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Mozilla startet einen eigenen Geolokalisierungs-Dienst

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Mit dem Mozilla Location Service startet Mozilla einen offenen Geolokalisierungs-Dienst. Für die Erfassung von Positionsdaten wird um Mithilfe gebeten. Hierfür gibt es eine entsprechende Android-App.

Geolokalisierungs-Dienste gibt es bereits einige, vor allem kommerzielle. Und auch Mozilla arbeitet mit dem Mozilla Location Service an einem Geolokalisierungs-Dienst. Dieser soll sich vor allem durch Offenheit und einen besonderen Schwerpunkt auf der Privatsphäre auszeichnen.

Ähnlich wie andere Geolokalisierungs-Dienste nutzt auch der Mozilla Location Service Mobilfunkmasten und WiFi-Signale zur Standortermittlung. Später soll die Erkennung gegebenenfalls noch durch IP-Adressen und Bluetooth-Geräte verbessert werden. Das Ganze ist ein Crowdsourcing-Projekt: Die Daten kommen von den Nutzern und die Daten sind hinterher im Gegensatz zu denen der diversen kommerziellen Anbieter frei nutzbar. Für die Sammlung der Positionsdaten von Mobilfunknetzen werden Android-Nutzer gebeten, die App MozStumbler zu installieren, mit aktiviertem MozStumbler herumzulaufen und die Daten schließlich an Mozilla zu übermitteln.

Das Ziel dieses Geolokalisierungs-Dienstes ist es vor allem, Geräten mit schwachem GPS-Signal oder gar keiner GPS-Hardware einen Dienst bereitzustellen, um die aktuelle Position abzufragen, und dabei eine offene Alternative zu den bereits bestehenden Angeboten darzustellen. Das Projekt befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium und ist ausdrücklich noch experimentell.

Mozilla Location Service

Mozilla Location Service
Mozstumbler

Dieser Artikel wurde von Sören Hentzschel verfasst.

Sören Hentzschel ist Webentwickler aus Salzburg. Auf soeren-hentzschel.at informiert er umfassend über Neuigkeiten zu Mozilla. Außerdem ist er Betreiber von camp-firefox.de, der ersten Anlaufstelle im deutschsprachigen Raum für Firefox-Probleme aller Art. Weitere Projekte sind firefox.agenedia.com, mozilla.de, firefoxosdevices.org sowie sozone.de.

5 Kommentare - bis jetzt!

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  1. stefano
    schrieb am :

    Warum wird diese App eigentlich nicht über den playstore zur Verfügung gestellt? Mozilla hat doch eh einen Zugang für Firefox mobile.

  2. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Kommt möglicherweise noch. Im Mozilla Wiki ist davon die Rede, dass die App noch nicht im Google Play Store ist. Die App hat aber einen integrierten Update-Mechanismus, so dass sich die App auch ohne Installation über den Google Play Store aktuell halten sollte.

  3. schrieb am :

    Hm, hatte die App vorhin längere Zeit laufen. Beim Test des Location Service konnte die App meinen Standort aber nicht finden.

    Den Dienst finde ich aber interessant. Android hat ja die Google Lokation über WLAN und Mobilfunk eingebaut. Das Problem ist aber, dass dort die Standortdaten an Google geschickt und geloggt werden. Das kann man sich online in der Location History ansehen.

    Vielleicht wird es irgendwann mal eine vernünftige Alternative.

  4. Antares
    schrieb am :

    Wäre ja eigentlich nur logisch, MozStumbler bzw. den MLS irgendwann auch auf Firefox OS bereitzustellen, wenn er irgendwann mal ausgereift ist.

    Wirkt aber ansonsten etwas seltsam, dass Mozilla sich alleine so einem Projekt widmet. Versteht mich nicht falsch, aber der Artikel liest sich so, als käme diese Idee diesmal eben von Mozilla selbst und nicht von den Mozilla Labs oder aus einer Kooperation etwa mit OpenStreetMaps, wo ichs mir noch am ehesten hätte vorstellen können. Nachdem Mozilla Thunderbird weitestgehend abgegeben hatte, hieß es doch eigentlich, dass sich die Foundation selber auf die Marke Firefox konzentrieren wollte. Da hätte ich dieses Projekt eher von den MozLabs oder zumindest in einer angesprochenen Zusammenarbeit etwa mit OSM erwartet.

  5. Sören Hentzschel Verfasser des Artikels
    schrieb am :

    Wäre ja eigentlich nur logisch, MozStumbler bzw. den MLS irgendwann auch auf Firefox OS bereitzustellen, wenn er irgendwann mal ausgereift ist.

    Das hat die Community bereits übernommen:

    https://github.com/clochix/FxStumbler
    https://github.com/reinvented/getcellid

    Wirkt aber ansonsten etwas seltsam, dass Mozilla sich alleine so einem Projekt widmet.

    Mozilla hat auch zu vergleichbaren Projekten Kontakt aufgenomen und befindet sich noch in Gesprächen über mögliche Formen der Zusammenarbeit, wobei das teilweise aus Lizenz- oder auch technischen Gründen kompliziert ist, wie es in den Kommentaren der Ankündigung heißt. Mozilla hat selbst eine Liste mit solchen Diensten erstellt:

    https://wiki.mozilla.org/Services/Location/Bootstrap

    Nachdem Mozilla Thunderbird weitestgehend abgegeben hatte, hieß es doch eigentlich, dass sich die Foundation selber auf die Marke Firefox konzentrieren wollte.

    Nein, Mozilla wollte sich nicht nur noch der Marke Firefox widmen, sondern nach wie vor der Mission folgen, ein offenes Web zu fördern. Und Thunderbird – so toll das Programm auch ist! – trägt zu dieser Mission nichts bei und das war der Grund, wieso die Ressourcen von Thunderbird genommen wurden. Ein Projekt wie dieses passt prima zur Mozilla-Mission. Und am Ende werden die Firefox-Produkte hiervon natürlich auch ganz direkt profitieren. Denn gerade durch den verstärkten Fokus auf Mobile ist Geolocation ein ganz wichtiges Thema.

    Da hätte ich dieses Projekt eher von den MozLabs oder zumindest in einer angesprochenen Zusammenarbeit etwa mit OSM erwartet.

    Wenn die Mozilla Labs etwas machen, dann ja auch mit dem Ziel, dass es am Ende ein richtiges Mozilla-Produkt wird. Andersrum gesagt, die Mozilla Labs arbeiten an nichts, was nicht im Sinne von Mozilla ist. Insofern ist es letztlich nur eine Frage, welches Team von Mozilla das nun macht. Ob die Labs oder das Services-Team. In diesem Fall geht es wohl nicht mehr darum etwas zu erforschen, sondern man hat eine ganz konkrete Produkt-Vision, daher das Services-Team. So würde ich das interpretieren. 😉

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