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Googles Bildformat WebP überzeugt nicht in Mozilla-Studie

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Mozilla hat sich mit den Bildformaten WebP, JPEG XR und EVC-MSP im Vergleich zu JPEG hinsichtlich Kompressionseffizienz beschäftigt. Googles Bildformat WebP konnte dabei nicht überzeugen.

Mozilla hatte im April angekündigt, sich noch einmal näher mit Googles Bildformat WebP beschäftigen zu wollen und über eine Unterstützung in Firefox nachzudenken. Verlustfrei komprimierte WebP-Grafiken sollen nach Angaben von Google 26% kleiner als PNG-Grafiken sein, während Bilder bei verlustbehafteter Kompression 25-34% kleiner im Vergleich zu JPEG bei gleichbleibender Bildqualität sein sollen. WebP unterstützt auch Transparenz sowie Animationen.

In einer von Mozilla durchgeführten und veröffentlichten Studie kann WebP allerdings nicht überzeugen. Die Studie vergleicht die Effizienz verlustbehafteter Kompression von JPEG mit den als Nachfolger gehandelten Formaten JPEG XR, WebP sowie HEVC-MSP. Nicht berücksichtigt in dieser Studie werden Features wie die Unterstützung von Transparenz und Animation, welche WebP beispielsweise auch als Alternative für PNG oder GIF interessant machen.

In dieser Studie zeigt HEVC-MSP klare Vorteile gegenüber JPEG und den beiden anderen Formaten. Zwar schneiden auch WebP und JPEG XR in einigen Qualitätsstufen besser als JPEG ab, in anderen aber nur ähnlich gut oder gar schlechter.

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(weitere Grafiken in der Studie; niedriger ist besser)

Im Blog von Mozilla Research heißt es, dass man die Studie als ergebnislos auf die Frage hin bewertet, ob WebP und/oder JPEG XR einen bedeutenden Vorteil gegenüber JPEG hätten. Man schließe nicht auf Grundlage dieser Studie aus, eines der Formate künftig in Firefox zu unterstützen und werde die Formate weiter und mit anderen Mitteln prüfen und eingehendes Feedback berücksichtigen. Weitere Faktoren für die Entscheidung seien unter anderem die Laufzeit-Performance (Decoding-Zeit), unterstützte Features und Lizenzierung. Primär sei man an geringeren Dateigrößen interessiert, welche zu schnelleren Ladezeiten von Webseiten führen.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

6 Kommentare - bis jetzt!

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  1. ;)
    schrieb am :

    OMG Diagramme ohne Achsenbeschriftung 🙂 Mein Betreuer würde mich böse anschauen.

    Aber in der Studie gibt es die Diagramme wahrscheinlich/hoffentlich mit Beschriftung.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Die Studie ist verlinkt, kannst du dir ansehen. 😉 Die Grafik ist direkt so herausgenommen. Die X-Achse repräsentiert die Bildqualität von 0 bis 100, die Y-Achse die Dateigröße relativ zu JPEG.

  3. Mähler, Karl H.
    schrieb am :

    Verdammt, ich möchte die Mozilla Startseite duch die erste T-online Seite ersetzen. Jedesmal wird meine Eingabe überschrieben.

    Was mache ich falsch. Kann mir einer helfen?

    Danke und khmwi

  4. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Ich weiß zwar nicht, was das nun mit dem Artikel zu tun hat, aber ich werd mal trotzdem antworten… 😉 Wie gehst du vor, um die Startseite zu ändern? Über den Einstellungsdialog? Wenn ja, welche Einstellungen werden vorgenommen? Oder über about:config? Ansonsten ist vielleicht auch folgender Artikel aus der Mozilla-Hilfe hilfreich:

    https://support.mozilla.org/de/kb/Einstellungen-werden-nicht-gespeichert

  5. oX Triangle
    schrieb am :

    Ich habe in der Entwicklergruppe für WebP schon die Anregung eingereicht,

    daß WebP nun nach Abschluß der Featureaufnahme beginnt neben dem VP8-Frame

    (welches dem h.264-level entspricht) das VP9-Frame (welches dem h.265-level entspricht) aufzunehmen,

    da dies mit dem EVC-MSP gleichzieht. Der größte Vorteil von WebP ist übrigens die Open-Source-Verwendbarkeit. Und dies wird vor allem dann wichtig, wenn die Hardwarebeschleunigung angewendet wird. Hier spielt übrigens auch das WebM gegenüber h.265 als Videoformat eine Rolle in der es dies dort jetzt schon übertrumpft.

  6. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    (welches dem h.264-level entspricht) das VP9-Frame (welches dem h.265-level entspricht) aufzunehmen

    Ein Google-Mitarbeiter hat erst vergangenen Monat im Bugtracker von Mozilla klargestellt, dass VP9 kein Thema für WebP ist. Google hat sich damit beschäftigt und kam zu dem Ergebnis, dass das keinen signifikanten Vorteil bringt.

    Hier spielt übrigens auch das WebM gegenüber h.265 als Videoformat eine Rolle in der es dies dort jetzt schon übertrumpft.

    WebM ist in Bezug auf WebP allerdings nicht gerade förderlich. Denn die Tatsache, dass Google bei WebM versagt hat, was die Durchsetzung als Format im Web betrifft, hat nicht gerade das Vertrauen in WebP gestärkt. Vor allem nachdem Google seine eigenen Versprechungen gebrochen hat.

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