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Chromecast-Alternative Matchstick wird nicht ausgeliefert, Unterstützer erhalten Geld zurück

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Mit dem Matchstick sollte es eine auf Firefox OS basierende Alternative zum Google Chromecast geben. Bei der Kickstarter-Finanzierung Ende des vergangenen Jahres wurde das Ziel deutlich übertroffen. Nun haben die Macher bekannt gegeben, dass man aufgrund von Schwierigkeiten in der Entwicklung das Produkt nicht ausliefern und stattdessen den Unterstützern das Geld zurückerstatten wird.

Eine Alternative zu Google Chromecast, aber besser, günstiger und ein wirklich offenes System – so lauteten die ehrgeizigen Ziele der Macher des Matchsticks. Das Projekt hatte einen vielversprechenden Start: das Finanzierungsziel von 100.000 Dollar war bereits nach 24 Stunden erreicht und wurde deutlich übertroffen. Am Ende waren es ganzen 470.310 Dollar. Im Februar gab es dann die Ankündigung, dass sich die Auslieferung um ein halbes Jahr verspäten wird. Der Grund: man wollte dem Matchstick eine bessere Hardware spendieren und um Fähigkeiten zum Digital Rights Management (DRM) erweitern, was den Weg für Premium-Inhalte, beispielsweise von Netflix, ebnen sollte.

Ausgerechnet die von vielen Unterstützern sowieso nicht gewünschte DRM-Entwicklung ist es nun, was den Entwicklern so große Schwierigkeiten bereitet und Grund für die Entscheidung ist, allen Unterstützern das Geld zurückzuzahlen statt mit dem Geld der Unterstützer die Auslieferung erneut und auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Wie es mit dem Projekt weitergeht, wurde nicht kommuniziert. Da die Rückerstattung von Hand geschieht, soll man sich auf einen Zeitraum von bis zu 60 Tagen einstellen, den es dauern kann, bis jeder der 17.218 Unterstützer sein Geld zurück hat.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

7 Kommentare - bis jetzt!

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  1. schrieb am :

    Ich war anfangs einer „Nette Idee, wenn ihr mehr Zeit braucht, sollt ihr sie haben… Gerne’… Aber das hier ist einfach nur traurig. Wenn DRM schon nicht gewollt ist, wieso dann nicht rauslassen!? Da hätte es mehr gegeben, dass es raus bleibt, als Leute die drum weinen… Ich hätte mir auf jeden Fall sehr gerne so ein Teil gekauft, aber was nicht wird, wird halt nichts… Was für eine Begründung……
    Wirklich sehr schade…

  2. André
    schrieb am :

    Wenn man sich das Projekt auf Github anschaut (https://github.com/openflint), scheint es so als haben sehr wenig Entwickler hauptsächlich an „Fling“ dem alternativen Streaming-„Protokoll“ gearbeitet. Ich denke „DRM“ war nur eine Ausrede für den verspäteten Lieferzeitraum und nun auch für das komplette Scheitern. Das ist natürlich nur meine subjektive Meinung ohne Details zu kennen. Ich denke die Schuld ist hauptsächlich bei falschen Geschäftsentscheidungen zu suchen. Man hätte sich, von Anfang an, an das Gesagte halten sollen und alle Standards, wie versprochen, implementieren sollen. (wie DLNA, Miracast, Apple Air Play, Google Cast, …) Stattdessen hat man versucht mit Apple, Google & Co. gleich zu ziehen, seinen „eigenen“ Standard zu entwickeln und Premium Anbieter zu gewinnen. Das ging (an der Käufer- & Zielgruppe vorbei) gegen den Baum. Schade.

  3. André
    schrieb am :

    The old reality, with companies like Google, was that if you aren’t paying money, you aren’t the customer, you’re the product.

    Then Kickstarter came along, and the premise was, “Gives us $X0,000 and we’ll do our best to give you product Y as a so-called-reward. But this is not a store.”

    So now you’re giving them money, but you still aren’t a customer!

    Because people are now using this as astro-turf marketing campaigns for products that are already funded by other investors, or as market research, or as a line item on their pitch deck to raise money from investors.

    In this egregious case, the company seems to have had no intention of really entering into a “deal” with the backers of its kickstarter campaign, it was entering into a deal with its other investors, in accordance with a business plan its backers have never seen. Thus, they struggled to build DRM into the product, although DRM had nothing to do with the product they promised their backers, and everything to do with their other business dealings and plans. And now their backers are discarded like a one-night stand, but hey, here’s your own money back.

    Frankly, this stinks.

    If you go on Kickstarter and say you’re going to build product Y, that’s what you should do. If your business plan requires raising Kickstarter backing and then going after investors, you should say so up front and not pretend you are off to start work as soon as the project is funded.

    And as for the investors, shame on you. If you invest in a company that has entered into an agreement with backers to build product Y, you should actually make them do that, or not invest in the first place.

    Whatever pivot the go on to do, everyone has been forewarned that simply giving them money and receiving promises in return means very little to them, their attitude seems to be, “well, if we change our minds, we just give you your money back and do whatever we like.”

    That is not a principled way to run a business. If they couldn’t build this thing with the funds raised on Kickstarter, then they shouldn’t have been on Kickstarter.

    Source: https://news.ycombinator.com/item?id=10001271%5D

  4. Pascal Fischer
    schrieb am :

    Sehr schade! Klang mal sehr vielversprechend und mehr Auswahl in dem Bereich hätte sicher dem ganzen Markt und gerade uns Nutzern gut getan.

    Wobei ich persönlich es eh besser (weil unkomplizierter und direkter) fände, wenn Bluetooth endlich erweitert würde, so dass Video-Inhalte ähnlich unkompliziert zu Fernsehern und Beamern gestreamt werden könnten, wie das bei Audio ja schon seit Jahren der Fall ist und gerne genutzt wird.

  5. Peer
    schrieb am :

    @Pascal Fischer:

    Sehe ich ähnlich. Bluetooth hat ja ganz andere Einsatzszenarien als solche TV-Sticks. (Chromecast braucht z.B. ein WLAN und Apples Airplay meines Wissens auch). Mit Bluetooth kann man auch ohne WLAN bzw. ohne Zugriff darauf und ohne große Konfiguration mal eben Musik zu einem Lautsprecher oder einer Hifi-Anlage streamen Es wäre sehr schön, wenn das auch mit Videosignalen ginge. Sei es zum Streamen von Videos / Filmen oder auch um mal eben eine Präsentation in Firma, Uni oder Schule drahtlos zu zeigen…

  6. Peta
    schrieb am :

    Um mal diesem ganzen Bluetooth-Gerede hier eine Basis zu geben:

    Seit November 2004(!) gibt es bei Bluetooth 2.0 die Enhanced Data Rate (EDR) mit maximal 2,1 Mbit/s. Daran hatte sich über neun Jahre nichts geändert. Selbst wenn nun mit zukünftigen Bluetooth-Versionen die Daten-Rate auf 5, 6 oder gar 7 Mbit/s erhöht werden sollte, reicht das nicht für Video-Inhalte in Echtzeit.
    Seit April 2009 gibt es bei Bluetooth 3.0 einen Highspeed-Kanal auf Basis von WLAN und UWB.

    Zum Vergleich: Bei einer Blu-ray-Disc (1920×1080) liegt die maximale Datenrate eines AV-Content-Streams bei 54 Mbit/s, und wir reden hier noch nicht einmal von 4K.

    An WLAN führt also scheinbar technisch gesehen momentan kein Weg vorbei.

  7. Peer
    schrieb am :

    @Peta:
    Bluetooth stand mal kurz davor, Videoübertragung zu ermöglichen. Aber ein Lizenzpool hatte sich quergestellt.

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