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Mozilla setzt auf Cookie Clearinghouse gegen Tracking

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Cookies von Drittanbietern sollten in Firefox ursprünglich ab Version 22 standardmäßig weitestgehend blockiert werden, allerdings hat Mozilla diese Neuerung aufgrund von Problemen mit der aktuellen Umsetzung verschoben. Mozilla hält aber trotz massiver Kritik aus der Werbe-Branche weiter an diesem Vorhaben im Sinne seiner Nutzer fest und setzt dabei auf das Cookie Clearinghouse.

Mozillas plant, Cookies von Drittanbietern standardmäßig zu blockieren, sofern es sich dabei um keine Seite handelt, welche vom Benutzer zuvor besucht worden ist. Mit der aktuellen Umsetzung kann es allerdings unter Umständen dazu kommen, dass Drittanbieter-Cookies blockiert werden, welche nicht blockiert werden sollen, beispielsweise bei der Nutzung von Content-Delivery-Networks (CNDs). Umgekehrt könnten Drittanbieter-Cookies nicht blockiert werden, welche blockiert werden sollen. Aus diesem Grund hat Mozilla die Auslieferung dieser Neuerung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Als Lösungsansatz sieht Mozilla das Cookie Clearinghouse (CCH), wie die Browserschmiede aus Mountain View in einem aktuellen Blog-Eintrag schreibt. Das Cookie Clearinghouse wurde am Center for Internet and Society der Stanford-Universität ins Leben gerufen. Mozilla hat nun angekündigt, bei diesem Projekt mitzuwirken, auch Opera ist vertreten. Dabei sollen Listen erarbeitet werden, welche Cookies zugelassen und welche blockiert werden sollen.

Die grundsätzliche Idee ist es, Cookies von Webseiten, welche der Benutzer zuvor besucht hat, zu erlauben, und Cookies von Webseiten, welche der Benutzer zuvor nicht besucht hat, zu blockieren. Das beschreibt in etwa das Verhalten von Safari und den aktuellen Entwickler-Versionen von Firefox. Opt-out-Cookies der Digital Advertising Alliance sollen gesetzt werden, so setzt es auch Chrome um, und Cookies sollen außerdem gesetzt werden, wenn der Nutzer ausdrücklich zustimmt. Dies entspreche den Anforderungen europäischer Gesetze. Als weitere Option für die Zukunft wird genannt, Cookies von Domains zuzulassen, welche den Do-not-Track-Header entsprechend berücksichtigen. Über ein Formular soll die Aufnahme von Webseiten auf die Allow-List respektive Block-List beantragt werden können.

Mozilla möchte in Zukunft auf die Listen des Cookie Clearinghouse setzen, derzeit befindet man sich mit diesem Projekt aber noch in einem sehr frühen Stadium, so dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Änderung in einer finalen Version von Firefox ausgeliefert werden wird. Die Nightly- und Aurora-Versionen von Firefox blockieren derweil weiter standardmäßig Drittanbieter-Cookies von Webseiten, welche nicht zuvor besucht worden sind, während die Beta- sowie finalen Versionen von Firefox Drittanbieter-Cookies standardmäßig erlauben.

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

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