vor die eigentlichen Werbeinhalte setzen.

  12. stfischr
    schrieb am :

    Hi.

    > eine Gefährdung des primären Geschäftsmodells bedeutet zwangsläufig eine Gefährdung des offenen Webs, wie wir es kennen
    Ja.
    > und lieben.
    Nein. Ein Internet ohne Werbung würde ich lieben. Und dass es ohne Werbung auch geht zeigt z.B. Ubuntuusers.de. Gut man hätte nicht mehr 10 Milliarden Blogs die alle mehr oder weniger gut über das gleiche Thema schreiben. Es würden halt nur noch Menschen die wirklich dahinter stehen Blogs betreiben. Das würde der Qualität sicher gut tun. Oder die Inhalte sind wirklich gut recherchiert und interessant, dann funktioniert aber auch ne Paywall.

    Ich sehe auf Nutzerseite überhaupt keinen Handlungsbedarf. Wenn ich eine Webseite ansurfe bekomme ich ungefragt irgendwelche dubiose Werbung angezeigt, nicht selten wird einem da Malware unter geschoben zumindest auf umfassendes Tracking kann man sich verlassen. Nein danke.
    Von flackernden bunten Popups/unders, Sound und Videos muss ich wohl garnicht erst anfangen, keine Ahnung wer sowas gut oder gerechtfertigt findet.

    Das schlimmste ist, das von irgendwelchen Drittanbietern ungeprüft irgendwelche Werbung angezeigt wird. Stehst du z.B. hinter diese single-flirt-Seite, die du hier bewirbst? Das ist doch ziemlich sicher ne typische Abzockerseite. Oder dieses ominöse EasyPDFCombine, wenn ich das google finde ich diverse Hilfeseiten zum deinstallieren dieser Malware https://forums.malwarebytes.org/index.php?/topic/164748-removal-instructions-for-easypdfcombine/ Findest du es gut für sowas Werbung zu machen? Wenn du dir den Blog sonst nicht leisten kannst ist es natürlich schade, ich lese gerne mal die News zum Firefox, aber es wäre auch keine Seite die ich groß vermissen würde. Hast du denn mal Spenden oder Micropayments oder ähnliches ausprobiert?

    So ein WordPressblog ohne Werbung gibts doch sicher für um die 5€ im Monat. Wie Blablub schon schrieb, meine Hobbys sind da deutlich teurer. Allein meine Fahrräder warten, reparieren und Verschleißteile ersetzen kostet mich den Einen oder Anderen 100er im Jahr. Und ich verspüre nicht das geringste Bedürfnis mir da Werbung für ominöse Programme/Produkte auf den Rahmen zu kleben um vielleicht ein paar € zurück zu holen. Genau genommen mache ich schon Werbung für den Hersteller des Fahrrades, aber da stehe ich auch dahinter, sonst würde ich es nicht fahren. Die Qualität des beworbenen Produktes wird sozusagen von mir kontrolliert und ich kriege nicht mal Geld dafür. 🙂

    > manche Webseite besitzt sogar tatsächlich die Dreistigkeit, auch etwas verdienen zu wollen.
    Und diverse Callcentermitarbeiter wollen auch nur Geld verdienen, aber eben mit der Abzocke von alten Leuten ist das schon moralisch sehr fragwürdig.

    > Werbung sollte nicht grundsätzlich blockiert werden, nur weil es Werbung ist, sondern nur dann, wenn diese gegen die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer gehen, beispielsweise weil die Privatsphäre der Nutzer verletzt wird, worunter man Tracking einordnen könnte.
    Öhm, kennst du einen Werbeanbieter, der nicht trackt?

    Es sollte vor dem darstellen der Webseite eine Warnung verpflichtend sein: „Diese Seite zeigt unkontrollierte Werbung von Drittanbietern an, die ihre weitere Internetnutzung protokolliert und an Andere weiterverkauft sowie möglicherweise gefährliche oder betrügerische Produkte bewirbt oder ihnen Malware unterschiebt. Sollten sie damit nicht einverstanden sein, schließen sie die Seite wieder.“ erst danach darf die Werbung angezeigt werden. Das wäre ein fairer Umgang mit dem Benutzer, sobald das alle Webseitenbetreiber machen schalte ich meinen Adblocker aus. Bisher ist es Pflicht für einen verantwortungsvollen Benutzer einen Adblocker zu nutzen.

  13. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Sicherheit ist Teil der Mozilla-Prinzipien:

    Content-Neutralität meint, dass Content-Blocker ihren Fokus auf die Nutzerbedürfnisse wie Performance, Sicherheit und Privatsphäre legen sollten statt spezifische Typen von Content zu blockieren. Mit anderen Worten heißt dies: Werbung sollte nicht grundsätzlich blockiert werden, nur weil es Werbung ist, sondern nur dann, wenn diese gegen die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer gehen

    Wenn Werbung dafür bekannt ist, die Sicherheit der Nutzer zu gefährden, sollte diese natürlich blockiert werden. Grundsätzlich Werbung deswegen blockieren, weil es sein könnte, wäre irrational, denn dann müsste man Webseiten allgemein alle von Anfang an vermeiden, da Sicherheitsprobleme existieren könnten. Werbung ist ja letzten Endes auch nur ein Angriffsvektor von mehreren. 😉

  14. Andreas G.
    schrieb am :

    Interessant wäre in dem Fall ja, aus welchen Werbenetzwerken

    Einem Bericht zufolge waren das vor allem die größeren Player aber auch ein paar kleinere Netze.
    Hier ist die Liste aus dem Bericht:

    DoubleClick (ad-emea.doubleclick.net)
    AppNexus (fra1.ib.adnxs.com)
    engage:BDR (delivery.first-impression)
    ExoClick (syndication.exoclick.com)
    adk2x.com
    rtbfy.com
    ecpmrocks.com
    teracreative.com

    Den Original Artikel findet man hier:

  15. Andreas G.
    schrieb am :

    Ergänzung für den letzen Post, der Link zum Artikel:

    Large Malvertising Campaign Goes (Almost) Undetected

  16. stfischr
    schrieb am :

    PS: ich habe prinzipiell nix gegen Werbung, sofern sie dezent ist und mich nicht betrügen, ausnutzen, oder verfolgen will. Einfache PNG-Banner oder kurze Textschnipsel am Rand/Kopf der Webseite, die nicht von dritten Seiten gehostet werden und nicht beim lesen stören sind völlig ok.

  17. Frank
    schrieb am :

    Oh, das ist ein heisses Thema und wird ein Dauerbrenner…
    Vorneweg: ich schaue kein TV wegen der WERBUNG, die ab und zu durch FILME unterbrochen wird.
    stattdessen eine Android Box dran und Videos als Stream oder vom Medienserver.

    Ich empfinde Werbung als höchst unseriös, extrem manipulativ, super nervend, aufdringlich, unsachlich, nicht die wahre Natur eines Produktes beschreibend, Bedürfnisse erzeugend wo keine sind. Werbung stiehlt meinen Traffic.

    Seiten, die agressiv Content verweigern weil sie meinen Adblocker detecten und einen Layer drüberlegen verlasse ich sofort wieder, ich finde das gesuchte auch woanders.

    Ich verstehe das Dilemma der Gratiskultur im Web und schalte meinen Blocker bei selbstfinzanzierten kleinen Seiten auch aus, aber langfristig wird es zu einem Zusammenbruch der jetztigen Angebotsstruktur führen.

    Als Beispiel mal FOCUS de : bis zu 63 verbundene Werbeserver die mich mit MÜLL überschütten wollen und Zusatzkonfiguration von uBlock erfordern um da mal was nachzulesen. Fürchterlich!

    Was sagten die Anwälte der Schmierenzeitung bein Prozess gegen Adblock+:
    Das KERNGESCHÄFT meiner Klientin ist es WERBUNG zu VERKAUFEN, eingebettet in ein „(pseudo) journalistisches“ Angebot.
    Das sagt doch wohl alles?
    und dann wundern sie sich das wir das blocken?
    Ich lasse mich nicht kontaminieren, wäre eher bereit für aufrichtigen und ehrlichen journalistischen Content etwas zu bezahlen.

  18. Antares
    schrieb am :

    Grundsätzlich befinden wir uns hier erstmal in einem richtigen Dilemma mit total verhärteten Fronten auf beiden Seiten, wo man auch den Eindruck hat, dass der Dialog erst zustande kommt, wenn die Hölle zugefroren ist. Ich teile die Ansicht, dass auch die Nutzer umdenken müssen, aber ich gebe der Werbeindustrie eine ganz erhebliche Mitschuld an dem Problem.

    Blöd gefragt: Wie muss Werbung denn werden, damit sie vertretbar wird? Überhaupt kein Problem, daraus locker flockig ne Agenda zu stricken…

    sicherer: Es ist nicht damit getan, dass Adobe laufend Patches für den Flash Player bereit stellt und Mozilla ihn bei Firefox in einer eigenen Sandbox einsperrt. Auch Adserver sind nunmal Server und genau wie jeder andere Serveradmin auch ist die Werbeindustrie in meinen Augen in der Pflicht, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihre Sicherheit und die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten, soweit das eben geht. Ad-Injection ist, besonders im Zusammenspiel mit Flash oder Bilddateien, ein riesiges Problem, was auch mal wieder zeigt, dass das Internet kein Ponyhof ist. Mir ist völlig egal, ob die das realisieren, indem sie Alternativen zu Flash in Betracht ziehen oder was weiss ich, aber meine legitimen Sicherheitsinteressen werde ich wahren und ich habe keine Lust, mir Ransomware oder was Ähnliches einzufangen.
    peformanter: Werbung ist ein Ressourcenfresser. Die Werbeindustrie sollte zusehen, dass sie mit der Werbung (deutlich) kleinere Datenpakete generiert, die ressourcenschonender geladen werden können. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Werbung erst nach der eigentlichen Website geladen wird, wie WinFuture das zum Beispiel macht.
    fairer: Werbung sollte engen Grenzen unterliegen, am Besten im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung oder im Rahmen eines Agreements, von dem alle Seiten proftieren. Das wäre überhaupt nicht schwer. Keine Töne, kein wildes Rumgezappel, von dem man halbwegs Epilepsie bekommt (und ja, es gibt Menschen, die auf sowas reagieren), und die Banner müssen so platziert sein, dass sie den Lesefluss nicht stören. Fertig. Mehr würde ich in dem Punkt gar nicht erwarten.

    Aber, und das ist mir auch wichtig, es geht nicht nur um Werbung. Anderes Beispiel: Wenn ich mich auf einer Seite so durch einen Artikel scrolle oder auf YouTube ein Video schaue, gleite ich auch ab und an in die Kommentare ab. Und heute ist es leider so, dass Flames, Hater und Trolle oftmals eher die Regel als die Ausnahme sind. Das ist so ein Punkt, wo ich auch ehrlich zugebe, dass ich hier noch gnadenlos wegstrike bzw. nur ausgewählte Seite in dem Punkt durchlasse, wesentlich stärker und konsequenter als bei Werbung. Wenn etwas in den Kommentaren gnadenlos eskaliert durch Hass, durch Mobbing, durch Beleidigung oder ähnliche schlimme Auswüchse, und der Seitenbetreiber – siehe Facebook und YouTube – schert sich mehr oder minder nen Feuchten darum, obwohl man es meldet, dann sollte ich zu meinem Selbstschutz (ich nenne es einfach mal so) auch die Möglichkeit haben, nicht nur Nutzer zu blockieren, sondern ggf. die Kommentare auch gänzlich auszublenden. Das muss sich in meinen Augen niemand antun. Das Problem ist hierbei aber, dass man zwar bei kleineren Seiten sagen kann, man besucht sie einfach nicht mehr, aber bei Portalen wie YouTube ist das in vielen Fällen halt noch ne andere Schnitte Brot.

    Früher habe ich ehrlich gesagt auch alles konsequent weggestriked. Mittlerweile sehe ich das auch deutlich anders und versuche, Alternativen zu finden und auf die Seitenbetreiber zu zu gehen. Seiten, die es total übertreiben oder die ich, aus welchen Gründen auch immer, sowieso nicht mag, besuche ich eh nicht. In Firefox selber hab ich schon deutlich abgerüstet und nutze mit uBlock Origin einen Wide-Range-Blocker, den ich viel feiner einstellen kann und wo perse erstmal (fast) alle auf der Whitelist sind (und ja, Sören, um die Frage aus dem vorherigen Artikel zu beantworten, es sind alle deine 4 Seiten inkl. der SoZone da inbegriffen 😉 ). Das gilt für die Seiten, die ich mag und unterstützen möchte, sowieso, insofern sind von aktuell etwa 110 Bookmarks bei mir gerade mal 2 Seiten von der Blockade betroffen und das auch nicht vollständig. Die Whitelist wird nur dann eingeschränkt, wenn die Seiten es entweder später übertreiben oder es einen sicherheitsrelevanten Vorfall in einem der verwendeten Netzwerke gegeben hat und ich es aus Sicherheitsgründen erstmal für ne Weile aus dem Verkehr ziehen muss. Das hat dann aber nichts mit dem Seitenbetreiber zu tun, sondern mit legitimen Sicherheitsinteressen, wo ich mir dann ausnahmsweise wirklich selbst am Nächsten stehe. Aber da, denke ich zumindest, wird mir das auch der Seitenbetreiber, wenn er fair ist, nicht übel nehmen.

    Letztlich ist Contentblocking ein schwieriges und kontroverses Thema, was aber nicht nur Werbung umfasst. Ich halte es dann aber auch nicht zuletzt für sehr wichtig, dass sich auch die Massenmedien mit ihrer Berichterstattung darüber am Riemen reißen. Neben Clickbaiting und Panikmache sind auch Sachen wie teils ungekennzeichnete Advertorials eines der Probleme der heutigen Zeit, und auch das darf nicht sein. Sonst könnte man sich eine sachliche Diskussion, die eh schon schwer genug zu führen ist, auch gleich schenken. Alleine aus der Sicht halte ich die – ohne Frage ehrvollen – Absichten von Mozilla schon für ne Herkulesaufgabe. Mal sehen, was draus wird.

  19. Sven
    schrieb am :

    Es gibt sicherlich Werbung, welche aufdringlich ist(Werbung mit Ton etc.).
    Es gibt aber auch Werbung, welche ich als für den Nutzer nützlich finde(z.B. bei Tests von Software/Hardware Partnerlink zu einem Shop, wo man dieses Produkt kaufen kann.)

  20. Wolfgang D.
    schrieb am :

    Die Werbemafia ist also auch schon bei Firefox am baggern… Wie schon bei den anderen Blogs und Foren. Es soll also für völlig ok erklärt werden, den Sinn des Internet umzudrehen. Freie Werbung, statt freie Information.

    Ich nenne es Wegelagerei, und werde mich so lange wie möglich dagegen wehren. Irgendwann wird es wieder zugehen wie BTX.

    Na dann, gute Nacht, Internet. Willkommen, Stroer Media!

  21. Karsten
    schrieb am :

    Ich muss dem Kommentar von Julian Parker uneingeschränkt zustimmen, aber auch deine (Sören) Antwort auf seinen Kommentar ist auch vollkommen richtig.

    *ABER*, ihr seht die ganze Sache (meiner Meinung nach) aus vollkommen verschiedenen Sichtweisen.

    Julian schiebt die Schuld der aktuellen Situation auf die Werbeindustrie und macht sie dafür verantwortlich, dass ich als Nutzer zum Contentblocker gezwungen bin, wenn ich das Internet nutzen möchte. Die Werbeindustrie hat schon frühzeitig (bezogen auf die Anfänge des Internetzeitalters) den Bogen überspannt und hat sich keine Gedanken über ihr handeln gemacht. Und dahingehend meint Julian (meiner Meinung nach richtigerweise), dass sich vorrangig erst mal die Werbeindustrie bewegen muss und sich wieder Vertrauen bei den Nutzern „erarbeiten“ muss, ansonsten beraubt sie sich selbst ihrer Einnahmequelle und ist am potentiellen verschwinden vieler Webseiten verantwortlich.

    Du (Sören) hingegen betrachtest die ganze Sache aus der Gegenwart und versuchst aufzuzeigen, wie man das Dilemma „lösen“ könnte. Natürlich muss hier auch der Nutzer aktiv werden, aber ich persönlich denke, dass vorrangig dazu erst mal die Werbeindustrie wieder Vertrauen „sähen“ muss. Dazu gehören auch die Webseitenbetreiber die aktiv und seriös (aber nicht zu aufdringlich) auf ihre Finanzierung durch Werbung hinweisen sollten und ihren Nutzern zeigen müssen, dass sie die Informationen auf ihrer Webseite ohne aufdringliche Werbung präsentieren.

    Letztlich ist das alles eine sehr verzwickte Lage, aber eins steht fest: Die Werbeindustrie ist an der derzeitigen Lage selbst schuld und niemand anderes!

    Gut gemachte Werbung wirkt unterbewusst!

    Schlecht gemachte Werbung nervt die Nutzer!

    PS.:
    Auf deiner Webseite habe ich meine Contentblocker schon seit Jahren deaktiviert!

  22. schrieb am :

    Ich habe noch nie Werbung in einer meiner Seiten oder Software gehabt. Und ich blocke Werbung überall, egal ob ich die Seite unterstützen möchte oder nicht. Finanzierung über Werbung ist eine Krankheit. Man baut Inhalt ein, den andere Leute (die Beworbenen) dort sehen wollen und andere Leute wieder nicht (die Besucher).

    Es gibt ja auch diese Visitenkarten mit Werbung auf der Rückseite. Sehr professionell. Geschäftsbriefe kann man auch auf Papier mit Werbung am Rand drucken. Spart alles unheimlich Kosten. Das Finanzamt freut sich bestimmt, wenn ich bei der Steuererklärung noch drei Seiten extra beilege – Werbung für den Fleischer von gegenüber, der hat nächste Woche die Wurst im Sonderangebot.

    ————————
    Morgen, Montag, den 12. Oktober 2015 kommt auf Tele 5 um 20:15: Jackie Chan – Die Schlange im Schatten des Adlers. Ein Klassiker, unbedingt anschauen!
    ————————

    Das war jetzt eine akzeptable, unauffällige Textwerbung. Ich bekomme für die Verbreitung kein Geld (aber wäre natürlich schön).

    ________________
    Geschrieben von einem Linux-Rechner mit Mozilla Firefox, auf einer CM Storm Rapid-i mit Cherry MX Brown Switches!

  23. schrieb am :

    Hallo Sören!

    Hinweis aus Transparenz-Gründen: auch diese Webseite wird durch Werbung finanziert und könnte ohne Werbung nicht in dieser Form betrieben werden.

    Bin ich blind? Ich habe auf deiner Seite hier die Scripte erlaubt (NoScript) und auch ABP deaktiviert, kann aber beim besten Willen keine Werbung hier entdecken!

  24. Urloka
    schrieb am :

    Moin Sören,

    Offenes Web und Geschäftsmodell, wie passt das zusammen?

    Gar nicht. Wir haben das Offene Internet verloren, als wir seine Kommerzialisierung zuließen.

    Ganz einfach: alles hat seinen Preis, auch das, was einen selbst nichts kostet.

    Als das Netz noch unschuldig war, wurde auch Content angeboten – aber uneigennützig: allein aus Freude daran, wenn es anderen nützte und von Ihnen genutzt wurde.

    […] ja, manche Webseite besitzt sogar tatsächlich die Dreistigkeit, auch etwas verdienen zu wollen.

    Damit wurde die Perversion des weltumspannenden freien Netzes zugelassen:
    es ist nur natürlich, daß die Profitgier Fuß fasst, wo sie Gelegenheit dazu findet.

    Mir persönlich kann auf jeden Fall kein Leser erzählen, dass er acht Stunden am Tag arbeitet, vielleicht sogar mehr, nur um der guten Sache wegen und kein Geld dafür von seinem Arbeitgeber sehen will.

    Es ging nicht um Erwerbs-Arbeit, sondern um Beteiligung an der Community und dem Gefühl, zu dieser großartigen Sache etwas beigetragen zu haben.

    Ein Geschäftsmodell gibt Webseiten die Möglichkeit, den Lesern kostenlos Inhalte in einer Weise anbieten zu können, welche für die Content-Anbieter lukrativ ist.

    Ein Geschäftsmodell erstickt jeglichen Idealismus.

    Die Alternative dazu ist es eben nicht, die Inhalte werbefrei anzubieten, die Alternative dazu ist es, die Inhalte gar nicht anzubieten

    So what? Es gilt, Abzocke zu vermeiden, wo es geht: wo sie sich umgehen lässt, ist es gut – wo nicht, hilft nur Verzicht.
    Wir (die Menschheit) sind so viele, daß wir es nicht nötig hätten, uns von den kommerziellen Angeboten ausnutzen zu lassen.

    Denn wieso sollte jemand ein Geschäft, eine Online-Redaktion, irgendetwas aufbauen und ggfs. sogar die Verantwortung für viele Menschen und deren Existenzen übernehmen, wenn überhaupt kein eigener Nutzen darin besteht?

    Wer den „Nutzen“ für sich nicht erkennt, der sollte es getrost lassen.
    Das Schöne ist nämlich: niemand muss etwas geben, aber jeder kann sich nehmen, was er mag. Das war das Netz vor 25 Jahren.

    Das mag edel klingen, geht aber leider vollkommen an der Realität vorbei.

    Im Gegenteil, es funktionierte wunderbar, jeder zahlte nur eine Gebühr für die Teilnahme, an den Provider (damals CompuServe und AOL) wie heute – und sonst nichts! Es gab nämlich gar keine online-Bezahlsysteme.

    Wir sehen bereits auf immer mehr Webseiten, dass für das Lesen von Inhalten bezahlt werden muss und / oder, dass Nutzer von Werbeblockern in besonderer Weise genervt oder eingeschränkt werden.

    So wie ein Anbieter von Content die Macht darüber hat, was er wie anbietet oder eben nicht,
    hat der Nutzer die Macht, auf seinem System zuzulassen, was runtergeladen und angezeigt oder gespeichert wird – oder eben nicht. Ob das (Werbe-) Blocking per Software oder Seitenmanipulation von Hand (auf dem eigenen System!) passiert, ist dabei unerheblich.
    Es sei auch nochmal betont: eher die wenigsten Filter- und Blockierprogramme sind WERBEblocker … ^^

    Das ist nicht schön, aber eine Konsequenz aus den Entwicklungen der letzten Jahre, welche absolut vorhersehbar war.

    Es war vorhersehbar, aber wir haben es zu spät gesehen und so ist uns (der Community) das Netz entglitten.
    Heute zerreißen es die Wölfe des Kommerzes und der Regierungen: es ist nicht mehr zu retten.
    Deswegen wird auch an Alternativen gearbeitet, bei denen hoffentlich diese Fehler nicht wiederholt werden!
    Nur ist es jetzt erheblich komplizierter, weil Gesetzgeber geweckt wurden, Dinge zu regeln, die sich zuvor der Freiheit erfreuten. Derlei muß heute mühsam umgangen werden.

    Natürlich steht es außer Frage, dass es Webseiten gibt, welche mit der Werbung übertreiben und dem Nutzer eine furchtbare User Experience bescheren.

    Werbung (und anderer Content), die sich ungewollt aufdrängt, ist eine Vergewaltigung des Gehirns – insbesondere akustische, blinkende, sich bewegende Elemente – natürlich!
    Das Gehirn ist des Menschen wertvollstes Organ – der größte Teil der Werbung (der aggressive nämlich) dem nicht allein durch Wegsehen entgangen werden kann, sollte verboten werden – nicht nur im Internet.
    Die Werbung manipuliert die Menschen subversiv, untergräbt systematisch die Gesellschaft und treibt sie in den Konsum-Wahn – mit allen begleitenden Katastrophen und einem immer wieder unausweichlichen Crash.

    Diese Seiten tragen mit Sicherheit ihren Teil zur Entwicklung bei.

    Genau!

    Was bei der Diskussion zu diesem Thema aber häufig das Problem ist, ist die einseitige Betrachtungsweise, dass dies alleine zur Verbreitung von Werbeblockern beitragen würde.

    Die Nutzen auch nur eine Bedarfslücke: deren Geschäftsmodell.
    Aber sie (also alle Filter, und Blockiersysteme) sind im Grunde die letzte Notwehr der Nutzer, die den ursprünglichen Geist des Internets begründen.

    Es ist ein Kreislauf, der in beide Richtungen gleichermaßen funktioniert und sich gegenseitig verstärkt: ja, nervende Werbung trägt zur Verbreitung von Werbeblockern bei. Und die Verbreitung trägt wiederum dazu bei, dass immer mehr Webseiten zu solchen Mitteln greifen müssen.

    Das ist richtig. Und wer schlau ist, der kauft Werbeblocker-Aktien …

    Die einzige Frage ist, wie weit das noch geführt werden kann und wann der Punkt erreicht wird, an dem das gesamte System endgültig zusammenbricht.

    Es bricht nur zusammen, wenn es zu sehr kommerzialisiert wird.
    Im entgegengesetzten Fall könnte es sich sogar selbst heilen, wenn kein Pay-Content mehr bezahlt (oder notfalls genutzt) würde.
    Man sieht es heute schon: die Printmedien, die ihre Webartikel hinter Paywalls verstecken, werden eben immer weniger gelesen weil es genug freie Medien gibt und dann sind die Leser noch zum großen Teil solche, denen es gelingt, die Paywall zu umgehen.

    Das Schlimme sind aber die bequemen und gedankenlosen, insbesondere jungen Benutzer, die noch nicht gemerkt haben, wie manipuliert sie sind (zum Beispiel auch durchs öffentlich-rechtliche Erziehungsfernsehen …^^) und denen das alles egal ist (fratzbuch-Generation, nenne ich sie gewöhnlich). Daran wird unsere Gesellschaft zermürben und verblöden. Aber sie wird sich bis zum Schluss ausbeuten lassen … ^^

    Deswegen braucht es ein Umdenken, aber eben, weil es nicht geht, ohne die Werbeindustrie mit einzubeziehen, gemeinsam, nicht gegen die Werbeindustrie.

    Falsch: die Werbeindustrie gehört bekämpft!

    Das offene Web in seiner jetzigen Form kann nur erhalten werden, wenn Werbedienstleister, Publisher, Entwickler von Werbeblockern und Konsumenten einen gemeinsamen Dialog suchen. Miteinander statt Gegeneinander für ein offenes Web muss das Motto sein.

    Es gibt kein offenes Web mehr, wir müssen uns erst wieder eines schaffen und es dann vor allem erhalten!
    Ein Miteinander mit der Werbebranche geht IMMER am Ende nach hinten los, denn ihre Gier ist unendlich: sie wird nie aufhören jeden auszubeuten, der sich dazu hergibt …

    Sonnig,
    Urloka

  25. p
    schrieb am :

    kurze Frage: gibt als Alternative zu einer selbst angelegten Whitelist auch eine acceptable adds liste für gängige Blocker, die nicht das Ziel verfolgt Geld zu verdienen (aka Eyeo AG)?

  26. Vinz
    schrieb am :

    Hier mal mein Senf:
    Werbung ist wichtig, um das offene Web zu finanzieren. Und das es Seiten gibt, die es übertreiben ist wahr. Deine ist ja nahezu beispielhaft wie ich mir online-Werbung vorstelle. Leider ist der Wert von Bebilderten Werbeanzeigen heute scheinbar inflationär wertlos, wie es scheint. Warum würde man sonst Animationen oder gar Filme schalten? Daher gibt es diese und viele andere doch recht heftigen Werbeformen, die massiv ausarten.
    Um mal ein Beispiel zu nennen: Golem.de gibt sich zum Beispiel echt Mühe Overlay-Werbung zu verhindern. Das funzt aber nicht die ganze Zeit, weil der Werbeanzeigenbieter entweder gewechselt wird oder seine Datenbank falsch läuft. Da hat Golem keine Schuld, ist aber trotzdem mega nervig und es kommt immer wieder vor.
    Das weitere ist diese personalisierte Werbung. Mal abgesehen davon, dass ich hier in der EU ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung habe, wüsste ich nicht wo ich meine getrackten Daten einsehen kann oder gar beschränken – außer mit nem Blocker. Die „Do not Track Initiative“ hat‘s ja scheinbar voll gebracht. Ignoriert ja scheinbar jeder, dabei sehe ich für die EU die Opt-In Variante als Standard und nicht Opt-out (wie in den USA). Nun muss man sich ja auch etwas selbst bewegen, also schalte ich den Header an. Scheint aber trotzdem nicht zu helfen. Wo ist denn da das Entgegenkommen seitens der Werbeindustire?
    Und mal ehrlich? Ich kaufe mir ne SSD bei Amazon und kaum hab ich sie bezahlt schlägt mir eine Nachrichten-Seite ein anderes SSD Angebot vor und das für mehrere Wochen! Na herzlichen Glückwunsch. Hat ja voll was gebracht, herumzustochern was ich so gekauft habe. Und das wird ja nicht besser, obwohl Google ja alles versucht.
    Und mal noch so nen Gedankenexperiment: Wer haftet eigentlich, wenn ich mir über Werbung nen Virus einfange? Wie kann ich das beweisen? Wer ersetzt mir den Schaden? Was ist, wenn es nen amerikanischer Provider ist (wo ich als Privatmensch gar nicht klagen darf).
    Um zur Finanzsituation zurück zu kommen: Wenn eine mobile Website 500 kb hat und die Werbung aber 1 MB muss ich das ja auch über meine Flat bezahlen. Oft sind das ja auch fette Bilder oder gar Flimmer-Banner. Da nimmt scheinbar auch keiner aus der Werbeindustrie Rücksicht drauf. Und oft reicht auf meinem 5 Zoll Smartphone natürlich nicht nur ein Banner, sondern da müssen dann gleich 2-3 rum flirren. Damit wird auch klar warum auch Handys immer größer werden.
    Und was auch nicht vergessen werden darf. Die Werbung ist auch schon bezahlt. Jeder Händler, der Werbung schaltet schlägt das automatisch auf die Kundenpreise der Produkte drauf. Ich bezahle also letzten Endes auch Geld, trotz des Blockers. Ich sehe da eher die Seitenbetreiber (wie du es bist) in der Pflicht ihre Seite anzupassen, damit Werbung adäquat präsentiert wird.
    Natürlich muss sich auch Arbeit lohnen, aber dazu ist die Werbung in Form von Bildern zu wertlos. Und dann reagiert der Markt ebend mit neuen Werbeformen und das steigert sich im Sinne einer steigenden Zahl von Werbeblockern. Daher muss einfach der Wert von starrer Werbung wieder steigen. Das geht aber nicht, wenn immer mehr Geflacker kommt. Da habe ich als Nutzer auch keinen Einfluss drauf. Daher wird die angezeigte Werbung mit Hilfe der Blocker vom Nutzer knapp gehalten, so dass sich die Werbeindustrie dem Wert von starren Bildern (accetable ads) wieder bewusst werden muss.
    Erst jetzt sind viele Seiten auf die Idee gekommen neben der Werbeversion auch eine werbefreie gegen bares anzubieten. Dies nutze ich sehr gerne. Leider zeigt sich immer wieder, dass der „investigative Journalismus“ sich oft in Grenzen hält und copy&paste stark dominiert. Warum soll ich für Kopien bezahlen?
    Ich persönlich nutze jedenfalls viele paywall Angebote, sehe aber die Werbeindustrie am Zug gemäß dem Angebot & Nachfrage-Konzept.

  27. Vinz
    schrieb am :

    Warum ist mein Kommentar nicht dabei? Zu lang? Zu kritisch? Zu kontrovers oder was ist passiert?

  28. Thorsten
    schrieb am :

    Neben Werbung die Inhalte verdeckt oder ungefragt Bild & Ton abspielt, ist die für mich nervigste Werbung, jene, die sich mit dem Inhalt verwischt. z.B. Textanzeigen in Text-Inhalten. Etwa Foreneinträge die auf den ersten Blick wie Beiträge erscheinen. Sicher sind jene Werbeeinblendungen sehr schnell (noch whrend des ersten Blicks) als solche zu erkennen, meinen „Lesefluss“ unterbrechen sie dennoch. Und das ärgert.

    Was Trackingdaten angeht, bin ich nichtmal den Werbetreibenden „böse“, sondern habe eher Angst darum, das meine Daten Dritten in die Hände fallen…

    Ich sehe aber auch ein: Einfach nur Blocken, bringt’s langfristig nicht. Ich kenne ja auch gut gemachte Werbung bei der ich hier und da mal klicke.

    Eventuell wäre es ja ganz spannend, mal ein Möglichkeit zu haben, ein Addon etwa, dass es dem User ermöglich dem Seitenbetreiber mitzuteilen was für ihn akzeptable Werbung ist „Nichts mit Ton oder Werbung zwischen dem Inhalt, aber sonst: immer mal her damit“.

  29. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @stfischr: Ohje. Das mal als erste Reaktion auf den Kommentar. Im Einzelnen:

    Nein. Ein Internet ohne Werbung würde ich lieben. Und dass es ohne Werbung auch geht zeigt z.B. Ubuntuusers.de.

    Versuchst du gerade tatsächlich von einem Einzelbeispiel auf das Gesamte zu abstrahieren? Dir muss doch selbst klar sein, dass das nicht funktionieren kann.

    Gut man hätte nicht mehr 10 Milliarden Blogs die alle mehr oder weniger gut über das gleiche Thema schreiben. Es würden halt nur noch Menschen die wirklich dahinter stehen Blogs betreiben. Das würde der Qualität sicher gut tun.

    Auch das ist eine Verallgemeinerung, bei der sich mir die Nackenhaare aufstellen. Ich frage dich mal was: glaubst du, ich stehe nicht hinter meinem Blog? Glaubst du, ich liefere mit diesem Blog keine sehr gute Qualität ab? Nein, ohne Werbung würde ich den Blog schließen, das wäre für mich ganz einfach. Ich investiere nicht so viel Arbeit, weil ich Langeweile habe, auch gibt mir der Blog persönlich nichts, ich brauch den Blog nicht für mein Selbstwertgefühl und kann meine Zeit sehr viel besser nutzen. Ich stehe hinter diesem Blog, es ist auch irgendwo eine Herzensangelegenheit, aber es ist in erster Linie Arbeit. Und ich bin nicht dazu bereit, umsonst zu arbeiten, dafür ist meine Arbeit zu viel wert.

    Oder die Inhalte sind wirklich gut recherchiert und interessant, dann funktioniert aber auch ne Paywall.

    Ja, eine Paywall ist eine Option. Eine Option, die ich für meinen Blog ablehne. Für diesen Blog sehe ich zwei Optionen: a) jeder darf alle Inhalte lesen b) niemand bekommt mehr etwas zu lesen. Aber ich werde auf meinem Blog keine Zweiklassengesellschaft einführen. Spenden habe ich für den Blog bisher nicht viele erhalten, damit bleibt nur noch Werbung.

    Ich sehe auf Nutzerseite überhaupt keinen Handlungsbedarf.

    Und damit bist du Teil des Problems, da gibt es gar nichts schönzureden. Man kann den schwarzen Peter nicht immer nur weiterschieben. Wir sind alle für die Realität mitverantwortlich.

    Wenn ich eine Webseite ansurfe bekomme ich ungefragt irgendwelche dubiose Werbung angezeigt, nicht selten wird einem da Malware unter geschoben zumindest auf umfassendes Tracking kann man sich verlassen. Nein danke.

    „Nicht selten wird einem Malware untergeschoben“ vermittelt ein Bild, welches ich für übertrieben halte. Auf welche Statistik berufst du dich? Und Maßnahmen gegen Tracking gibt es auch ohne grundsätzliche Werbeblockierung. Klar wird Tracking-Blockierung immer auch Werbung blockieren, aber nicht grundsätzlich.

    Von flackernden bunten Popups/unders, Sound und Videos muss ich wohl garnicht erst anfangen, keine Ahnung wer sowas gut oder gerechtfertigt findet.

    Du zählst besonders störende Werbeformen auf. Das ist aber nicht die Mehrheit der Werbung.

    Das schlimmste ist, das von irgendwelchen Drittanbietern ungeprüft irgendwelche Werbung angezeigt wird.

    Wie kommst du auf ungeprüft? Liefere bitte eine Quelle für diese Aussage nach, die das belegt.

    Stehst du z.B. hinter diese single-flirt-Seite, die du hier bewirbst? Das ist doch ziemlich sicher ne typische Abzockerseite.

    *Ich* *bewerbe* keine solche Seite, die Formulierung ist auf jeden Fall falsch. Sollte solche Werbung angezeigt werden, dann ist das auch kein Problem per se. Auch wenn ich kein aktiver Nutzer einer solchen Seite bin, haben diese Seiten definitiv ihre Daseinsberechtigung. Ob seriös oder unseriös lässt sich nur im Einzelfall betrachten, aber du hast mir leider nicht genannt, für welche Seite Werbung erschienen ist. Solche Seiten gibt es sowohl in seriös als auch in unseriös. Es ist nicht möglich, solche Seiten alle über einen Kamm zu scheren. Und sollte tatsächlich mal eine unseriöse Seite dabei sein, habe ich die Möglichkeit, die Seite auszuschließen, das ist überhaupt kein Problem.

    Oder dieses ominöse EasyPDFCombine

    Im gesamten deutschsprachigen Firefox-Forum gibt es nicht einen einzigen Beitrag (!) dazu, kann also kein großes reales Problem sein. Zu Dingen, die sich wirklich ungefragt einnisten, findet man einige Beiträge. Als Administrator des offiziellen deutschsprachigen Firefox-Forums hab ich die Support-Anfragen im Blick.

    Wenn du dir den Blog sonst nicht leisten kannst ist es natürlich schade, ich lese gerne mal die News zum Firefox, aber es wäre auch keine Seite die ich groß vermissen würde.

    Damit kann ich leben. Bedenke dabei aber, dass wesentlich mehr Artikel auf anderen Seiten auf meinen Recherchen beruhen, als man vielleicht vermutet. Das ist immer wieder schön zu sehen, wenn ich etwas recherchiere, das Thema zurückhalte, erst nach ein paar Wochen darüber schreibe und zufällig genau danach andere Seiten darüber schreiben. 😉

    Hast du denn mal Spenden oder Micropayments oder ähnliches ausprobiert?

    Gegenfrage: Hast du schonmal Webseiten betrieben? Einmalspenden sind kein nachhaltiges Konzept, das bringt bei entsprechender Ankündigung einen kurzfristigen Effekt, das kann aber nicht einmal im Ansatz Werbeeinnahmen kompensieren. Und ja, es gab schon Ansätze über Flattr und PayPal, wenn auch nicht offensiv von mir beworben. Aber das ist nicht der Rede wert, was darüber reinkam. Menschen sind grundsätzlich noch weniger dazu bereit, Geld zu bezahlen statt Werbug zu ertragen. Die Menschen, die dazu bereit sind, sind die Ausnahme, nicht die Regel.

    So ein WordPressblog ohne Werbung gibts doch sicher für um die 5€ im Monat. Wie Blablub schon schrieb, meine Hobbys sind da deutlich teurer. Allein meine Fahrräder warten, reparieren und Verschleißteile ersetzen kostet mich den Einen oder Anderen 100er im Jahr. Und ich verspüre nicht das geringste Bedürfnis mir da Werbung für ominöse Programme/Produkte auf den Rahmen zu kleben um vielleicht ein paar € zurück zu holen. Genau genommen mache ich schon Werbung für den Hersteller des Fahrrades, aber da stehe ich auch dahinter, sonst würde ich es nicht fahren. Die Qualität des beworbenen Produktes wird sozusagen von mir kontrolliert und ich kriege nicht mal Geld dafür. 🙂

    Ich sehe das als Beleidigung, wenn du meine Arbeit mit einem einfachen Hobby auf eine Stufe stellst und darstellst, dass meine Arbeit nur fünf Euro im Monat wert wäre. Du beziehst dich übrigens auf einen Nutzer, dem ich darauf auch schon geantwortet hatte. Meine Antwort darauf macht diesen ganzen Absatz von dir bereits komplett obsolet. Ich denke, ich war in dieser Antwort deutlich, dass das Betreiben von Webseiten Teil meines Berufs ist. Dieser Blog ist ein Projekt meiner eigenen Firma. Und ich habe Miete zu bezahlen und muss was essen. Und du willst mir damit kommen, dass fünf Euro im Monat reichen müssen, um diesen Blog betreiben zu dürfen? So viel Zeit, wie ich investiere, kann man überhaupt nicht nur als Hobby invstieren. Nicht, wenn man ein Privatleben besitzt. Und ich besitze ein Privatleben.

    Und diverse Callcentermitarbeiter wollen auch nur Geld verdienen, aber eben mit der Abzocke von alten Leuten ist das schon moralisch sehr fragwürdig.

    Das Schalten von Werbung auf eine Stufe mit der Abzocke von Menschen zu stellen, das ist eine sehr fragwürdige Aussage.

    Öhm, kennst du einen Werbeanbieter, der nicht trackt?

    Natürlich gibt es Werbung, die nicht trackt. Übrigens auch auf diesem Blog, hier finden verschiedene Formen Anwendung.

    Es sollte vor dem darstellen der Webseite eine Warnung verpflichtend sein: „Diese Seite zeigt unkontrollierte Werbung von Drittanbietern an, die ihre weitere Internetnutzung protokolliert und an Andere weiterverkauft sowie möglicherweise gefährliche oder betrügerische Produkte bewirbt oder ihnen Malware unterschiebt. Sollten sie damit nicht einverstanden sein, schließen sie die Seite wieder.“

    Genau, direkt über den Cookie-Hinweis, pflastern wir den Bildschirm voll. Davon abgesehen, dass unkontrolliert wie schon erwähnt eine deiner zahlreichen Pauschalisierungen ist, welche jegliche Fakten-Grundlage vermissen lässt. Dass die Internetnutzung protokolliert würde, ist so formuliert auch einfach nur großer Unfug. Wie überhaupt der gesamte „Vorschlag“. Denn auf der Grundlage, auf der du das forderst, müsste das auf ausnahmslos jeder Webseite auf der ganzen Welt angezeigt werden, selbst wenn KEINE Werbung angezeigt wird.

    Das wäre ein fairer Umgang mit dem Benutzer, sobald das alle Webseitenbetreiber machen schalte ich meinen Adblocker aus. Bisher ist es Pflicht für einen verantwortungsvollen Benutzer einen Adblocker zu nutzen.

    Sorry, nach dem Kommentar sehe ich dich wirklich nicht in der Position, von einem fairen Umgang zu sprechen. Deine Einstellung ist nicht fair gegenüber Webseitenbetreibern. Ganz im Gegenteil, solche Kommentare machen mich als Webseitenbetreiber echt sauer.

  30. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Andreas G.:

    Danke für die Auflistung.

  31. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @stfischr:

    die nicht von dritten Seiten gehostet werden und nicht beim lesen stören sind völlig ok.

    Der Vorschlag (erster Teil) ist nur leider vollkommen an der Realität vorbei. Klar gibt es Werbeformen, welche nicht auf Hosting durch Drittanbieter angewiesen sind, das kann aber unmöglich grundsätzlich für alles funktionieren. Wie willst du auf diese Weise denn bitte Metriken erheben und Fairness a) gegenüber dem Publisher und b) gegenüber dem, der für die Werbung bezahlt, gewährleisten? Es hat gute Gründe, wieso Werbung üblicherweise auf diese Weise geschieht.

  32. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Frank:

    Ich empfinde Werbung als höchst unseriös, extrem manipulativ, super nervend, aufdringlich, unsachlich, nicht die wahre Natur eines Produktes beschreibend, Bedürfnisse erzeugend wo keine sind. Werbung stiehlt meinen Traffic.

    Werbung ist nicht per se unseriös, diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. Und ob nervend oder nicht, das hängt ja nun ganz klar von der Werbung ab und kann ebenso nicht pauschalisiert werden. Auch, ob die wahre Natur beschrieben wird, du listest einfach nur Vorurteile auf, das sind keine Fakten. 😉

    Seiten, die agressiv Content verweigern weil sie meinen Adblocker detecten und einen Layer drüberlegen verlasse ich sofort wieder, ich finde das gesuchte auch woanders.

    Und damit hast du meiner Meinung nach auch absolut Recht, denn damit entsteht Nutzern ein realer Nachteil, so sollte das nicht ablaufen.

    Ich verstehe das Dilemma der Gratiskultur im Web und schalte meinen Blocker bei selbstfinzanzierten kleinen Seiten auch aus, aber langfristig wird es zu einem Zusammenbruch der jetztigen Angebotsstruktur führen.

    Unabhängig davon, ob das meinen Blog mit einschließt oder nicht, bedanke ich mich dafür, denn gerade kleine Seiten haben es sehr schwer.

    Als Beispiel mal FOCUS de : bis zu 63 verbundene Werbeserver die mich mit MÜLL überschütten wollen und Zusatzkonfiguration von uBlock erfordern um da mal was nachzulesen. Fürchterlich!

    Kann ich nicht beurteilen, das ist keine Webseite, die ich besuche. 😉

    Was sagten die Anwälte der Schmierenzeitung bein Prozess gegen Adblock+:
    Das KERNGESCHÄFT meiner Klientin ist es WERBUNG zu VERKAUFEN, eingebettet in ein „(pseudo) journalistisches“ Angebot.
    Das sagt doch wohl alles?
    und dann wundern sie sich das wir das blocken?

    Nein, das sagt überhaupt nichts, denn diese Aussage ist vollkommen aus ihrem Zusammenhang gerissen. Und entweder ist das auch der Quelle zu entnehmen, aus der du diese Aussage hast, oder die Quelle ist unseriös, weil sie den Zusammenhang unterschlägt. In ihrem Zusammenhang ist die Aussage vollkommen richtig und nachvollziehbar. Überleg doch mal, selbst die in deinen Augen seriöseste Nachrichtenquelle hat als Kerngeschäft im Print den Verkauf der Zeitung und im Web Werbung, das kann anders doch kaum sein.

    Ich lasse mich nicht kontaminieren, wäre eher bereit für aufrichtigen und ehrlichen journalistischen Content etwas zu bezahlen.

    Und ich als Webseitenbetreiber sage dir, dass du damit in der Minderheit bist und das alleine ohne Werbung in der Regel nicht reicht.

  33. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Antares:

    Grundsätzlich befinden wir uns hier erstmal in einem richtigen Dilemma mit total verhärteten Fronten auf beiden Seiten, wo man auch den Eindruck hat, dass der Dialog erst zustande kommt, wenn die Hölle zugefroren ist.

    Leider wie bei fast allem, das lässt sich über so viele Dinge im Leben sagen…

    Ich teile die Ansicht, dass auch die Nutzer umdenken müssen, aber ich gebe der Werbeindustrie eine ganz erhebliche Mitschuld an dem Problem.

    Erheblich ist die Schuld auf beiden Seiten. Die Schnorrermentalität vieler Menschen ist zum Kotzen, das darf man bei der ganzen Verteufelung der Werbeindustrie nicht vergessen. Und damit wir uns richtig verstehen: ich vertrete in dieser Position nicht die exakte Gegenposition zu denen, die sagen, dass die Werbeindustrie alleine Schuld sei, indem ich behaupte, nur die Nutzer seien Schuld. Nein, mir ist in dieser Diskussion wichtig, dass eingesehen wird, dass das Problem an mehreren Fronten besteht und eine Lösung an einer einzigen Front nicht funktionieren kann, das ist ausgeschlossen.

    Um die Vorschläge nicht im Ganzen zu zitieren, fasse ich das zusammen: sind schöne Vorschläge dabei.

    Aber, und das ist mir auch wichtig, es geht nicht nur um Werbung. Anderes Beispiel: Wenn ich mich auf einer Seite so durch einen Artikel scrolle oder auf YouTube ein Video schaue, gleite ich auch ab und an in die Kommentare ab.

    Das heißt, der Artikel geht quasi nahtlos in die Kommentar-Sektion über?

    Und heute ist es leider so, dass Flames, Hater und Trolle oftmals eher die Regel als die Ausnahme sind.

    Wie wahr…

    Das ist so ein Punkt, wo ich auch ehrlich zugebe, dass ich hier noch gnadenlos wegstrike bzw. nur ausgewählte Seite in dem Punkt durchlasse, wesentlich stärker und konsequenter als bei Werbung. Wenn etwas in den Kommentaren gnadenlos eskaliert durch Hass, durch Mobbing, durch Beleidigung oder ähnliche schlimme Auswüchse, und der Seitenbetreiber – siehe Facebook und YouTube – schert sich mehr oder minder nen Feuchten darum, obwohl man es meldet, dann sollte ich zu meinem Selbstschutz (ich nenne es einfach mal so) auch die Möglichkeit haben, nicht nur Nutzer zu blockieren, sondern ggf. die Kommentare auch gänzlich auszublenden. Das muss sich in meinen Augen niemand antun. Das Problem ist hierbei aber, dass man zwar bei kleineren Seiten sagen kann, man besucht sie einfach nicht mehr, aber bei Portalen wie YouTube ist das in vielen Fällen halt noch ne andere Schnitte Brot.

    Lies doch nicht auf YouTube Kommentare, tu dir das nicht an. 😉

    Früher habe ich ehrlich gesagt auch alles konsequent weggestriked. Mittlerweile sehe ich das auch deutlich anders und versuche, Alternativen zu finden und auf die Seitenbetreiber zu zu gehen.

    Dialog ist immer gut! Selbst wenn es nichts bringt, der Versuch bringt einen nicht um und im Idealfall kann man zur Veränderung beitragen.

    Seiten, die es total übertreiben oder die ich, aus welchen Gründen auch immer, sowieso nicht mag, besuche ich eh nicht. In Firefox selber hab ich schon deutlich abgerüstet und nutze mit uBlock Origin einen Wide-Range-Blocker, den ich viel feiner einstellen kann und wo perse erstmal (fast) alle auf der Whitelist sind (und ja, Sören, um die Frage aus dem vorherigen Artikel zu beantworten, es sind alle deine 4 Seiten inkl. der SoZone da inbegriffen ? ).

    Sehr gut. 😀

    Das gilt für die Seiten, die ich mag und unterstützen möchte, sowieso, insofern sind von aktuell etwa 110 Bookmarks bei mir gerade mal 2 Seiten von der Blockade betroffen und das auch nicht vollständig. Die Whitelist wird nur dann eingeschränkt, wenn die Seiten es entweder später übertreiben oder es einen sicherheitsrelevanten Vorfall in einem der verwendeten Netzwerke gegeben hat und ich es aus Sicherheitsgründen erstmal für ne Weile aus dem Verkehr ziehen muss. Das hat dann aber nichts mit dem Seitenbetreiber zu tun, sondern mit legitimen Sicherheitsinteressen, wo ich mir dann ausnahmsweise wirklich selbst am Nächsten stehe. Aber da, denke ich zumindest, wird mir das auch der Seitenbetreiber, wenn er fair ist, nicht übel nehmen.

    Sicherheit ist immer ein gutes Argument. 😉

    Letztlich ist Contentblocking ein schwieriges und kontroverses Thema, was aber nicht nur Werbung umfasst. Ich halte es dann aber auch nicht zuletzt für sehr wichtig, dass sich auch die Massenmedien mit ihrer Berichterstattung darüber am Riemen reißen.

    Da verlangst du aber was. 😉 Es gibt ein ganz grundsätzliches Problem: die Seiten, die über das Thema berichten, berichten häufig darüber, weil es sie ganz direkt auch betrifft. Es gibt hier ein ganz klares Interesse, welches durch die Artikel vertreten werden soll. Das macht die Objektivität schwierig. Für mich ist das ja noch relativ einfach. Für mich geht es alleine um mich und bevor ich Verluste mache, schließe ich die Seite halt. Damit will ich sagen, daran hängt nichts außer mir. Aber wenn eine Seite Redakteure beschäftigt, hängen daran Existenzen. Fehlende Einnahmen führen zum Verlust von Arbeitsplätzen. Da steckt also eine ganz andere Verantwortung dahinter. Und das erklärt dann für mich auch zumindest zu Teilen, wie mit dem Thema auf anderen Seiten umgegangen wird. Da wird es dann vielleicht etwas einseitiger als es wünschenswert wäre. Es ist immer deutlich einfacher, sachlich über ein Thema zu sprechen, wenn man nicht selbst betroffen ist.

  34. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Wolfgang D.:

    Die Werbemafia ist also auch schon bei Firefox am baggern… Wie schon bei den anderen Blogs und Foren.

    Ergibt diese Aussage irgendeinen Sinn? Wenn ja, kläre mich bitte auf. Aber alleine die Verwendung des Wortes „Werbemafia“ ohne irgendeinen Grund disqualifiziert deinen Kommentar, ernst genommen zu werden.

    Es soll also für völlig ok erklärt werden, den Sinn des Internet umzudrehen. Freie Werbung, statt freie Information.

    Du hast das Thema nicht verstanden. Bitte lies den Artikel noch einmal.

    Ich nenne es Wegelagerei, und werde mich so lange wie möglich dagegen wehren. Irgendwann wird es wieder zugehen wie BTX.

    Wie was?

    Na dann, gute Nacht, Internet. Willkommen, Stroer Media!

    Erneut die Frage des Sinn. Wieso nennst du wahllos irgendeine Firma?

  35. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Karsten:

    Julian schiebt die Schuld der aktuellen Situation auf die Werbeindustrie und macht sie dafür verantwortlich, dass ich als Nutzer zum Contentblocker gezwungen bin, wenn ich das Internet nutzen möchte. Die Werbeindustrie hat schon frühzeitig (bezogen auf die Anfänge des Internetzeitalters) den Bogen überspannt und hat sich keine Gedanken über ihr handeln gemacht. Und dahingehend meint Julian (meiner Meinung nach richtigerweise), dass sich vorrangig erst mal die Werbeindustrie bewegen muss und sich wieder Vertrauen bei den Nutzern „erarbeiten“ muss, ansonsten beraubt sie sich selbst ihrer Einnahmequelle und ist am potentiellen verschwinden vieler Webseiten verantwortlich.

    Und das ist eben nicht richtig, da zu einseitig. Eine Schnorrermentalität hat schon immer vorgeherrscht, das ist keine neue Entwicklung, auch wenn diese wie die Werbung im Laufe der letzten Jahre immer ausgeprägter wurde.

    Du (Sören) hingegen betrachtest die ganze Sache aus der Gegenwart und versuchst aufzuzeigen, wie man das Dilemma „lösen“ könnte.

    Was ja auch das einzig sinnvolle ist. Die Fehler der Vergangenheit können nicht mehr rückgängig gemacht werden, sie sind Vergangenheit. Wir können nur die Situation der Gegenwart nehmen und versuchen, eine Lösung für die Zukunft zu finden. Sich auf einen Schuldigen in der Vergangenheit festzubeißen wäre vollkommen destruktiv. 😉

    Letztlich ist das alles eine sehr verzwickte Lage, aber eins steht fest: Die Werbeindustrie ist an der derzeitigen Lage selbst schuld und niemand anderes!

    Nein, genau das steht eben nicht fest. Selbstverständlich haben die Internetnutzer ebenfalls einen sehr großen Anteil daran. Es ist nicht möglich, die Nutzer vollkommen frei von der Schuld zu sprechen.

    PS.:
    Auf deiner Webseite habe ich meine Contentblocker schon seit Jahren deaktiviert!

    Danke!

  36. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Die weiteren Kommentare werden heute Abend freigeschaltet. Ohne Kommentarfreischaltung geht es leider nicht, wie die Vergangenheit gezeigt hat, und ich muss schlafen.

  37. Julian Parker
    schrieb am :

    @Soeren Hentzschel:

    Nein, das sehe ich anders. Ich sehe den Ball durchaus bei der Werbeindustrie. Die wollen ihr Geschäftsmodell erhalten, dann sollen sie auch dafür sorgen, dass das nicht nutzerfeindlich ist.

    Dieses „Wir alle müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten“ ist letztlich nur die Aufforderung der Werbewirtschaft, dass auch die Kunden Kompromisse eingehen sollen. Ich wüsste nicht, wieso ich der Werbeindustrie irgendwie helfen sollte. Wenn ich jemandem helfen würde, dann eher den Websitebetreibern, denen die Einnahmen wegbrechen, aber ganz gewiss nicht der Werbeindustrie, die selbst die Adblocker erst stark gemacht hat und zu spät merkt, was sie sich selbst eingebrockt haben.

    Ja, das ist eine einseitige Sicht. Eben weil auch die Schuld einseitig ist. Ich habe jahrelang auf Adblocker verzichtet. Aber immer wurde die Werbeindustrie noch unverschämter und irgendwann konnte man das Netz gar nicht mehr vernünftig ohne Adblocker nutzen. Da war dann für mich die letzte Alternative: Adblocker oder Internet-Verzicht.

    Ich bin gerne bereit, den Adblocker wieder zu deinstallieren. Aber die Voraussetzungen dafür liegen im Verhalten der Werbeindustrie. Und jedes „Wir müssen alle gemeinsam an Lösungen arbeiten“ ist doch nur Sozialromantik. Mein Beitrag ist die Deinstalltion des Adblockers. Wenn umgekehrt die Werbeindustrie ihren Beitrag leistet und auf die oben beschriebenen Werbeexzesse verzichtet. Mit jedem Tag den die warten, nutzen mehr Leute einen Adblocker. Der Ball liegt bei denen… Ich warte…

  38. Antares
    schrieb am :

    Erheblich ist die Schuld auf beiden Seiten. Die Schnorrermentalität vieler Menschen ist zum Kotzen, das darf man bei der ganzen Verteufelung der Werbeindustrie nicht vergessen.

    Natürlich. Dass beide Seiten ne große Mitschuld tragen, ist unbestritten. Jetzt stellt sich die Frage, wer bereit wäre, als Erstes abzurüsten, und da sehe ich weder eine Bereitschaft bei der Werbeindustrie, die irgendwo zu recht wirtschaftlich denken (in welcher Intensität sie das ausleben (müssen), sei mal dahingestellt), noch bei den Nutzern. Das ist dann Aktion und Reaktion und deswegen sind wir momentan in so einer Spirale. Und als dritter Akteur kommen dann noch die Nachrichtenportale dazu, die entweder zum Teil ungekennzeichnete Advertorials schreiben oder die wie CHIP, SourceForge und GIGA mit Werbung versehene Pre-Installer einbinden, die zum Teil dann sogar Schadprogramme mitliefern (CHIP hatte schon mehrfach Scareware im Angebot…). Das einzig Gute an der dritten Fraktion ist, dass man das wirklich komplett selbst in der Hand hat, aber das Thema mit Downloads bei Drittanbietern bzw. nicht zertifizierten Stores hatten wir ja schon oft genug. 😉

    Schnorrer… ja, stimmt, geb ich dir recht, aber nicht immer hat das was mit Werbung zu tun, sondern mit fehlender Wertschätzung von bestimmten Dingen. Wenn wir das Pferd so aufsatteln, müssen wir zum Beispiel auch über Torrents reden. Auch wenn das nicht dein Spezialgebiet ist, ein Bereich, wo ichs ganz direkt mitbekomme, sind die Anime.
    Japanische Animationsfilme und -serien schaue ich selber seit weit über 22 Jahren und die sind in Deutschland relativ teuer, in Preis-Leistung zum Teil 5x so viel wie eine Staffel einer US-Serie oder eines Films. Wie die Anime Ende 2007 nen echten Einbruch hatten, sind viele entweder in die Tauschbörsen gegangen der haben Anime gesubt/-dubt (d.h. untertitelt oder neu vertont) und das dann bei YouTube hochgeladen. In Deutschland hatten wir das Glück, dass der anschließende Dialog zwischen Fans, Publishern und Vereinen funktioniert hat und ein Maßnahmenpaket verabschiedet wurde. Seitdem gibt es u.a. die Anime Copyright Alliance, die Urheberrechtsverletzungen dokumentiert (die Leute aber nicht anzeigt), für Subber und Dubber gibts ein festes und enges Regelwerk (die beteiligen sich seitdem auch teilweise an der offiziellen Lokalisierung neuer Anime) und in der Folge konnten sich als Ersatz für das TV auch kostenlose und kostenpflichtige Plattformen etablieren, wo Anime legal geschaut werden können. Revolutzer und übereifrigen Nachwuchs haben wir zwar immer noch, aber den können wir mittlerweile eigentlich ganz gut unter Kontrolle halten, da haben speziell die Älteren, die 15 Jahre oder länger dabei sind, den Daumen drauf.

    Etwas Ähnliches müsste man auch im Bereich Contentblocking hinkriegen, wobei das hier ungleich schwieriger wird.

    Das heißt, der Artikel geht quasi nahtlos in die Kommentar-Sektion über?

    Nahtlos vielleicht nicht, aber ich habs durchaus schon erlebt, dass manche Seiten so geschickt designed waren, dass ich das Ende vom Artikel gar nicht mitbekommen habe. Wobei das vom Schreibstil her keinen Unterschied gemacht hätte. Oben hat der Autor über irgendein belangloses Thema gerantet und unten haben die Leute sich dann verbal die Köpfe eingeschlagen…

    Lies doch nicht auf YouTube Kommentare, tu dir das nicht an. ?

    Es gibt auch noch YouTuber, die guten Content mit Mehrwert produzieren und wo es in den Kommentaren nicht wie im Neandertal zugeht. Die muss man zwar mit der Lupe suchen und entsprechend klein ist meine Aboliste auch, aber es gibt sie… 😉

    Erneut die Frage des Sinn. Wieso nennst du wahllos irgendeine Firma?

    Um nochmal den Kommentar von Wolfgang D. aufzugreifen:
    In Puncto Stroer muss ich ihn ein bisschen in Schutz nehmen. Wird vielleicht deutlicher, wenn ich dir sage, wer das ist.

    Stroer Media Brands ist ein Marketingunternehmen aus Berlin, dessen vier bekannteste Töchter das YouTube-Netzwerk TubeOne, das Werbenetzwerk Adscale und die Nachrichtenportale GIGA und T-Online sind. Das Unternehmen genießt aus verschiedenen Gründen keinen besonders guten Ruf, weil es a) Werbung sehr oft nicht kennzeichnet und b) unabhängig von der Adblocker-Thematik Werbung und vor allem SEO vor die Qualität stellt.
    Mir ist Stroer selber auch ein echter Dorn im Auge. Einmal kriege ich deren Aktivitäten auf YouTube sehr stark mit, wo TubeOne mittlerweile Mediakraft als stärkstes Netzwerk abgelöst hat (zusammen mit Studio 71 von ProSiebenSat.1). Die haben wirklich das Who Is Who der Blendgranaten unter Vertrag, die Werbung eben nicht kennzeichnen (einfach mal nach BibisBeautyPalace, dagiBee, Julienco, LionT, LifeWithMelina, ApeCrime etc. suchen, das sind so die Klassiker) und nebenbei mit Events wie der Gangtour den 10 bis 14-jährigen noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Und das andere Beispiel GIGA ist da auch nicht besser. Abgesehen davon, dass die Qualität auf GIGA selber extrem nachgelassen hat und das Problem mit den Pre-Installern dort existiert, sind die seit der Übernahme durch Stroer seit 2011 (?) vor allem deswegen verhasst, weil sich GIGA wie ein Parasit mittlerweile ein Techblog nach dem Nächsten krallt, nach einiger Zeit in GIGA reinsaugt und die Qualität der alten Blogs dabei letztlich vor die Hunde geht. Die Techbloggosphäre wird ausgehöhlt, wie der Pallenberg das so schön formuliert. Android Next war ein solches Blog, was es so erwischt hat, mit Tabtech steht der nächste Kandidat bereits seit 1.7. vor der Tür.

    Insofern würde ich Stroer nicht als wahllos herausgegriffen bezeichnen. Es ist sicherlich ein Extrembeispiel, was neben der klassischen Contentblocking-Problematik und den von unternehmen bezahlten Portalen wie Curved, Featured, Turn On und Sparmag ne eigene Kategorie aufmacht, aber es ist halt auch eine mit einer ganz eigenen Qualität. Deswegen war das von Wolfgang D. durchaus richtig, Stroer beim Namen zu nennen. Das muss ich zugeben. 🙂

  39. Niklas Burtscheid
    schrieb am :

    Karsten:

    Und dahingehend meint Julian (meiner Meinung nach richtigerweise), dass sich vorrangig erst mal die Werbeindustrie bewegen muss und sich wieder Vertrauen bei den Nutzern „erarbeiten“ muss, ansonsten beraubt sie sich selbst ihrer Einnahmequelle und ist am potentiellen verschwinden vieler Webseiten verantwortlich.

    Soeren:

    Und das ist eben nicht richtig, da zu einseitig. Eine Schnorrermentalität hat schon immer vorgeherrscht, das ist keine neue Entwicklung, auch wenn diese wie die Werbung im Laufe der letzten Jahre immer ausgeprägter wurde.

    Ich muss mich da Karsten und Julian anschließen. Die Werbeindustrie hat mit ihrem Drang, immer noch mehr zu verdienen, immer noch nervigere Werbung zu entwickeln und immer noch mehr über die Nutzer zu wissen, selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzt. Das hat zur heutigen Situation geführt, dass viele Nutzer, die lange Zeit Werbeblocker abgelehnt haben und manche Werbung vielleicht sogar interessant finden, quasi gar nicht mehr anders konnten als auch Werbung zu blockieren.

    Insofern ist es Aufgabe der Werbewirtschaft, mal auf die Nutzer zu hören, welche Art von Werbung sie tolerieren (oder vielleicht sogar praktisch finden) und welche nicht. Tun sie das nicht, treiben sie noch mehr Nutzer in die Arme der Adblocker.

    Bevor wir als Nutzer etwas beitragen (also auf Adblocker verzichten, muss die Werbewirtschaft erst mal vorlegen.

    @Soeren:
    Du redest mehrfach von „Schnorrermentalität der Nutzer“. Ist es schnorrerhaft, wenn man nicht ausspioniert werden will und sein Grundrecht (!) auf informationelle Selbstbestimmung wahrnehmen will? Du wirst jetzt vielleicht sagen, dass Tracking passgenauere Werbung erfordert. Aber diese Aussage der Werbewirtschaft wird zwar immer wiederholt, aber nie kritisch hinterfragt.

    Auch ich finde zielgruppengerechte Werbung interessanter, aber muss dafür wirklich irgendwer wissen, auf welche Seiten ich alle gehe? Zielgruppengerechte Werbung muss ja nicht heißen, möglichst viel über den Nutzer zu wissen, sondern kann auch heißen, sich an den Webseiten auszurichten. Wenn ich auf der Webseite eines Auto-Magazins bin, interessiere ich mich sehr wahrscheinlich für Autos, Autozubehör, Reparaturen, Wartung, etc. Und auf einer IT-Seite werden sich die meisten Nutzer sicher für IT-Technik interessieren. Und auf der Website einer Frauenzeitschrit ist es sicher nicht verkehrt für Kosmetika, Damenhygiene, Damenmode, etc. zu werben. Und auf einer Golfseite ist Werbung für Golfer-Zubehör sicher rentabler als Werbung für Briefmarkensammler.

    Natürlich kann ich mit dem Ausrichten an Webseiten nicht immer 100% jeden Nutzer erreichen und liege vielleicht auch mal daneben. Aber schlechter als mit datenschutzfeindlichem Targeting ist die Quote sicher nicht. Und vor allem: lieber auch mal 5% Adressaten, die es nicht interessiert, als dass 90% die Werbung erst gar nicht sehen, weil jeder nur noch Adblocker nutzt.

    Und noch was zum Thema „Schnorrermentalität“:
    Du betreibst Diesen Blog hier doch sicher nicht, um damit reich zu werden, sondern weil Du von den Mozilla-Produkten und der Philosophie dahinter überzeugt bist. Wenn Du zumindest die Kosten raus haben willst, finde ich das legitim, aber zum Profitmachen macht man so eine Seite ja nicht. Da steckt auch viel Herzblut und persönliches Engagement drin, wie man Dir glücklicherweise auch anmerkt.

    Und wieviele Stunden habe ich nicht schon Wikipedia-Artikel ganz neu verfasst oder aufwendig überarbeitet? Nicht, weil ich dafür Geld haben will, sondern weil ich die Idee gut und unterstützenswert finde und weil ich auch selbst viel dabei lerne. Und ich bekomme durchaus einen Gegenwert – nicht in Geld, aber wenn ich mal was zu einem Thema suche, wo andere sich besser auskennen, finde ich da genauso Antwort, wie die anderen bei Themen, wo ich mich besser auskenne. Das funktioniert halt auf Gegenseitigkeit. Und deswegen investiere ich auch Stunden, Tage und Wochen ohne jemals einen Cent zu sehen. Und ich habe die Leser meiner Artikel niemals als Schnorrer empfunden, die mein Wissen zu manchen Gebieten gratis ausnutzen, sondern es freut mich eher, wenn ich in den Statistiken sehe, wie gut meine Artikel ankommen oder wenn die sogar zu „lesenswerten“ oder „exzelleten“ Artikeln gewählt werden. Und letztlich arbeiten ja auch an Artikeln, wo ich 90% und mehr beigesteuert habe, andere mit und wenn sie nur Flüchtigkeitsfehler bei der Rechtschreibung korrigieren…

    Mit diesem Prinzip der Gegenseitigkeit hat Wikipedia eine Datenbasis geschaffen, die oft schon mehr, bessere und exaktere Infos bietet als kommerzielle Datenbanken… Ganz ohne Werbung! Wenn dann schon jemand Werbung einsetzt, kann man doch zumindest erwarten, dass diese nicht nervt, nicht mehr Datenvolumen frisst als die eigentliche Website und den Nutzer nicht trackt. Wenn das schon als zu viel verlangt wird, wird die Situation sich eher noch verschärfen.

  40. Wolfgang D.
    schrieb am :

    BTX gab es sogar früher in Ö, als in DE. Kann natürlich sein, dass Du zu der Zeit noch nicht in Planung warst, und beim erwachenden Computerinteresse war der Dienst schon wieder Geschichte – weshalb Du wenigstens aus der Geschichte der EDV davon gehört haben solltest.

    Schon zu dieser Zeit hat die Werbemafia es übertrieben. Es ist nicht am Nutzer, was zu ändern. Es ist auch nicht der Job eines Nutzers, die *selbstgewählten* Geschäftsmodelle zu finanzieren.

    Wer behauptet, dass ihm Stroer Media nichts sagt und gleichzeitig Werbungsverkauf als Einkommensmodell angibt, der kann sich ja aus der Grafik der versammelten Werbemafiafamilie sich ein Unternehmen heraussuchen:

    Also, solange die Werbung dezent wie hier gezeigt wird, steht die Seite auf der Ausnahmeliste. Bei Chip oder Giga eben nicht. Wenn eine Pay- oder Nagwall wie jetzt bei bild.de vorgeschaltet wird, bleibe ich der Seite fern. So einfach ist das eigentlich.

  41. stfischr
    schrieb am :

    @Sören: Hrmpf, ich wollte dich wirklich nicht beleidigen und entschuldige mich dafür. Deine Antwort dazu hatte ich beim schreiben noch nicht gelesen, liegt aber auch daran, dass man hier die Antworten nicht unter dem jeweiligen Post sieht. Das die Seite für dich Arbeit und kein Hobbyprojekt ist, war mir nicht bewusst, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass man mit News über Firefox genug Geld zum Leben verdient, ging ich einfach von Hobby aus.

    Versuchst du gerade tatsächlich von einem Einzelbeispiel auf das Gesamte zu abstrahieren? Dir muss doch selbst klar sein, dass das nicht funktionieren kann.

    Es gibt noch viel mehr Einzelbeispiele, z.B. Wikipedia als prominentestes. Es gibt aber auch genügend Webseiten, die von Firmen betrieben werden. Sicher würden 90% aller derzeitigen Webseiten wegfallen, aber die nutze ich zum großen Teil auch jetzt schon nicht und die anderen würde ich nicht groß vermissen. Klar Sachen wie Facebook wären dann nicht mehr möglich, da kann ich mich jedoch nur drüber freuen.

    Das Internet existierte vor der riesigen Werbeindustrie und es wird auch danach noch existieren. Zumal es immer noch über 50% gibt, die Werbung nicht blocken und somit keine wirkliche Gefahr für die Werbeindustrie besteht, sofern diese sich schleunigst auf weniger aggressive Werbung besinnt (Tracking ist für die meisten Benutzer egal).

    Glaubst du, ich stehe nicht hinter meinem Blog? Glaubst du, ich liefere mit diesem Blog keine sehr gute Qualität ab?

    Natürlich nicht, wie ich schon sagte lese ich recht gerne in deinem Blog. Was ich bei fehlender Qualität nicht tun würde. Im Umkehrschluss bedeutet es natürlich das auch einige „gute Blogs“ ohne Werbung eingehen würden. Aber sobald es (weltweit) keinen Blog mehr gibt, der ein bestimmtes Themengebiet abdeckt, entsteht auch ein Markt (Nachfrage), den man dann bedienen kann, möglicherweise wirst nicht du das sein, sondern jemand der kein Problem mit Paywalls hat.

    Ich sehe auf Nutzerseite überhaupt keinen Handlungsbedarf.

    Und damit bist du Teil des Problems, da gibt es gar nichts schönzureden.

    Ja aus Sicht der Werbebeführworter bin ich das Problem, das ist mir bewusst, aber aus meiner Sichtweise ists genau andersherum.

    „Nicht selten wird einem Malware untergeschoben“ vermittelt ein Bild, welches ich für übertrieben halte. Auf welche Statistik berufst du dich?

    Keine Statistik. Es reicht ja schon ein geringer Promillebetrag, ich mache mir nämlich nicht die Mühe zu recherchieren, ob bestimmte Werbenetzwerke nun frei von tracking, malware oder öminösen Werbeobjekten sind. Es ist ein Risiko, welches ich recht einfach durch Blocken ausschließen kann. Tut mir leid aber mir ist meine Zeit zu schade, als das ich sie für die Werbeindustrie investiere. Handlungsbedarf nicht beim Benutzer, die wollen etwas von mir.

    Und Maßnahmen gegen Tracking gibt es auch ohne grundsätzliche Werbeblockierung.

    Ein einfaches PNG mit entsprechendem Dateinamen reicht schon aus um einen Serverside-Cookie zu erstellen und einen Benutzer über mehrere Webseiten hinweg zu verfolgen. Die einzige Möglichkeit selbiges als Benutzer zu prüfen ist Werbung zulassen um dann zu merken, dass die Werbung an den Browserverlauf angepasst wird. Da ists aber schon zu spät, also blocken.

    Du zählst besonders störende Werbeformen auf. Das ist aber nicht die Mehrheit der Werbung.

    Ok, ich bin nun schon seit Jahren mit diversen Blockmechanismen unterwegs und nur noch sehr selten mal ohne und kann die aktuelle Situation nicht wirklich einschätzen. Hängt aber sicher auch von den besuchten Seiten ab. Auf Arbeit bin ich öfter mal ungeschützt in irgendwelchen Windowsforen unterwegs … daher meine Einschätzung.

    Wie kommst du auf ungeprüft?

    Siehe das Beispiel mit dem PDFCombiner, das du ja trotz konkretem Nachweislink nicht als Problem akzeptieren willst (ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust da jetzt weiter zu recherchieren, wie gesagt dass sollen gefälligst Die machen, die die Werbung befürworten). Aber ganz offensichtlich wurde diese Werbung weder von dir noch vom Werbebetreiber kontrolliert.

    *Ich* *bewerbe* keine solche Seite, die Formulierung ist auf jeden Fall falsch.

    Also wenn ich in meinem Tante-Emma-Laden eine Schild für billige blaue Pillen ins Fenster hänge, muss ich damit leben, wenn meine Kunden sagen. „Der bewirbt diese blauen Pillen“. Einfach nur Werbung schalten und die gesamte Verantwortung an jemanden Andern schieben? Finde ich so nicht ok.

    Sollte solche Werbung angezeigt werden, dann ist das auch kein Problem per se.

    Genau, solange man alles Blockt, existiert das Problem nicht 😉

    Bedenke dabei aber, dass wesentlich mehr Artikel auf anderen Seiten auf meinen Recherchen beruhen, als man vielleicht vermutet.

    Ich meinte, das ich auf diese Kategorie an sich verzichten kann. Über Firefox lese ich höchstens noch bei heise im Vorbeiflug.

    Gegenfrage: Hast du schonmal Webseiten betrieben?

    Ist schon 14? Jahre her, hat mich damals 15 DM im Monat gekostet und war nur ne einfache HTML-Homepage (Werbefrei natürlich) ohne PHP, Javascript oder Datenbanken. Nach anfänglicher Euphorie ist das aber eingeschlafen und dann war mir das Geld irgendwann zu schade.

    Das Schalten von Werbung auf eine Stufe mit der Abzocke von Menschen zu stellen, das ist eine sehr fragwürdige Aussage.

    Das Schalten von Werbung wie z.B. PDFCombiner meinte ich.

    Genau, direkt über den Cookie-Hinweis, pflastern wir den Bildschirm voll.

    Nein, dann würde die Werbung unten drunter schon dargestellt, das muss vorher passieren.

    Denn auf der Grundlage, auf der du das forderst, müsste das auf ausnahmslos jeder Webseite auf der ganzen Welt angezeigt werden, selbst wenn KEINE Werbung angezeigt wird.

    Quatsch das müssten nur Seiten anzeigen, die tatsächlich auch tracken, malware verteilen oder für ominöse Dinge werben oder deren Betreiber zu faul sind selbiges zu kontrollieren/verifizieren.

    Deine Einstellung ist nicht fair gegenüber Webseitenbetreibern

    Pech gehabt, zur Zeit sitzen die Adblockbenutzer am längeren Hebel, und die empfinden es scheinbar auch als unfair. Solange sich da auf Betreiberseite nix tut, sehen die auch keinen Grund zu handeln.

    Wie soll ich mich denn sonst vor solchen Dingen schützen? Außer eben grundlegend alles zu blockieren? Da wäre ja der Ansatz von Mozilla aus deinem Artikel fast die perfekte Lösung, nur wer wird sich die Arbeit machen? Da müsste ja jemand jede Werbung analysieren, bei einigen merkt man erst nach der kostenpflichtigen Anmeldung, dass es Abzocke ist. Oder ist letzteres von den Mozillarichtlinien gar nicht gedeckt?

    Klar gibt es Werbeformen, welche nicht auf Hosting durch Drittanbieter angewiesen sind, das kann aber unmöglich grundsätzlich für alles funktionieren.

    Dann muss man eben Drittanbieter finden/erschaffen, die durch Transparenz und unabhängige Kontrollen ein rundum sorglos Paket anbieten können. Auf dem Werbeplakat auf der Straße habe ich bisher keine dubiose Werbung gesehen und verfolgt wurde ich davon auch nie. Es scheint also prinzipiell möglich auch auf diese Art erfolgreich zu werben.

    Ich mache mir heute Abend eventuell nochmal die Arbeit einige von deinen Werbeanzeigen zu überprüfen, vielleicht war das PDF-Ding tatsächlich ein unglücklicher Einzeltreffer.

  42. stfischr
    schrieb am :

    So ich habe mir tatsächlich nochmal Zeit genommen und einige Male F5 gedrückt. Zwischen deutsche Bahn und finanzcheck24 dann wieder so nen lustiges Toolbar-Ding, welches sich überall dazwischen klinkt https://www.pcrisk.com/removal-guides/9213-webmailworld-toolbar

    Jetzt hab ich dir aber auch genug Klicks erzeugt, für die nächsten Wochen wird wieder geblockt 🙂

  43. Thorky
    schrieb am :

    Ich denke, dass Du zu wenig realisierst, wie eng Seitenbetreiber und Werbeindustrie bereits verzahnt sind. Es war Gruner & Jahr, die über eine Tochterfirma den AdDefender entwickelt haben, und die Absicht ist nicht, Contentersteller zu bezahlen und einen angemessenen Mehrwert zu erwirtschaften, sondern Gewinnmaximierung zu erzielen. Nicht zuletzt dort, wo Aktionäre Kapital bereit gestellt haben. Schon deshalb wird die Werbeindustrie nicht bereit sein, in vernünftige Verhandlungen zu treten, denn sie haben sich ja selber schon in diesen Netzen verfangen. Und mit wem auch – die Adblockernutzer sind ja nicht einmal im Ansatz organisiert!

    Auf Hobbyistenseiten lasse ich Werbung zu. Auch bei Dir, der einfach nur seinen Lebensunterhalt verdient, ließe ich mich breit schlagen – sofern die Werbung ausschließlich von Deinem Server stammt und Du im Falle ausgespielter Malware haftbar zu machen wärest.

  44. Frank
    schrieb am :

    Hallo Soeren, schlaf gut.

    Meine Quelle ist GOLEM:
    In dem Prozess vor dem Kölner Landgericht hatten die Anwälte des Verlags noch geschrieben: „Das Kern’geschäft‘ der Klägerin ist die Vermarktung von Werbung. Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen.“

    Und damit bin ich NICHT einverstanden, das ist KEIN Journalismus!

    Focus besuche ich ebenfall nicht, taucht ab und zu in meinem Nachrichtenaggregator auf.

    von heute:
    http://www.golem.de/news/adblocker-bild-de-sperrt-nutzer-von-werbeblockern-aus-1510-116856.html

    und da haben wir das agressive Contentverweigern, die werden sich ein Eigentor damit schiessen.

    Werbung bei sachlich und technisch korrekt beworbenen Produkten, zb. ein Computermag mit Kauflink zu Amazon oder ähnlich ist noch akzetabel. Ansonsten gilt für mich: Werbung erzeugt Bedürfnisse die ich vorher nicht hatte.

    ich habe dich jetzt gewhitelistet, als Anerkennung deiner Arbeit.

  45. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @SammysHP:

    Ich habe noch nie Werbung in einer meiner Seiten oder Software gehabt. Und ich blocke Werbung überall, egal ob ich die Seite unterstützen möchte oder nicht.

    Du kannst wirklich stolz auf dich sein. Allerdings bezweifle ich bei solchen Aussagen wie auch der folgenden, dass du Webseiten professionell betreibst.

    Finanzierung über Werbung ist eine Krankheit.

    Das Gleichnis ergibt null Sinn und ist das Gegenteil eines konstruktiven Beitrags. Das hat das Niveau von Hautcreme.

    Das Finanzamt freut sich bestimmt, wenn ich bei der Steuererklärung noch drei Seiten extra beilege – Werbung für den Fleischer von gegenüber, der hat nächste Woche die Wurst im Sonderangebot.

    Das war jetzt eine akzeptable, unauffällige Textwerbung. Ich bekomme für die Verbreitung kein Geld (aber wäre natürlich schön).

    Das ergibt beides null Sinn im Kontext dieses Themas. Wenn man sich schon so weit aus dem Fenster lehnt, sollte man darauf achten, dass es Sinn ergibt, was man schreibt.

  46. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @TmoWizard:

    Bin ich blind? Ich habe auf deiner Seite hier die Scripte erlaubt (NoScript) und auch ABP deaktiviert, kann aber beim besten Willen keine Werbung hier entdecken!

    Normalerweise jeweils ein Banner in der Sidebar und unterhalb der Artikel. Das ist aber interessant, weil ich mit ABP auch ein Problem habe: ich sehe ebenfalls keine Werbung trotz Ausnahme – in einem sauberen Firefox-Profil mit ABP und Ausnahme hingegen schon. Da muss irgendwas einen Knacks haben.

  47. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Urloka:

    Gar nicht. Wir haben das Offene Internet verloren, als wir seine Kommerzialisierung zuließen.

    Das ist wirklich ganz grober Unfug. Offenes Internet und Kommerz schließen sich nicht aus, ganz im Gegenteil, kommerzielle Unternehmen können sogar das offene Internet fördern. Beispiel gefällig? Kennst du die Mozilla Corporation? Entwicklerin von Firefox? Die Mozilla Foundation ist Non-Profit, aber die Mozilla Corporation ist eine kommerzielle Tochter. Anders könnte Mozilla nicht diese Einnahmen haben, was wiederum bedeuten würde, dass Mozilla sich die Ausgaben nicht leisten könnte, die Mozilla nun einmal hat, womit Mozilla heute sehr, sehr viel unbedeutender wäre, was dem offenen Web alles andere als gut tun würde. Das steht denke ich vollkommen außer Frage, wie wichtig Mozilla für das offene Web ist.

    Als das Netz noch unschuldig war, wurde auch Content angeboten – aber uneigennützig: allein aus Freude daran, wenn es anderen nützte und von Ihnen genutzt wurde.

    Ja, es wurde Content angeboten. Du willst aber nicht allen Ernstes die Anfangszeit des Webs mit heute vergleichen, da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Damals ging es übrigens auch den Printmedien noch gut. Aber wenn sich das alles ins Web verlagert, dann müssen sich die Geschäftsmodelle anpassen. Es ergibt keinen Sinn, das Internet mit all seinen Vorzügen, die es früher nicht gab, zu nutzen und gleichzeitig die damit verbundenen Konsequenzen zu verurteilen. Wer A sagt, muss auch B sagen.

    Damit wurde die Perversion des weltumspannenden freien Netzes zugelassen:
    es ist nur natürlich, daß die Profitgier Fuß fasst, wo sie Gelegenheit dazu findet.

    Und diese Äußerung ist schon richig unverschämt. Das Verdienen von Geld ist weder Perversion noch Profitgier.

    Es ging nicht um Erwerbs-Arbeit, sondern um Beteiligung an der Community und dem Gefühl, zu dieser großartigen Sache etwas beigetragen zu haben.

    Beteiligung an der Community? Welche Community? Davon abgesehen bezweifle ich, dass du für die Motive der ganzen Menschheit sprechen kannt. Dir scheint eine Sache überhaupt nicht klar zu sein: Dinge entwickeln sich, nehmen einen ganz natürlichen Lauf. Die Situation heute ist eine vollkommen andere. Und das ist nicht negativ, das hat viel Gutes. Aber Veränderungen bedeuten auch, dass es Anpassungen geben muss. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, sich das beste aus dem Jahr X herauszusuchen und im Jahr Y so zu tun als seien die Voraussetzungen die gleichen. Und auch früher haben Menschen Geld für ihre Arbeit bekommen. Es hat sich nur ein Teil der Berufe verlagert.

    Ein Geschäftsmodell erstickt jeglichen Idealismus.

    Idealismus? Was willst du damit in der realen Welt? Idealismus ist ein nicht erreichbarer Zustand. In einer idealen Welt gibt es auch Einhörner, aber nicht in der realen Welt.

    So what? Es gilt, Abzocke zu vermeiden, wo es geht: wo sie sich umgehen lässt, ist es gut – wo nicht, hilft nur Verzicht.

    Am Thema vorbei, Werbung hat nichts mit Abzocke zu tun. Außer es geht um Werbung für Abzocke. Das ist aber nicht das Thema.

    Wir (die Menschheit) sind so viele, daß wir es nicht nötig hätten, uns von den kommerziellen Angeboten ausnutzen zu lassen.

    Wir sind in fast allem von kommerziellen Angeboten abhängig, das geht anders überhaupt nicht. Bitte werd doch endlich mal realistisch. Und komm nicht dabei, wie eine ideale Welt aussieht, Weltfrieden wäre auch eine feine Sache, genau wie keine Armut auf der Welt. Aber die Realität ist eine andere und wir müssen nun einmal in der Realität leben, in die wir hineingeboren worden sind. Und so nobel auch alle Bestrebungen sind, die Welt zu verbessern, wir müssen immer realistisch sein, was wir leisten können und was nicht.

    Wer den „Nutzen“ für sich nicht erkennt, der sollte es getrost lassen.
    Das Schöne ist nämlich: niemand muss etwas geben, aber jeder kann sich nehmen, was er mag. Das war das Netz vor 25 Jahren.

    Siehe oben, dir fehlt es an Realismus. Und der erste Satz ist auch schon wieder fast unverschämt. Wer solche Sprüche raushaut, der hat mit gutem Beispiel vorauszugehen und kostenlos zu arbeiten. Aber Töne spucken und selbst Geld für die Arbeit zu erhalten, das ist dreist.

    Im Gegenteil, es funktionierte wunderbar, jeder zahlte nur eine Gebühr für die Teilnahme, an den Provider (damals CompuServe und AOL) wie heute – und sonst nichts! Es gab nämlich gar keine online-Bezahlsysteme.

    Erneut: komm in der Realität, im Heute an. Das Internet damals war ein ganz anderes als heute. Und das ist eine Entwicklung, welche von der Mehrheit der Internet nutzenden Menschen so gewollt ist. Die Menschen wollen vermehrt Nachrichten online konsumieren, vermehrt Smartphones und Tablets nutzen und die Zeitungen nur noch zum Heizen verwenden. Das sind Entwicklungen, die sind so, die kannst du nicht ändern, sie sind gewollt von der Allgemeinheit. Ob man es mag oder nicht, spielt keine Rolle, es ist, wie es ist.

    Es sei auch nochmal betont: eher die wenigsten Filter- und Blockierprogramme sind WERBEblocker … ^^

    Ich behaupte das Gegenteil, wenn wir von Contentblocking im Browser sprechen. Und nein, JavaScript-Blocker sind für mich keine Contentblocker, sondern Technologieblocker, Content-Blockierung ist hier unter Umständen eine Folge, der wird damit aber nicht explizit blockiert. Und dann denke ich ehrlich gesagt nicht, dass die wenigsten Contentblocker Werbeblocker sind.

    Es war vorhersehbar, aber wir haben es zu spät gesehen und so ist uns (der Community) das Netz entglitten.

    Zu spät gesehen, ja, da die Augen verschlossen. Die Entwicklung war offensichtlich, ich habe auch schon vor Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Dinge in eine gefährliche Richtung entwickeln. Es hat schlicht und ergreifend niemanden interessiert. Erst jetzt, wo Nutzer langsam echte Nachteile bekommen, entwickelt sich so etwas Ähnliches wie ein Bewusstsein dafür, dass die Situation unbefriedigend ist, wenn auch viele noch nicht das große Ganze sehen, sondern nur wahrnehmen, dass eine Veränderung des bekannten Ökosystems stattfindet. Aber immerhin, damit sind wir weiter als vor ein paar Jahren. Nur ist jetzt eine Gegen-Veränderung entsprechend schwieriger. Uns Nutzern ging es zu lange zu gut, das ist das eigentliche Problem. Wir wurden selbstgefällig und haben verlernt zu schätzen, was uns gegeben worden ist. Egal in welchem Bereich des Lebens, es ist immer ein Fehler, Dinge als selbstverständlich zu sehen.

    Heute zerreißen es die Wölfe des Kommerzes und der Regierungen: es ist nicht mehr zu retten.

    Grandiose Einstellung, ganz toll. Passt nur so gar nicht zu deinem sonstigen Idealismus.

    Deswegen wird auch an Alternativen gearbeitet, bei denen hoffentlich diese Fehler nicht wiederholt werden!

    Ja, eine Alternative ist, dass wir in Zukunft für Content Geld bezahlen. Das ist eine Alternative, an der von verschiedenen Parteien aus gearbeitet wird.

    Nur ist es jetzt erheblich komplizierter, weil Gesetzgeber geweckt wurden, Dinge zu regeln, die sich zuvor der Freiheit erfreuten. Derlei muß heute mühsam umgangen werden.

    Wie kommst du jetzt auf Gesetzgeber? Die haben damit gar nichts zu tun.

    Werbung (und anderer Content), die sich ungewollt aufdrängt, ist eine Vergewaltigung des Gehirns – insbesondere akustische, blinkende, sich bewegende Elemente – natürlich!

    Vergewaltung als Gleichnis egal wofür ist echt daneben! Zumindest stimmen wir auf der Ebene überein, dass blinkende und akustische Werbung nicht gut ist.

    Das Gehirn ist des Menschen wertvollstes Organ – der größte Teil der Werbung (der aggressive nämlich) dem nicht allein durch Wegsehen entgangen werden kann, sollte verboten werden – nicht nur im Internet.

    Auf der Grundlage, dass es dir nicht gefällt? Ich hoffe, dass das ein Scherz war, das kann ja kaum ernst gemeint gewesen sein.

    Die Werbung manipuliert die Menschen subversiv, untergräbt systematisch die Gesellschaft und treibt sie in den Konsum-Wahn – mit allen begleitenden Katastrophen und einem immer wieder unausweichlichen Crash.

    Werbung untergräbt systematisch die Gesellschaft, Katastrophen, Hollywood. Diese Darstellung verdient einen Oscar.

    Im entgegengesetzten Fall könnte es sich sogar selbst heilen, wenn kein Pay-Content mehr bezahlt (oder notfalls genutzt) würde.

    Tolle Idee. Wer braucht schon Arbeitsplätze, sind ja nur die anderen, deren Existenzen zerstört werden, nicht wahr?

    Man sieht es heute schon: die Printmedien, die ihre Webartikel hinter Paywalls verstecken, werden eben immer weniger gelesen weil es genug freie Medien gibt und dann sind die Leser noch zum großen Teil solche, denen es gelingt, die Paywall zu umgehen.

    Wem willst du das als Vorteil verkaufen, dass es schwierig ist, Angebote am Leben zu erhalten?

    Das Schlimme sind aber die bequemen und gedankenlosen, insbesondere jungen Benutzer, die noch nicht gemerkt haben, wie manipuliert sie sind (zum Beispiel auch durchs öffentlich-rechtliche Erziehungsfernsehen …^^) und denen das alles egal ist (fratzbuch-Generation, nenne ich sie gewöhnlich). Daran wird unsere Gesellschaft zermürben und verblöden. Aber sie wird sich bis zum Schluss ausbeuten lassen … ^^

    Gedankenlos scheint mir eher deine ganze Argumentation zu sein, sie passt einfach nicht in die heutige Realität und deine Forderungen sind existenzgefährdend. Du musst mal über deinen eigenen Tellerrand hinaussehen. Und eine Formulierung wie „fratzbuch-Generation“ zeigt mir auch, dass du nicht mit dem notwendigen Ernst bei diesem Thema bist, das ist eine so unsachliche Ebene, die der Wichtigkeit des Themas nicht gerecht wird.

    Falsch: die Werbeindustrie gehört bekämpft!

    Auch Boldprint ändert nichts daran, dass du damit sowas von auf dem Holzweg bist. Du denkst einfach nicht nach, was deine Forderungen in der Konsequenz bedeuten.

    Es gibt kein offenes Web mehr, wir müssen uns erst wieder eines schaffen und es dann vor allem erhalten!

    Ja, dann erschaff mal, viel Spaß. Mit deiner Einstellung ist tatsächlich nichts für das offene Web zu holen. Wille, etwas zu bewirken, sieht anders aus.

    Ein Miteinander mit der Werbebranche geht IMMER am Ende nach hinten los, denn ihre Gier ist unendlich: sie wird nie aufhören jeden auszubeuten, der sich dazu hergibt

    Schön, wie du meinst, beurteilen zu können, dass etwas nichts bringt, was du gar nicht erst eine Chance gibst. Auch schön, dass du nur Vorwürfe vorzubringen hast, wie dass alle Werbetreibenden gierig seien und Menschen ausbeuten. Dabei sind es genau die Leute wie du, die Kommerz als etwas Negatives darstellen, die tatsächlich andere ausbeuten.

  48. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @p:

    kurze Frage: gibt als Alternative zu einer selbst angelegten Whitelist auch eine acceptable adds liste für gängige Blocker, die nicht das Ziel verfolgt Geld zu verdienen (aka Eyeo AG)?

    Ist mir nicht bekannt. Auf der anderen Seite ist mir das auch nur von Adblock Plus und in Zukunft eben Adblock bekannt, dass sie am Acceptable Ads-Programm teilnehmen.

  49. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Vinz:

    Hier mal mein Senf:
    Werbung ist wichtig, um das offene Web zu finanzieren. Und das es Seiten gibt, die es übertreiben ist wahr. Deine ist ja nahezu beispielhaft wie ich mir online-Werbung vorstelle.

    Danke, dass das anerkannt wird.

    Leider ist der Wert von Bebilderten Werbeanzeigen heute scheinbar inflationär wertlos, wie es scheint. Warum würde man sonst Animationen oder gar Filme schalten? Daher gibt es diese und viele andere doch recht heftigen Werbeformen, die massiv ausarten.

    Ich denke nicht, dass bebilderte Werbeanzeigen wertlos sind. Aber es ist natürlich klar, dass Animationen mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken, so funktioniert der Mensch. Darum gibt es für solche Werbung mehr Geld, es ist die lukrativere Werbung aus wirtschaftlicher Sicht.

    Um mal ein Beispiel zu nennen: Golem.de gibt sich zum Beispiel echt Mühe Overlay-Werbung zu verhindern. Das funzt aber nicht die ganze Zeit, weil der Werbeanzeigenbieter entweder gewechselt wird oder seine Datenbank falsch läuft. Da hat Golem keine Schuld, ist aber trotzdem mega nervig und es kommt immer wieder vor.

    Wenn das so ist (weiß ich nicht), ist das in der Tat nervig, aber zumindest klingt das jetzt nicht nach Dingen, die so regelmäßig vorkommen sollten, also besteht da ja vielleicht Hoffnung, dass man aus vergangenen Fehlern dazugelernt hat, vor allem wenn du schreibst, dass die in dieser Hinsicht bemüht sind. Das kann ein regelmäßiger Golem-Leser besser beurteilen als ich. 😉

    Das weitere ist diese personalisierte Werbung. Mal abgesehen davon, dass ich hier in der EU ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung habe, wüsste ich nicht wo ich meine getrackten Daten einsehen kann oder gar beschränken – außer mit nem Blocker.

    Ich sag mal so: wenn ich die Wahl zwichen Werbung habe, die mich potentiell interessiert, und Werbung, die mich auf keinen Fall interessiert, muss ich nicht lange für Option 1 überlegen. Ich sehe die Idee dahinter und finde die Idee gut. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass das von vielen nicht so gesehen wird.

    Die „Do not Track Initiative“ hat‘s ja scheinbar voll gebracht. Ignoriert ja scheinbar jeder

    Mir fallen mindestens mal Twitter und Yahoo! als zwei große Player ein, die Do-not-Track berücksichtigen.

    Wo ist denn da das Entgegenkommen seitens der Werbeindustire?

    Ein Entgegenkommen welcher Art erwartest du denn? Do not Track bietet der Werbeindustrie überhaupt nichts. Und Tracking geschieht nicht ohne guten Grund (das jetzt vollkommen unabhängig davon, ob man es persönlich gut *findet* oder nicht, ich sage an dieser Stelle nur, dass es eine nachvollziehbare Idee dahinter gibt). Das heißt: wenn wir weg vom heute üblichen Tracking wollen, dann muss die Überlegung sein: welche Alternative kann es geben, welche der Werbeindustrie etwas bringt, gleichzeitig aber die Nutzer respektiert? Und das ist wirklich keine einfache Fragestellung. Mozilla hat unter dem Projektnamen User Personalization ja auch schon in diese Richtung experimentiert. Die Idee war es grob, die Webseitenbesuche der Nutzer in Kategorien einzuordnen und Nutzern die Möglichkeit zu geben, Webseiten die Interessen (= Kategorien) optional mitzuteilen. Damit würde keine Webseite mitgeteilt werden, Webseiten könnten aber wissen, Nutzer X interessiert sich für Autos – aber nur, wenn der Nutzer das mitteilt. Die Idee finde ich interessant, wird meines Erachtens aber auch nur funktionieren können, wenn sie angenommen wird – von den großen Browserherstellern und von der Werbeindustrie. Eine Lösung, die nur einen Bruchteil der Nutzer erreicht, ist halt kein Ersatz. Also wie gesagt: schwierig. Ich wüsste auch nicht, was die beste Lösung ist.

    Und mal noch so nen Gedankenexperiment: Wer haftet eigentlich, wenn ich mir über Werbung nen Virus einfange? Wie kann ich das beweisen? Wer ersetzt mir den Schaden? Was ist, wenn es nen amerikanischer Provider ist (wo ich als Privatmensch gar nicht klagen darf).

    Vereinfacht gesagt: wenn du eine Geschäftsbeziehung mit der Webseite hast (Banking, Shopping), ist eine Haftung des Webseitenbetreibers grundsätzlich möglich. Wenn du eine Webseite nur zum Konsum von Informationen besuchst: normalerweise nicht der Webseitenbetreiber.

    Um zur Finanzsituation zurück zu kommen: Wenn eine mobile Website 500 kb hat und die Werbung aber 1 MB muss ich das ja auch über meine Flat bezahlen.

    Werbung > Webseite ist auf den ersten Blick sicher eine schlechte Gleichung, das sollte man als Webseitenbetreiber wohl vermeiden. Das Bezahlen sollte bei einer Flat kein Thema sein, Flat heißt ja alles inklusive. Bei einem Volumentarif ist ein Werbeblocker natürlich besonders verständlich. Werbung sollte keine Kosten für den Nutzer verursachen. Für mich ist das kein Thema, trotz Flat: ich nutze auf dem Smartphone nach Möglichkeit überhaupt keinen Browser, nur in Ausnahmefällen. 😉

    Und oft reicht auf meinem 5 Zoll Smartphone natürlich nicht nur ein Banner, sondern da müssen dann gleich 2-3 rum flirren. Damit wird auch klar warum auch Handys immer größer werden.

    Naja, ich denke nicht, dass *deswegen* die Handys größer werden, das sind einfach Trends. Erst mussten Handys immer kleiner werden und als ein gewisses Minimum erreicht worden ist, geht es nun in die andere Richtung. Das find ich ähnlich wie eine Design-Entwicklung: erst wurde alles plastischer, immer mehr 3D und als ein gewisser Punkt erreicht worden ist, ging die Entwicklung plötzlich hin zu Flat. Ich denke, dass wenn man gewisse Punkte in einer Entwicklung erreicht, ändern sich Tendenzen im Allgemeinen, einfach weil es immer eine Bewegung geben muss. Wieso auch immer, aber das scheint mir die Natur der Dinge zu sein. 😉

    Werbung auf dem Smartphone ist aber in der Tat ein spezielles Thema. Möglicherweise Kosten, aber zumindest langsameres Internet (in der Regel) und weniger Bildschirm. Man sollte im Prinzip Werbung dort ganz weglassen, hat dann aber das Problem, dass Smartphones ja immer verbreiteter werden und man diese Entwicklung auch berücksichtigen muss. Aber ich weiß auch nicht, wie gut Werbung auf de Smartphone überhaupt funktioniert, sprich ob sich das lohnt oder nicht.

    Und was auch nicht vergessen werden darf. Die Werbung ist auch schon bezahlt. Jeder Händler, der Werbung schaltet schlägt das automatisch auf die Kundenpreise der Produkte drauf. Ich bezahle also letzten Endes auch Geld, trotz des Blockers.

    Ich denke nicht, dass das eine gültige Schlussfolgerung ist. Anders formuliert: ich bezweifle, dass Produkte günstiger wären, würde keine Werbung geschaltet werden. Ich behaupte sogar je nach Produkt das Gegenteil: Werbung hilft dabei, höhere Absatzzahlen zu erzielen, und das kann das Produkt im Idealfall sogar günstiger machen. Das lässt sich sicher so nicht verallgemeinern, aber halt in keine der beiden Richtungen.

    Ich sehe da eher die Seitenbetreiber (wie du es bist) in der Pflicht ihre Seite anzupassen, damit Werbung adäquat präsentiert wird.

    Das ist halt nicht immer so einfach. Ich hab da ja wenig Druck. Aber wenn ich Redakteure bezahlen müsste oder dergleichen, dann müsste ich auch tun, was zu tun ist, um die notwendigen Einnahmen zu erzielen. Je mehr daran hängt, desto weniger Spielraum hat man als Webseitenbetreiber. Ich hab hier halt alle Freiheiten.

    Daher muss einfach der Wert von starrer Werbung wieder steigen.

    Das Problem ist halt: je stärker Werbeblocker verbreitet sind, desto mehr sinkt der Wert jeder Werbeform. Und dann liegt die Wahl eines penetranteren Werbemittels plötzlich näher, wenn damit die Einnahmen erzielt werden, die man vor fünf Jahren noch mit einfachen Textblöcken erzielen konnte. 😉

    sehe aber die Werbeindustrie am Zug gemäß dem Angebot & Nachfrage-Konzept.

    Die Sache mit dem Zug und wieso ich meine, dass hier gemeinsam eine Lösung erarbeitet werden muss, ist die Folgende: Nutzer sind im Allgemeinen extrem stur. Und die Werbeindustrie genauso. Ich erwarte da von keiner Partei den ersten Schritt, im Dialog sehe ich die beste Chance. 😉

  50. Frank
    schrieb am :

    Ich möchte gerne nochmal eine differenzierte Aussage zur Werbung machen:
    Das Internet ist nichts anderes als ein momentarer Snapshot, ein Spiegel unserer Gesellschaft.
    Was den Aspekt der Werbung als Teil dieses Spiegels betrifft so verstehe ich die oben getroffene Aussage: „Werbung ist eine Krankheit“ sehr gut und stimme dem weitgehendst zu.
    Ein wirklich gutes Produkt bedarf keiner Werbung, es verkauft sich von selbst.
    Die Industrie verschwendet Millarden an Agenturen, die ihr Produkt herausstellen sollen, egal wie.
    Diese Milliarden spiegeln sich im Kaufpreis wieder und schmälern unser Einkommen.
    Ein Multimillardenkonzern wie NESTLE wird niemals sagen: Kauft unseren Schrott nur wenn ihr damit einverstanden seit das wir in Afrika alle Süsswasserquellen für ein paar tausend Dollar den Einwohnern gestohlen haben.
    Coca Cola wird niemals sagen: Kauft unsere Produkte nur wenn ihr damit leben könnt euch täglich eine Tonne weissen Zucker in den Hals zu schütten, soll etwas ungesund sein.
    Modehersteller werden niemals sagen: Kauft unsere Produkte nur wenn ihr damit leben könnt das sie in Indien von Kinderhänden produziert werden.
    Diese Liste lässt sich unendlich fortsetzen.
    Es gibt tausende Webseiten die vor krankmachenden Produkten warnen und nette Foto-Real vergleiche haben.

    Was ich damit sagen will:

    Wir leben in einer sich extrem stark wandelnden Gesellschaft die sich vom Testbild des WDR Sendeschlusses über Mailinglisten des erwachenden Internets zu einer Informationskultur beispielloser Größe verändert hat mit sehr stark wachsender Tendenz alternativer Medien zu den etablierten sterbenden Großmedien.
    Und das innerhalb von ca. 20 Jahren!
    Unsere Gesellschaft wird dank des WWW und der Fähigkeit Informationen zu nutzen immer kritischer, sie wacht gerade erst auf.
    Werbung MUSS 100% Transparenz enthalten angefangen in der Fertigungskette bis zum wirklichen Nutzen in seiner Zusammensetzung und Nachhaltigkeit als Endprodukt für einen potentiellen Verbraucher.
    Einige sehr wenige Firmen machen das bereits, die restlichen 99.99% auf der Welt nicht.
    Es geht ihnen ausschliesslich um Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf das lebende Individuum.

    Genau das ist es, was ich als „geistige Kontaminierung“ empfinde, bewusste Täuschung und Manipulation des Endverbrauchers, aus diesem Grund will ich kein kabelgebundenes Fernsehen mehr, auch das ist eine sterbende Technologie. Video on demand rocks…
    Im Umkehrschluss habe ich bereits mehrmals Handys mit FF OS an Freunde emfohlen, warum?
    Weil ich weiss wofür die Mozilla Foundation steht und ich Fachartikel lese.

    Das jetzige Konzept der Werbung wird sterben – Firmen, die das nicht erkennen werden Konkurs gehen.
    Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Tage mit Netscape erinnern, als sich plötzlich fürchterliche FULLSCREEN Layer auf meinen 17″ Zöller legten, die mir die Vorzüge von Las Vegas Online Lotto anpriesen und mir einen dubiosen „Bargain Buddy“ unterjubeln wollten. Und die man nur noch mit ALT + F4 wegbekam!
    und wenig später wurden Adsweeper und AdMuncher geboren, die Großväter des heutigen uBlock…

    ich habe dich, Soeren, zwar in uBlock gewhitelistet, aber sehe trotzdem null Werbung hier, eigenartig.
    Scriptblocker usw. braucht man bei uBlock nicht mehr, deswegen habe ich keine.

  51. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Vinz:

    Warum ist mein Kommentar nicht dabei? Zu lang? Zu kritisch? Zu kontrovers oder was ist passiert?

    Kommentare müssen hier aufgrund von Vorfällen in der Vergangenheit erst freigeschaltet werden. Heißt: Nutzer, die mich grundlos beleidigen und tyrannisieren, obwohl ich nichts für das kann, über was ich schreibe, sondern nur der Überbringer von Nachrichten bin. Abgesehen von Kommentarartikeln wie diesem hier, wo es halt auch um meine Meinung geht, das ist aber ja eher selten. Das ging mit einem Nutzer sogar so weit, dass dieser Glück hat, dass ich einfach die Kommentar-Freischaltung eingeführt habe statt den ganzen Vorfall einem Anwalt vorzulegen. Das war eine ziemlich üble Geschichte, seit dem ist das so…

  52. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Thorsten:

    Neben Werbung die Inhalte verdeckt oder ungefragt Bild & Ton abspielt, ist die für mich nervigste Werbung, jene, die sich mit dem Inhalt verwischt. z.B. Textanzeigen in Text-Inhalten. Etwa Foreneinträge die auf den ersten Blick wie Beiträge erscheinen. Sicher sind jene Werbeeinblendungen sehr schnell (noch whrend des ersten Blicks) als solche zu erkennen, meinen „Lesefluss“ unterbrechen sie dennoch. Und das ärgert.

    Definitiv ist das schlechte Praxis, da stimme ich zu.

    Was Trackingdaten angeht, bin ich nichtmal den Werbetreibenden „böse“, sondern habe eher Angst darum, das meine Daten Dritten in die Hände fallen…

    Ich sehe aber auch ein: Einfach nur Blocken, bringt’s langfristig nicht. Ich kenne ja auch gut gemachte Werbung bei der ich hier und da mal klicke.

    Sowas sieht man leider viel zu selten – keine Verteufelung, sondern auf der einen Seite Verständnis, auf der anderen Seite konstruktiv eine definitiv berechtigte Sorge erklärt.

    Eventuell wäre es ja ganz spannend, mal ein Möglichkeit zu haben, ein Addon etwa, dass es dem User ermöglich dem Seitenbetreiber mitzuteilen was für ihn akzeptable Werbung ist „Nichts mit Ton oder Werbung zwischen dem Inhalt, aber sonst: immer mal her damit“.

    Dem Seitenbetreiber etwas mitteilen zu können halte ich auch für eine spannende Idee. Aber ich würde mehr in Richtung Interessen gehen, denn wenn es um die Form der Werbung geht, würde ich vermuten, dass vermutlich fast jeder die am wenigsten nervigste Form wählt, sprich es würde mich wundern, wenn sich überhaupt jemand für Werbung mit Ton entscheidet. 😉

  53. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Und mit der Freischaltung und Beantwortung der Kommentare, die ab gestern Mittag dazu kamen, geht’s dann heute Abend weiter… es wird teilweise so viel in den Kommentaren zu diesem Thema geschrieben, das ist extrem zeitintensiv. 😉

  54. Thomas S
    schrieb am :

    Ich persönlich mag das „freie“ Internet und ich persönlich möchte überhaupt keine Werbung! Ich bin durchaus bereit dafür zu bezahlen. Modelle wie „Kulturflatrate“, „Internetflatrate“ oder Mini-Donations wären für mich akzeptabel. Das ist aber leider nicht das Geschäftsmodel der meisten Anbieter. Was soll ich nun tun? Edlelmütig auf viele Angebote verzichten? Nein, solange das nicht illegal ist, werde ich Content-Blocker einsetzen und abwarten, ob sich die Geschäftsmodelle nicht doch noch ändern. Wenn die Seitenbetreiber sich dagegen wehren und mich blockieren, ist das ihr gutes Recht. Dann werde ich auf solche Angebote eben verzichten müssen. Damit kann ich leben.

  55. Peter
    schrieb am :

    Stellt sich die Frage: Wozu dieses Prinzip formuliert wurde – Mozilla bietet afaik keine Blocker an.

    Ich hatte nach dem Lesen der Überschrift schon einen bösen Gedanken: AddOns, die diesen Prinzipien widersprechen, werden nicht mehr signiert. Mal schauen was die Zukunft bringt.

  56. burli
    schrieb am :

    Ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen, nur die ersten paar. Ich nutze auch einen Werbeblocker. Aber erst, als es wirklich anfing nervig zu werden. Als Seiten Ladezeiten im größeren zweistelligen Sekundenbereich hatten, als Seiten mehr Werbung als Content hatten, als man sich erst durch Overlays wühlen musste um an den Content zu kommen und als man den Content nicht konzentriert lesen konnte, weil es überall flackert und blinkt.

    Und ich hab keine Lust, auf jeder neuen Seite auf’s neue herausfinden zu müssen, ob die Werbung jetzt noch in einem annehmbaren Rahmen ist oder nicht.

    Deshalb blocke ich konsequent bis Seitenbetreiber und Werbeindustrie einen Weg gefunden haben, Geld mit Werbung zu verdienen ohne das man beim lesen einer Webseite einen epileptischen Anfall durch das Geblinke bekommt.

    Sollte deine Seite zu den „guten“ gehören tut es mir Leid. Bedanke dich bei denen, die es übertrieben haben.

    Ganz ehrlich? Ich würde lieber für einen guten Beitrag oder eine gute Seite bezahlen als mich dauernd von Werbung vollballern zu lassen. Problem ist, ein einfaches Zahlungssystem zu finden, das auch großflächig Zustimmung findet. Zweites Problem sind hier wieder schwarze Schafe. Wenn die für Artikel Geld verlangen, die kein Geld wert sind, ist man wieder der Dumme.

    PS: ich habe das Experiment gemacht und auf deiner Seite mal Werbung zugelassen. Ergebnis: Blocker ist wieder an. Warum? 2x Animierte Werbung. Das irritiert mich beim lesen der Artikel. Für mich indiskutabel, die Werbung zuzulassen. Noch schlimmer: eine Werbung war auf meinen Wohnort abgestimmt. Entweder war das purer Zufall oder irgendwie wird mein Standort ermittelt. Über die IP geht das nicht, da dabei Frankfurt als mein Standort weitergegeben würde. Also muss es Google sein. Und ich will nicht, dass über Google hinaus mein Standort weitergegeben wird. Reicht, wenn Google das weiß

  57. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Julian Parker:

    Nein, das sehe ich anders. Ich sehe den Ball durchaus bei der Werbeindustrie. Die wollen ihr Geschäftsmodell erhalten, dann sollen sie auch dafür sorgen, dass das nicht nutzerfeindlich ist.

    Das ist diese kontraproduktive Sturrheit, die ich meinte und ein Teil des Problems ist. Du brauchst nicht zu erwarten, dass es eine Lösung gibt, die nur von einer Seite ausgeht. Dass sich nur Nutzer ändern oder nur die Werbeindustrie, wird sicher nicht passieren. Es muss konstruktiv gearbeitet werden und konstruktiv schließt Einseitigkeit aus. Einseitigkeit wird nur dazu führen, dass sich weitere Webseiten dem Vorbild der BILD anschließen. Ich denke, dass ist alles bekannt, die hier kommentieren, zu welchem Mittel die BILD greift.

    Dieses „Wir alle müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten“ ist letztlich nur die Aufforderung der Werbewirtschaft, dass auch die Kunden Kompromisse eingehen sollen.

    Das ist Quatsch, denn ich komme nicht aus der Werbewirtschaft und es ist sinngemäß genau meine Aussage.

    Ich wüsste nicht, wieso ich der Werbeindustrie irgendwie helfen sollte. Wenn ich jemandem helfen würde, dann eher den Websitebetreibern, denen die Einnahmen wegbrechen, aber ganz gewiss nicht der Werbeindustrie, die selbst die Adblocker erst stark gemacht hat und zu spät merkt, was sie sich selbst eingebrockt haben.

    Du sollst doch nicht der Werbeindustrie hellfen. Das Überdenken der eigenen Einstellung und Verstehen von Hintergründen ist etwas, was dem Web zugute kommt. Du denkst viel zu sehr in diesen Schubladen „die Guten“ und „die Bösen“, so einfach ist das nicht. Es gibt gewisse Ziele und Motivationen und die Aufgabe ist es, eine Lösung zu finden, mit der sich die beteiligten Parteien arrangieren können. Natürlich wird es auf einen Kompromiss hinauslaufen. Alles kostenlos konsumieren, keine Werbung ertragen und auch sonst keine Wirtschaftlichkeit erlauben funktioniert nicht.

    Ja, das ist eine einseitige Sicht.

    Da sprichst du es ja selbst aus. Nicht nur in Bezug auf Werbung, du kannst kein Problem mit einer einseitigen Sicht lösen. Das einseitige Betrachten von Dingen ist etwas, was man im Erwachsenenleben ablegen sollte, denn mit Einseitigkeit kann man fast nur falsch liegen. Und da es ist auch vollkommen egal, ob du der Anti-Werbe-Fraktion angehörst oder auf der Seite der Werbeindustrie stehst. Einseitigkeit führt weder die eine noch die andere Seite zu Erfolg.

    Eben weil auch die Schuld einseitig ist.

    Falsch. Und das steht ja nun vollkommen außer Frage. Du kannst mir nicht allen Ernstes erzählen, dass du glaubst, dass die Einstellug, welche viele Menschen dazu haben, nichts zur Situation beiträgt.

    Ich habe jahrelang auf Adblocker verzichtet. Aber immer wurde die Werbeindustrie noch unverschämter und irgendwann konnte man das Netz gar nicht mehr vernünftig ohne Adblocker nutzen.

    Das ist auch schon wieder so eine problematische Schuldzuweisung, welche deiner Einseitigkeit geschuldet ist. Wieso die Schuld der Werbeindustrie? Wer entscheidet denn, welche Werbung auf eine Webseite kommt? Doch nicht in erster Linie die Werbeindustrie, sondern der Webseitenbetreiber. Und tut mir Leid, aber hier alle über einen Kamm zu scheren, find ich daneben, denn auch das ist wieder etwas, was nichts speziell mit dem Thema zu tun hat, sondern immer gilt: mit einseitigen Verallgemeinerungen tut man immer auch vielen Unrecht.

    Und jedes „Wir müssen alle gemeinsam an Lösungen arbeiten“ ist doch nur Sozialromantik.

    Ich finds bedenklich, wenn du meinst, konstruktive Bemühungen, das Problem ernsthaft anzugehen, als Sozialromantik abzutun. Das sagt mir, dass du gar kein Interesse an einer Lösung hast (außer wenn die Lösung so aussieht, dass sich die ändern müssen, die dir nicht passen, aber du nicht).

  58. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Antares:

    Natürlich. Dass beide Seiten ne große Mitschuld tragen, ist unbestritten. Jetzt stellt sich die Frage, wer bereit wäre, als Erstes abzurüsten, und da sehe ich weder eine Bereitschaft bei der Werbeindustrie, die irgendwo zu recht wirtschaftlich denken (in welcher Intensität sie das ausleben (müssen), sei mal dahingestellt), noch bei den Nutzern.

    Deswegen ist das, was ich sage: gleichzeitig. Mir wird wohl kaum jemand widersprechen, wenn ich sage, dass beide Seiten sehr sturr sein können. Und darum denke ich, dass all die einseitigen Denkansätze ins Leere führen. 😉 Und übrigens sehe ich hier eine Rolle, die Mozilla ausüben kann: als Vermittler. Die Formulierung dieser Prinzipien ist ja ein erster vorsichtiger Ansatz, Mozilla war ja jetzt auch kürzlich auf einer Messe der Werbeindustrie präsent, auf der dmexco:

    https://www.mozilla.org/en-US/about/partnerships/contentservices/dmexco/

    Das ist dann Aktion und Reaktion und deswegen sind wir momentan in so einer Spirale. Und als dritter Akteur kommen dann noch die Nachrichtenportale dazu, die entweder zum Teil ungekennzeichnete Advertorials schreiben oder die wie CHIP, SourceForge und GIGA mit Werbung versehene Pre-Installer einbinden, die zum Teil dann sogar Schadprogramme mitliefern (CHIP hatte schon mehrfach Scareware im Angebot…). Das einzig Gute an der dritten Fraktion ist, dass man das wirklich komplett selbst in der Hand hat, aber das Thema mit Downloads bei Drittanbietern bzw. nicht zertifizierten Stores hatten wir ja schon oft genug. ?

    Werbung sollte klar als Werbung gekennzeichet sein, ja. Wobei das hier derzeit leider auch nur teilweise der Fall ist, aber das ist im neuen Design bereits verbessert. Was Installer betrifft, ich will mal sagen Nutzer haben es nur teilweise selbst in der Hand. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass die meisten wüssten, dass man möglichst Software von der Herstellerseite herunterladen sollte usw, der Weg über eine Suchmaschine dürfte auch nicht selten sein. Und die Hersteller von Software müssten und müssen teilweise selbst Werbung schalten, damit ihre eigenen Produkte in den Suchmaschinen oben erscheinen, weil ansonsten Angebote mit Installern zuerst erscheinen, welche unter Umständen zusätzliche Dinge beinhalten.

    Schnorrer… ja, stimmt, geb ich dir recht, aber nicht immer hat das was mit Werbung zu tun, sondern mit fehlender Wertschätzung von bestimmten Dingen. Wenn wir das Pferd so aufsatteln, müssen wir zum Beispiel auch über Torrents reden. Auch wenn das nicht dein Spezialgebiet ist, ein Bereich, wo ichs ganz direkt mitbekomme, sind die Anime.

    Torrents an sich sind ja erst einmal legal, werden halt häufig illegal genutzt, wie auch all die bekannten Streamingportale, Filesharing-Dienste usw. Ja, hier existiert das Problem auch. Mit fehlender Wertschätzung mag das zusammenhängen, ich würde sogar noch ein Stück weitergehen und sagen mit Menschlichkeit, mit Erwachsen sein. Und letzteres meine ich nicht auf das Alter bezogen, denn erwachsen sein hat für mich überhaupt nichts mit Alter zu tun, sondern nur mit Reife. Ich denke mir, dass die meisten so anfangen und sich mal Musik heruntergeladen haben, Spiele gebrannt oder sonst was. Nur denk ich mir auch, dass man halt irgendwann auch erwachsen werden und für Dinge bezahlen muss, die nun einmal Geld kosten. Ich hab irgendwo Verständnis für die kindliche Naivität, aber nicht dafür, wenn das Menschen machen, die einen gewissen Punkt in ihrem Leben erreicht haben. Aber gut, das ist ein anderes Thema. 😉

    Japanische Animationsfilme und -serien schaue ich selber seit weit über 22 Jahren und die sind in Deutschland relativ teuer, in Preis-Leistung zum Teil 5x so viel wie eine Staffel einer US-Serie oder eines Films. Wie die Anime Ende 2007 nen echten Einbruch hatten, sind viele entweder in die Tauschbörsen gegangen der haben Anime gesubt/-dubt (d.h. untertitelt oder neu vertont) und das dann bei YouTube hochgeladen. In Deutschland hatten wir das Glück, dass der anschließende Dialog zwischen Fans, Publishern und Vereinen funktioniert hat und ein Maßnahmenpaket verabschiedet wurde. Seitdem gibt es u.a. die Anime Copyright Alliance, die Urheberrechtsverletzungen dokumentiert (die Leute aber nicht anzeigt), für Subber und Dubber gibts ein festes und enges Regelwerk (die beteiligen sich seitdem auch teilweise an der offiziellen Lokalisierung neuer Anime) und in der Folge konnten sich als Ersatz für das TV auch kostenlose und kostenpflichtige Plattformen etablieren, wo Anime legal geschaut werden können. Revolutzer und übereifrigen Nachwuchs haben wir zwar immer noch, aber den können wir mittlerweile eigentlich ganz gut unter Kontrolle halten, da haben speziell die Älteren, die 15 Jahre oder länger dabei sind, den Daumen drauf.

    Etwas Ähnliches müsste man auch im Bereich Contentblocking hinkriegen, wobei das hier ungleich schwieriger wird.

    Dazu kann ich überhaupt nichts sagen, keine Ahnung davon. 😀 Aber wenn Lösungen für etwas gefunden werden können, ist das immer schön. Vielleicht sollte man sich das dann als Beispiel nehmen. Schwierig wird das mit Sicherheit. Aber jammern hilft ja nichts, es muss halt was passieren. 😀 Und ob nun Mozilla oder sonst wer, vielleicht braucht es wirklich eine vermittelnde Instanz dazwischen, jemanden, der Dinge vorantreibt. Mozilla würde ich halt gerne in der Rolle sehen, weil sie bereits eine gewisse Reichweite haben und ich der Meinung bin, dass das Thema perfekt zu dem passt, was Mozilla ist (nicht nur ein beliebiger Browserhersteller 😉 ).

    Nahtlos vielleicht nicht, aber ich habs durchaus schon erlebt, dass manche Seiten so geschickt designed waren, dass ich das Ende vom Artikel gar nicht mitbekommen habe. Wobei das vom Schreibstil her keinen Unterschied gemacht hätte. Oben hat der Autor über irgendein belangloses Thema gerantet und unten haben die Leute sich dann verbal die Köpfe eingeschlagen…

    Also ich weiß auf jeden Fall, dass ich nicht will, dass man den Unterschied meiner Artikel und der Kommentare nicht erkennt. 😀 Für mich ist der Punkt einfach, dass Artikel neutral sein sollten. Artikel wie dieser hier stellen natürlich eine Ausnahme dar, denn ein Kommentar beinhaltet halt die eigene Meinung. Aber selbst wenn das so ist, dann geht es halt um die Meinung des Autors. In den Kommentaren hingegen geht es fast nur um Meinungen und gerne auch um abweichende Meinungen vom Autor des Artikels. Da ist mir persönlich eine klare Abtrennung wichtig, dass man sofort sieht, wo das eine aufhört und wo das andere beginnt.

    Es gibt auch noch YouTuber, die guten Content mit Mehrwert produzieren und wo es in den Kommentaren nicht wie im Neandertal zugeht. Die muss man zwar mit der Lupe suchen und entsprechend klein ist meine Aboliste auch, aber es gibt sie… ?

    Immerhin. 😉 Teilweise ist das leider richtig schlimm. Und je erfolgreicher ein Kanal ist, desto mehr zieht man tendenziell natürlich auch die geistigen Neandertaler an…

    Um nochmal den Kommentar von Wolfgang D. aufzugreifen:
    In Puncto Stroer muss ich ihn ein bisschen in Schutz nehmen. Wird vielleicht deutlicher, wenn ich dir sage, wer das ist.

    Stroer Media Brands ist ein Marketingunternehmen aus Berlin, dessen vier bekannteste Töchter das YouTube-Netzwerk TubeOne, das Werbenetzwerk Adscale und die Nachrichtenportale GIGA und T-Online sind. Das Unternehmen genießt aus verschiedenen Gründen keinen besonders guten Ruf, weil es a) Werbung sehr oft nicht kennzeichnet und b) unabhängig von der Adblocker-Thematik Werbung und vor allem SEO vor die Qualität stellt.
    Mir ist Stroer selber auch ein echter Dorn im Auge. Einmal kriege ich deren Aktivitäten auf YouTube sehr stark mit, wo TubeOne mittlerweile Mediakraft als stärkstes Netzwerk abgelöst hat (zusammen mit Studio 71 von ProSiebenSat.1). Die haben wirklich das Who Is Who der Blendgranaten unter Vertrag, die Werbung eben nicht kennzeichnen (einfach mal nach BibisBeautyPalace, dagiBee, Julienco, LionT, LifeWithMelina, ApeCrime etc. suchen, das sind so die Klassiker) und nebenbei mit Events wie der Gangtour den 10 bis 14-jährigen noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Und das andere Beispiel GIGA ist da auch nicht besser. Abgesehen davon, dass die Qualität auf GIGA selber extrem nachgelassen hat und das Problem mit den Pre-Installern dort existiert, sind die seit der Übernahme durch Stroer seit 2011 (?) vor allem deswegen verhasst, weil sich GIGA wie ein Parasit mittlerweile ein Techblog nach dem Nächsten krallt, nach einiger Zeit in GIGA reinsaugt und die Qualität der alten Blogs dabei letztlich vor die Hunde geht. Die Techbloggosphäre wird ausgehöhlt, wie der Pallenberg das so schön formuliert. Android Next war ein solches Blog, was es so erwischt hat, mit Tabtech steht der nächste Kandidat bereits seit 1.7. vor der Tür.

    Insofern würde ich Stroer nicht als wahllos herausgegriffen bezeichnen. Es ist sicherlich ein Extrembeispiel, was neben der klassischen Contentblocking-Problematik und den von unternehmen bezahlten Portalen wie Curved, Featured, Turn On und Sparmag ne eigene Kategorie aufmacht, aber es ist halt auch eine mit einer ganz eigenen Qualität. Deswegen war das von Wolfgang D. durchaus richtig, Stroer beim Namen zu nennen. Das muss ich zugeben. 🙂

    Mir ist Stroer schon ein Begriff, ich hielt die Bemerkung dennoch für wahllos, da ich keinen Grund sehe, Stroer zu nennen und nicht XY. Stroer wurde halt so in den Raum geworfen, obwohl es mit keiner Silbe explizit um Stroer ging und ich nicht sehe, was jetzt ganz speziell auf Stroer bezogen werden sollte. Wenn man schon einen bestimmten Namen in den Raum wirft, sollte man meiner Meinung nach explizit werden und das hat er nicht getan. 😉

  59. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Niklas Burtscheid:

    Ich muss mich da Karsten und Julian anschließen. Die Werbeindustrie hat mit ihrem Drang, immer noch mehr zu verdienen, immer noch nervigere Werbung zu entwickeln und immer noch mehr über die Nutzer zu wissen, selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzt.

    Bitte glaub nicht, dass es die Werbeindustrie interessieren würde, irgendetwas über dich als Person zu erfahren. Das ist ein Wissen, welches denen überhaupt nichts bringt. Nein, es geht um zielgerichtete Werbung. Werbung, welche dich potentiell interessiert, führt zu besseren Convertions als Werbung, die dich auf keinen Fall interessiert. Und relevantne Werbung auszuliefern wird immer das Ziel sein, nicht nur der Werbeindustrie, sondern auch der Webseitenbetreiber. Denn stell dir mal vor, was das bedeutet, wenn jedem wahllos Werbung angezeigt wird, die in den seltensten Fällen eine Relevanz besitzt. Das bedeutet, dass die Werbung ihren Effekt verliert und es für Werber richtig teuer wird, wenn sie Werbeeinblendungen in Umsatz (z.B. durch Käufe) umwandeln wollen und das wiederum bedeutet, dass am Ende für den Webseitenbetreiber nicht mehr viel übrig bleibt, also den, dessen Inhalte wir in der Regel kostenlos konsumieren. Die Formulierung „Drang immer mehr zu verdienen“ find ich auch schwierig, denn es geht eben nicht immer nur um Profitgier. Klar gibt es das, aber nicht nur.

    Du redest mehrfach von „Schnorrermentalität der Nutzer“. Ist es schnorrerhaft, wenn man nicht ausspioniert werden will und sein Grundrecht (!) auf informationelle Selbstbestimmung wahrnehmen will?

    Nein. Das eine hat mit dem anderen nicht das Geringste zu tun. Die vorherrschende Schnorrermentalität, welche grundsätzlich existiert (und natürlich nicht auf jeden einzelnen zutrifft!) ist das eine, Schutz der Privatsphäre ist das andere. Wenn ich von einer Schnorrermentalität spreche, dann beziehe ich mich auch nur darauf, das schließt nicht ein, dass einem die Privatsphäre egal sein soll. Allerdings will ich zu dem Abschnitt noch sagen, dass es ein wenig weit hergeholt ist, von Spionage zu reden. Das ist ein sehr starkes Wort, welches meines Erachtens hier nicht passt.

    Du wirst jetzt vielleicht sagen, dass Tracking passgenauere Werbung erfordert.

    Meinst du das nicht eher umgekehrt? 😉

    Auch ich finde zielgruppengerechte Werbung interessanter, aber muss dafür wirklich irgendwer wissen, auf welche Seiten ich alle gehe? Zielgruppengerechte Werbung muss ja nicht heißen, möglichst viel über den Nutzer zu wissen, sondern kann auch heißen, sich an den Webseiten auszurichten. Wenn ich auf der Webseite eines Auto-Magazins bin, interessiere ich mich sehr wahrscheinlich für Autos, Autozubehör, Reparaturen, Wartung, etc. Und auf einer IT-Seite werden sich die meisten Nutzer sicher für IT-Technik interessieren. Und auf der Website einer Frauenzeitschrit ist es sicher nicht verkehrt für Kosmetika, Damenhygiene, Damenmode, etc. zu werben. Und auf einer Golfseite ist Werbung für Golfer-Zubehör sicher rentabler als Werbung für Briefmarkensammler.

    Das Problem ist doch Folgendes: Tracking ist Stand jetzt der einzige halbwegs brauchbare Ansatz. Es gibt schlicht und ergreifend noch nichts anderes, was sich als echte Alternative erwiesen hat. Und eine bessere Alternative zu finden, ja, das ist eine Aufgabe, der sich gestellt werden sollte. Ich habe Verständnis dafür, wenn Nutzer sagen, dass sie nicht wollen, dass ihre Webseitenbesuche quasi analysiert werden. Es entsteht dadurch kein direkter Personenbezug, das sind einfach nur Informationen, die sich direkt interpretieren lassen, aber dennoch verstehe ich es. Ich verstehe genauso, dass es wichtig ist, etwas über die Interessen der Nutzer zu wissen, um ihnen passende Werbung auszuliefern. Darum bin ich natürlich auch dafür, dass diese Alternative gefunden wird, mit der Nutzer weniger ein Problem haben, die aber weiterhin ihren Zweck erfüllt. Vielleicht ist es an den Browserherstellern. Mozilla hat in diese Richtung ja auch schon experimentiert, keine Ahnung, wie der aktuelle Stand ist: Kategorisierung der besuchten Webseiten und dann die Kategorien mitteilen, so dass nur die Information „Auto“ oder „Computer“ übertragen wird und keine URLs zu Webseiten, die Analyse müsste dann komplett im Browser stattfinden statt es den Werbedienstleistern zu überlassen, die Daten zu analysieren. Den Ansatz find ich spannend. Aber wie gesagt, keine Ahnung, was damit ist.

    Und noch was zum Thema „Schnorrermentalität“:
    Du betreibst Diesen Blog hier doch sicher nicht, um damit reich zu werden, sondern weil Du von den Mozilla-Produkten und der Philosophie dahinter überzeugt bist. Wenn Du zumindest die Kosten raus haben willst, finde ich das legitim, aber zum Profitmachen macht man so eine Seite ja nicht. Da steckt auch viel Herzblut und persönliches Engagement drin, wie man Dir glücklicherweise auch anmerkt.

    Ich möchte das nicht so schwarz-weiß sehen, weil die Wahrheit wie so oft in der Mitte liegt. Wenn du sagst, dass ich viel Herzblut und persönliches Engangement reinstecke und dass ich von den Mozilla-Philosophien überzeugt bin und diesen Blog sonst nicht betreiben würde, dann hast du absolut Recht, das stimmt alles. Auch, dass ich mit diesem Blog nicht reichen werde. Allerdings habe ich mich dazu entschieden, Webentwickler zu werden und nicht nur Webseiten für Kunden zu erstellen, sondern das Betreiben von Webseiten zu einem Teil meines Berufs zu machen. Denn das hat etwas mit meiner persönlichen Philosohie zu tun. Ich bin der Meinung, dass man sich, wenn man gut ist, in dieser Branche mehr als eine Einnahmequelle schaffen sollte. Immer nur Kundenaufträge machen, kann man machen, ja. Das macht mich aber nicht glücklich, nur das zu machen, das erfüllt mich nicht. Ich bin ein kreativer Mensch, ich liebe Herausforderungen und ich bin ein ehrgeiziger Mensch. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es nicht nur, dann formuliere ich Ziele und bin bestrebt, meine Ziele zu erreichen und mich zu verbessern. Darum betreibe ich eigene Projekte, darum entwickle ich Add-ons für Firefox, darum finde ich es spannend, ein Produkt zu entwickeln und zu verkaufen (was auf jeden Fall auch mittelfristig auf meiner Roadmap steht). Teil meines Berufes heißt: so viel Zeit, wie ich in dieses Projekt stecke, könnte ich überhaupt nicht reinstecken, wenn ich nur meine Ausgaben damit decken würde. Das ist nicht möglich, ohne mein Privatleben zu vernachlässigen und mein Privatleben ist mir heilig. Ich denke, dass das verständlich ist. Das heißt: ich muss natürlich schauen, dass ich mit diesem Blog auch etwas verdiene. Um die Arbeitszeit zu kompensieren. Ohne zumindest einen Teil der Arbeitszeit zu kompensieren müsste ich schauen, dass das Geld auf einem anderen Weg reinkommt, um die Miete und die Brötchen zu bezahlen, das wiederum heißt, ich müsste mein Engangement für Mozilla (dieser Blog, Add-ons, firefoxosdevices.org, camp-firefox.de, mozilla.de, bald evtl. noch ein neues Projekt) spürbar einschränken und könnte viel weniger kostenlos anbieten. Kostendeckung alleine kann es also nicht sein. Es muss darüber hinausgehen, um den Leuten das zu bieten, was ich ihnen kostenlos anbiete. Leider habe ich keinen Sponsor, der mir diese Einnahmen ohne Gegenleistung gibt, nur weil’s quasi eine gute Sache ist, was ich mache. Hätte ich einen Sponsor, der mir Werbefreiheit ermöglicht, gerne. Aber was ich hier mache, ist echte Arbeit. Und da ich die Einnahmen alle ordnungsgemäß versteuere bin ich der Meinung, dass ich auch ein Recht auf diese Einnahmen habe. Und nur um das nochmal hervorzuheben, was ich eh schon schrieb: nein, ich werde mit diesem Blog nicht reich und kann davon alleine nicht leben, davon bin ich weit entfernt. Oh, Mieten in Salzburg sind teuer kann ich sagen. 😉

    Und ich habe die Leser meiner Artikel niemals als Schnorrer empfunden, die mein Wissen zu manchen Gebieten gratis ausnutzen, sondern es freut mich eher, wenn ich in den Statistiken sehe, wie gut meine Artikel ankommen oder wenn die sogar zu „lesenswerten“ oder „exzelleten“ Artikeln gewählt werden.

    Ich mache ja selbst einige Sachen ehrenamtlich, beispielsweise die Administration des offiziellen deutschsprachigen Firefox-Forums und natürlich den User-Support in diesem Forum. Ich mache das, weil ich es für richtig halte und weil ich denke, dass ich dafür gebraucht werde. Ich mache das aber nicht, weil es mir ein gutes Gefühl gibt, ganz im Gegenteil. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie viel Undankbarkeit einem teilweise zurückgebracht wird. Es kam nicht erst einmal vor, dass ich auf üble Weise beleidigt worden bin, nur weil ich über Fakten schreibe und nicht einmal etwas dafür kann, was der Inhalt ist. Aber selbst im umgekehrten Fall, wenn jemand wirklich dankbar ist, dann freue ich mich darüber natürlich, aber es gibt mir als Mensch kein besseres Gefühl, weil ich darüber hinaus bin, solche Dinge auf mich zu projizieren. Denn wenn man die positiven Dinge an sich ranlässt, muss man auch die negativen Dinge persönlich sehen und ganz ehrlich, ich müsste schwere Depressionen haben, das wäre nicht gesund. 😉 Ich hab jetzt auch kürzlich ein Firefox Add-on veröffentlicht, das hat relativ schnell die 20.000 Nutzer erreicht. Vor einigen Jahren wäre ich noch ausgeflippt vor Freude. Aber heute sind mir diese Statistiken persönlich nicht mehr viel wert. Natürlich sind es Metriken, die ich analysiere. Aber sie sind nicht der Antrieb meiner Arbeit. Besagtes Add-on verwende ich nicht einmal selbst. Ich hab’s entwickelt, weil ich die Situation bewertet habe genau wusste, was zu tun ist und zu dem Urteil kam, dass es eine gute Idee ist, das umzusetzen, weil hier ein Bedarf besteht.

    Und wenn ich Schnorrer schreibe, dann beziehe ich das nicht explizit auf einen Leser dieses Blogs oder alle Menschen, mir geht es um so eine allgemeine Mentalität. Ich beobachte immer mehr Menschen, die kostenlos konsumieren, den Wert der Arbeit überhaupt nicht schätzen und auch nicht einsehen, dass die Menschen, die kostenlos etwas anbieten, von irgendwas leben müssen. Das ist eine extreme Einstellung, die natürlich längst nicht auf jeden zutrifft, aber eben meiner Beobachtung nach doch auf immer mehr. Und diese Menschen sind für mich Schnorrer.

    Mit diesem Prinzip der Gegenseitigkeit hat Wikipedia eine Datenbasis geschaffen, die oft schon mehr, bessere und exaktere Infos bietet als kommerzielle Datenbanken… Ganz ohne Werbung!

    Wikipedia hat Spendeneinnahmen in Millionenhöhe, jedes Jahr. Mit solchen Einnahmen deaktiviere ich hier auch sofort die Werbung, versprochen. 😉

    Wenn dann schon jemand Werbung einsetzt, kann man doch zumindest erwarten, dass diese nicht nervt, nicht mehr Datenvolumen frisst als die eigentliche Website und den Nutzer nicht trackt. Wenn das schon als zu viel verlangt wird, wird die Situation sich eher noch verschärfen.

    Also unauffällige Textwerbung ohne Personalisierung. Ist natürlich die einfachste Form der Werbung und die Form, welche die wenigsten Einnahmen bringt. Mit Abstand. Nur mit solcher Werbung müsste man als Webseitenbetreiber ein Vielfaches der Werbung einsetzen.

  60. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Wolfgang D.:

    BTX gab es sogar früher in Ö, als in DE. Kann natürlich sein, dass Du zu der Zeit noch nicht in Planung warst, und beim erwachenden Computerinteresse war der Dienst schon wieder Geschichte – weshalb Du wenigstens aus der Geschichte der EDV davon gehört haben solltest.

    Ich find es etwas anmaßend, wenn du schreibst, wovon ich schon gehört haben sollte. Zumal mir kein einziger Grund einfällt, wieso ich mich mit Dingen befassen sollte, die mich weder tangieren noch interessieren. 😉

    Schon zu dieser Zeit hat die Werbemafia es übertrieben. Es ist nicht am Nutzer, was zu ändern. Es ist auch nicht der Job eines Nutzers, die *selbstgewählten* Geschäftsmodelle zu finanzieren.

    Das Problem mit Formulierungen wie „Werbemafia“ ist, dass sie den Wert der eigenen Aussage auf ein Minimum reduzieren. Das heißt, du kannst inhaltlich noch so gute und richtige Beiträge schreiben, es fällt schwer, diesen Aussagen einen Wert zu geben und ernst zu nehmen, wenn diese Aussagen in einem unsachlichen Kontext getroffen werden. Daher wäre es denke ich auch in deinem Interesse, wenn wir diese Diskussion sachlich führen und auf derartige Ausschmückungen verzichten.

    Den letzten Satz find ich einfach nur daneben. Weil eine Webseite sich dazu entschieden hat, dich für Inhalte nicht bezahlen zu lassen, muss sie selbst zusehen, dass sie überlebt, ganz große Aussage von dir.

    Wer behauptet, dass ihm Stroer Media nichts sagt und gleichzeitig Werbungsverkauf als Einkommensmodell angibt, der kann sich ja aus der Grafik der versammelten Werbemafiafamilie sich ein Unternehmen heraussuchen:

    Und wer Aussagen verdreht (ich habe nicht geschrieben, dass mir Stroer nichts sagen würde) zeigt für mich, dass eine sachliche Diskussion gar nicht das Ziel ist. Was du mit der Grafik aussagen willst: keine Ahnung. Viel Aussagekraft entdecke ich nicht.

  61. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @stfischr:

    Das die Seite für dich Arbeit und kein Hobbyprojekt ist, war mir nicht bewusst, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass man mit News über Firefox genug Geld zum Leben verdient, ging ich einfach von Hobby aus.

    Kann man auch nicht, nicht einmal ansatzweise. Aber es ist ein Teil meiner Arbeit. Ich investiere viel zu viel Arbeit, um das zu machen, ohne was dafür zurückzubekommen. Und wenn ich Arbeit schreibe, dann meine ich auch Arbeit, das ist sehr anstrengende Arbeit, die damit verbunden ist. Siehe dazu auch ein par Kommentare weiter oben meine Antwort an Niklas Burtscheid.

    Es gibt noch viel mehr Einzelbeispiele, z.B. Wikipedia als prominentestes.

    Tolles Beispiel. Wikipedia hat ja nur Einnahmen in Millionenhöhe durch Spenden. Die könnten sonst auch nicht ohne Werbung.

    Es gibt aber auch genügend Webseiten, die von Firmen betrieben werden.

    Der Punkt ist doch: solange es Einnahmen gibt. Jede Firma muss überleben und will optimalerweise natürlich auch etwas verdienen und nicht nur Kosten decken. Einnahmen müssen entweder durch Werbung oder auf andere Weise kommen.

    Sicher würden 90% aller derzeitigen Webseiten wegfallen, aber die nutze ich zum großen Teil auch jetzt schon nicht und die anderen würde ich nicht groß vermissen.

    90 Prozent ist eine gigantisch große Zahl, welche spürbare Folgen für den freien Informationszugang bedeutet. Das kann kaum gut sein. Und welche Webseiten einen Wert besitzen und welche nicht, ist ja auch alles andere als eine objektive Frage, da kann man sehr unterschiedliche Meinungen besitzen.

    Klar Sachen wie Facebook wären dann nicht mehr möglich, da kann ich mich jedoch nur drüber freuen.

    Ich verstehe nicht, wie man sich darüber freuen könnte. Nur, weil du keinen Vorteil daraus ziehen kannst? Lass anderen doch bitte, was sie gerne nutzen. Entweder nutzt du ebenfalls Facebook, dann ist das kein Vorteil für dich, oder du nutzt Facebook nicht, dann betrifft es dich nicht. Also würdest du dich damit am Ende nur darüber freuen, dass anderen etwas weggenommen wird, was für diese Leute einen Wert hat. Und ja, ich nutze Facebook auch, weil es mir große Vorteile bietet. Facebook ist das, was man selbst draus macht. Das gilt für viele Dinge. Gehe mal davon aus, dass kein Facebook-Nutzer dazu gewungen wird, Facebook zu nutzen.

    Das Internet existierte vor der riesigen Werbeindustrie und es wird auch danach noch existieren. Zumal es immer noch über 50% gibt, die Werbung nicht blocken und somit keine wirkliche Gefahr für die Werbeindustrie besteht, sofern diese sich schleunigst auf weniger aggressive Werbung besinnt (Tracking ist für die meisten Benutzer egal).

    Das Internet damals war ein anderes Internet als heute, du vergleichst Äpfel und Birnen. Dinge entwickeln sich weiter, das kann man bei der Betrachtung nicht ignorieren. Wie du auf die 50 Prozent kommst, weiß ich nicht. Das ist je nach Webseite sehr unterschiedlich, wie viele Nutzer einen Werbeblocker habe. Und wieder eine Annahme, die du glauben darfst: auf einer Webseite wie dieser hier (IT/Browser) dürfte der Anteil der Nutzer mit Werbeblocker überdurchschnittlich hoch sein.

    Natürlich nicht, wie ich schon sagte lese ich recht gerne in deinem Blog. Was ich bei fehlender Qualität nicht tun würde. Im Umkehrschluss bedeutet es natürlich das auch einige „gute Blogs“ ohne Werbung eingehen würden. Aber sobald es (weltweit) keinen Blog mehr gibt, der ein bestimmtes Themengebiet abdeckt, entsteht auch ein Markt (Nachfrage), den man dann bedienen kann, möglicherweise wirst nicht du das sein, sondern jemand der kein Problem mit Paywalls hat.

    Ich habe nicht grundsätzlich ein Problem mit Paywalls. Ich halte es aber auf keinen Fall für DIE Lösung des Problems. Ein freier Informationszugang ist in meinen Augen erstrebenswerter. Und was speziell diesen Blog betrifft, ist eine Paywall klar ausgeschlossen. Mozilla steht für die Offenheit des Webs wie kaum sonst eine Organisation. Einen Blog über Mozilla zu betreiben und dort eine Paywall einzuführen, das schließt sich einfach aus, das passt nicht.

    Ja aus Sicht der Werbebeführworter bin ich das Problem, das ist mir bewusst, aber aus meiner Sichtweise ists genau andersherum.

    Nein, du bist nicht *das* Problem, sondern Teil des Problems. Daher gibt es aus meiner Sicht auch kein „genau andersherum“, denn es gibt keine einseitige Schuld. Genau anders herum wäre wieder genauso herum.

    Keine Statistik. Es reicht ja schon ein geringer Promillebetrag, ich mache mir nämlich nicht die Mühe zu recherchieren, ob bestimmte Werbenetzwerke nun frei von tracking, malware oder öminösen Werbeobjekten sind.

    Dann kannst du auch nicht sagen „nicht selten“. Ausschmückungen sind kein Stilmittel, sondern verhindern eine sachliche Diskussion.

    Handlungsbedarf nicht beim Benutzer, die wollen etwas von mir.

    Falsch, auch du willst etwas. Inhalte konsumieren.

    Siehe das Beispiel mit dem PDFCombiner, das du ja trotz konkretem Nachweislink nicht als Problem akzeptieren willst (ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust da jetzt weiter zu recherchieren, wie gesagt dass sollen gefälligst Die machen, die die Werbung befürworten). Aber ganz offensichtlich wurde diese Werbung weder von dir noch vom Werbebetreiber kontrolliert.

    Es ist ein Fakt, dass sich im deutschsprachigen Support-Forum von Firefox nicht ein einziger Beitrag in all den Jahren per Suchfunktion finden lässt. Also ist das kein ernsthaftes Problem für Firefox-Nutzer. Also bitte lüg nicht (wurde diese Werbung weder von dir […] kontrolliert), ich hab in meinem letzten Beitrag nämlich geschrieben, dass ich diese Überprüfung vorgenommen habe.

    Also wenn ich in meinem Tante-Emma-Laden eine Schild für billige blaue Pillen ins Fenster hänge, muss ich damit leben, wenn meine Kunden sagen. „Der bewirbt diese blauen Pillen“. Einfach nur Werbung schalten und die gesamte Verantwortung an jemanden Andern schieben? Finde ich so nicht ok.

    Das hat nichts mit Veranwortung weiterschieben zu tun. Die Aussage, wie von dir betroffen, war so einfach nicht korrekt. Und ich lege besonderen Wert dann auf diese Genauigkeit, wenn du anfängst, irgendwelche Theorien aufzustellen („Das ist doch ziemlich sicher ne typische Abzockerseite“), was ohne Nennung der Seite null wert hat. Und viele solcher Seiten sind keine „typischen Abzockerseiten“, das gibt es natürlich, aber nicht nur. Man muss halt aufpassen, was man sagt, ich werde nur über Tatsachen diskutieren, nicht über Mutmaßungen.

    Ist schon 14? Jahre her, hat mich damals 15 DM im Monat gekostet und war nur ne einfache HTML-Homepage (Werbefrei natürlich) ohne PHP, Javascript oder Datenbanken. Nach anfänglicher Euphorie ist das aber eingeschlafen und dann war mir das Geld irgendwann zu schade.

    Also mit anderen Worten: Nein, du hast noch nie halbwegs professionell eine Webseite betrieben und hast keinerlei Erfahrungen vorzuweisen.

    Das Schalten von Werbung wie z.B. PDFCombiner meinte ich.

    Siehe oben.

    Nein, dann würde die Werbung unten drunter schon dargestellt, das muss vorher passieren.

    Du schlägst also tatsächlich vor, noch penetranter zu sein als alles, was sich die Werbeindustrie bislang ausgedacht hat. Grandios.

    Quatsch das müssten nur Seiten anzeigen, die tatsächlich auch tracken, malware verteilen oder für ominöse Dinge werben oder deren Betreiber zu faul sind selbiges zu kontrollieren/verifizieren.

    Überhaupt kein Quatsch, wie kommst du darauf? Kein Werbenetzwerk verteilt (üblicherweise) absichtlich Schadsoftware. Daher kannst du das nicht von Seiten fordern, welche Werbung einbinden, aber von anderen Seiten nicht, das ergibt absolut null Sinn. Das Einschleusen von Schadsoftware kann auf ausnahmslos jeder Webseite passieren, das ist nichts, was nur über Werbung funktioniert.

    Pech gehabt, zur Zeit sitzen die Adblockbenutzer am längeren Hebel, und die empfinden es scheinbar auch als unfair. Solange sich da auf Betreiberseite nix tut, sehen die auch keinen Grund zu handeln.

    Falsch. „Adblocknutzer“ sitzen an überhaupt keinem Hebel. Wenn überhaupt sitzen die Webseitenbetreiber an einem Hebel. Entweder können die sich den Betrieb ihrer Seite noch leisten oder nicht, es ist einzig deren Entscheidung, wie sie mit der Situation umgehen. Aber du als Nutzer hast überhaupt keinen Heben, an dem du ziehen könntest. Du kannst dich nur dafür entscheiden, ob du es Webseiten schwerer machen willst oder nicht, ja. Aber das ist kein Druckmittel. Du willst ja am Ende die Inhalte der Seite konsumieren, wenn du sie besuchst. Und wenn du das nicht mehr tust, ja dann wird die Seite halt von einem werbeblockenden Nutzer weniger besucht.

    Dann muss man eben Drittanbieter finden/erschaffen, die durch Transparenz und unabhängige Kontrollen ein rundum sorglos Paket anbieten können.

    Auf dem Werbeplakat auf der Straße habe ich bisher keine dubiose Werbung gesehen und verfolgt wurde ich davon auch nie. Es scheint also prinzipiell möglich auch auf diese Art erfolgreich zu werben.

    Das ist ein extrem schlechter Vergleich, das ist dir hofffentlich selbst klar. Um nicht zu sagen: ergibt keinen Sinn.

    So ich habe mir tatsächlich nochmal Zeit genommen und einige Male F5 gedrückt. Zwischen deutsche Bahn und finanzcheck24 dann wieder so nen lustiges Toolbar-Ding, welches sich überall dazwischen klinkt https://www.pcrisk.com/removal-guides/9213-webmailworld-toolbar

    Jetzt hab ich dir aber auch genug Klicks erzeugt, für die nächsten Wochen wird wieder geblockt 🙂

    Ich gehe mal davon aus, dass du nicht auf die Werbung geklickt hast. Und da Werbung üblicherweise nicht mehr nach Page Impressions bezahlt wird… 😉 Allgemein, was Toolbars betrifft, viele Nutzer nutzen ja tatsächlich freiwillig Toolbars. Toolbars sind also nichts per se schlechtes, auch wenn ich selbst überhaupt kein Freund davon bin. Und die Tatsache, dass es Deinstallationsanleitungen gibt, sagt halt auch nicht viel aus. Auch für webmailworld gibt es null Treffer im deutschsprachigen Firefox-Support.

  62. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Thorky:

    Ich denke, dass Du zu wenig realisierst, wie eng Seitenbetreiber und Werbeindustrie bereits verzahnt sind. Es war Gruner & Jahr, die über eine Tochterfirma den AdDefender entwickelt haben, und die Absicht ist nicht, Contentersteller zu bezahlen und einen angemessenen Mehrwert zu erwirtschaften, sondern Gewinnmaximierung zu erzielen. Nicht zuletzt dort, wo Aktionäre Kapital bereit gestellt haben. Schon deshalb wird die Werbeindustrie nicht bereit sein, in vernünftige Verhandlungen zu treten, denn sie haben sich ja selber schon in diesen Netzen verfangen. Und mit wem auch – die Adblockernutzer sind ja nicht einmal im Ansatz organisiert!

    Das liest sich für mich nach reiner Mutmaßung. Ich denke nicht, dass du beurteilen kannst, ob die Werbeindustrie bereit ist, etwas anders zu machen, zumal ich selbst Statements kenne, welche etwas anderes andeuten. Den Anfang verstehe ich nicht. Wieso sollte ich nicht realisieren, dass Seitenbetreiber und Werbeindustrie verzahnt sind? Natürlich sind sie das, wenn eine Webseite Werbung einblendet. Und dass Firmen versuchen, ihren Gewinn zu maximieren, ist jetzt auch nicht überraschend und etwas, was ich absolut respektiere. Das ist ja nichts per se Schlechtes. Schlecht wird es nur, wenn die Qualität der Dienstleistung darunter leidet. Aber das muss man im Einzelfall beurteilen.

    Auf Hobbyistenseiten lasse ich Werbung zu. Auch bei Dir, der einfach nur seinen Lebensunterhalt verdient, ließe ich mich breit schlagen – sofern die Werbung ausschließlich von Deinem Server stammt und Du im Falle ausgespielter Malware haftbar zu machen wärest.

    Wenn es keinen Kaufvertrag zwischen Nutzer der Webseite und der Webseite gibt (z.B. Online-Shop) und du einfach nur Informationen konsumierst, dann kann der Webseitenbetreiber normalerweise auch nicht haftbar gemacht werden, höchstens wenn es so wäre, ließe sich darüber sprechen. Und selbstverständlich kommt die Werbung nicht von meinem Server, ich betreibe kein Werbenetzwerk. Hier kommt Google AdSense zum Einsatz, wie es auch transparent in den Datenschutzhinweisen der Seite zu lesen ist.

  63. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Frank:

    Meine Quelle ist GOLEM:
    In dem Prozess vor dem Kölner Landgericht hatten die Anwälte des Verlags noch geschrieben: „Das Kern’geschäft‘ der Klägerin ist die Vermarktung von Werbung. Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen.“

    Und damit bin ich NICHT einverstanden, das ist KEIN Journalismus!

    Wie ich bereits schrieb: die Aussage ist aus ihrem Zusammenhang gerissen. Und der Inhalt gilt für Golem genauso, sogar für diesen (!) Blog. Natürlich ist das Kerngeschäft Werbung, was denn sonst? Darüber muss man doch nur ein bisschen nachdenken, dann ist das absolut logisch. Das trifft selbst für den seriösesten Journalismus zu, wenn die Haupteinnahmequelle Werbung ist, dass die Werbung das Kerngeschäft und der Inhalt das Transportmittel ist. Diese Aussage beinhaltet rein gar nichts über die Qualität des Journalismus. Das kann man so formulieren, wenn der Inhalt der letzte Dreck ist, aber auch, wenn es Top-Journalismus ist, der über Werbung finanziert wird.

    und da haben wir das agressive Contentverweigern, die werden sich ein Eigentor damit schiessen.

    Ich behaupte das Gegenteil. Dem Beispiel werden weitere Seiten folgen. Das ist die unausweichliche Folge, wenn nicht endlich ein Dialog gestartet wird.

    Werbung bei sachlich und technisch korrekt beworbenen Produkten, zb. ein Computermag mit Kauflink zu Amazon oder ähnlich ist noch akzetabel. Ansonsten gilt für mich: Werbung erzeugt Bedürfnisse die ich vorher nicht hatte.

    Wenn man auf eine Werbung anspringt, dann besteht das Bedürfnis bereits, sonst würde man nicht darauf anspringen.

    ich habe dich jetzt gewhitelistet, als Anerkennung deiner Arbeit.

    Danke!

  64. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Nochmal @Frank:

    Was den Aspekt der Werbung als Teil dieses Spiegels betrifft so verstehe ich die oben getroffene Aussage: „Werbung ist eine Krankheit“ sehr gut und stimme dem weitgehendst zu.

    Ich find es bedenklich, den Verdienst von Menschen als Krankheit zu bezeichnen. Ich kenne deinen Beruf nicht, aber mir läge es fern, dich dafür zu verurteilen, was du arbeitest – vollkommen egal, was es ist.

    Ein wirklich gutes Produkt bedarf keiner Werbung, es verkauft sich von selbst.

    Oh, da irrst du dich aber, das ist, wenn man über das Internet spricht, definitiv ganz weit an der Realität vorbei. Sogar Mozilla muss Millionen in Werbung für Firefox investieren, damit Nutzer nicht auf den falschen Seiten landen. Das ist ein Fakt, ich weiß, dass Mozilla in SEM (Search Engine Marketing) investiert und ich weiß außerdem, dass der Erfolg der SEM-Maßnahmen bereits einen spürbaren Effekt für Mozilla hatte.

    Diese Milliarden spiegeln sich im Kaufpreis wieder und schmälern unser Einkommen.

    Das ist reine Spekulation und halte ich persönlich für extrem unwahrscheinlich.

    Ein Multimillardenkonzern wie NESTLE wird niemals sagen: Kauft unseren Schrott nur wenn ihr damit einverstanden seit das wir in Afrika alle Süsswasserquellen für ein paar tausend Dollar den Einwohnern gestohlen haben.
    Coca Cola wird niemals sagen: Kauft unsere Produkte nur wenn ihr damit leben könnt euch täglich eine Tonne weissen Zucker in den Hals zu schütten, soll etwas ungesund sein.
    Modehersteller werden niemals sagen: Kauft unsere Produkte nur wenn ihr damit leben könnt das sie in Indien von Kinderhänden produziert werden.
    Diese Liste lässt sich unendlich fortsetzen.

    Ja, natürlich ist das so, wie du schreibst. Aber mir ist nicht klar, worauf du damit hinaus willst. Natürlich macht sich Negativ-Werbung nicht gut, das steht doch außer Frage. Der Sinn von Werbung, oder allgemeiner Marketing ist es selbstverständlich, die positiven Seiten hervorzuheben. Und das ist auch absolut in Ordnung. Mal ein Vergleich, der für uns als einzelne Menschen vielleicht etwas näher ist: Wenn ich ein Date habe, fang ich doch auch nicht mit den schlechten Teilen von mir an. Nein, ich will meine positiven Seiten möglichst gut hervorheben. Ein Date ist auch nichts anderes als Werbung für sich selbst.

    Weil ich weiss wofür die Mozilla Foundation steht und ich Fachartikel lese.

    Auch nach Ansicht von Mozilla ist Werbung ein wichtiger Bestandteil des Webs. „Advertising is the business model of the Web. Do you see a future where another sustainable model replaces ads?“ – das ist O-Ton von Mozilla, 9.10.2015 über Twitter.

    Das jetzige Konzept der Werbung wird sterben – Firmen, die das nicht erkennen werden Konkurs gehen.

    Solange extrem unwahrscheinlich, wie es keine Alternative dazu gibt. Die Alternative gibt es Stand jetzt noch nicht für die Allgemeinheit. Paywalls sind eine Option, die für manche Seiten funktionieren mag, für andere nicht. Eines wird aber ganz sicher nicht passieren: das Konzept der Werbung sterben, ohne dass die Einnahmen auf andere Weise kompensiert werden können. Vorher werden die Webseiten sterben, welche den Einnahme-Defiziten nicht gewachsen sind.

    Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Tage mit Netscape erinnern, als sich plötzlich fürchterliche FULLSCREEN Layer auf meinen 17″ Zöller legten, die mir die Vorzüge von Las Vegas Online Lotto anpriesen und mir einen dubiosen „Bargain Buddy“ unterjubeln wollten. Und die man nur noch mit ALT + F4 wegbekam!
    und wenig später wurden Adsweeper und AdMuncher geboren, die Großväter des heutigen uBlock…

    Wenn du unbedingt von früher sprechen willst, früher hatten Browser eingebaute Werbebanner. Fakt.

    ich habe dich, Soeren, zwar in uBlock gewhitelistet, aber sehe trotzdem null Werbung hier, eigenartig.

    Eigenartig. Wird sonst etwas geblockt?

  65. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Thomas S:

    Ich persönlich mag das „freie“ Internet und ich persönlich möchte überhaupt keine Werbung! Ich bin durchaus bereit dafür zu bezahlen. Modelle wie „Kulturflatrate“, „Internetflatrate“ oder Mini-Donations wären für mich akzeptabel. Das ist aber leider nicht das Geschäftsmodel der meisten Anbieter.

    Das Problem ist eben, dass die überwiegende Mehrheit der Nutzer gar nicht dazu bereit ist, auch nur einen Cent für den Konsum der Leistung anderer zu bezahlen. Man kann natürlich beides anbieten: Werbung für die einen, Paywall oder dergleichen für die anderen. Aber der Aufwand für den Webseitenbetreiber ist dafür natürlich enorm und die technische Möglichkeit besteht schlicht und ergreifend auch für viele nicht. Werbung einblenden ist das einzige Mittel, welches wirklich so ziemlich immer möglich ist. Für diesen Blog kommt eine Paywall nicht in Frage, aber würde ich das einführen wollen, müsste ich auch einiges dafür programmieren. Ist also allgemein nicht so einfach. 😉

  66. Thorky
    schrieb am :

    [quote]Das liest sich für mich nach reiner Mutmaßung. Ich denke nicht, dass du beurteilen kannst, ob die Werbeindustrie bereit ist, etwas anders zu machen, zumal ich selbst Statements kenne, welche etwas anderes andeuten.[/quote]Meinst Du „Wir haben es vergeigt“: Online-Werbeverband IAB gelobt Besserung (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wir-haben-es-vergeigt-Online-Werbeverband-IAB-gelobt-Besserung-2849345.html))? Da war ich in der Tat selber überrrascht, wobei ich nicht sicher bin, was ich davon halten soll.

    [quote]Den Anfang verstehe ich nicht. Wieso sollte ich nicht realisieren, dass Seitenbetreiber und Werbeindustrie verzahnt sind? Natürlich sind sie das, wenn eine Webseite Werbung einblendet.[/quote]Das ist leicht erklärt: es geht eben, wie bei Springer vs. Adblock Plus verdeutlicht wurde doch darum, Werbung und nicht journalistische Inhalte zu verkaufen. Ein Prinzip, das im Privatfernsehen schließlich schon seit Jahrzehnten besteht.

    [quote]Und dass Firmen versuchen, ihren Gewinn zu maximieren, ist jetzt auch nicht überraschend und etwas, was ich absolut respektiere. Das ist ja nichts per se Schlechtes.[/quote]Gewinnmaximierung geht also nicht per se mit Raubbau und Monokultur einher?

    [quote]Schlecht wird es nur, wenn die Qualität der Dienstleistung darunter leidet. Aber das muss man im Einzelfall beurteilen.[/quote]Wieso soll man bei standardisierter Werbung auf Einzelfälle schauen? Du findest doch auf jeder Seite praktisch den gleichen Müllstandard. Spätestens seit Facebook befindet sich das Internet im Zeitalter der Monokultisierung. Denn Vielfalt bedeutet Kosten und widerspricht der Maxime der Gewinnmaximierung. Das gilt auch für Werbung.

    Werbung = Abzocke: natürlich ist Werbung Abzocke. Sie dient schließlich dazu, in Menschen Bedürfnisse zu wecken, das Produkt zu kaufen, das jeweils beworben wird. Und zwar ganz egal, ob sie es brauchen oder nicht. Das fängt mit der bunt gestalteten Quängelware vor der Supermarktkasse schon bei den kleinsten der Gesellschaft an. Abzocke ist nicht nur, wenn etwas beworben wird, was man beim Kauf dann nicht erhält. Das ist lediglich der Grad der Abzocke, der justiziabel ist.

    [quote]Wenn es keinen Kaufvertrag zwischen Nutzer der Webseite und der Webseite gibt (z.B. Online-Shop) und du einfach nur Informationen konsumierst, dann kann der Webseitenbetreiber normalerweise auch nicht haftbar gemacht werden, höchstens wenn es so wäre, ließe sich darüber sprechen.[/quote] Gibt es in Österreich nicht das Verursacherprinzip? Oder die Störerhaftung? Dann bleibt der Adblocker hier eingeschaltet.

  67. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Peter:

    Stellt sich die Frage: Wozu dieses Prinzip formuliert wurde – Mozilla bietet afaik keine Blocker an.

    Wenn man weiß, wofür Mozilla steht, dann dürfte klar sein, wieso sich Mozilla mit dem Thema befasst. Das offene Netz zu bewahren gehört zu den Dingen, die sich Mozilla groß auf die eigene Fahne geschrieben hat. Und Entwicklungen, welche das offene Web betreffen und sogar gefährden, sind da ein naheliegendes Thema für Mozilla. Mozilla ist ja nun nicht einfach nur ein beliebiger Softwarehersteller. 😉

    Ich hatte nach dem Lesen der Überschrift schon einen bösen Gedanken: AddOns, die diesen Prinzipien widersprechen, werden nicht mehr signiert. Mal schauen was die Zukunft bringt.

    Ich kann dem Gedanken nicht folgen. Wieso sollte dem so kommen?

  68. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @burli:

    Als Seiten Ladezeiten im größeren zweistelligen Sekundenbereich hatten, als Seiten mehr Werbung als Content hatten, als man sich erst durch Overlays wühlen musste um an den Content zu kommen und als man den Content nicht konzentriert lesen konnte, weil es überall flackert und blinkt.

    Einen so extremen Fall hatte ich noch nie.

    Und ich hab keine Lust, auf jeder neuen Seite auf’s neue herausfinden zu müssen, ob die Werbung jetzt noch in einem annehmbaren Rahmen ist oder nicht.

    Es sollte aber kein Problem darstellen, eine Webseite, welche man regelmäßig konsumiert und die einem etwas bedeutet, einen Gefallen zu tun. 😉

    Deshalb blocke ich konsequent bis Seitenbetreiber und Werbeindustrie einen Weg gefunden haben, Geld mit Werbung zu verdienen ohne das man beim lesen einer Webseite einen epileptischen Anfall durch das Geblinke bekommt.

    Ist mir auch noch nicht passiert.

    Sollte deine Seite zu den „guten“ gehören tut es mir Leid. Bedanke dich bei denen, die es übertrieben haben.

    Nein. Das ist eine Entscheidung, die man pro Webseite entscheiden kann. Da ich diese Entscheidung selbst pro Webseite treffe, ist das für mich auch nicht nur ein Spruch, ich weiß ganz einfach, was ich selbst praktiziere. Ich unterstütze selbstverständlich Seiten, die ich regelmäßig konsumiere. Entweder durch Deaktivierung des Werbeblockers oder durch eine Spende an den Webseitenbetreiber. Mir ist das zu einfach, die Schuld auf ein paar Negativbeispiele zu schieben.

    Ganz ehrlich? Ich würde lieber für einen guten Beitrag oder eine gute Seite bezahlen als mich dauernd von Werbung vollballern zu lassen. Problem ist, ein einfaches Zahlungssystem zu finden, das auch großflächig Zustimmung findet. Zweites Problem sind hier wieder schwarze Schafe. Wenn die für Artikel Geld verlangen, die kein Geld wert sind, ist man wieder der Dumme.

    Da hast du Recht. Ein einheitliches System gibt es nicht. Und dass man vom Artikel enttäuscht ist, nachdem man für diesen bezahlt hat, ist mit Sicherheit ein Risiko. Das ist auch ein Grund, wieso ich kein großer Freund von sowas bin.

    PS: ich habe das Experiment gemacht und auf deiner Seite mal Werbung zugelassen. Ergebnis: Blocker ist wieder an. Warum? 2x Animierte Werbung. Das irritiert mich beim lesen der Artikel. Für mich indiskutabel, die Werbung zuzulassen.

    Das halte ich allerdings für ein Gerücht, dass dich Werbung beim Lesen der Artikel auf diesem Blog irritieren soll, da es auf diesem Blog keine einzige Werbug gibt, welche den Lesefluss der Artikel stört, Werbung gibt es nur außerhalb davon, darauf habe ich immer ganz großen Wert gelegt und werde das auch weiterhin so handhaben. Wenn du deinen Fokus darauf richtest, kann ich auch nichts dafür. Aber ich schau nicht auf die Sidebar, wenn ich einen Artikel lese, da müsste ich ja schon bewusst auf den rechten Rand der Seite schauen.

    Noch schlimmer: eine Werbung war auf meinen Wohnort abgestimmt. Entweder war das purer Zufall oder irgendwie wird mein Standort ermittelt. Über die IP geht das nicht, da dabei Frankfurt als mein Standort weitergegeben würde.

    Ich verstehe die Aussage mit Frankfurt nicht. Es ist ja nicht so, dass jede IP-Datenbank die gleichen Ortsdaten besitzt. Je nach Datenquelle kann eine IP-Adresse zu unterschiedlichen Orten führen.

    Du findest alle Informationen zur geographischen Zuordnung hier:
    https://support.google.com/adwords/answer/2453995?hl=de

    Ich sage aber ganz ehrlich, dass ich mir absolut nicht vorstellen kann, welche Rolle das spielen soll, ob ich nun Werbung aus München oder Berlin sehe.

    Also muss es Google sein. Und ich will nicht, dass über Google hinaus mein Standort weitergegeben wird. Reicht, wenn Google das weiß

    Wem soll diese Information denn weitergegeben werden? Weder kann der Werber deinen Besuch einer realen Person zuordnen noch bekomme ich irgendetwas davon mit. Das sind einfach nur Algorithmen, welche darüber entscheiden, welche Werbung an dich ausgeliefert wird.

  69. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @Thorky:

    Meinst Du „Wir haben es vergeigt“: Online-Werbeverband IAB gelobt Besserung (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wir-haben-es-vergeigt-Online-Werbeverband-IAB-gelobt-Besserung-2849345.html))? Da war ich in der Tat selber überrrascht, wobei ich nicht sicher bin, was ich davon halten soll.

    Darauf hätte ich mich jetzt in der Tat bezogen, wobei meine Quelle nicht heise war (und diese Seite bei mir persönlich ziemlich weit unten in der Beliebtheitsskale steht), den Link gab es direkt im Original in meiner Twitter-Timeline von irgendjemandem. 😉

    Das ist leicht erklärt: es geht eben, wie bei Springer vs. Adblock Plus verdeutlicht wurde doch darum, Werbung und nicht journalistische Inhalte zu verkaufen. Ein Prinzip, das im Privatfernsehen schließlich schon seit Jahrzehnten besteht.

    Das schrieb ich bereits jemand anderem, das ist vollkommen aus dem Zusammenahng gerissen. Dieses Statement des Verlags gilt sogar für diesen Blog! Um mich selbst zu zitieren: „Das trifft selbst für den seriösesten Journalismus zu, wenn die Haupteinnahmequelle Werbung ist, dass die Werbung das Kerngeschäft und der Inhalt das Transportmittel ist. Diese Aussage beinhaltet rein gar nichts über die Qualität des Journalismus. Das kann man so formulieren, wenn der Inhalt der letzte Dreck ist, aber auch, wenn es Top-Journalismus ist, der über Werbung finanziert wird.“.

    Und in dieser Aussage seitens Verlag ging es einzig darum darzustellen, welcher Schaden dem Verlag zugefügt wird. In genau diesem Kontext ist die Aussage zu betrachten. Der Zusammenhang ist wichtig. Leider wurde jene Textstelle von vielen im Web einfach so aus dem Zusammenhang gerissen und dieser wichtige Zusammenhang unterschlagen.

    Gewinnmaximierung geht also nicht per se mit Raubbau und Monokultur einher?

    Selbstverständlich nicht zwangsläufig. Man kann nicht immer alles verallgemeinern.

    Wieso soll man bei standardisierter Werbung auf Einzelfälle schauen? Du findest doch auf jeder Seite praktisch den gleichen Müllstandard.

    Das ist einfach nur falsch. Du kannst nicht alle auf eine Stufe stellen, ohne vielen Unrecht zu tun. Vor allem gibt es so offensichtliche Beispiele. Nimm die Chip und diesen Blog. Chip betreibt Clickbaiting, die führen Nutzer mit Headlines bewusst in die Irre, was ihnen viele Besucher und damit Werbeeinnahmen bringt. Dort leidet die Qualität unter den Werbemaßnahmen. Hier wird seriöse Berichterstattung betrieben, ich lüge auch nicht in den Headlines. Und ich wüsste durchaus, wie ich meine Artikel ändern müsste, um höhere Werbeeinnahmen zu erzielen. Das ist einfachste Psychologie. Menschen funktionieren nun einmal, wie sie funktionieren. Aber ich mach das nicht, hier leidet die Qualität nicht unter der Tatsache, dass ich Werbeeinnahmen erhalte. Also da gibt es schon sehr große Unterschiede.

    Spätestens seit Facebook befindet sich das Internet im Zeitalter der Monokultisierung. Denn Vielfalt bedeutet Kosten und widerspricht der Maxime der Gewinnmaximierung. Das gilt auch für Werbung.

    Du stellst hier einen Zusammenhang her, der für mich nicht gegeben ist. Der Erfolg von Facebook lässt doch bitte keine Schlüsse allgemein auf das Motiv der Gewinnmaximierung zu. Ja, auch Facebook will seine Gewinne maximieren, aber trotz aller Größe ist Facebook nur ein einziges Unternehmen und was für Facebook gilt, gilt nicht automatisch für andere. Erneut eine Verallgemeinerung von dir.

    Werbung = Abzocke: natürlich ist Werbung Abzocke.

    In dieser verallgemeinernden Form (schon wieder…): Quatsch. Ohne Wenn und Aber.

    Sie dient schließlich dazu, in Menschen Bedürfnisse zu wecken, das Produkt zu kaufen, das jeweils beworben wird. Und zwar ganz egal, ob sie es brauchen oder nicht.

    Klingt nach einer Ausrede. Menschen, die Produkte kaufen, die sie nicht brauchen, haben ein Problem, um welches sie sich kümmern müssen. Aber grundsätzlich kann Werbung nur Bedürfnisse ansprechen, die irgendwo auch schon vorhanden sind. Wieso sollte ich bitte auf eine Werbung für etwas anspringen, was ich nicht brauche? Nein, in dem Moment, in dem ich drauf anspringe, muss es bereits das Bedürfnis geben, ansonsten würde mich das nicht tangieren. Natürlich kann Werbung Bedürfnisse verstärken. Das ist aber eine vollkommen andere Aussage als das, was du geschrieben hast.

    Abzocke ist nicht nur, wenn etwas beworben wird, was man beim Kauf dann nicht erhält. Das ist lediglich der Grad der Abzocke, der justiziabel ist.

    Werbung per se ist definitiv keine Abzocke. Die Aussage schon ergibt überhaupt keinen Sinn. Wenn dann kann das beworbene Produkt eine Abzocke sein. Aber etwas, was dich nicht einen Cent kostet (Werbung), kann dich nicht abzocken. Bleiben wir bitte bei den Fakten.

  70. burli
    schrieb am :

    Einen epileptischen Anfall hatte ich natürlich noch nicht, aber es irritiert mich, wenn beim Lesen auf der Seite was blinkt oder sich bewegt, auch wenn die Werbebanner nicht innerhalb des Content sind. Es stört einfach beim Lesen zu stark. Eine Bewegung im peripheren Blickfeld reicht schon. Und auf deiner Seite waren beim meinem kurzen Versuch leider beide Werbebanner animiert.

    Dazu kam wie gesagt, dass ein Werbebanner Werbung für ein Geschäft aus meiner Stadt gemacht hat. Über die IP geht das nicht, weil sämtliche Ortsanfragen, die die IP nutzen, bei meinem Provider in Frankfurt landen und nicht hier. Früher war es mal Kassel.

    Was ich noch vergessen habe: wenn man mit dem Mauszeiger zwei Sekunden über dem einen Banner bleibt wird sogar ein Overlay geöffnet… ohne das ich was angeklickt habe.

    Ich bleibe dabei, die Werbung in der derzeitigen Form nervt, selbst auf deiner Seite

    Aber etwas, was dich nicht einen Cent kostet (Werbung), kann dich nicht abzocken.

    Sicher, dass es nichts kostet? Wenn man nicht gerade VDSL50000 hat kostet es Zeit, bis die Seite mal fertig geladen wurde. Wenn man erst ein Overlay wegklicken muss kostet das auch Zeit. Und wenn man einen Datentarif mit Volumenbegrenzung hat kostet es sogar echtes Geld

  71. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    @burli:

    Einen epileptischen Anfall hatte ich natürlich noch nicht, aber es irritiert mich, wenn beim Lesen auf der Seite was blinkt oder sich bewegt, auch wenn die Werbebanner nicht innerhalb des Content sind. Es stört einfach beim Lesen zu stark. Eine Bewegung im peripheren Blickfeld reicht schon.

    Das kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber wenn das deine Wahrnehmung ist, ist das leider so. Das ist schade, weil es nicht meine Absicht ist, dich zu nerven, aber da ich Werbung oberhalb der Seite und mitten im Artikel ablehne, sehe ich leider keine bessere Position.

    Dazu kam wie gesagt, dass ein Werbebanner Werbung für ein Geschäft aus meiner Stadt gemacht hat. Über die IP geht das nicht, weil sämtliche Ortsanfragen, die die IP nutzen, bei meinem Provider in Frankfurt landen und nicht hier. Früher war es mal Kassel.

    Dazu habe ich dir ja mit einen Link geantwortet. Dort steht alles, was es dazu zu wissen gibt.

    Was ich noch vergessen habe: wenn man mit dem Mauszeiger zwei Sekunden über dem einen Banner bleibt wird sogar ein Overlay geöffnet… ohne das ich was angeklickt habe.

    Wenn dir sowas auffällt, kannst du mir gerne die URL des Werbepartners nennen. Ich hab die Möglichkeit, solche Werbepartner auszuschließen.

    Ich bleibe dabei, die Werbung in der derzeitigen Form nervt, selbst auf deiner Seite

    Da bist du aber einer der ersten, die das sagen. Von der überwiegenden Mehrheit, die sich zu dem Thema äußert, bekomme ich das Feedback, dass die Werbung auf meiner Seite in einem akzeptablen Rahmen ist. 😉

    Sicher, dass es nichts kostet? Wenn man nicht gerade VDSL50000 hat kostet es Zeit, bis die Seite mal fertig geladen wurde. Wenn man erst ein Overlay wegklicken muss kostet das auch Zeit. Und wenn man einen Datentarif mit Volumenbegrenzung hat kostet es sogar echtes Geld

    Ich würde mal fast darauf tippen, dass du die Werbung nicht bei Nutzung eines Internetzugangs mit Volumentarif gesehen hast. Und selbst wenn Kosten durch Traffic entstehen, macht es das nicht zur Abzocke, das ist halt gewöhnlicher Webseitentraffic. Es gibt unzählige Seiten, die sind auch ohne Werbung größer als andere Seiten mit Werbung, und heutzutage muss man halt eine gewisse Größe einkalkulieren, weil Webseiten im Jahr 2015 üblicherweise nicht mehr nur Texte sind, sondern ein bisschen komplexer. Ladezeit ist kein Argument. Die Werbung wird asynchron geladen und blockiert nichts.

  72. stfischr
    schrieb am :

    Tolles Beispiel. Wikipedia hat ja nur Einnahmen in Millionenhöhe durch Spenden. Die könnten sonst auch nicht ohne Werbung.

    Fakt ist, sie können ohne Werbung und sollte es keine Werbung mehr geben, werden sicherlich auch noch mehr Projekte so funktionieren. Solange ein entsprechender Gegenwert vorhanden ist, gibt es auch Menschen die bereit sind das zu finanzieren.

    Jede Firma muss überleben und will optimalerweise natürlich auch etwas verdienen und nicht nur Kosten decken.

    Ja. Ich meinte solche Seiten wie das thomas krenn Wiki, die im Prinzip nur eine Serviceergänzung zum eigentlichen Angebot sind.

    Und welche Webseiten einen Wert besitzen und welche nicht, ist ja auch alles andere als eine objektive Frage, da kann man sehr unterschiedliche Meinungen besitzen.

    Ist eigentlich egal, entweder die Seite bietet genügend Wertvolle Informationen/Service für eine entsprechend große Nutzerzahl, dann wird sie sich auch ohne Werbung finanzieren können oder eben nicht.

    Lass anderen doch bitte, was sie gerne nutzen. Entweder nutzt du ebenfalls Facebook, dann ist das kein Vorteil für dich, oder du nutzt Facebook nicht, dann betrifft es dich nicht.

    Ich habe doch niemandem verboten diese Seite zu nutzen. Dass es mich nicht betrifft ist allerdings falsch, ich hatte zwar nie ein Konto dort, trotzdem sammelt diese Firma alle Informationen, die sie über mich kriegen können unterstützt durch durch „mir doch egal“-Menschen, die Bilder und Informationen über mich dort einpflegen. Dieses Verhalten ist zumindest in Deutschland illegal und daher würde ich mich freuen, wenn dieses Geschwür entfernt würde.

    Das Internet damals war ein anderes Internet als heute, du vergleichst Äpfel und Birnen.

    Wenn du nochmal meine Kommentare ließt, wirst du feststellen, das ich nirgendwo behauptet habe, das heutige Internet würde ohne Werbung 1:1 bestehen bleiben. Anders als früher wäre es dennoch, es würde sich eben erneut verändern.

    Wie du auf die 50 Prozent kommst, weiß ich nicht.

    Das ist eine Zahl der Werbeindustrie und daher wahrscheinlich noch hoch gegriffen. Such den Link bei heise … Da: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Digitale-Mentalitaet-Werbeblocker-Inhalte-und-Anonymitaet-stark-gefragt-2034409.html
    Klar das dass von Seite zu Seite schwankt.

    Handlungsbedarf nicht beim Benutzer, die wollen etwas von mir.

    Falsch, auch du willst etwas. Inhalte konsumieren.

    Das ist richtig, aber eben nicht um jeden Preis.

    Also ist das kein ernsthaftes Problem für Firefox-Nutzer

    Liegt wahrscheinlich daran, dass die Teile nur unter IE laufen. Aber wenn deine Einstellung ist „Alles außer Firefox ist mir sch*** egal“ … nun gut.

    Das (Werbeplakat auf Straße) ist ein extrem schlechter Vergleich, das ist dir hofffentlich selbst klar. Um nicht zu sagen: ergibt keinen Sinn.

    Ist mir nicht klar, genauere Erklärung wäre nett. Warum funktioniert auf der Straße die Werbung mit einem statischen Bild ohne Nutzerverfolgung und im Netz geht das nicht?

    Ich gehe mal davon aus, dass du nicht auf die Werbung geklickt hast.

    Doch habe ich, wie gesagt habe ich da tatsächlich etwas Arbeit hineingesteckt um die Werbeangebote zu analysieren.

    Und da Werbung üblicherweise nicht mehr nach Page Impressions bezahlt wird

    Genau, dass ist auch einer der Gründe warum ich die Hetze gegen Adblocker nicht so richtig verstehe. Ich würde niemals freiwillig auf Werbung klicken es sei denn das ist mal wieder so nen unsichtbarer Layer oder nen Javascript Knopf der 2 Seiten öffnet. Daher sollte es für den Seitenbetreiber doch gar keinen Unterschied machen, ob ich blocke oder nicht.

  73. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Fakt ist, sie können ohne Werbung und sollte es keine Werbung mehr geben, werden sicherlich auch noch mehr Projekte so funktionieren. Solange ein entsprechender Gegenwert vorhanden ist, gibt es auch Menschen die bereit sind das zu finanzieren.

    Tut mir Leid, aber das kannst du doch selbst nicht glauben, dass das Beispiel Wikipedia ein Modell ist, welches auch nur ansatzweise für alle Seiten funktionieren kann. Und nochmal: welchen Wert eine Seite besitzt, ist subjektiv. Und wenn du schon „Fakt ist“, dann ignoriere nicht den Fakt, den ich genannt habe, nämlich dass Wikipedia Einnahmen in Millionenhöhe hat. Das kann man nicht unterschlagen, wenn man Wikipedia für seine eigene Argumentation heranziehen möchte.

    Ist eigentlich egal, entweder die Seite bietet genügend Wertvolle Informationen/Service für eine entsprechend große Nutzerzahl, dann wird sie sich auch ohne Werbung finanzieren können oder eben nicht.

    Lassen wir doch bitte die falschen Verallgemeinerungen. Es ist Unsinn zu behaupten, dass sich jede Webseite mit einer gewissen Nutzerzahl ohne Werbung finanzieren könnte, das ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Mit Pauschalisierungen kann man auch fast gar nicht richtig liegen.

    Ich habe doch niemandem verboten diese Seite zu nutzen. Dass es mich nicht betrifft ist allerdings falsch, ich hatte zwar nie ein Konto dort, trotzdem sammelt diese Firma alle Informationen, die sie über mich kriegen können unterstützt durch durch „mir doch egal“-Menschen, die Bilder und Informationen über mich dort einpflegen. Dieses Verhalten ist zumindest in Deutschland illegal und daher würde ich mich freuen, wenn dieses Geschwür entfernt würde.

    Eine Webseite als Geschwür zu bezeichnen, lässt jede Sachlichkeit vermissen und ist ein Niveau, auf dem ich keine Diskussion führen möchte. Und wenn du keinen Account bei Facebook hast, dann kann Facebook auch nichts über dich als Person sammeln, sie bekommen lediglich Informationen über einen *Nutzer*. Wo das wehtun soll, erschließt sich mir nicht.

    Wenn du nochmal meine Kommentare ließt, wirst du feststellen, das ich nirgendwo behauptet habe, das heutige Internet würde ohne Werbung 1:1 bestehen bleiben. Anders als früher wäre es dennoch, es würde sich eben erneut verändern.

    Ja, bei fortführender Entwicklung wird es Veränderungen geben. Sowas nach dem Vorbild der BILD kann durchaus die Zukunft des Webs sein, genauso wie immer mehr Paywalls. Andere Alternativen sehe ich bislang nicht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Sinne vieler Nutzer ist. Ich habe defintiv keine Lust, auf jeder Webseite Inhalte bezahlen zu müssen.

    Liegt wahrscheinlich daran, dass die Teile nur unter IE laufen. Aber wenn deine Einstellung ist „Alles außer Firefox ist mir sch*** egal“ … nun gut.

    Nein, das ist nicht meine Einstellung, alleine schon, weil ich keine Einstellung zu irgendwas habe, die sich mit Fäkalsprache ausdrücken lässt. Davon abgesehen, wenn man nach besagtem Programm sucht, findet man keine verdächtigen Treffer. Google macht nicht einmal während der Eingabe verdächtige Vorschläge. Klar, wenn man danach googelt, wie man es entfernt, findet man Anleitungen zum Entfernen. Damit sind wir wieder bei dem Punkt, dass es so wild ja nicht sein kann. Und was deinen vermeintlichen Nachweislink betrifft: du sprichst die ganze Zeit von einem Produkt mit dem Namen PDFCombiner, dein Link handelt über EasyPDFCombine, also eine ganz andere Software.

    Ist mir nicht klar, genauere Erklärung wäre nett. Warum funktioniert auf der Straße die Werbung mit einem statischen Bild ohne Nutzerverfolgung und im Netz geht das nicht?

    Also an dem Punkt bekomme ich das Gefühl, dass du mich auf den Arm nehmen willst. Tut mir Leid, aber mir fehlen die Worte, wenn ich dir ernsthaft erklären soll, wieso man die Straße und das Internet nicht vergleichen kann.

    Genau, dass ist auch einer der Gründe warum ich die Hetze gegen Adblocker nicht so richtig verstehe. Ich würde niemals freiwillig auf Werbung klicken

    Aber glücklicherweise bist du nur du und es gibt genügend Menschen, die Werbung anklicken. Auch ich habe schon Werbung angeklickt. Selbstverständlich, wenn es Werbung für etwas ist, was mich interessiert. Werbung ist ja auch nichts anderes als ein Link zu einer Webseite.

  74. Urloka
    schrieb am :

    Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am 14. Oktober 2015 um 01:05 Uhr:

    @Urloka:

    Gar nicht. Wir haben das Offene Internet verloren, als wir seine Kommerzialisierung zuließen.

    Das ist wirklich ganz grober Unfug. Offenes Internet und Kommerz schließen sich nicht aus, ganz im Gegenteil, kommerzielle Unternehmen können sogar das offene Internet fördern.

    Moinstens,

    ich möchte dazu – auch wenn es eine eher unbeliebte „Seite“ ist – doch auf einen höchst lesenswerten Beitrag zum Thema hinweisen:

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kommentar-Das-offene-Netz-sind-wir-3025774.html

    Vielleicht genügt der ja inhaltlich dem hohen Anspruch des Lesers … ^^

    Sonnigst,
    Urloka

  75. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich hab den Artikel nur überflogen, aber ich sehe auf den ersten Blick den Zusammenhang zum Thema Content-Blocking oder auch zu der Textstelle, die du von mir zitierst, nicht. Weder stimmt der Kommentar meiner Aussage zu noch widerspricht er dieser.

  76. Wolfgang D.
    schrieb am :

    Ich bekomme eine Benachrichtigung per E-Mail, dass ein neuer Kommentar vorliegt. Das einzige neue auf dieser Seite ist allerdings:

    "Weitere aktuelle Artikel aus der Kategorie „Mozilla

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    Ist das ein Bug in der Umgestaltung der Webseite? Hab ich in den letzten Tagen öfter erlebt.

  77. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Es ging ein neuer Ping ein, weil ich diesen Artikel in einem heute veröffentlichten Artikel verlinkt habe:

    Focus by Firefox: Mozilla kündigt Content-Blocker für Apple iOS an

  78. Wolfgang D.
    schrieb am :

    Ah, ok. Danke für die Aufklärung!

Und jetzt du! Deine Meinung?

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