Die Mozilla Labs sind wieder da
Mit den Mozilla Labs hatte Mozilla einst eine Abteilung, welche es sich zur Aufgabe machte, Innovationen zu erschaffen. Nachdem die Mozilla Labs vor ein paar Jahren geschlossen wurden, ist der Name Mozilla Labs nun wieder offiziell in Verwendung.
Viele Innovationen von Mozilla sind einst als Projekt der Mozilla Labs gestartet. Bekannte Beispiele sind Firefox Sync, der in Firefox integrierte PDF-Betrachter pdf.js, das Add-on SDK, welches quasi der Vorgänger der WebExtensions war, die frühere Social API von Firefox, das dezentrale Authentifizierungssystem Persona, der Kollaborations-Service TogetherJS, auf welchem heute noch das Kollaborations-Feature von JSFiddle basiert, oder das Lernabzeichen-Programm Open Badges. Natürlich gab es im Rahmen der Mozilla Labs noch viele weitere Experimente, von denen längst nicht jedes in etwas Fruchtbarem resultierte.
Im Dezember 2013 gab es die letzte öffentliche Mitteilung der Mozilla Labs, das Projekt wurde im Rahmen von Umstrukturierungen stillgelegt. Nun, fünf Jahre später, haucht Mozilla dem Namen Mozilla Labs neues Leben ein.
Ab sofort ist die neue Webseite der Mozilla Labs unter labs.mozilla.org erreichbar. Einige der Projekte, welche Mozilla listet, dürften Lesern dieses Blogs bereits vertraut vorkommen, andere vielleicht noch nicht. In jedem Fall werden bei Betrachtung der Projekte schnell die drei Fokusbereiche klar, in welchen Mozilla Innovation schaffen möchte: Mixed Reality, Sprache sowie Internet of Things.
Aktuelle Projekte der Mozilla Labs
Firefox Reality
Firefox Reality ist der erste plattformübergreifende Browser speziell für Virtual, Augmented und Mixed Reality.
Firefox Listen
Das Projekt Firefox Listen entwickelt Technologie für ein sprachgesteuertes Internet. Eine solche Technologie ist bereits Teil der offiziellen Pocket-App für Android und iOS, welche gespeicherte Artikel dem Nutzer vorlesen kann.
Common Voice
Alexa, Siri, Google, Cortana – Spracherkennung ist in aller Munde. Und in den festen Händen kommerzieller Anbieter. Dies macht Mozillas Common Voice-Projekt so wichtig. Im Rahmen von Common Voice erstellt Mozilla mit Hilfe der weltweiten Community eine hochwertige Sprachdatenbank, welche kostenlos und für jeden nutzbar ist.
Hubs by Mozilla
Mit Hubs by Mozilla hat Mozilla eine soziale Plattform für Virtuelle Realität gestartet. Das Besondere an Hubs: es spielt sich komplett im Web ab – keine geschlossene Plattform, keine Installation einer Anwendung, keine Abhängigkeit von einem bestimmten Gerät. Einfach eine URL teilen und miteinander treffen.
Project Things
Das Project Things ist ein Framework für die Kommunikation zwischen vernetzten Geräten und damit ein Projekt, welches im Bereich des Internet of Things (IoT) angesiedelt ist.
WebXR Viewer
Der WebXR Viewer ist eine App für Apple iOS zum Betrachten von Augmented Reality-Inhalten, welche mit Webtechnologie und Apples ARKit erstellt worden sind.
Spoke by Mozilla
Spoke by Mozilla soll die Erstellung virtueller Szenen so einfach machen wie die Erstellung der ersten eigenen Webseite.
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Es würde mich echt freuen wenn Mozilla Labs auch Prism neu angehen würden.
Das dürfte allerdings unwahrscheinlich sein. 😉 Zum einen wurde Prism ja noch zu Zeiten, als die ehemaligen Mozilla Labs aktiv waren, eingestellt. Und zwar zu Gunsten eines anderen Ansatzes, der dann unter dem Namen Chromeless entwickelt worden ist. Das heißt, Prism wurde damals schon ersetzt und damit das originale Konzept in Frage gestellt. Und schließlich wurde selbst Chromeless dann noch zu Zeiten der ehemaligen Mozilla Labs eingestellt. Letztlich waren also weder Prism noch Chromeless besonders erfolgreich. Das ist einfach eine schlechte Voraussetzung, wenn die gleiche Idee nochmals im gleichen Haus aufgegriffen werden soll.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Fokus der Menschen immer mehr weg vom Desktop und hin zu mobilen Applikationen geht, dann scheint mir der potentielle Markt für Prism oder Chromeless heute noch kleiner als damals zu sein. Das ist nur meine persönliche Einschätzung, aber ich glaube nicht, dass das Konzept so groß gemacht werden kann, wie es notwendig wäre, um in dieses Thema erneut zu investieren.
Und wenn man dann noch schaut, in welchen Bereichen die aktuellen Projekte der neuen Mozilla Labs angesiedelt sind, dann scheint das auch thematisch nicht dazu zu passen. Das muss kein Ausschlusskriterium sein, macht es meiner Ansicht nach aber auch unwahrscheinlicher.
Wie gesagt, alles nur meine persönliche Einschätzung. 😉
Hmm, da könnte tatsächlich was dran sein.
Ich mag dieses Feature beim Google Chrome und hätte sowas echt
gerne auch im Firefox. 🙂
Na, mal sehen was die Zukunft bringt.